Hai, auch gesonnen sind, ihre U«'«macht in einen Macht- frieden auszumünzen, der der angloam«ikantschen Masie die Weltherrschaft und den anderen Verbündeten erhebliche Vorteils garantiert, das Deutschs Reich und seine Verbün­deten aber möglichst dauernd schwächt oder vernichtet. Was können wir in dieser furchtbaren Lage tun, um dar Un­heil. wenn nicht Zu wenden, doch erträglich zu machen? Wir müssen weiterkämpfen, auch wenn wir nicht wollen. Der Feind wird uns dazu zwinge-?.

Aus alle Fälle ist es Zeit, schreibt derVorwärts", doß wir die Bedingungen für einen Waffenstillstand kennen lernest. Nach den Andeutungen Wi-sons, noch mehr der epischen und französischen Presse, müffen wir uns auf Dinge gefaßt machen, die uns allen lies ans Herz greifen. Es wird eineu Augenblick der leidenschaftlichen Aufwallung geben und der Schrei nach dem letzten Berzweislungsksmpf wird manche verborgen: Saite unserer Empfindens in Schwingung versetzen. Da werden wir uns sazen müssen, daß es j tz! daraus ««kommt. zweckloser Blutvergießen zu vermeiden. Dis Aufgabe des Militärs »ich damit erledigt seln und die Diplomatie wird in ihr Recht treten. Alles, was noch zu retten und zu gtwi m n ist. kann nur noch in den Verhandlungen der Frieden,Konferenz Gewonnen und gerettet werden. Das deutsche Volk würde auch ohne Waffen sm Friedenstisch ein bedeutungsvoller Faktor sein. Ein 70 Millionen-Volk, das man nicht susrottrn kann und das innerlich fest zusammenhält, bleibt für die Zu­kunft. über dis jrtzi errtschieden werden soll, wertvoll als Freund und gefährlich uls Feind. Wir haben versprochen, aus freiem Willen und eiGener Ueberzerrgrmg einem Völker­bund brizukelen. der Wilsens Grundsätzen entspricht. Wir haben der Welt duru; diese» freiwilligen Beitritt viel zu geben, was durch einen erzwungenen niemals ersetzt werden kann. D:r Frieden kommt, er kommt anders, als wir es uns gedacht haben, aber er kommt und ist nicht mehr aus- zuhalten. Ex kann sich ulso nur »och darum handeln, seinen Eintritt zu beschleunigen.

Ein ernstes Wort in ernst« Stunde.

Unter dieser Ueberschrist erlassen politische Parteien und wirtschaftliche Verbände Westfalens in nachahmens­werter Einigkeit nachstehenden Aufruf >

Mitbürger, Volksgenossen!

Wir alle wollen de»p unmenschlichen Blutvergießen «in baldige» Ende bereiten, «der wollen n«ich t einen Frie­den um jeden Preis, sondern nur.einen Frieden, der dis Ehre unsere« Volkes wahrt und seine Zukunft sichert.

^'erhalb wollen wir ir, der schweren Gefahr, in der sich unser Vaterland befindet, alle Sonderwünsche unserer Parteien und Verbände zurückstellen und einmütig hinter unserer Regierung stehen.

Dieselbe Geschlosse-cheit in der inneren Front muß aber unser ganzes Volk zeigen. Volksgenossen I Verhütet den wirtschaftlichen Zusammenbruch! Bon ü« Rohstoff­förderung. der Warenerzeugung und oer Aufrechlechaltung de» Verkehrs hängi das Schicksal des schwer bedrängten Reiche» ab. Ser wirtschastltchs Zusammeabmch wäre auch der militärische. Hungersnot und der Kamps aller gegen alle wäre die unbedingte Folge. Das Beispiel Rußland« muß uns warnen. Heute haben alle Bewohner des Va­terlandes. ob arm oder reich, die gleiche N»t, nämlich den eroberungssüchtigen Feind vom deutschen Lande sernzuhal- len. Brechen wir jcht zusammen, s» mutz da» ganze Volk es für eine lang« Zukunft büßen.

Wir sind deutsch bi« aus di« Knochen und wollen deutsch bierben. Sa« Unglück wäre un­übersehbar, wenn der Feind in» Lrrod käme. Täuscht Such darüber nicht und tretet allen denen scharf entgegen, die da mit dem Feuer spielen. Verachtet die Flaumacher I

rs !

§ ^

s h H

M

E § H

.d- K.

Vernichtet nicht durch Kleinmut, Gleichgültigkeit oder Selbst­sucht Euer nanzrs Zukunstrglück!

Sollte unsere Regierung durch die Unerbittlichkeit und den Ueb-rmut gegnerischer Gewalthaber gezwungen sein, das Volk zum Enlscheidungskampse aufzurufen, um die Vernichtung unseres Reiches übzuwehren, dannmüssen alle wie ein Mann uufstehe» und auch das Letzte hergeden für dir Freiheit und die Zu­kunft unseres Vaterlandes!

Hamm (Wests.), den 22. Oktober 1918. Sozialdemokr atische Partei. LhrWchs Gewerkschaf­ten. Zrnttlinwpariel. Fortschrittliche Bolltz-partei. Konservative Partei. Bund der Landwirte. Ns- IlormLlbersls Partei. Drntschr Grwerkvereine Hstsch- Dunker. Kartell der freien Gewerkschaften. Unüb hängiger Ausschuß. Ausschuß für Kricgsyilse. Vater­ländischer Fmu«mv«reln. Katholischer Frauenbund. Rheimsch'WeMlisch« Frauenbund.

Tagesneuigkeiten.

Weihvachtspaketverkehr «ach dem Felde.

Berlin, 16. Okt. (WTB ) Um die üdrr Lie Militär- Paketömier xu witmden Wsthnachispaksle für dir Trup psn im Felds möglichst bis zum Feste ihren Empfängern zusührrn zu können, müffen st« dis S. Dez. emgeliefert sei«. In der Zeit vom 3 bis 25. Dez. werden Pakete für das Feld zur Beförderung nicht angenommen. Wegen der schwierigen Befökdertmgsvkrhältniss« nach den entfernter gelegenen Gebieten wi'd sie Auslieferung von Paketen dortsiin bis zu den nachstehend angegebenen Tags» emp- johlen t Nach der Türkei uns Sem Kaukasus bis 31. Oktober d. I., nach Rumänien und Italien bis 10. Nos. d. 3., nach Jinlano bi« 20. Nov. L. I. Für Frachtstücke werden dieselben Ausgabeiermine empfohlen, doch tritt für sie die Annahmesperre ab 3. Dez. nicht ein. Dsr Päck­chenoerkehr wird durch vorstehende Anordnungen nicht berührt.

Ludeudorffs Nachfolge.

^ i« Berlin, 28. Okt. Das Rätselraten über die Nach­folgerschaft Ludensmffe hat schon begonnen. An erster Stelle wird General Grüner genannt, der bei der Reiche- tagsmehrheil zweifellos große Sympathien besitzt, was aber bei dieser Frage gar keine Rolle spielen sollte. In Frage kommen dakn weiter Generalmajor v. Seeckt, General Hossmann, General o. Loßberg und Generalmajor Hey he. Damit dürfte dis Reihe der militärischen Ver­änderungen aber noch nicht abgrschioffen sein. Es soll auch Generalmajor v. Hardenberger und Oberstleut­nant Nikolai von der politischen Abteilung dss Großen Gensralstabs in kürzester oeii zurücktreten, auch das Kriegs- prefframt, über dessen TätiKksit man ja sehr verschiedener Meinung sein kann, wird wohl die längste Zeit bestanden haben. _

Pariser Blätter

über die W«ffe«stillsta»dsbedi«g«vge«.

Dt« schon im Abendblatt erwähnte Kundgebung des Echo de Paris' wird uns von derTelegmphewUmon" tri folgender Fsrm übermittelt:

Wir sprechen mit Berlin nur übe« einsKapi- tulation Die Bedingungen für diese Kapitulation, die von dm Mmschällen Foch und Haig und Genera! Pers­hing sowie von der englischen Admiralität ausgestellt wer­den sollen, werden DeulsSland nicht eus diplomatischem Wege überrescht werden, sondern Deutschland wird sie sich innerhalb »unserer Linien unter Deckung de« weißen Flagge holen müssen^ Wir warten aus dis deutschen Parlamentäre.

Petit Parisien' erklärt:

Die Militär- und Marineberater der Alliierten ein­schließlich deren Amerika» sind sich über die Bedingungen einig aewordsn, dis unvermeidlich werden müffen. damit nach Wilsons eigenen Worten Deutschland jede Fortsetzung des Krieg;» unmöglich gemacht worden ist. Es ist des­halb klar, daß die Zeitweise Besetzung befestigter Städte, Gebiete und Häfen sowie die Auslieferung bestimmten Kriegsmaterial« erwogen werden. Ein Waffenstillstand ist für die Entente annehmbar, wenn er genau dieselbe« Resultate sichert wie drt Sieg, nach dem wir streben und dessen wir sicher sind._

Wilso» erwartet die A«««hme drS Waffenstill­standes.

Gens, 26. Okt. Aus guturrisrrrchksr französischer Qielle erfährt dsr Vertreter dsrZürcher Mvrgenzeilnng', die maßgebende Psnser Auffassung gehs dahin, daß Präsident Wilson gcwisse UMelsgm dafür Habs, daß die Vorschläge der Verbündeten son Deutschland angenommenwer-' den oder mindestens Aussicht aus Erfolg bieten, da er sonst Gemäß früheren inoffiziellen Mittei­lungen aus Washington keine Zustimmung gegeben hätte, von den Verbündeten für Deutschland WaflrnsWfiands- bedingungen einzuhslen._

Ai«e schwedische Zeit««g über de« G«dkampf.

Berli», 26. Oktober.Allehands" schreibt!Reit» mat«iell gesehm sind Deutschlands Hllssmäste, vor allem zur Sre. keineEZZs so gering, baß sis vollständige Kapi­tulation rechtfertigen KKnnten. Unfaßbar, ja ürrrhaupt un­möglich erscheint, daß die deutsche Flotte ungebrochen ge­opfert «erden soll. Auch was das lebende Material ve- irtfft» so ist es sehr «ohi denkbar, daß das Volk, wenn es not tut, sich zu« letzten Schlag für Freiheit und Sebständig- keit samMött. Soll BeulschlMtds stolze Flotts geopfert werden, so wird es nsch allem, was man bisher ge­sehen hat, am besten sein, wenn es im Kamps mit der englischen Flotte geschieht. I»

möglichst gut wird, der zeichne erst recht Kriegsayleihe.

Ein großer Erfolg der Kriegsanleihe wird im Zrmern des Landes das Vertrauen befestigen, nach außen unser An­sehen erhöhen, und die Hoffnungen der Ksinds auf einen finanziellen Zusammenbruch Deutschlands widerlegen.

dem Reich dieMLtiel zurFos iführung des Kampfes, falls es notwendig werden sollte, gewahren, und für den Kall, daß es zmu Frieden kommt, die Lleberführung mZsersr wirt­schaftlichen Verhältnisse auf den Kriedensfuß erleichtern.