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93. Jahrgang.
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Freitag, den 14. Februar
Fach und Erzberger.
Die „Frankfurter Zestung" schttidt-
Was sür Forderungen wir von französischer Seite bei den demnächst wieoer beginnenüsn Verhandlungen über die Berläieeiu g des Waffenstillstand!s zu gewärtigen hsdan, ist der Meldung unsUe - Genf- r Korrespondenten im zweiten Mmgenblatt deuiltch zu eninchmm: die Forde- rangen, die der MarfchaL Foch zu stellen gedenkt, sind so unerhört maßlos, daß auch Frankreichs Alliiere ihnen offen Wiüerlpruch entgegensetzen I Dem Verlange» nach R-quWon der Kruppschen Fobrikrn und noch Aus- ikseiung des gesamten Geschützmateriols der deutschen Attllerie (!) haben sich dk Engländer wider-cht; der fort, gesetzten wlttschaftitchrn 'Ausplünderung Deutschlands unter sei» Vorwände des Waffenstillstandes hat Wilson dadurch eit» Hnoemis entgegenziM en oesucht, daß er die Einsetzung eine« wirjschaftlichenAusschusses durchsetzte, zu drm alle Großmächte zwn ZioilorrtreSe: entsenden, und Lrr sür alle nicht rein mitiiäcischen Fragen dem Morschall Foch zur Seite gestellt wird. Dem berechtigten deutschen Anspruch genügt auch dies nicht. Denn was wir fordern müßten, ist. daß dis wirtschaftlichen Fragen, die Fragen der Lebensmittel-, der Rohstoffversorgung, der Schiffahrt, der Finanzen usw. überhaupt nicht mit der Waffe:,' still st andsoerläng-rung verkoppelt würden, ssndsm daß dkse Dinge ganz rmadhüngig von den militärischen Angelegenheiten, dis wir mit Herrn Fock zu bereden haben, von Wirtschaftskommissionen beider Gruppen behandelt werden müßten, als kaufmännische Angelegenheiten vvm Kaufmann zum Kaufmann, bei denen zwar der Politik eisr- Rolle Zusällr, aber nicht den Mllitäis. Das müßte erreicht werden KSnmn. Denn dt« Entente weiß heute, daß, wenn sie d;m Vordringen des Bolschewismus in Deuks iftanS entgegenwirkm will, sie ftlbst zwei si nke Heilmittel dafür in der Hand Mt: Lebensmittel und indust-irlle Rohstoffe. Die brauchen w-r. Aber wir wollen lieber daraus verzichten und dis Folgen auf uns nehmen, als daß «ft im» noch einmal erpresserische Bedingungen wie am 16 Januar mit rer intt-täcischen Drohung der Nichtorrläagrrung des Waffenstillstandes diktieren ließen!
Die Fra.e ist nun: wer führt die neum Verhandlungen ie der Mi.: aeLutenen würdigen Tonart der Selbstbehauptung für uns? Here Erzderger wird es, dessen sind wir sicher, nicht tim. Er versteht es nicht. Denn wenn er e^ verstünde, wenn er dis Verhängnis volle Tragweite der Auslieferung unserer Handelsflotte auch nur annähernd zu iibrrsehen imstande wäre, dann hätte er den unerhörten Vertrag vom 16. Januar, wie auch vieles anders vorher, mehr unterschrieben. Das NS-igste hierüber Hasen wir im Abendblatt der „Frankfurter Zeitung" vom 4 . d. M. eingehend gesagt; ganz ähnlich schreiben auch die „Münchener Reuesten Nachrichten":
Mit Recht wird namentlich in den unmittelbar an der Hsndelsschiffichrt beteiligten Kreisen die Frage erhoben, wie em solch.s Abkommen, das da» letzte Akttvum auf unserer Seite gegen ein Linsengericht dahingob. überhaupt zustande kommen konnte, ohne Saß vorher dis deutsche O Öffentlichkeit rschtzMg »nterrichikt wurde, und ob brt Entscheidungen v»u so ungeheurer Trazweite unsere Unlerhändsir auch dis berufenen sachkundigen Stellen zu Rate gezogen haben. Da» ist aber in keiner Weise der Fall gewesen Obwohl Herr Erzberger wissen konnte und mußte. Latz bei den risucu WaffeitstWaridroerhandlunHen die F,a^r der Lebens- «itteloersorgung Deutschlands angeschnitien uns daß dabei die Verwendung unserer Handelsflotte in erster Linie de- sprachen werden sollte, verzichte!« er auf dis Unterstützung durch Sschoerständize und erschien allein in Trier. Erst in letzter Siunde bat er um dre Entsendung sachkundiger Berater, die dann glücklich eine Haide Siunde vor der Unterzeichnung des Abkommens emrrosen, um gerade noch ei»eu uatürüch nutzlosen Protest gegen »si e oerartlge leicht- serllge und sauoeräne A ,1 der Dechandlungesühruttg anzubringen. Ais H-rr Erzberger. der die Verantwortung jür das Abkommen zu tragen hat. Wer in einer Sitzung kn Berlin deehald zur Rede gestellt wurde, als man ihn üsn Totengräber des deutschen Volke» »mutte, soll er erwidert haben, die persönlichen Angriffe ließen ihn kalt. So ist es «özltch gewesen, daß ein Mann un'er writrster Ausnutzung seiver Vollmachten, verführt von einer sein tatsächliche« Wissen und Können um das Vielfach? übersteigenden Srlbst» «inschätzung. ttr wenigen Stunden Dcuischland der einzigen Möglichkeit beraube» ließ, die ihm noch die Wiedecaus- rtctz!»'ig au« dem Zustande des Baakrroil« erlaubt hätte. — Klagen über da« Verloren« stad heule, we l zu spät
erhoben, wirkung-lor. Aber Anklage soll erhoben werden gegen den Bermitwottlichen. der solchermaßen dem deutschen Volk die Schlinge um den Hals legeu ließ, die es er drosseln muß. Es ist Pflicht der Reichskritunp. dem Manne. d?r in einer schwachen Stunt« des Prinzen Max zu einem Amte kam. dem er in keiner Hinsicht gewachsen war, der durch die unausstehlich« Reklameardeit seine» Preßappara- tes sich jeden Tag als Retter des Volk:« rühmen läßt, für seine Geschäftsführung zur Brrarttwortung zu ziehen und ihn ohne Säomrn durch eine Priföntichkett zu ersetzen, die für das schwere Amt des deutschen Berhandlungssühiers auch dis entspreche-den Qualifikationen besitzt. Herrn Erz brrger weiterwirischaften zu lassen, hieße die Sesahr neuer Wiederholung des 16. Januar heraufbeschwörerr. Diese Möglichkeit muß eine sich ihrer Verantwortung bewußt« Reichslesiung «in- für allemal ausschlleßen, und wenn sie zögert, es zu tun, muß sie von den Volksvertretern in Weimar mit allem Nachdruck an ihre Pflicht erinnert werden.
Her: Erzberger scheint aber n Wahrheit unorr- meidltch zu sein! Al« dis Regierung des P tuzen Max zmücktrat, blieb er Staatssekretär. Und wenn jetzt die provisorische Regierung Ebe.t Scheidemann zurückttitt. soll er offenbar wieder Staatssekretär breites. Mit oder ohne Portefeuille — und zwar ohne lieber als mit — er bktbt. Zwei Dutzend deutsche Dynastien find leichte- zu beseitigen als He-r Erzberger. Tr bleibt, er soll offenbar auch dis WaffenMstasdLvkchandlunzsn weiter führen, er wird Deutschland »och tiefer in den Abgrund führe», niemand ist da, der ihn zur Rechenschaft zöge. Und wenn die provisorische Regierung bei ihrem Rücktritt jetzt son der Nationalversammlung Indemnität für ihre Verwaltung in den 'sei ersten Revolutionrmonaten fordern sollte, so erltbrn w r es vielleicht, e«ß Liefe Indemnität wortlos auch sür die ganzen Leistungen des Herrn Erzberger vewill gt wird. Aber die Regier ung, dir bisherige wie die neu zu bildende, wird ihre Berantworluns damit doch nicht los. Sie ist mitschuldig, wenn sie Herrn Erzderger weiter tu seinem Amte Wr, dem er nicht gewachsen ist; sie ist mitschuldig» wn n sie ihm gestattet, sich weiter als den Besitzer uneingeschränkter Vollmachten auizuspiele». der, ohne an Instruktionen gebunden zu sein, unterzeichnen darf, was ihm beliebt. Der R gisnmg, und insbesondere der Staatssekretär des Auswärtigen find mttoerantworklich sür das, wa» lm SalvnwaLen des Herrn MarichallZ Foch unter ihrer Duldung geschieht — mitverantwortlich ist vor allem auch bas Zen« rum das Herrn Erzberger trotz alledem noch immer stützt. Nur: es müßte jemand da sein, der diese. Mitverantwortung real machte, und dieser Jemand Karn nur die Nationalversammlung sein. Wird sie es tun. und rechtzeitig tun? M? warten!
VMM für Mit. Kriegs, und Zivilgesangeue.
Stuttgart, 12. Febr. Dar bedauernswerte Schicksal d?r in Gefangenschaft schmachtenden Volksgenossen hat endlich die Oeffentlichkeit beschäftigt und allgemein» A tteii- nahm« erweckt. Der Bolkrbuav zum Schatz der dm scheu Kriegs- und ZioilgefcmMrn hat erst kürzlich mit Funk- spruH einen Hilft ruf an alle Völker der Erd« verschickt, in großen B-rsammtungm in Berlin ist der Ruf .Heraus mit unsrren Geftnzenen" erklungen uns Hst zu machtvollen Entschließungen aesiihrt, ebenso Hai die Berner Sozialisten» konrersnz ein; Entschließung gegen. die Zurückhaltung der Kriegsgefangenen angenommen Als württ. Lander grupoe des Bolksdundes ha! sich k .rziich «ine .Volkshilfe sü: Kliegs- und Zioilzefan-ene" gebildet, die im Best!eben, bei den kommenden Verhandlungen über eine Waffensttll- standsöerlitngerung die Stellung unserer Unter Händler zu stärken, eine Protestkundgebung veranstaltete, zu der am 11. Frdc außer zahirrtchm au» der Gesmgenfchast Hrim- gekkhften eine grwslriga Schar teilnehmender Angehöriger uns Freunde von noch in Gefangenschaft Schmachtender im Gustav Sieglehaur sich einfaad. Ja feiner Begrüßmzs- misprakhe betont« Komm.-Ra1 Wanne r. daß bisher sas Interesse für die Kr!e »gefangenen Prioatsache gewesen sei. gedsckre rühmend der Bemü unzen de» Prinzen Moz oos Baden um unsere Gefangenen und erinnerte an dt« bet.übrndr Tatsache, wie den feindlichen Grfsageneu iw Novembrr 1918 von uns förmlich Empfänge veranstaltet und wir dagegen unsere Grsangenrn vom Feind zurückgehalten wurden. Schuld uft diesem schmerzlichen Geschick seien neben der Regierung wir ,8e. die wir am Zusammenbruch unseres Volke» mehr oder weniger mitbe. teil gt waren. In »euerer Zeit seien Anzeichen dafür da, daß der Schweroermundetenausiausch wieder h, ginne; adcr mit dem allgrmetnen Abschuß der Kcteg»gefangenen werde
ISIS.
nach Aursag n Eczbcrgers eist nach Abschluß de, P äli- miuarfftedenü zu rechnen sein. Darum gelt« es alle» z» tun. um den P ältmmarsriedea zu fördern und damit der Rückkehr der Grfa^generr die Wege zu ebnen. Voraussetzung für Ab-ch.utz drs Bmsriedens fei aber Ordnung und Ruhe tm Ianrm. Bei ker Schilderung der unmenschlichen Leiden unirrer Gefangenen war d»r Redner durch mehr- fache En1rüstu»gsrrrfs der Versammelten unterbrochen. Namentlich üte Gefangenen, die am Aufbau Frankreich» Mithilfen müssen, und die 60000 tn Sibirien Zurückge- Hellenen v«dienen unsere waime Tciinahm«. Jeder müsse mittzrlfen. um den F: eien zu sichern und damit dre 24000 Württemberg-!: und die 800000 brutschen Gefangenen insgesamt der Freiheit w eder zu geben, wozu auch eifrige Sammeltätigkeit, und Bereitstellung reicher Mittel von Nöten sei. Nachdem er unte lebhafte« Beifall geschloffen hatte, sprach H . Haardt über seine Lriedniffe als Zivil- gefangener im rngtifchen Konzeilttationriager und schilderte dt« seesischen Leiden die e.höht wu-den durch die völlige Vernachlässigung der Gefangenen durch die deutsche Regierung. Von Le neue» Rrgirrung dürfe man rn-rgische Fürsor;« der Zioilgefangrnen und der Auslanddeuischen ve langen. Ebenso sei nötig, daß wir alle uns wird« besinne!: Deutsche zu sein. Bon seinen Schicksalen in französischer GeMgensLafr erzählte Hr. Karl Nagel, schilderte das seh-.süchkge Verlangen aller Gefangenen nach F eiheit und d:e Zwecklosigkeit der Zurückhaltung von Zivilgefangenen. In wannen Fönen sprach Fra» Wibel von dem Leid der verlassenen Frauen und Mütter. Es müsse sich z izen. daß das Grschick der Gefangenen Volkeehiensache sei, daß die Gleichgültigkeit endlich weiche in westen Kceisrn des deutschen Volkes und daß eine Fülle von Haß und auch von starkem Willen unser Volk bewegen müsse, um den Gefangenen zu Hellen. In Lichtbildern wurden, den Zuhörern die jämmerlichen Zustände in sranz., cngl., russischen, afrikanischen Gesangenenlogera ^ezkizi. Wetter sprach Hr. Hane Karl Riedel von seiner Gefangenschaft in den Kolonien und aus der I sel Man und beklagte tief die Verständnis- und Interesse- losigkeit der Deutschen gegenüber >h en Gefangenen. Bon namenloser Willkür, von scheußlichen Entbehrungen, von k ostioftn hygienischen Zuständen, von Kälte und Hunger und Krankhttt wußte Hauptmann Nagel aus russischer Gefangenschaft zu erzählen und in erc» eisen den Mahnworten die Zuhörer zu all-s einsstzender Arbeit sür die Gesungenen a-Mspornen. Seine Rückkehr aus englisch» Gefangenschaft im Februar 1919 erzählt! Hr. Hetnle, während Hr. A. Rieble »oa seinen Erledmflen in russischer Zioll- gesangenschaft berichtete. Letzterer wie« besonders darauf hin, wie mit dem schwindmüen Kriegsglück und mit der Umwälzung in Deutschland dir Behandlung der russischen Bolschewik? immer hä-ler geworden sei.
In einem Schlußwort machte K.Rat Wann er be- könnt, daß die Postoerbindung mit den in Sibirien weilende» Gefangene r wieder möglich sei. Er schlug dann folgende Enrschließung vor. di« allgemeinen Beifall fand: „Die in S-uttZ6,r tagend? Versammlung von weit über 2000 Angedörtgen deutscher Krregs» und ZMitgefangener fordert mit Enttchftdenhrtt die sofortige Zurückleitung aller Kriegs- u?d Ziotlzefangenen. Mil Entrüstung verwahrt sie sich gegen die unwürdige Behandlung derselben, überzeugt. daß die ganze gesittete W.lt sich diesem P ölest an- schließen wird. Die weit-re Zurücklassung der Gtsanginen dann nur neuen 'mausiöschllchen Haß sähen, erstickt de« großen Gkdmken eines vö krrversöhnenden Weltfrieden» in seinem Keim» und macht ihn für all« Z:,1en zunichte." — Mit wAm «npfandenen Worten schloß drr Redner die machtvolle Kundgebung u. forderte zu eifriger Sammel- und WerbrMgkeit aus.
Die ErprkffllngMigkeit der Meute.
Berlin. Unirr der Urberschrift „Neue Drohungen grge» Deutschland" heißt es im .Borwärm": Nach den Vorbereitungen und der lärmenden Stimmung« mache in Parts iß mit einer neuen harten Ervreffung gegen Deutschland, mit einer weiteren schweren Bedrohung unseres kaum noch aus- recht zu erhaltenden Wirtchastsleden» zu rechnen. Deulsch- l-mü hat alles getan, um seine Gegner zu befriedigen. Es scheint, daß in Paris der Wille der Vernichlung stärker ist. als drr G.ist der Versöhnlichkeit, aus dem der Frieden der Welt und der Völkerbund «ufgrbaul werden sollen. Unsere Waffenstillstandsdelrgierten werden sich in die Lage versetzt sehen, die Gegner auf die ungeheuren Gefahren eindringlich ausmerkstim zu machen, die aus ihrem Verhalten für Deu sch- laud und iü- den Frieden erwachsen müssen. Sie werde» von der Emenle v.rlangen müssen, daß sie aus den rei»
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