der Lcm in Deutschland wchl kaum nachsteht. Es Ist dort ein Komitee vom Roten Kreuz gebildet norden, das eine segensreiche Tätigkeit entsaltrt m d bereits viele Schmerzen gelindert hat, und daneben werden von Anfang an regelmäßig Ltebesgabensammlungen veranstaltet, für die auch die ärmsten Schwarzen etwas übrig haben. Denn auch die Ihren Kämpfen als deuische Soldaten gegen den gemeinsamen Feind, am liebsten aber gegen die Belgier, in denen der Farbige in unserer Kolonie stet» einen Feind gesehen hat. 3m allgemeinen geht der Tang drr Geschäfte trotz des Krieges weiter, selbstredend mit der durch den Krieg gebotenen Einschränkung. Auch da» Christentum hat nur wenig Schaden gelitten, wenn auch zu Beginn des Krieges die allen Schwarzen ihre Stimme erhoben und die alten grausamen Kriegssitten wieder e rführen wollten, die gegen Ädschlcch'u g der Kriegsgefangenen schützen sollen. In der Folge haben sie wenig G.hör gefunden, und alle Missioneonstülikn melden Zunahme der Getauften.
Zrim Schluß sei noch erwähnt, daß die Afrika-Milsivn der Regierung auch rin Kriegsschiff spenden konnte. Kurz vor Beginn des Krieges war am Südende der Kiwu- Sees eine neue Station mit Namen Schangugu gegründet worden mit einem Hasen für ein Motorboot, das den Namen „Bodcischwingh" führte. Dieses Motorboot ist zwar klein und nur 8 Meter lang, zeichnet sich aber durch große Schnelligkeit aus, und diesem Umstand verdunkle cs jetzt im Kriege die Beherrschung de» ganzen Sees. Ein Oberleutnant wurde sein Führer und es hat die deutsche Flagge wiederholt siegreich über diesen großen deuisch-ost- afrikanischen Binnensee getragen.
Der amtliche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 20. Sept. Arntl. Tel.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des
Seneralseldmrschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:
Auf dem Schlachtfeld an der Somme keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Einzelne feindliche Vorstöße wurden abgewiesen. Wir hatten oei Flers im Handgranatenangriff Erfolge. Nachträglich wird gemeldet, daß am 18. September abends ein französischer Angriff aus Clery heraus abgeschlagen wurde.
Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen:
Am Westhange des „Toten Mannes" wurden die Franzosen aus einem kleinen von ihnen noch gehaltenen Grabenstück geworfen. 98 Gefangene und 8 Maschinengewehre fielen dabei in unsere Hand.
Unsere Patrouillen haben in der Nacht zum 19. September in der Champagne bei erfolgreichen Unternehmungen 46 Franzosen und Russen, heute nacht südlich des Rhein-Rhöne-Kanals eine Anzahl Franzosen gefangen genommen.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Front des
Geseralseldmrschalls Prinz Leopold von Bayern:
Westlich von Luzk gegenüber den Truppen des Generals von der Marwitz kam die Wiederaufnahme der feindlichen Angriffe am Tage nur teilweise zur Durchführung, während an den meisten Stellen die russische Infanterie auch durch
Ser Time! »»iw de« Englische» Kmol.
In jüngster Zrit wurde gemeldet, daß da« e gltsche Unterhaus sich demnächst wieder cinmsl mir d»m Bvu des vielumstrittenrn .Kanaltunnel«'' beschäftigen und diesmal aller Voraursicht nach da, Projekt, im Gegensatz zu seiner bisherigen Haltung, gmheißen »erde. Ja es hieß svgar in durchaus glaubhafter Meise, daß de englische Regier*», den Tunnelbau brsürwvrtcn werde, u,d es »u:be» schon halbamtliche Aeußrrrmgen englischer Minister gemeldet, welche dies.- Nachsicht verläßlich erscheinen lafsru. Srmit »ird allem Anschein nach die lange Geschichte de» Kanaltuunrls- Projekte« demnächst in ein neues und vermutlich in da« entscheidende Stadium 1-etrn.
Im ersten Sevtkindechrst des von Frhrn ». Gr»tthuß heraurgrgelxne» ..Türmer»" nimmt Or. Richard Hrnirra diese Tatsache zum Anlaß, die Geschichte diese, Tunnel- Projekt« auszurollerr. Ihr vsran schickt er fvlgexde sär alle „Beteiligten" sehr nachdenkrnrwerte Aursührungeu:
Sollte e« wirklich dazu kommen, sa würde uuter de« vielen Treppenwitzen, die die Weltgeschichte im Laus de» Krieger gemacht hat, hier einer der b,,h»stest«n uud gleich, zeitig der geistreichste »erliegen. Sen gauzen grolmke» Humor der so harmls, klingenden Rachr cht ermißt nur der, der einigermaßen mit der bisherigen Geschichte de« Konalluniuts verirout Ist. Man wird den Spaß vielleicht recht würdigen ktnnen. wenn man htrt, daß der schtcks»!»- reiche Tunnel unter dem Aermetkanal zwischen Lal,i» und Dover, desse« Vau von allen Enden aus bereits tn den siebziger Jahren in Angriff genommen und mehrere Jahre
das auf sie gerichtete Feuer der russischen Artillerie nicht zum Verlassen ihrer Gräben zu bewegen war. Erst abends und nachts brachen Angriffe in starken Wellen vor und sind wiederum unter größten Verlusten gescheitert. Vorübergehend bei Szelewom eingebrochener Gegner ist restlos zu rück geworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl:
An der Narajowka geht der für uns günstige Kampf weiter. Starke feindliche Angriffe wurden abgeschlagen.
In den bereits verschneiten Karpathen dauern die russischen Angriffe an. Der Feind hat einzelne Teilerfolge errungen.
Kriegsschauplatz in Siebenbürgen.
Die Rumänen sind über den Szurduk- Paß zurückgeworfen.
Valkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen:
In der Dobrudscha spielten sich heftige, Wechselvolle Kämpfe ab. Mit eiligst herangeführten Verstärkungen leistet der Feind in seiner Stellung den zähesten Widerstand.
Mazedonische Front:
Bei Florina und am Kajmakcalan wurden feindliche Angriffe zum Teil nach Nahkamps zurückgeschlagen. Westlich von Florina wichen Vortruppen dem Stoß aus. Oestlich der Stadt wurde der Gegner mit Erfolg überraschend angegriffen. Südlich der Belasica-Planina haben die Bulgaren am 17. September die Italiener aus den Dörfern Matniea und Poroj geworfen und 5 Offiziere und 250 Mann gefangen genommen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.
KSmpse im oftksnkllkWil MM.
London, 19. Sept. WTB. Reuters Sonderbericht- ei flauer tn Mregoro in Deuisch-Ostasrida telegraphiert unter dem Datum des 16. September: Nach rinem Marsch von vielen Togen zur Verfolgung des Feindes über unglaublich mühsame Bergwcge durch das Knüppelholz läng» des Flusses au? den Elefart-npsadkn ohne T-aneportmiitel, Dek- Ken und Mäntel, auf drm die Truppen von halten Rationen lebten, vereinigt,; sich die Infanterie mver General Beois bei dem Myrts-Fluß mit der berittenen Brigade unter Ge- r.eml B its. Die vereinigte Streitmacht vertrieb uuter der Führung drs Gene:«!« Brots den Feind aus seinen Stellungen. Die Information: n, die -er General über die Stärke der srir.dllchku Truppen erhalten Halle, waren nicht verläßlich, so daß er beschloß, mit seiner ganzen Macht rin Erkmdungsmanöüer auszusührcn. Die Infanterie bahnte sich längs der rechten Flußuser« einen Weg, während die Kavallerie um den liridrn Flügel des Feindes zog. Der Infanterie gelang e», den Feind aus seinen vorbereiteten Stellungen zu vertreiben und ds» linke lllscr des Flusse» zu besetzen, wo sie sich während der Nacht eingrub. Die berittenen Truppen siegen dis »vlle Wucht eine« Gegenangriff» aus, und di« 3njak1erte war dann einem heftigen
fortgeführt wvrden war. schon seit rund dreißig Jahren vor- Händen sein kirnte, wenn nicht eben die rnzlischr Regierung, die ihn jetzt desürmvtten will, sich mit Händen und Füßen aeg«» de» Bau gesträubt hätte. A» sich würde ja eine Meivlt»r»änderunß am Rrxierun,»tisch «och nicht etwas so Absvnderliche« und Bemerken »wer-«« sei», aber es er- gebe» sich htchst pikante Rückschlüsse, wen» man beachtet, daß der eiuzige Grund, der die englische Regier«», Iber breißig Jahre laug auf ihrer schrvff adlehueuven Haltung bestehe, ließ, die »iittärische Vesorgui, war, daß der Ka- ualtunuel im Kriegsfall eine« feiudlichr» Heer de» Liasall in England erleichtern könne. Nvch im August 1S13, als drr Kana!t«nnel zum letzten Male (wir vordem stet« in mehrjährigen Zwischenräumen) die äffentliche Aufmerksamkeit in England beschäftigte, ließ da« militärische Bedenken die Diakusfiv» bereit» in de» ersten Anfängen verstummen. Wvher nun die Grsinnungränderung?
Um sie »vll zu »erstehen, man muß sich erinnern, daß tn der Zeit, da die englische Regieruvg vom Kanal- lumiel nicht« missen wallte, d. h. etwa von 1880 bi« 1913, der östliche Eadpuakt de« geplanten Tuuuel«, Lalai«, Nicht
tu englische» Händen war, »ährend heute-Nu«
sagen wir: heut' ist dir englische Regierung anscheinend der Ansicht, daß in Zukunft beide Tunnelenden durch englische Festungen hinreichend zuverlässig geschützt sind, daß ein Mißbrauch der Anlage durch einen gegen England gerichteten feindlichen Handstreich keinesfalls mehr befürchtet zu »erden braucht.
Sicherlich kommt aber noch ein weiterer Umstand hinzu, der den Sestr.nungLwechftl erklärlich macht. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß man in verschiedenen Phasen
Nachtangriff ausgesetzt, den sie aber abschlug. Am nächsten Morgen griff Oberst Mufley den Feind aus dem Osten an und vereitelte dessen Versuch, ihn von unseren Truppen abzuschneiden. Der Feind erlitt dabet schwere Verluste. Die Deutschen schickte» in liebenswürdiger Weise einige Verwundete in Begleitung eine» Arztes und warnten uns vor den Gefahren, die den Verwundeten m r den Löwen drohten. Drei dieser Tiere zeigten sich vor der Feuer link des Ob rsten Mufscy. Ein ri-stger Python drang in das Lager des General» Vevi» am Flusse ein und konnte nur mit Mühe gelötet werden. Die Kolonne wurde auch von Bienen Überfallen, die die mit Munition beladenen Maul- esel tn die Flucht trieben, wodurch der Vormarsch der Infanterie oorübergkhend unmöglich wurde. Die Kämpfe spielten sich in der dichtesten Wildnis ad.
Die Kämpfe im Oste«.
Der Reichskanzler hat sich nach dem Haupiquartier begeben.
Der Kliegsbcrichterstatter drr.B. Z.". Dr. Mox Oshorn. schreibt: Nach genauen Berechnungen brträgt, wie nunmehr festgestellt, die Gesamtzahl drr vvu Beginn der russischen Offensive am 4. Juni bis zu ihrem Abflauen von den Russen gemachten östetreichisch-ungartschen Kriegsgefangenen nur wenig über 100000 Mann. Diese Feststellung wird sinnlosen Uedrrtreibungen hoffentlich cin für allemal ein Ende bereiten.
Sofia. 20. Sept. WTB. Bericht des Havpiquartiers vom 19. Sept. Mazedonische Front. Die leb- haften Kämpfe in der Gegend von Lerin (Florina) dauern an. Alle Anstrengungen des Feindes, sich der Höhe Kai- maktschalan zu bemächtigen, scheiterten infolge unsrrer heftigen Gegenangriffe. Im Moglenitzatal und aus beiden Usern des Wardac schwache Artillerielätigkeit. Am Fuß der Belafitza-Planina vertrieben unsere Patrouillen den Feind und bemächtigten sich der Dörfer Schugovo, Matnisa, Corni-Porei und Dolni-Porei, wo st« vlll Kriegsmaterial fanden. In Corui-Porri ließen die Italiener außerdem 200 Gewehre zurück. Längs der Struma und drr Küste des Aegäischen Meeres ist ni l ts zu melden. — Rumänische Front. Längs der Donau Ruhe. Dis aus drr Linie der Dörfer Moratui—Monuk—Arabadschi—Kokard- scha—Cobodinu—Tust« gemeldete große Schlacht entwickelt sich zu unseren Gunsten. An der Küste des Schwarzen Meeres Ruhr.
Der türkische Bericht.
Konstantinopel, 19. Sept. WTB. Bericht aus dem Großen Hauptquartier vom 18. September. An dcr Fel- lahie-Front beschossen wir wirkungsvoll feindliche Lager. — An der persischen Front wurden die heftigen Angriffe, die der Feind am IS Srptembrr während des ganzen Tages gegen unser« im EnZpaß von Beba Reis ausgestellten Truppen führte, mit großen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Am linken Flügel wurde ein feindlicher Ueberfallrversuch adzeivitsen. — An der Kaukasus fr o n t verhinderten wir aus drm linken Flügel Kampf- Handlungen feindlicher Erkundung,abietlungen. Der Feind warf aus Totschutik, einen offenen O.t, in dem sich keine Soldaten befanden, Bambrn ab und ve:msachte den Tod eine» Kindes, sowie di« Verwundung von zwei anderen Kindern. — Ein feindliche» Flugzeug, das vvu Irnbros kommend über Seddul Bahr erschien, wurde von unserem Artilleriefeuer gezwungen, wieder nach der genannten Insel zurückzukehren. — Unsere Truppen in Galizien haben heftige Angriffe de« Feinde« abgewirsen, die dieser mit vielmals stärkeren Kräften gegen sie unternahm und ohne Unterbrechung vom Morgen de» 16. September« bis zum Abend de» 17. forlsetzie. Sie haben ihre Stellungen vollkommen behauptet. Im Laufe diese, achtundvierzigstündigen Kampfes haben unsere Truppen über 600 russische Gefangene gemacht, darunter 2 Offiziere. — Von den anderen Fronten keine wichtige Nachricht.
des Kriege« da» Richivsrhandensein des Kanaltunnels in England lebhaft dedauert hat. In lrn Zeiten, da dcr deutsche Unlerseedrotkrteg mit voller Energie geführt werden konnte und di« Seefrachten und Lrben»mittelpretfe in Großbritannien unheimlich schnell in die Höhe schnellen ließ, hätte mau i» Lvudv» wvhl etwas darum gegeden, wenn «an eine vor jeder Belästiguug durch dir Unterseebvvtpest und durch Minen gesicherte Brrbindung mit dem Festland in Gestalt einer durch de» Kanaltunnel führenden, festen Eiseubatznverbiudung besessen hätte! Dann hätte man alle Lruppen1ra»»pot1« und «uuitivnssend,rügen in einer gegen di« Gefahren der Se« geschützten Weift nach Frankreich befördern »nd die der Schiffahrt drvhenden Schrecken des „Kriegsgebtetes u« England" auch für einen grvßen Teil der »ichitgsten und dringlichste» Einfnhrarlikel vermeiden können, die «an dann in Bordtanz »der Marseille »drr einem anderen femen Hafen hätte a»«schiffen lasten und von dvrt auf sichere« Landweg hätte beziehen können! Vefchließen die Engländer jetzt in der Tat, den Kaualtunnel zu baue», fo mag man darin nicht nur ein Symptom erblicken, daß die Franzosen ihre letzten bescheidenen Hvst- nungen, Calais jemal» zurückzuhalten, endgültig begrabe« müssen, sonder« auch den Wunsch, da« Gespenst der Xnler- seebovlblockade zu bannen, da« für diesmal «och d«rch den „neutralen" Teufelsbanner jenseits des großen Teich« de- schmoren morden ist, das aber im Wiederholungsfall, wie einsichtige Engländer rundweg zugegeben haben, zu einer Katastrophe für da» Inselretch zu führen vermag, wenn man nicht an die Stelle der durchlöcherten Alleinherrschaft zur See eine andere vollwertige Sicherung der Zufuhren zu setzen vermag.