Flagge gehißt. Jeder deutsche U-Bootskommandant mußte eine Erklärung unterzeichnen, daß da« Fahrzeug in guter Ordnung, da« Periskop intakt und die Torpedos unge­laden seien.

Haag, 21. No». Reuter berichtet wie folgt über die Formalitäten bei der Urbergabe der deutschen Tauchboote «n die englischen Marinebehörden: Kalte Höflichkeit bei Ken Engländern und ein gedrücktes, mürrisches Wesen bei den Deutschen kennzeichnet« die Uebergabe der Tauchboote, die gestern stattsand. Da« bemerkenswerteste an der Zers- monie war die tiese Stille, mit der sie vor sich g ng. Vizeadmiral Tyrmhitl hatte jede Demonstration verboten, ebenso j den Versuch der Verbrüderung. G, wurde die übliche Etikette der englischen Marine befolgt. Etwa-ss Meilen von Felix orvn gingen die Engländer an Bord der Tauchboote und stellten verschiedene Fragen über den Zu- Hand der Fahrzeuge. woraus sie unter britischer Bemannung nach Harwch fuhren. Tausende von Zuschauern fanden sich auf dem Quai ein. als die Schiffe den Fluß hinaussuhren, «m bei Parkestown vor Anker zu gehen. Gin Torpedo­jäger nahm die Deutschen an Bord und brachte sie zu ihrem Transportschiff, da« sie wirder in die Heimat zurück- kesördern soll. _

AuS^dem Oste«.

Berlin. Wie der.Verl. Lok/ hört, find zum Schutz des Ostens der Stad, das Rekrutendepot der 2. Garde- ktviflon, sowie zwei Pionierdompanten nunmehr nach Posen abgefahren.

Berlin. Ueber eine P-affenlat der deutschen Garnison von Lodz berichtet derVerl. Lok. Anz/: 1700 Mann deutsche Soldaten aller Stämme haben sich aus Lodz zu Fuß mit den Waffen nach Deutschland durchgeschlagen. Aus Oels traf gestern der Bor fitzende ihres Soldatenrats tn Berlin ein und gab an: Teneralgouserneur von Best- ler verließ mit den meisten Offizieren die Truppen bei Nacht und Nebel. Die deutfch-ponlnischen Offiziere gingen zu den Polen über, wo sich die deuscheu Truppen ent- «affnen ließen, wurden sie nachher bis aus« Hemd ausge- plündert. Die Truppen aus Lodz und Babiankcze mar- schirrten mit Gepäck und Waffen ab als Achtende Truppe «U Sicherungen wie in Feindesland unter dem Befehl ihres Soldatenrats. Bei Sieradz erkämpften sie sich den k.n Wartheübergang im Handgranatenkampf gegen pol­nische Legionäre. Vergeblich versuchten Offiziere »om Landsturmbataillon sie an der deutsch-polnischen Grenze zur Auslieferung ihrer Waffen an die Polen zu bestimmen. Sie Hillen so wenig auf sie wte auf die Soldalenräte an der Grenze, die im Bunde mit den Polen Polen stehen. Diese heimgekehlten deutschen Soldaten find der Ueberzeugung, daß durch Feigheit und Verrat ungehr»ere Vorräte an Waffen und Lebensmitteln dem deutschen Volke verloren gehen.

Nene- Uebereiukommeu.

Berlin. 21. Noobr. WTB. Ueber eine Reihe von strittigen Fragen im Waffenstillstendsabkommen wurde durch die ständige Kommission in Spaa eine Ueberein- stimmung mit dem Marschall Fach herbrigesührt. Die wichtigsten Punkte sind:

In Elsaß Lothringen können alle demobil gemachten Personen einschließlich der Offiziere, die bereits dort find oder dorthin entlasten werden, verbleiben, oder dorthin zmückkehren.

Für die besetzten Gebiete auf dem linken Rheinufer gilt, daß alle demobil gemachten Personen einschließlich der Offiziere dort verbleiben oder dorthin zarückkehren Könurn, wenn sie vor dem Kriege dort ihren Wohnsitz

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hatten. Ueber dis Art brr Besatzungstruppen im links­rheinischen Grtstel ist noch nicht» verfügt. Dagegen besteht vollkommene Ueberein st mm vng. baß de deutsche Ver­waltung im links hrini'ch-n Gebiet während der Zelt der Btsttzung bestehm bleibt. Der Schutz der persönUätn Freiheii und des E gentums ist gewätzrlkistet.

Entgegen einigen zu Tage getretenen Ansichten ist seftzustellen. daß alle Beränderungen, welche die Waffen- fiillstandskommisston vor dem Abschluß des Waffenstill­standes enricht hat, voll aufrecht erhalten bleiben. We Irre Milderungen sind jedoch nicht erreicht worden. Deutsche WaffenstWandskommisston. Gez. Staatssekretär Srzberger, Vorsitzender. __

Die Ablieferung der deutsche» Kriegsschiffe.

London, 22. November WTB. (Reuter.) Die drut- scheu Kriegsschiffe, die gestern übergeben wurden, bestanden aus 9 Schlachtschiffen, 5 Schlachtkreuzern, 7 leichten Kreuzern und 50 Zerstörern. An der vereinbarten Zahl fehlten somit 1 Schlachtschiff und 1 leichter Kreuzer. Es wurde indessen erklik 1, daß diese Schiff.- später übergeben werden würden. Ein leichter Kreuzer stieß bei der Fahrt über di« Nordsee aus eine Mine und sank. Die große Flotte geleitet« die deutschen Schiffe bis zur Mündung des Förth, wo sie nachts über blieben, um dann nach Seapa weiter zu fahren.

Der Traum Ln Fsmdestan-.

Roman von Justus Schoenthal.

82 Z ^Nachdruck »erboten.)

Tr überlaS es. Wort für Wort, obwohl er sich entsonn, dok dasselbe Schreiben schon als öffentlicher Anschiss vor einigen Wochen allenthalben verbreit war.

Landarmee.

Mehr Kämpfer gesucht!

Für das berühmte 1. (Londsner) kgl. Füsilierregiment, besten Siammbataillone sich an der Front bereits aus­gezeichnet haben.

Atter IS dis 40 Jahre. Uniform ssgleich.

Hier Beitrittsgrünbe:

EistenS: weil es in diesen r-?n da alle Welt « Waffen steht, eine grobe Sarste ist, eine F nte zu schultern und selbst teilzunehmen cm den, Feldzug, d:n die Zukunft den »großen Krieg der Nationen nennen wird.

Zweitens: weil dein Mädel darin wirklich stolz «itt dich sein wird, wenn's ihr auch leid tun mag, dich z« vrr- kkooe» und sie dich anfangs davon abzubriugen suchen wird.

Drittens: weil dann deine Kinder, wenn die Jahre »«rübergehen, am Herdfeuer Geschichtsbücher lesend, stolz sein »erden, aus dem Munde des VaterS zu höre», daß auch er eiu Soldat uud di« Mutter und da» Hei« be­schützt hat.

Biertens: weil des Königs Khaki eine Uniform ist die jedem Manne paßt, die aus ihm einen hübschen Kerl macht und überhaupt das einzige Gewand ist, m de« »in netter Dursch sich gern zeigt.

SUso heran mit dir, mein Sobn. k»mm «ck laß dich jetzt s»f«rt anmerben/

. . . Jawohl, mit diesen klndischtörichten Reben»«tton fing wan sie, die Eitlen, die Urteilslosen und die »«u Leben Zermürbten, die Zertretene», Zerschinettmch« . . . Verzweifelten. OK «an ihn auch für ei»« V «z» » if e8au jtol^ »eil man th«r den Bisch ins H«»s zu schicken wagte?

Sie senden dasdringende" Schreiben aber wohl an alle »asfenfähigen Männer.

Und mit einemmal stieg ein Gedanke in ihm auf, urgroß wie eine überirdische Erleuchtung. Seme Angen weiteten sich, die Augäpfel drohten aus ihren Höhlungen zu brechen ... I« und tausendmal ja, er war ein vom Leien Zermürbter, «in Zertretener, Zerschmetterter, Ver­zweifelter! Und dieses Schreiben wies den rechten Weg!

Er hatte einmal Hand an sich legen woLen, damals, als auch n»ch Lady Edith ihm die Enttäuschung bereitet, « war zu feig dazu gewesen. Vielleicht hatte er auch an Weib und Knck gedacht.

Mer so ... so war es ja »ebntausendmal bester. So besorgte das irgendeine barmherzige Kugel, abgeschosten »,n einem Unbekannten, der ihn vielleicht gar nicht treffen wollte . . .

Tür sein Weib und den kleinen Tommy war gesorgt. And vr hatte seinen Friede» in all« Ewigkeit. In alle Ewigkeit. . .

War ja niemand quk der Welt, den nach ihm ver-

Mechanisch griff er wieder zur Feder und schrieb mit seinen groben steifen Buchstaben uutor dsu Webbeaufruf

Hoob Äerbüs:

.Lieh« Moxandral' Sr «mndert« sich fast gar nicht darüber, daß er seine Trau nicht mehr mit ßh«m Kose- »«»-« Lex, »»redet«.Ich geh« anL eurem Leben fort. Mes Blatt »eist de« Weg, wohin Leute meines Schlages « gehe» habe«. «» soll «tue Fügung deS Himmel» Zein und ich will den Himmel weiter entscheiden laste». Talle ich, so habe ich all« «eine Schuld gesühnt. Kehre ich heil ^rstck, dann habe ich alle «eine Schande mit Mut ab- M«»ich«» «nd wir »oll« daour selb tritt vvchuch«, ei» neues Leben zu beginne«. And wenn Himmel und Sicke einstürzon so Mo«, ich habe such doch geüebt.

Dam».'

er d«« B««s au Lord SoMrWe gu Wh.

'bor Nacht. Wchl «» Wh

van« H e -b e er d« Brief au »ürb« G« «Ü» doch WM«B«

«nb lege, wie «in Dibb ln I

Dt« Jutrruieruug de» frühere» Kroupriuze«.

Haag. 21. Noobr. Der frühere deutsche Kronprinz wurde hruie nachmittag nach der einsamen Insel Wieringen verbracht und dort in einem kleinen Orte, in dem nur einige htitienähnliche Häuser stehen, interniert. In seiner Begleitung befinden sich d r Adjutant Major v. Müller, Havpimonn Müldner und R itmeister o. Zobeltitz. Der Kronprinz wird als Prisalpttson angesehen und nickt bewacht. Ec unter- steht dem Bürgermeister ol« dem Chef der Polizei. Der Kronprinz bewohnt ein äußerst einfaches Haue, das für 1000 Gulden für sechs Monate gemietet wurde und zuvor vom Pastor bewohnt w«n. Sechs Diener stehen dem Kron­prinzen zur Verfügung.

Ei» Protest Heffeus.

Darnstadt, 21. Noo. WTB. Unter dem Eindruck der Emnstcklung in Berlin hat die hessische S1 aais­reg i e r u n g heute folgenden Protest an die Reichs­regierung gerichtet: Die hessische Regierung erhebt bei der Rrichsregterung schärfsten Protest gegen die Aus­schaltung der Einzelstaaten und gegen die Ntchiberiicksichttgung dieser Staaten durch Erlaß von Ge- s tzen und Verordnungen. Die hessische Regierung verlangt unter allen Umständen schleunigste Einberufung der Nation alversammlun«. Durch Fortbestehen eines gesetzlosen Zustandes wird der Reaktion in die Hände grarbritrt und andererseits die Gefahr oermrhrt, daß sich die Entente in die innerdeutschen Verhältnisse einmischt und schließlich die Rstchseinheii gefährdet wird. Wir »ollen nicht anstelle drr glücklicherweise vernkchleien preußischen Miiitär- autokrairs einseitige preußische Diktatur eintauschen.

^ Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, LS November !S1«

Vom Postamt. Di« Dlenstfiunden für den Tele­graphen- und Fernsprechverkehr find nunmehr wieder an Werktagen von 8 Uhr vormittags bi; 9 Uhr abends.

Verkehr mit Wie». Der Uederrvelsungkvrrkchr mit dem Postspaskastenamt in Wien ist bis aus weiteres eingestellt

Der Postverkehr mit dem zu kefetzeude« Ge­biet. Drr oksamle Postoerkrhr. insbesondere der Tele­phon- und Tklegraphenvsrkehr, in den vom Feinde zu besetzenden linke- und rechtsrheinischen Gebieten wird nach einer Bittmer Meldu g derKöln. Zig/ in vollem Um­fange aujrecht erhalten. Bermuilich aber wird er unter Kontrolle des Feindes geschehen.

Wirtschaftliche Demobilmachuug. Noch einer Verfügung des Albeitsministeriums ist olibalü; jede« Kommunal»rrband ein Demobilmachungrausfchuß zu er­richten In bleiueren Koma unalorrdänden soll die Zahl der Mitglieder des Demobllmachungsausschustes höchsten» 6. in größeren höchstens 8 betragen. Ais Vorsitzender wird bei Amtsdölperschasten der Obrramtsvorstand, bei Gemeinden der Ortsoorfieher bestellt. Der Bor fitzende er­nennt die Mitglieder des Vemodiimachungsamschustee, die Zweckmäßigerrveisr aus den Mitgliedern der Bezirks »ad Gemeindeausschüste für Albülsvetmittlung aufgewühlt werd n und durch Mitglieder etwa gebildeter Arbrtier- und Soldalenräte zu ergänzen sind.

LS. Staat-lotterie. S. Klaffe, 9. Zirhungs- !ag. Aus Württemberg gefallene Gewinne: 18. Nos. 1912. 10000 aus Nr. 186648. 3000 aus Nc. S1887, 175465. 178678, 188713, 198702, 212262. 226531. 1000 ^ aus Nr. 18 6728, 192784. 215 849.

"a::s s-iner Woffnirng Gri. Nur Len HUeratur-Club wollte er noch einmal amsuchen.

Den Dlantelkraiien batte er hochgeschlagen. So wanderte er zu Fnsi durch die wenig erleuchteten Straßen der inneren Stadl.

Ihm war seltsam feierlich zu Mute.

9. Kapitel.

Literatur-Club.

Louchord war geistesabwesend in wilder Flucht sus dem Hause Lord Soutbriffes geeilt. Ec rannte, als ver­folgte ibn eine Meute von tausend Häschern, bis ihn sein linkes Bein dermaßen schmerzte, daß er einhalten musste, si

Was nun . . .? »

Er fühlte sich am Rand« seiner körperlichen »mds geistigen Kräfte. Sein erregtes Blut hämmerte sogen Kies Schläfen. Dumpf ahnte er, daß jetzt etwas geschehen, öcch s er einen Entschluß fassen mäste. Mer welchen . . .M l

Das grelle Plakat eine» Lichtspieltheaters «Äte seinen i Sinnen entgegen. . . j

Ein gut« Gedanke! Sr löste ei«en Schein «ck. 9«ß k sich in dem halbdunklen Rau« aus einem Klapp stuN nieder.» In diesem Halbdunkel konnte «an wenigstens sein« Se-l danken ordnen. ^ s

Er sah einm Augenblick auf die Leinwand. «S «ar f die übliche sentimentale Geschichte von dem Manne, der s trinkt und die Familie ins Elend stürS. ,K«i«r Mssi Bslk', hatte einst Englands größter Dichter ^sagt. Er ^ schloß di« Augen, »«klar unk oewvsrrou stsmutw hundert Sebaicken aus ihn «d».

Er hatte »erspielt. Am eines W«be» »k»e« mar er de« große« Aachzade untreu gewasden, z« L« « sich gemeldtt. .

Ob er stieben sollt«? Rach Holland «tt d«, nächsten Bostdampfer »d« Froukreich, uni üb« bia ^wcl» eEmume« . . . Ab« « hotte Hst: ReM. »«

Lo» Leb«, « «tt«, ba« er tn fr«et

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