ren den eoglischea Fablitzanen und den kölschen Kauf­leuten lästig war. Die billigen deutschen Preise drückten die englischen Preise und schmälerten den englischen Gewinn. Um sich von diesem Wettbewerb zu besreien. sichren sie den , Krieg herbei, und sie führen ihn, trotz der Bereitwilligkeit von deutscher Seite, Frieden zu schließen, beharrlich weiter, weil sie aus einen baldigen Zusammenbruch Deutschlands hoffen. Was würde bei dieser Gesin ung die Folge sein, wenn England siegte? Darüber kann man nicht >m Zwei­fel sein. Kommen die Engländer vor Friedensschluß ins Land, so führen sie sicherlich ihre Absicht aus. so weit sie können, deu-sche Fabriken zu zerstören. Nach Frieden - schluß, wenn die Feinde Deutschlands nach C ammonds Friedensbedingungen zur Hälfte Mitbesitzer der demschen Fabriken würden, würde man die Zerstörung wohl kaum w.'iicr sor.setzen; dagegen den die Engländer sicherlich dafür sorgen, die den sche Industrie fortan derart in Ketten zu legen, daß der demsche Wettbewerb ihnen n cht mehr lästig fiele, ihnen das G.schäft nicht mehr erschweren würde, und daß der deutsche Avsrtz nach dem Auslände künftig durch englische Hände gehen müßte. Da wäre es um die blühende deursche Industrie geschehen. Die Gehälter und die Lohne der mdostcellen Angestellten und Arbeiter wür­den zusammen chciimpsen, teils weren verringerter Arbeits­gelegenheit, teile weil der englische Zwischenhändler, um seinen e genen Gewinn zu erhöhen, mit allen Mitteln den deutschen Fabrikpreis drücken würde.

Aber auch in anderer Hinsicht würdet ihr, deustche Arbeiter und Pliomangestellte, schwer darunter zu leiden haben, wenn die Engländer siegten. In keinem andern Land der Well ist die Alters-, Invaliden- und Kiankenoeisorgung so ausgebildet, w!e in Deutschland. Ein Drittel der deut­schen Bevölkerung ist gegen Erwerbslosigkeit infolge von Alterfchwäche. Invalidität und Krankheit versichert; im Jahre 1913 bezahlte das Reich an Aliers-, Invalidität«- und Krankenunterstützung rund 800 Millionen Diese Unteistützung würde selbstverständlich vollständig fortfallen, wenn Deutschland uni?« liegen würde, denn bei einer Schul­denlast von mehr als 200 Milliarden (Kriegsanleihe plus Crammond'scher Kriegsentschädigung) wäre dos Reich ein­fach außer Siaude, diese Unterstützungen weiter zu gewähr« n. Aehnlich würde es den Kriegstnoaiiden ergehen; sie, die ihre körperliche Rüstigkeit im Kriege eingebüßt haben, würden künftig dem Beillsrelend prcisgegebrn sein, de m ein stegieiches England würde für sie bestimmt nicht» um, und ein besiegtes Deutschland wäre außerstande. für sie zu sorgen. Das Elend unter d n Arbeitern und Angestellten stelle man sich vor. Alles, was Deutschland an sozialer Fürsorge geschaffen hat. wäre zerstört. Not und Elend würde in hunderitausenden von Familien herrschen!

Das sind die Gründe, weshalb ich Kriegsanleihe zeichne, so viel, als ich nach meinen Verhältnissen mit gutem Ge­wissen zeichnen kann und darf. Jede Mark, die ickzeichne, dient dazu, mein eigenes Besitztum zu schützen grgen eng­lischen Zugriff und meine Stellung, die ich in mühsamer Arbeit errungen habe, mir zu erhalten.

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 3. Okt. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Generalseldruarschalls Herzog Mrecht von Württemberg,

Bei Lombartzyde, nahe der Küste, brachten un­sere Matrosen von einer erfolgreichen Patrouil­lenunternehmung 22 gefangene Franzosen mit.

Heeresgruppe der

Seueralseldmarschalls Kronprinz Rupprecht s»u Vsyern:

Die Schlacht nördlich der Somme ging un­ter andauernd gewaltigem beiderseiti­gem Artillerieeins atz weiter. Nördlich von Thiepval und nordwestlich von Courcelette ent­rissen wir den Engländern einzelne Grabenstücke, in denen sie sich eingenistet hat­ten und erbeuteten mehrere Maschinengewehre. Besonders erbittert wurde zwischen Le Sars und der Straße Ligny-Thilloy- FlerZ gekämpft. Mit schwersten Opfern erkauften die Eng­länder hier einen geringen Geländege­winn beiderseits des Gehöftes Eaucourt-l'Abbaye. Zwischen Gueudeeourt und Morval hielt unsere Artillerie nach Abwehr von vier am frühen Morgen aus Lesboeufs vorbrechenden Angrif­fen die feindliche Infanterie in ihren Sturm- stellungen nieder. Starke französische Angriffe an und westlich der Straße SaillyRancourt, sowie gegen den Wald St. Pierre Vaast gelang­ten zum Teil bis in unsere vorderste Verteidi­gungslinie. Sie ist im Nahkampf wieder gesäubert. Südlich der Somme verschärfte sich der Artilleriekampf an der Front beiderseits von VermandovillerS zeitweise erheblich. Ein französischer Angriffsversuch erstickte im Sperrfeuer.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Rout des

Geueralfelbmurschalls Priuz Leopold vou Bayer«:

Von der Heeresgruppe des Generals von Linsingen wird gemeldet: Der erwartete allgemeine Angriff westlich von Luzk gegen die Truppen des Generalleutnants Schmidt von Knobelsdorfs und die Gruppe des Generals von der Marwitz, Armee des Generalobersten vonTersztyanski, setzte heute (am 2. Oktober) nach außerordentlich hef­tiger Artillerievorbereitung ein. Von 9 Uhr vormittags ab brach der Angriff los. Unter rücksichtslosestem Menschenverbrauch stürmten die russischen Korps biszu 12 Mal, die beiden Gardekorps sogar 17 Mal an. Das kürzlich bei Korytnica schwer geschlagene 4. Si­birische Armeekorps ist augenscheinlich aus der feindlichen Linie geschwunden. Alle Angriffe brachen unter durchweg ungewöhn­lich hohen blutigen Verlusten des Gegners zusammen. Wo feindliche Ab­teilungen in völlig zerschossene Gräben eindrin­genkonnten, so nördlich von Zaturcy, wurden sie durch Gegenstoßsoforthinausgeworfen. Wie­derholt trieb die russ. Artillerie durch Feuer a ns die eigenen Gräben die Truppen zum Sturme oder suchte die zurückflutenden Angriffswellen zur Umkehr zu zwingen. Es ist festgestellt, daß der vorüber­gehend in einzelne Gräben eingedrungene Feind unsere dort zurückgebliebenen Verwundeten ermordete. Unsere Verluste sind verhältnis­mäßig gering.

Der Erfolg des Gegenangriffes nördlich der Graberka wurde noch erweitert. Die Zahl der eingebrachten Gefangenen erhöht sich auf 41 Offiziere, 2578 Mann; die Beute beträgt 13 Maschinengewehre.

Rout des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl:

In Fortsetzung ihrer Angriffe am östlichen Zlota Lipa-Ufer gelang es den Russen, bis zur Lysoniahöhe (südöstlich von Brzezany) vorzudrin­gen. Sie sind von deutschen, österreichisch-unga­rischen und türkischen Truppen wieder zurück- aeworfen. Nördlich des Dnjestrs gelang ein kurzer Vorstoß einer deutschen Abteilung.

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen.

Zn der Gegend von Bekogten lBaranykut), nördlich von Fogaras, stießen vorgehende deutsche und österreichisch-ungarische Truppen auf überle­gene rumänische Kräfte, vor derem Angriff sie sich wieder zurückzogen. An der Grenze westlich des Roten Turm-Passes versuchten die Rumänen un­sere Postenkette zu durchbrechen. Kleine Kämpfe sind dort im Gange. Im Hötzinaer (Hatszeger) Gebirge wurden feindliche Angriffe abgeschlagen.

Balkankriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Geueralseldmarschalls von Mackensen:

Im Rücken der südlich von Bukarest über die Donau gegangenen rumänischen Truppen zer­störten österreichisch-ungarische Moni- tore die über den Strom geschlagene Ponton­brücke. Die gestern auf breiter Front auf der allgemeinen Linie Cobadmu-Topraisar-Tnzla wiederholten feindlichen Angriffe sind abermals am Widerstand der tapferen bulgarischen und türkischen Truppen gescheitert. ES wur­den über 100 Gefangene gemacht.

Mazedonische Rani:

Der Angriff gegen die nordwestlich des Ta- hinosees über die Struma vorgegangenen Eng­länder hat Fortschritte gemacht.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

Das AluiMta vit der Schweiz.

Nach längeren Be« Handlungen tritt jetzt das Wirtschafts­abkommen zwischen Deutschland und der Schweiz durch Vollziehung der Unterschriften in Kraft. Ts macht einen Strich durch die Rechnung, die der Vieroerband aus den üblichen Mitteln seiner Gewalipoliiik aufgebaut hatte. Die Schweiz hatte sich zu einem Trustverkrag mit der Entente verstehen müssen. In dem Artikel 11 dieses Vertrages

war aber vorgesehen, daß sie mit Zustimmung des Bier- oerbondes auch Bannware zur Ausrechlerhaltung des Tausch. Verkehrs mit Deutschland verwenden könne. Als die Schweiz davon aber Gebrauch machen wollte, ließ man ihre Ansragen zunächst zwei Monate lang ohne Anlwort. Dann fanden wiederholt unterbrochene Verhandlungen in Paris statt, die schließlich mit der Erklärung abgebrochen wurden, der Biewerband denke gar nicht daran, die Bestimmung des Artikels 11 in Kraft treten zu losten. Die Folge war eine lebhaft« Verbitterung der Schweiz gegen den wort- brüchigen B-e. verband.

In ihrer Zwangrlage fand die Schw iz bei Deutsch­land Entgegenkommen. Wir sandten Bertteler «ach Bern, um dort über die Möglichkeit zu brraten, trotz de» Drucker der Entente den Warenaustausch zwischen der Schweiz und Deutschland in gegenseitigem Interesse zu re­geln Die Verhandlungen führten zu einem Ergebnis, das den briöerjeitigrn Interesftn Rechnung Uägl und eine gün­stige Entwicklung der deulsch-schweizecischen wirtschaftlichen Beziehungen voraussehen läßt. Sofort setzte darauf der Dteroeldand mit seinen Bemühungen ein, um die Verwirk­lichung des Abkommen» zu verhindern. Er strll'e allerlei Gegenbedingungen, so die Lieferung von Drehbänken aus deutschem Eisen, und wollte zuletzt der Schweiz sogar die Verpflichtung auferlege!«, zehn Jahre lang n>.ch Beendigung des Krieges mit Deutschland keinen Handel zu treiben. Die Schweiz wehrte sich gegen solche Zumutung nach Kräf­ten, ließ sich auf keine Verpflichtungen ein und vollzog trotz aller Bemühungen der Entente die Ratifikation des Brrtragsrbkommen«.

Es ist also dem Bierverband weder gelungen, die Be­züge Deutschlands aus der Schweiz irgendwie zu verringern es wird sogar eine nicht wesentliche Erhöhung einireten noch Deutschland und die Schweiz, wie es natilllich seine Absicht war. in ihren Beziehungen zu enlfremden. Die Entente ha! es vielmehr durch die zynische Verletzung ihrer im Tcustoertrag sestgeleg'en Verpflichtung zustande gebrach!, daß die Schweiz und Deutschland einander noch näher ge­kommen sind.

Es ist also dem Vieroerband nicht gelungen, Deuisch- lsnd und die Schweiz, wie es natürlich seine Absicht war, in ihren Beziehungen zu entfremden. Er hat vielmehr die Schweiz dazu gebracht, mst ihren Produkten rach eigenem Belieben zu verfahren und außerdem an dem Rocht ftstzu- halten, daß ihr der Artikel 11 des Trustoertrages in bezug auf die Ausfuhr von Bannware nach Deutschland gewährt.

»

Zu dem Handelsabkommen schreibt dasBerner Ta­geblatt" u. a: Es war ein vollkommener Mißerfolg, jo meldete uns der Bundrsrat, nachdem die Unterhändler aus Parts zuiückgekommrn waren. Heute können wir mit Vergnügen aus einer anderen Front den Erfolg konstatieren, der uns jedenfalls das Nötige in der Einfuhr notwendiger Waren bringt. Deutschland hat durch die Verhandlungen gezeigt, daß es sich durch den Krieg absolut nicht aus dem Gleise werfen läßt. Wa« uns besonders angenehm berühr;, ist der Umstand, daß Demschland von uns selber nichts verlangt hat, wodurch wir mit anderen Mächtegruppen in Konflikt kommen könnten. Daß sich Deutschland versichert, daß nicht seine Kohlen und sein Eisen zur Herstellung des Kriegsmaterials für die Entente benutzt weiden soll, ist be­greiflich. Deutschland hat durch den Vortrag wieder ein­mal den Beweis geliefert, daß es uns ein ehrlicher und wohlwollender Nachbar sein will. DerBund" schreibt u. a.: Man darf darauf vertrauen, daß das Abkommen in dem gleichen Geist der Entgegenkommens ausgeführt werden wird, in dem es abgeschlossen wurde. Es M zu hoffen, daß nun der Austausch eigener Erzeugnisse in rei­bungslosem Berkehr sich abspielen wird, um den dringen­den Bedürfnissen beider Teile entgegsnzukommen.

Die U-bootsarbeit.

Berlin, 3. Okt. WTB. In der Zeit oom 20. bis 29. Septem, er sind in der Nordsee und im englischen Ka­nal außer den bereits bekannt gegebenen 11 FischLawpsern und 4 belgischen Leichtern 3 5 f ein'd l i ch e Fahrzeuge mi1runS14S00Tonnen (darunter 27 Flschrrfahrzcuge) durch unsere Unterseeboote versenkt und 31 Gefangene etn- gekracht worden.

Der «eue Luftangriff auf Loudon.

London, 2 Okt. WTB. (Reuter). Bis um 2 Uhr morgens wurden 4 Leichen der Besatzung des herabgeschos- jenen Zeppelins, darunter die der Kommandanten, gefun­den. Sie wurden unter den Trümmern des Zeppelins her- vorgezogen. Auch eins von den Maschinengewehren ist gesunden worden.

Der bulgarische Bericht.

Sofia, 2. Okt. WTV. Generalstab»bericht vom 2. Oktober. Mazedonische Front: Vom Prespasee bis zur Höhe 1944, südlich des Kaimskcalan, lebhafte ArtillerietS- tigkeit »hne Insanterieunternehmungen. Infolge des hefti­gen Feuers der Artillerie auf den Gipfel des Kaimakeolan und aus die Höhe 2368 und um überflüssige Derlnfie zu vermeiden, erhielten unsere Truppen den Befehl, sich auf die Hauptstellung zurückzuziehen. Im Moglenieatrl hefti­ges beiderseitiges Altillerirfeuer. Westlich und östlich des War dar schwaches Artillerieseuer. Am Fuße der Brlanfica- Planina Patrouillengefechie nahe der Station Poroy mit günstigem Ausgang für uns. An der Strumasroni gelang es feindlichen Bataillonen, die unter dem Schutz eines or­kanartigen Feuers vorrückten, die Dörfer Karadfchaköj. Leniköj und Neoolen zu besetzen. Durch Gegenangriffe verjagten wir den Feind aus den beiden letztgenannten Dör­fern und warfen ihn wieder bis in feine früheren Stellun-