letzten Stunden erörtert wurden. Allgemein ist unter den Soldaten die Mißbilligung gegen die Ausführung,bestim- mungen Roßhaupiers über die Neuorganisation'-es doyr. Heere». Heu e Sonntag vormittag setzte die^Sraeubewegung. erneut «in. Aus dem Aegidtrnplatze fand eine Versammlung »nter freiem Himmel statt, als Protist gegen die sogenannte Weiß: Garde und die Minister Ryßhaupirr und Auer, wobei eine Resolution angenommen wurde, hie sich mit; diesem Thema befaßte. Nach Schluß der Beisammlung zogen die Drmonstranien durch das Stadlinnere. Als der Demonstrotlonszug da» Gebäude des Tenerallrommandos der III. L, früher die Deutjchhauskaserne, psssierte. fielen angeblich Schüsse aus dem Hause in die Menge, wodurch 2 Soldaten getötet und 4 verletzt nach einer andern Berston sogar 5 Soldaten getötet worden sein sollen. Daraus stürmte die Menge das Generalkommando. Ueber dem Eingangslore des Gebäudes hängt seitdem ein Plakat mit der Aufschrift .Besetzt von den Spartakisten und Unabhängigen.' Die Fenster des G neralkommandosgebäudsL sind «it Maschinengewehren gespickt und Bücher sind zum Schutze ausgeschichtet. Der die Straße und den Platz vor der Deutschhausdaserne beherrschende Weiße Turm ist heute gleichfalls besetzt und mit Maschinengewehren versehen worden. In den Straßen zum Generalkommando find Wachtposten aasgestellt, dre zunächst damit beauftragt find, den Berkehr aufrecht zu erhalten, der infolge der Ansammlungen von Neugierigen sich nur schwerfällig vollzieht. In der Karo- linenstraße smd die Fernspech- und Telegraphrnämter oon der Roten Garde besetzt worden und es sind auch sonst Absperrung«maßregeln getroffen. Soldaten mit geschultertem aber ungesichertem Gewehr, desgleichen Abteilungen mil Maschinengewehren, die nach den mttgrführten Holzkisten zu schließen, reichlich mit Munition versehen sind, überqueren die Straßen, »man den ihnen zugewiesrnen Posten Ausstellung zu nehmen. Hter und da rattern große Last- automobile, auf denen Maschinengewehre aufgedaut find, durch die Straßen. Vereinzelt erblickt man auch Hondgra- «tten in den Hände-? der Soldaten. Bei der Erstürmung des Gen. K. wurden Handgranaten benützt. Auch der Fränkische Kurier und oie Fränk. Tagespost find besetzt and mit Maschinengewehr.«» oersehen. Der gesamte drahtlose Verkehr innerhalb der Stobt wie auch nach außerhalb war dis 4 Uhr nachm, still gelegt. Der Zugverkehr gehr seinen »ormalen Sang. Di« schon seit Beginn der Revolution tätige Sicherheitswache. welche zur Hälfte aus Mehrheits- foz'alisten und zur anderen mvs Unabhängigen gebildet worden ist, versteht nach wie vor ihren Dienst, ebenso wie aus dem benachbarten Bahnpostann. Wie lange der jetzig« Zustand daue.n wird, läßt sich nicht sagen. Im Generalkommando finden zwischen den 3 sozialistischen Gruppen Verhandlungen statt.
Gpartakisteukämpfe.
Dorsten, 17. Febr. Ueber dl« Vorgänge im h efigen Bezirk wird uns noch milgeleilt: Zu einem heftigen Gefecht kam es zwischen dem westfälischen Freiwilliger,Korps (Licht- schlag) und den Spartakisten ln Hervest Dorsten. Am 10 Februar traf da» Freiwillig enkorps in Rechlinghausen ein. In der gleichen Na .t zogen die Spartakisten erhebliche Verstärkungen, vor allem au» Mülheim und Oberhäuser^ heran. Sie besetzten auch in -Dorsten den Bahnhof und dte Heiden Lippe-Brücken. A» 15 Fel», vormittags rückten di« Regierung,-tmpperr nach De-rsten und nahmen im Sturm den Bahnhoj und dte beiden Brücke». Dann entspann sich «in heftiges Feuergekecht. in da» auch dte Artillerie ein- greisen mußte. Die Truppen drangen erfolgreich vor. Um das Blutvergießen etnzuschrSnken, bot der Kommandeur der Truppen Waffenstillstand und Vechandkvigen an. Bet den Verhandlungen forderte er die Abgabe aller Waffen an eine« bestimmten Ort und ungehinderte Untersuchung der Straftaten. Da zu der gestellten Frist keine Waffen
niedergelegt waren, mußte der Angriff oon'neuem aufge- nommen werden. Das gäamte Hrwest-Dors wurde besetzt. Das Freiwilligenkorps haste mehrert Tote und Berwündxle. Die Verluste der Spartakisten sind Webiich.
Rücktritt deS Drqfe» Prockdorf-Nautza«?
Berlin. ATB In später Akachtstunde wird der »BoWschen Zeitung" berichtet, das nach Meldungen aus Weimar Gras Brockdorff Rantzau zucückgrtreterr sei. Eine Bestätigung dieser Nachricht liegt dm jetzt nicht vor.
Die Lage i« Osten.
Berlin, lg Febr. WTB. Ueber die Lage im Osten wird gemeldet: An vrrschiedenen Teilen der Front erfolgreiche Kämpfe. Bon Siunow aus Olita mit Eifenbahn- zügm heranqeführke Verstärkungen stehen hart westlich Otila in GkfechksderiiiMng mit dem Feinde. Die Verbindung mit Kowno ist wieder hrrgrstellt. Tasche ist dmch das Res.-Inf.-Regt. 210 genommen Die Räumung des AbschnittWoikomyk »erläuft weiterhin planmäßig. Nörd- lich Ramitsch und östlich Zükl-chau find stärkere feindliche Borstöße gescheitert. Feindlich« Trupprnansammlungen nördlich Liffa werden erneut bestätigt. Die Lage bei Nakel und Bremberg ist noch immer ernst.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 1». Februar ISIS.
Kriegsverloste.
Dt« »iirtt. Verlustliste Nr. 74V »erzeichnet:
Lutz, Lorenz, 18.10.83, Obertalhetm, infolge Krankheit gestorben. Seeger, Michael, Gesr., 22.1.96, Monharüt, leicht »erwundet.
Vupper, Wilhelm, 3.6.98, Bondorf, l. »erwundet.
Holzwarth. Eugen, Gesr., 20.3.9S, Unterjesingen, leicht verwundet. Breuling, Johannes, Gesr., 29.12.93, Ergenzingen, leicht verwundet. Meiste, Christian, 3.7.99, Altenstetg, vermißt.
Wizemann, Friedrich, 510.99, Altensteig-Stadt. schwer »erwundet. Lehmann, Georg, Gesr. 24.12 97, Fünsbronn, leicht »erwundet. Brösamle. Wilhelm, Gesr.. 114.96, Unterjettingen. schwer »erwundet. Bolltnger, Thomas, 5.3 98, Gündringen. in Gefangenschaft.
Stall, Johannes 14.11 98, Dornstesten, vermißt, elber, Gottlieb, Utsfz., 6.10 95, Hasterbach, leicht »erwundet. u tz, Albert. 30.9.99, Nagold, verwundet.
Wurster, Andreas, 3 398, Fünfbronn, in Gefangenschaft,
Auch, Wilhelm. 11.t0.S6. Gärtringen, gefallen.
Schwenk, Christian, Gesr., 3.9.98, Beihtngen, leicht verwundet. Bcaitmaier. Michael. Gesr, 18.6.95. Kayh, schwer verwundet.
Tobt. Daniel, 18,6.78, Mindersbach, gefallen.
Baur, Joseph. S.1299, Ergenzingen, insol»e Verwundung gestorben. Maser, Goltlirb, 10.7.93, Emmingen, infolge Krankheit gestorben.
B rnhard. Georg, 16.697, Gündringen. infolge Krankheit gestorben Roller, Michael, L6190V. Martin-moos, insäge Krankheit gest»rbell.
Von der Post. Zur Bostbesörderung nach Elsaß- Lothringen find zugelassen: gewöhnliche und emge- schrieben! Postkarten uib oerschloffens Briese rein geschäftlichen Inhalts, geschäftliche Drucksachen und Warenproben, sämtliche Briese oon und an Behörden. Sprache: deutsch oder französisch. Briese und Postkarten müssen volle deutliche Angabe des Absenders tragen.
Im Briespostverkehr mit Deutsch-Oesterreich sind bis aus weiteres nur gewöhnliche Briese und gewöhnliche Warenproben, gewöhnliche und eingeschriebene Postkarten sowie Zeitungen zugelafleri. sowie im Post- anweisungsvertzrhr nur Beträge bis 100 Kronen.
Tagesordnung für die Sitzung der Semeiude- kollegie» am IS ds. vorm. 8 V, Uh»:
1. Uebernahme der Jagd im Stadtmald in städl. Regie.
2. Festsetzung der Löhne für die Waldarbeilerinnen, st. Mitteilungen und sonstiges.
Die Deutsch-deruokr. Partei hielt am letzten Sonntag nachm, im Gasthaus ,. Rößl« ein, Bezirk? oeriamm-ung und abends im Daubensaar sine Mitgliederversammlung ad. Bet der letzteren sprach Prss. Baüser über die Aufgaben und bisherige Tätigkeit der Landes- und Natio
nalversammlung, wobei er insbesondere auf die fruchtbare Arbeit hinwies, die seitens der Vertreter der D.d.P. i« BersassungsaussHüß -er Laneesoersammlung unter dem Vorsitz v. Hieber geleistet wurde (z. B. Schutz des bäuerlichen Kleinbefftzen. Aushedmrz der Fideikommifls. Beseitigung der Nachttike der Proporzwahl durch Ausstellung der Kandidaten Mens der Bezirke oder Sau?.) Im Anschlich an diese Ausführungen wurde folgende Entschließung an di« Nationalversammlung odgeschickt» .Dl- am IS Februar in Nagold statt,lefundene Bez. Versammlung der D. d. P., sowie die oon Männern und Frauen zahlreich besnchte Mttgliedewrrscrmmluns der Oitsgrupps Nagold prsieDert einstimmig gegen dte Dergewaliigung des deutschen Bslke» durch die Entente insbesondere durch französische R«chgi«. Sir erwarte! von der Naiionoloersammtung. duß sie «E allem Nachdruck die osorligs Herausgabe unserer Kriegs- gesaneenen und die Aushebung Lrr Hungerblockade ssr»er< ln dm künftigen Verhandlungen auf gerechte Per>Mrmg des Kolonialbesitzes, Zurückgabe unsr-r Hakdeft flotte «sd Du'chsühiung des SeldstdrstimMuagsrechtg für Gsseiß- Lothrtngen besteht, uns m.ser Recht aus Abwehr polnischsr Hebelgriffe und bolschewistischer Einfälle mit Entschiedenheit vertritt. Unseren Feinden muß aus das eindringlichste klar gemacht werden, daß Dölkerftiedrn unk Völker- bund ntchi aus Haß- und Rachegedanken eines 7V-- Millionen - Volkes ausgebaut werden können! Vs- danu wurden die endgültigen Wahlen für den Vorstand und Ausschuß vorge-wmnren. Die Wahl ergab: l. Bors. Prof. Bausrr. 2 Bors. Konditor Strenger; Schriftsllhrer: Hauptlehrer Mcht urd Lehrer Huber; Kassier: DrMst Hoizinger. Aus der Mit e der Versammlung wurde sagender Antrag gestillt und eirrstirnmtq angenommen:
.Die Ortsgruppe Nagold der D d. P. stellt den Antrag, daß jü: die Sitzungen des Gemslnderals und die aemeimamlm Sitzungen beider Kollegien ein bestimmter Tag und eine bestimmte Stunde ftstg-.legi werden und daß die Tagesordnung jeweils späteren» am Tag zuvor vor miitags durch Anschlag am Rathaus verössentircht Wird."
Freie Gchuhmnchertnrmng, Bezirk Nagold. Die
am 2. Februar in Nagold uns am 16 Februar in Akten» steig stattqefundE» Bersammlungeu waren gut desscht. Aus der Tagesordnung war al»: 1. Etnttit! in dte Grsß- eindaussgenossenschast für das Schuhmacher- Handwerk. Haudcoelksdammer-Bezirk Reutlingen. Der Eintritt wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Ein Ar- fchästsanteil b-trägt 200 jedoch können mehrere Schuh- wacher einen solchen miteinander erwerben. Als Lagerhafter wurde jür den vorderen Bezirk Nagold Wilh. G üningrr und für den Hinteren Bezirk Johannes Dürrschnadet, Alten- steig, gewählt. Als weiterer Punkt kam neue Festsetzung oer Preise für Maßarbeiten und Reparaturen. Iafsige der immer steigenden Preise von Ledrr und sonstigen Bedarfsartikeln wurde dies; Veränderung sehr noftvrndig. Nt» Grundlage wurde die Preisberechnung des Land es» «erbau ds der SHuhnnchLkmeifter Württembergs vom November 1918 genommen. Die Preffc befinden sich «och dttser Preisliste in mittleren Bahnen. Laut Beschluß »ird solche im Amtsblatt .Der Gesellschafter" sowie im Tannes- blatt veröffentlicht. Sehr zu wünschen wäre, daß tzQer Schuhmacher des Bezirks be treten würde. Bis jext find es über 80 Mitglieder. Einigkeit macht stark!
Turnverein Nagold. Noch langer Paus« h«b«r die hiesigen Tnmer sich am letzten Samstagabend zu einem Begrüß rings abend im Bereinslokol Brauerei G«tz» brinus versammelt. Reichlich 4*/, Jahre find vergangon, seit das letzte Protokoll ge ührt und die letzten TurnstunK«, abgehalten wurden. Fast all« aktioen und passiven Mst- glieder waren zum Hrer elnberusen. Die Pslegeßölte unserer Tmmkrmst. die Seminarturnhalle ward m äs Lazarett umgestaltet. Auch in unsere Reihen hat der Krieg schmerzliche Lücke» gerissen. Dm Vorsitz der Heu-
MMilder «» Mild» Mmr Zeit.'
D»n G. tz. Kliisser. 1)
Vorwort.
In unser« Zeit. «, die Gegenwart so schwer »nd dir Zukunft trübe ist. flüchtet man gern seine Seele in die Bergingenheit. nicht > seiner Arbeit-- »nd Kampsespslichlen zu ent»teheu und seine Augen n Ansaaden des Tages und den Gefahren der Zeit tngenüber ,u verschließen, sondern sich ein wenig aus einem neutralen «oben aus- zu ruhen und aus dem Vrnnnin der 3efl und Erinnerung verjüngende
^ ^Und wenn mau in dieser Vergangenheit mit der Heimat, für die »osere braven Krieger gekämpft und geblutet haben, ja mit den zarte- Pen Beziehungen zu ihr sich beschästtgt, so holt man sich au» der nrukelrdten Liebe zu ihr doppelte Kraft zum Tagewerk. Und da» ,i,t wohi auch für die Leser des Blattes, in denen die entworfenen Bilder keine Srlbstrrlebnisse mehr, aber doch die Liebe und da» Der- fläadnis für di« enger« Heimat »ecken »ollen,
I» diesem Sinne habe ich meine .Einzelbilder au« Nag»lds früher« Zelt", gleichsam als Ergänzungen zu dem Merkchen meines Freunde» Ernst Kapp über Nagold, geschrieben und in dieser Absicht «ächten Ke zu den Lesern de» .Gesellschastn," sprechen.
" Släaer.
Dekan Freihofer.
Das Lebens- und Schaffensbild eines Mannes wie des Dekans Freshoser. nach allen Seiten richtig und treffend zu zeichnen und seiner Bedeutung ln allen Stücken gerecht zu werden. Kann ich mir nicht anmaßrn; Kat er doch, der Studiengenoffe oon David Strauß, zu seiner Zeit zumal aus dem Gebiet der Schule und Erziehung eine nicht un- dedeutrude Arbeit geleistet.
«chon als Pfarrer in Ka,h OA. yenenberg zog er die Aufmerksamkeit der pädaaoai chen Kreis« aus sich, als er sein '.Kinderbuch" in die Mit hinausschickte, durch das « Müllern. Kinderpflrgerinnrn und Linderlehttlinnen sine»
geschätzten Ratgeber und Wegweiser bei ihrem wichtigen und verantwortungsvollen Di-ufie in die Hand gab: sin Buch »oll kindlichen und köstlichen Unterhaktungsstoffs in Prosa und Poesie, voll schöner Märchen und reizender Erzählungen, voll hüpfender Spiele und fröhlicher Reigen, voll spannender Rätsel und finniger Aufgaben.
Auch «in sprachliche« Lehr- und Lernmittel hat er. wie ich später erfahren und gesehen habe, dort für die Schul« und die Lehrer ausgearbeitet «nd als Manuskript herausgegeben.
Ein spätere« Geschenk an die Schul« war leine »Biblische Geschichte s r Mittel- und Oberkiafsen". das sich bet der Wiedergabe der Erzählung«» womö-tich an da» Wsri der Bibel hält und den Lehrinhalt am Schluffe derselben in Sprüchen und Liederosrsen zusommensoßt und so eine erst später ausgrtauchte Lehrmethode vorbereitete, dt« verlangt, daß da» Memorieren und dir biblische Geschichte in organischem Zusammenhang stehen u. betrieben werden müssen.
Don diesem allem aber will ich nicht weiier hier erzählen. sondern »nr da, Bild de« Mannes Wiedersehen, wie es in meiner Seele hasten geblirdrn ist.
Sein Aeußere« verriet ««schwer seine bäuerliche Abstammung. Und sein Mütterlein, da» ihren Sohn in der Stadt brsuchte. schämte sich nicht, dar in ihrer An zu offenbaren. Der di« Mittelgröße überschreitende Körper »ar stark und knochig gebaut. Aus dem «tt stattlichem Umfange gesegneten Rumpfe erhob sich ein großer, eckiger Kopf mit funkelnden Augen, großen Angeubrauen und energischem Kinn.
Ts lag etwa« Kräftig». Tapferes. Mutiges, Selbst- bewußte«. Imponierende» ab und zu etwas Derb» und Herd« i, srine« Wesen ,nd Auftreten und e, war durch Liefe natürlich« Anlage» »1e geschaffen für eine tzöhaee
leitende Stellung. Und er hätte gewiß ebenso gut i» dir Regierung oder tm Osfizisrkorps eine glänzende Lansbatz« gemacht. Seine juristische Befähigung aber Hai er zu» Se- nüge in einem Prozeß gezeigt, den er für d-e Stadt gegm Len Staatefiskus gewonnen und dmch den er der Mabt die neue Kirche erobert hat. Zum Dank dafür uub jür seine mit Erfolg gekrönte Bemühung, Nagold zu einer Seminarstadt zu erheben, verlieh im die Stadt das Etzrs«- bürgerrecht.
Ob er «in bedeutender Kanzelredner war, habe ich nie erörtern hören. Selbst über sein Lehrtolent kann ich bei« sicheres Urteil abgeden, »bwohl ich als Zuhöre, und Men- sirmand zu seine» Füßsn gesessen bi«. Ich erinnere «ich nur noch der ungewöhnlichen Strenge, mit der er der gasze» Schule Furcht und Schrecken eingrflößt hat und der nicht gerade schmeichelhaften Namen und Titel, die er namentlich den Mädchen zu nuferer heimlichen Frends oerliehen hat.
Aber nicht nur uns Schülern sondern a«ch den llehremr war der gestrenge Dekan und zumaliger Beztcksschulinspedtsr. wie «an wohl merke» konnte, «ine imponierende — »« nicht zu sagen — furchterregende Erscheinung. Indess« schützte und liebte er den treuen, pflichtbewußten und strebsamen Lehrer und wußte ihn, wo es galt, auch zu Ehre» zu heben. Und noch oft nach dem am 6. Septbr. 1877 erfolgten Tode de« Dekans hat mein Bater diese strenge Rechtlichkeit »nd wohlwollende Gesinnung und Fürserge gegenüber dm Leute» gerühmt, die ihm »nterstellt «nr« und sich durch Fleiß »nd Wohlverhalren auszeichnet«. Das schloß nicht au«, daß er ab mrd zu bei seine« leicht- auswallrndm Vinte ei»«» Fehlgriff tat und auch einmal über «inen Unschnldigen di« »chlensrn feine« heftigen Unmut« öffsete. tGchlaß falgß.)