bleiben, ihre Freiwilligkeit zu erklären und dadurch bevor« zugter Behandlung teilhaftig zu werden.

Natürlich wird man in erster Linie bestrebt sein, die Belgier in Belgien zu brschästigen. Infolge Mangels an Rohstoffen wird die, nicht durchweg möglich sein. Eine Anzahl Arbeiter muß daher in benachbarte deutsche Gebiets übergeführt werden.

Daß kein Belgier gezwungen wrrden wird, Arbrüen zu verrichten, durch di? er unmittelbar Kriegshilfe leisten würde, ist selbstverständlich.

So entspricht riese neue Maßnahme unserer obersten Heerttleitung, die keine eigcniiiche Kriegsmaßnahme ist. ebenso der Menschli. krit wie der völkerrechtlichen Pflicht zur Fürsorge für d<e Bevölkerung besetzter Gebiete. Möge sie also nachhaltig durchgeftjhrl weiden wern sie auch laut Lyoner Iundspruch ein .Verbrechen* * bedeuret!

L.

Die amtlichen Tagesberichte.

WLB. Großer Hi«ptq»«rtier, 4. Nov. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeressruppe des

»ttenllsel-mrschMs Kroupriuz Aupprechl «« V«m»:

Scharfer Artilleriekampf ging feindlichen An­riffen voran, die aber in unsrem Feuer nur in eschränktem Umfange zur Durchführung kamen, so nordwestlich von Courcelette und im Abschnitt GueudecourtLesboeufs; sie wurden abgeschlagen.

9 feindliche Flugzeuge sind im Luftkampf und durch Abwehrgeschütze abgeschossen.

Heeresgruppe des deutsche» Krou-mzeu:

Gegen unsere Höhenstellungen östlich der Maas schwoll das feindliche Feuer am Nachmittag er­heblich an. Französische Vorstöße zwischen Douau- mont und Vaux blieben erfolglos.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Sr,»i des KeueralfeldiuirschM Priuz Leopold v« Bayer»:

Unsere Erfolge links der Narajowka wurden durch Erstürmung weiterer Teile der russischen Hauptstellung südwestlich von Folw-Krasnolesje erweitert und gegen Wiedereroberungsversuche des Feindes behauptet.

Frost der Seuersls der «»Mene Erz-erzog Karl:

Auf dem Nordteil der siebenbürgischen Ostfront ist die Gefechtstätigkeit wieder reger geworden, ohne daß es bisher zu bemerkenswerten Jnfan- teriekämpfen gekommen ist.

An der Südsront wurden einzelne rumänische Angriffe abgewiesen. Die Höhe RoSea (südöst­lich des Altfchanz-Pafses) wurde vom Gegner be­setzt. Südwestlich von Predeal gewannen wir eine rumänische Stellung, die wir im Nachstoß bereits am 2. Nov. besetzt, in der folgenden Nacht aber wieder verloren hatten; über 250 Gefangene fielen hier in unsere Hand.

Valkankriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Seueralfeldmarschallr vo« «scheust»:

Bei einer Unternehmung österreichisch-ungari­scher Monitoren gegen eine Donau-Insel süd­westlich von Rustschuk wurden 2 Geschütze und 4 Minenwerfer erbeutet.

In der Dobrudscha keine wesentlichen Ereig­nisse.

.Ja, richtig, Rose, was machen wir mit dir?'

Rose hatte allkrdng« angenommen, daß sie Mutter und Sohn beglet'.rn würde und Hali« sich vor diesem Be­such nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte, Rose bei den Kowalskyschen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und uneingeladrn konnte sie nicht mttgehrn. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber. Sie traute sich noch nicht die Kraft zu, Natascha ruhig zu begegnen.

.Ich kann vikllrichi inzwischen noch einige« besorgen, Tante Heien,,* schlug sie vor. Die alle Dame überlegte.

Das sehe ich eigentlich nich, gern. Rose. Du kannst das ntä^gut allein tun, bist hier zu unbekannt. Höchstens die KHMörrn könntest du besorgen. Ich sah, als wir hierher mh>en. nur wenige Häuser von Hasso» Wohnung enlstrni ein große» Konfitürengeschäft der Firma, wo wir immer Kausen. Da könntest du allensall, hingehen und hättest immerhin eine gute halb« Stunde zu tun.'

.Und die übrige Zeit machst du e» dir hier bei mir "bequem, Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in meinem Ar­beitszimmer Bücher und Zeirungen. Wir kommen auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei und holen dich dann ab. Ist dir das recht so?"

Rose nickte. .Gewiß. Hasso. Ich gehe dann sitzt gleich in das Konsitürengeschiist."

.Wirst du es finden. Rose?*

.2 ja. ich habe es auch gesehen, als wir voiübeisuhren. Auf Wiedersehen also, bis nachher. Ich erwarte euch hier.*

«aMuische Frorst:

Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

WTB. Große- Hauptquartier, 5. Nov. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Seueralseld«»rfchalls Kronprinz Aupprechl vou Bayern

Uebergreifend auf die Front nördlich der Anere erreichte die Artillerietätigkeit nördlich der Somme roße Heftigkeit. Feindliche Teilangriffe art östlich der Anere nördlich von Courcelette und Gueudecourt sowie nordwestlich von Sailly wurden abgeschlagen.

Heeresgruppe des Kutschen Sroupriuzeu:

Auf die in der letzten Zeit heftigere Beschie­ßung rückwärtiger von der Bevölkerung nicht ge­räumter Ortschaften unserer Champagnefront vön Reims her antworteten wir gestern mit Feuer auf diese Stadt. Rechts der Maas stellenweise ge­steigerter Feuerkampf.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Sroul des

SeueralseldUarschalls Priuz Leopold oo» Bayers:

Eine wohlvorbereitete kleine Unternehmung brachte uns fast ohne eigene Verluste in den Be­sitz des Dorfes Mosheiki (östlich von Goduzischki). Der Feind ließ über 60 Gefangene, mehrere Ma­schinengewehre und Minenwerfer in unserer Hand. Die Lage ist im übrigen unverändert.

Sroul des Seuerals der Kavallerie Erzherzog Karl:

Im nördlichen Siebenbürgen gewannen die Russen im Tolgyresabschnitt örtliche Vorteile. An der Südfront sind gestern eingeleitete Kämpfe zwischen der Altschanz- und Bodza-Paßstraße noch im Gange. Die Höhe Rosca ist von uns wieder zurückgenommen. Durch Erstürmung des Cla- bueetu Baiului wurden die bisherigen Erfolge vorwärts des PredealpasseS vervollständigt. Die ganz besonders stark ausgebaute und mit Erbit­terung verteidigte Clabucetu-Stellung ist damit in unserem Besitz. Die verbündeten Truppen haben hier mit den gestern- eingebrachten 14 Offizieren (darunter ein Regimentskommandeur) und 647 Mann im Ganzen 1747 Rumänen ge­fangen genommen, 8 Geschütze und 20 Maschi­nengewehre erbeutet. Besondere Anerkennung verdienen die Leistungen unseres Infanterieregi­ments Nr. 188. Bei der Aufräumung des Ge­fechtsfeldes nordöstlich von Campolung wurden allein zwischen dem Argesului- und Targului-Tal rund 1000 Rumänen beerdigt. In fortschreiten­dem Angriff südöstlich des Roten Turm-Passes und in siegreichem Gefecht westlich der Szurduk- Paßstraße gegen hier vorgedrungene rumänische Abteilungen machten wir über 150 Gefangene.

Valkankriegsschauplatz.

Frost b« Seueralfelbmrfchalls oo« «ackeuseu:

Eonstantza und Mangalra wurden von See her beschaffen, in Eonstantza ist Schaden ange-1

Sie reichte Hasso u. Frau v. Falkenried die Hand u. ging.

Hasso folgte ihr mir seiner Mutter, nachdem er Riemer noch Befehl gegeben halte, Rose nach ihrer Rückkehr in« Wohnzimmer zu führen unk ihr dort Kekr und Tee zu servieren. Ais er mit seiner Mutter das Haus verließ, stand bereis» ein Auto vor der Tür, das Hasso vorher be­stellt hatte. Dicht vor der Wohnung spendete eine große elektrisch- Bogenlampe Helles Licht. In diesem Lichtschein sah Heffo nur wenige Häuser entfern: Rose soeben das Konfitürengeschäft betreten. Beruhigt stieg er nun hinter

seiner Mutter in den Wasen.

* »

Natascha ^on Kowaleky Halle stch zu derselben Zeit, da Frau von Falkenried und Rose bei Hasso weilten, ihr Auto bestellt. Sie verließ die Pension, in einen langen, dunklen Flauschmantrl gehüllt, der gegen ihre sonstige Ele­ganz sehr schlicht und einfach wirkte. Aus dcm Kopse trug sie ein kleines Filzhütchen, und ein dichter schwarzer Schleier verhüllte ihr Gesicht.

Als sie in das Auto einstieg, gab sie dem Chauffeur Weisung, sie zu einer Konditorei zu fahren, die sie in letzter Zeit schon einige Male besucht hatte.

Diese Konditorei log der Wohnung Hasso von Fal- kemirds gegenüber, und sicher hatte Natascha die unschein­bare Kleidung nur gewählt, um nicht etwa von Hassos Wohnung aus erkannt zu werden.

Als sie vor der Konditorei das Auto verließ, gab sie dem Chauffeur Beseht, sie an der nächsten Straßenecke zu ermatten. Vor der Konditorei sollte er nicht halten.

richtet. Durch die Küstenartillerie und Flieger­angriffe wurden die feindlichen Schiffe vertrieben.

«azebouis-e Fr«st:

Keine Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Deutscher Reichstag.

Beiltn, 3. Nos. WTB. Pläsidrnt Dr. Kämpf erösstet di- Sitzung um 11 Uhr 28.

Auf der Tagesordnung stehen kurze Anfragen.

Auf eine Anfrage de» Abg. Alpers (D. F.) nach Maßnahmen, um den durch den Krieg geschädigten Rechts- anwälten, Aerzien usw. die Praxis zu erhalten, erwidert Ministerialdirektor Dr. Lewald: In gleicher Weise sind auch andere freie Berufe geschädigt. Die Angelegenheit ist Gegenstand größter Aufmerksamkeit.

Aus eine Anfrage des Abg. Dr. Quark (Soz.) be­treffend Reichsrvochenhilfe und Schutz der Angehörige« von Kriegsteilnehmern davir, daß sie -er Armenpflege anheim- fallen, antwortet Ministerialdirektor Dr. Leivatd: Die Reichswochenhiise soll unverkürzt gewährt werden.

Eine Anfrage des Abg. Hier! (Soz.) nach Hand­habung des Warenumsatzfiempelgesktzes beamwortet Unter- staaissekretäc Jahn, die gegenwärtigen Schwierigkeiten seien eine Folge der Uebrrgangszeit und würden bald be­hoben sein.

Abg. Dr. Heckscher (F. B.) wünscht Gewährung von Krankenkost neben den Bezügen an Mitglieder der Krankenkaffen. Ministerialdtrekior Dr. Caspar: Sobald greifbare Handhaben vorliegen, wird der Bunderrat Stel­lung in dieser Frage nehmen.

Auf eine weitere Anfrage des Abg. Dr. Heckscher (F. B.) betreffend die Beschlagnahme deutscher Privatwelke durch das feindliche Ausland erwidert Ministerialdirektor v. Ionqui eres: Die deutsche Regierung ist nur auf Gegenmsßregeln angewiesen.

Aus eine Frage des Abg. Müller-Meiningen (F. B.) betreffs Beschlagnahme von aus Holland nach Deutschland bestimmten Briefen in Holland durch die englische Regie­rung antwortet Ministerialdirektor Dr. Johannes: Auf unsere Anfrage in Holland wurde geantwortet, daß eine Oeffnung der Briese auf holländischem Boden nicht stattge- sunden habe. Es könne sich lediglich um Irrtümer unter­geordneter Beamten handeln. Diese Mitteilung war für uns überzeugend.

Aus eine Anfrage des AlH- Bassermann (Natt.) nach der Einführung eines außerordentlichen Zwangsoer- yleichsr antwortete Ministerialdirektor Dr. Schröder: Ein solcher EntwursKist nach der Anhörung von Sachver­ständigen bereits ausgearbeitet u. liegt d m Bundesrot vor.

Eine Anfrage des Abg. Müller-Mei:.Ingen (F. B.) nach den englischen Schwarzen Listen beantwortet Ministe­rialdirektor Dr. Kriege: Dieses völkerrechtswidrige Vor­gehen ist ein unerhörter Eingriff in die Privairechre der Neutralen, denen es überlasten ist, ihre Rechte zu wahren. In den Staaten in Südamerika liegt den Kongresten schon ein entsprechender Zusatzgrsetzentwurs vor, der aber noch nicht verabschiedet ist. Die Bereinigten Staaten bevoll­mächtigen durch einen Zusatz zur Ftnanzbill den Präsiden­ten zu jeder Maßnahme. Dieser machte aber von der Vollmacht bis jetzt noch keinen Gebrauch. Die deutsche Regierung denkt nicht daran, dem englischen Beispiel zu folgen. Deutschland wird sich aber die Firmen merken, die sich vor den Schwarzen Listen nicht fürchten, namentlich solche, die sich freiwillig aus oi« List« fetzen ließen und da­mit bekundeten, daß sie nicht englische Knechte sein wollen.

Abg. Bassermann (Natt, fragt nach der Monopol-sie- rung der Produkten von Butter, Margarine, Fleisch usw. in Holland durch die englische Regierung zur Ausschaltung des deutschen Bezugs. Mintsteraldirektor Dr. Johannes: Hierüber liegen uns nur Zeitungsnachrichten vor. Holla d ist auf die Ausfuhr nach Deutschland angewiesen und wird die Verwirklichung solcher Maßnahmen nicht wollen. Die

Das fiel dem Chauffeur um so weniger auf. als sich derselbe Borgang schon einige Male wiederholt hatte. Er dachte nur. da« schöne russische Fräulein habe wohl zuwei­len ein verschwiegenes Rendezvous in der kleinen, abseits gelegenen Konditorei. An derartige Vorkommnisse ist ein Berliner Chauffeur gewöhnt und denkt nicht weiter darüber nach.

Gemächlich fuhr er seiner Order gemäß bis zur nächsten Straßenecke, während Natascha die Konditorei betrat und sich au ein kleines Tischen am Fenster setzte. Sie zog den Friesvorhang soweit zu. daß sie durch einen schmalen Spalt auf die Straße sehen konnte, ohne von draußen gesehen zu werden.

Sie bestellte stch eine Erfrischung. Der Keller brachte ihr dieselbe mit mürrischem Gesicht. Da das Lokal meist, wie auch heute sehr wenig besucht war, hatte er wohl keine Ursache, vergnügt zu sein. Natascha ließ ihren Blick scharf herumschweisen, ehe sie ihren Platz etnnahm. Die wenigen anwesenden Gäste, meist Damen, interessierten sich nicht. Sie drehte dem Lokal den Rücken zu. löffelte in ihrer Eisschokolade und sah dabei unverwandt durch den schmalen Spalt im Vorhang auf die Straße hinaus. Sie konnte gerade den Eingang zu Haffos Wohnung im Auge behalten das hatte sie schon bei ihren früheren Besuchen der Konditorei festgeftellt.

Kaum hatte sie ihren Platz eingenommen, da flammte drüben die elektrische Bogenlampe aus, und nun konnte sie den Eingang genau kontrollieren.

Fortsetzung folgt.