Beilage zum „Calwer Wochenblatt"
Nro. IM.
Vermischtes.
— Aus Gerabronn schreibt man dem „Haller Tagbl." : Für die bevorstehende Landtagswahl hat nun, wie man mit Bestimmtheit hört, die deutsche Partei Herrn Kaufmann Dill in Niederstetten und die Volkspartei Herrn Rechtsanwalt Fr. Haußmann in Stuttgart als Kandidaten aufstellt.
Volkszählungsergebnisse. Nach den bisherigen Ergebnissen der Volkszählung hat München etwa 340 000 Einwohner gegen 244000 im Jahre 1885. Seit diesem Jahre wurden einige Vororte, zuletzt die Stadt Schwabing, mit München vereinigt; doch ist auch der sonstige Zuzug ein beträchtlicher. Magdeburg hat ausschließlich der Schiffsbevölkerung 200 071 Einwohner, Altonamit Ottensen 144636, Stettin rund 116000, Wandsbeck 20466 gegen 17 760 am 1. Dez. 1885, Speyer 17710 gegen 16238, Pirmasens 19500 gegen 14830.
Das Koch'sche Heilverfahren. Die letzte Nummer der „Berl. klinischen Wochenschrift" (Verlag von A. Hirschwald) enthält die Vorträge, welche die Professoren O. Fräntzel und H. Krause in der letzten Sitzung der Gesellschaft der Charitö-Asrzte über das Koch'sche Heilverfahren gehalten haben. Professor Fräntzel teilte u. a. mit, daß er am 24. November zwei Schwindsuchtskranke aus seiner Abteilung in der Charitö als wesentlich gebessert entlassen habe, von denen der eine am 3., der andere am 7. Oktober in seine Behandlung kam. Die Fälle bieten das, was man bei der Behandlung der Lungentuberkulose mit dem Koch'schen Mittel immer wieder finden wird: die Kranken verlieren die Bacillen für kürzere oder längere Zeit, es kommen aber immer wieder Bacillen im Auswurf vor, die Leute haben während ihrer Behandlung große Mengen von Bacillen mit dem Auswurf verloren, die physikalischen Erscheinungen sind mehr oder weniger geschwunden, aber man wird immer noch erwarten müssen, daß von
neuem Bacillen produziert werden. Das Fieber dieser Kranken ist verschwunden, ihre Nachtschweiße haben aufgehört, ihr Husten ist entweder verschwunden oder auf ein Minimum reduziert, ihr Körpergewicht hat erheblich zugenommen, sie fühlen sich kräftig und stark, sehen blühend aus, während sie früher ein enorm schlechtes Aussehen u. s. w. hatten. Mehr — meint Fräntzel — können wir vorläufig nicht verlangen. Weiter erwähnte der Professor, daß ein Patient während der Behandlung Albuminurie bekam, sie nach einiger Zeit verlor und dann wieder bekam; er war bereits nach den Einspritzungen reaktionslos geworden, hatte dann wieder reagiert und zeigt eine ganze Menge kräftiger Bacillen. Hier scheint offenbar eine neue Infektion eingetreten zu sein. Ein anderer Patient hatte bei der Aufnahme leichte Albuminurie, die sich während der Behandlung nach Koch sehr erheblich steigerte.
Verzichtleistung. In Marienburg erschien, wie in der „Magd. Ztg." zu lesen, dieser Tage auf der Redaktion einer dortigen Zeitung eine Abordnung von Damen Marienburgs und erklärte feierlich vor Zeugen, daß die Damen Marienburgs in der jetzigen rauhen Jahreszeit darauf verzichten, von den Herren den Gruß wie üblich durch Ziehen des Hutes entgegenzunehmen. Die Damen wollen sich fortan mit einem militärischen Gruß begnügen; derselbe solle mit gleich liebenswürdiger Anmut wie der bisherige erwiedert werden.
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Mit der Fabrikation der Heller'schen Spielwerke ist das Mittel gefunden, die Musik in die ganze Welt zu tragen, auf daß sie überall mit ihren zauberischen Wirkungen die Freude des Glücklichen erhöht, dem Unglücklichen Trost und Linderung verschafft und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herzbewegende Grüße aus der Heimat bringt. In Hotels, Restaurationen n. s. w. ersetzen sie ein ganzes Orchester und erweisen sich als bestes Zugmittel für das Publikum.
Die Repertoirs, auch der kleinsten Werke, sind mit feinstem Verständnis zusammengestellt und die beliebtesten Schöpfungen auf dem Gebiete der Opern-, Operetten- und Tanzmusik, der Lieder und des Choralgesanges sind in erster Linie berücksichtigt. Thatsache ist ferner, daß der Fabrikant auf allen Ausstellungen mit ersten Preisen ausgezeichnet, Lieferant aller europäischen Höfe ist und ihm überdies jährlich Tausende von Anerkennungsschreiben zugehen.
Die Heller'schen Spielwerke sind daher als p assen d - st es Geschenk zu Weihnachten, Geburts- und Namenstagen und außerdem als schönste Gabe für Seelsorger, Lehrer, Kranke u. s. w. zu empfehlen.
Vertrauenswürdigen Personen werden Teilzahlungen bewilligt und empfiehlt es sich, selbst bei kleinen Aufträgen sich direkt nach Bern zu wenden, da die Fabrik nur Niederlagen in Jnterlaken und Nizza hat. Illustrierte Preislisten werden franko zugesandt.
Die „Harlenlaulie" schreibt im 9. Halbheft des letzten Jahres bei Besprechung von Spielen für die Jugend über die bekannten Anker-Steinbaukasten folgendes:
„An guten Spielen für die Jugend, welche durch Mannigfaltigkeit der möglichen Zusammenstellungen das Interesse geweckter Spiele danernb zu fesseln imstande sind, herrscht im allgemeinen noch ein erheblicher Mangel, doch besitzen wir deren einige, welche auf ernste Beachtung seitens aller Kinderfreunde Anspruch erheben dürfen, so die Richterschen Anker-Steinbaukasten. Dieselben sind bereits vorteilhaft eingeführt und haben noch überall, wo sie einem geweckten Kinde bescheert wurden, dessen lebhaften Beifall gefunden. Jedem Kasten sind .Architektonische Vorlageblätter" derjenigen „Bauten" beigegeben, welche mit den gebotenen Steinen „aufgeführt" werden können und cs ist staunenswert, mit welcher ernsten und unermüdlichen Beharrlichkeit das Kind sich dem Baue aller dieser Paläste, Tempel, Thore, Brücken usw. hingiebt. Ließe sich nur ein Haus, eine Brücke bauen, so würde der junge Bauherr seiner Thätig- keit bald überdrüssig werden, die fast unerschöpfliche Mannigfaltigkeit aber reizt ihn. Wir können das Spiel allen, welchen solches erwünscht ist, nur empfehlen.
„Dem Urteile der „Gartenlaube" schließen wir uns voll und ganz an: Richters Anker-Steinbaukasten ver- dienen den ersten Platz unter jedem Weihnachtsbaum.
Anzeigen.
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