und besonders beim Pauzerwerk Thiauruout angegriffen und mußte im Sperrfeuer «vier größte» Verluste« wieder «mkehre». _
Der gegnerische Flugdienst entwickelte große Tätigkeit. Unsere Geschwader stellten den Feind an vielen Stellen zum Kamps und haben ihur schwere Verluste beigebracht. Es sind vorwiegend in der Gegend der angegriffenen Front und im Maasgebiet IS feindliche Flieger abgeschossen, davon 8 englische, L französische in unseren Linien.
Oberleutnant Freiherr von Althaus hat seinen siebte« Gegner außer Gefecht gesetzt. Wir haben keine Flugzeuge verloren, wenn auch einzelne Führer oder Beobachter verwundet worden sind.
Oöstlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generals von Linsingen:
Der Angriff schreitet vorwärts. Die Gefauge- »enzahl ist um V Offiziere, 141« Man» gestiegen.
An verschiedenen Stellen wurden feindliche Gegenangriffe glatt znrückgewieseu.
Armee des Generals Grafen von Bothmer:
Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die kürzlich von den Russen besetzten Höhe» von Woro- bijowka nordwestlich von Tarnopol gestürmt und dem Gegner an Gefangene« 7 Offiziere 8S2 Manu, an Beute 7 Maschinengewehre, 2 Minenwerfer abgenomme».
Balkaukriegsschauplatz:
Nichts neues.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Tagesbericht.
Wien, 1. Juli. WTB. Amtlicher Bericht vom 1. Juli mittags :
Russischer Kriegsschauplatz.
Bei Zknmacz wurden österreichisch-ungarische Truppen der Armee des Generals Grafen Bothmer von einer 3 Kilometer breiten und 6 Glieder tiefen Aeiterrnafie attackiert. Der Feind wurde zersprengt und erlitt schwere Aerknsit. Sonst in Hstgatizierr und in der JivKowina nichts von Bedeutung. In Wolhynien schreiten die Angriffe der verbündeten Armeen vorwärts; sie drängten den Feind südlich von Ugrinow, westlich von Torczyn und bei Sokul zurück. — Seit Anfang Juni sind südlich des Pripet 158 russische Offiziere, 23 075 Alarm, mehrere Geschütze und SO Ma- schineugewehre eingeöracht worden.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Auf der Hochfläche von Doöerda ließ die Gefechts- tätigkeit im nördlichen Abschnitt nach sehr heftigen Kämpfen, in denen unsere Truppen alle ihre Stellungen behaupteten, wesentlich nach; und. nachdem diese abgeschlagen waren, das sehr lebhafte Geschützseuer fort. An Gefangenen wur- den 5 Offiziere, 105 Mann abgeschoben. An der Kärntner Aront griffen Alpiniabteiluugen nördlich des Seebachtales vergeblich an. Zwischen Brenta und Eisch scheiterten feindliche Borstöße gegen unsere Stellungen im Raume der Cima Dieci und des Monte Cebio, dann gegen den Monte Inierrotto, am Pasubio, im Brandtal und am Zu- gna-Rücken. Arco Island unter dem Feuer italienischer Geschütze. Unsere Seeflugzeuge belegten die vom Feinde belegten Ortschaften Sn. Canziano, Bestrigna und Staran- cano, sowie die Adriawerke ausgiebig mit Bomben.
»
Petersburg, 1. Juli. WTB. (Pet. Tel.-Ag.) Kolomea, wo die wichtigsten Eisenbahnen aus der Bukowina Zusammentreffen, ist in unserer Hand.
Frankreichs Krieg.
Z>r. Kart Klörecht, ZSerliv*)
Paul Deschanel hielt am 9. April bei einem Fest zu Gunsten der Armenier eine Rede aus Armenien. In ihr sagte er im Hinblick auf den anwesenden Abbö Wetterlö, von dem bekannt war, daß er von den Deutschen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war:
„Rach der Verbüßung Ihrer Strafe warteten Ihre treuen Elsässer, um Sie zu feiern. Und einer unserer Freunde brachte Ihnen die jearme von Merzier, welche mehrere meiner Kollegen und ich Ihnen gesandt haben. Wir waren immer bei Ihnen, mit Ihnen, mit Elsaß, ganz nahe dort. Immer wachte die heilige Flamme. Wir dachten an Armenien und wir dachten an Elsaß- Lothringen. Das befreite Glsaß-Lothringen wird bald mit uns das befreite Armenien feiern".
Frankreich macht demnach noch immer die Befreiung Tlsaß-Lothringens zu seinem obersten Kriegsziel und H8U damit an dem Programm fest, das es schon vor dem Kriege für seine Politik aufgestellt hatte.
Kurz vor Ausbruch des Krieges, am 19. April 1914 nämlich, veröffentlichte Paul Bourget, ein Mitglied der französischen Akademie, in der Zeitschrift ,I.e8 Xun-Aes"
*) Diesen Aufsatz entnehmen wir mit freund!. Erlaubnis des Verlags dem neuesten Heft ( 28 ) der bekannten Wochen- Zeitschrift .März'.
einen Artikel ..krauce et Anssleterrs", in dem er unter unter anderem sagte:
„Wir alle tragen seit 1871 eine Wunde an uns, die nicht vernarbt ist. Ohne Bild: wir fühlen uns alle in verschiedenen Graden und mit mehr oder wenige? Klarheit als die Opfer einer grauenhaft, schmerzlichen nationalen Lage, die Fremden nicht leicht verständlich ist. Eduard der VII. hatte diesen uneingestandenen Schmerz begriffen. Wir gehören dem Lande an, das einen Akt nicht hinnehmen kann, den es in einer Stunde tragischer Notwendigkeit hat eingehen müssen — und den es nicht zerreißen kann. Man versteht, daß es sich um den Frankfurter Frieden handelt. Gr beherrscht seit 43 Jahren die ganze moralische wie die wirtschaftliche und politische Geschichte Frankreichs. Nicht hinnehmen noch zerreißen. Es genügt einen Blick aus die Karte zu werfen, um sich darüber klar zu werden: bei unserer zentralisierten Organisation, wie sie ist, bedeutet Metz in den Händen des Feindes eine Degenspitze auf dem Herzen des Landes. Hätten wir keine Vergangenheit einer ruhmreichen Nation, die uns abzudanken verbietet, legten uns die von den Elsaß-Lothringern dem Mutterland« gebrachten Opfer nicht die Pflicht des Gedenkens auf, so würde allein diese Offensichtlichkeit erklären, warum jeder Annäherungsversuch zwischen Frankreich und Deutschland im voraus verurteilt ist. Keine aus Berlin gekommene Höflichkeit wird gegenüber der durch unsere Geschichte und Landgestaltung sestgelegten Offensichtlichkeit irgendwelche Bedeutung haben können: ein Frankreich ohne Rheingrenze lebt im Zustand eines überfallenen Landes. Es hat den Schlüssel zu seinem Hause nicht, kann das wunderbare Bild der Schrift nicht verwirklichen, in dem sich wie in kurzem Abriß die Daseinsgesetze selbst für Völker wie für Klaffen und Individuen zusammengefaßt finden: „Wenn der Starke in Waffen seine Schwelle hütet, ist all sein Besitztum in Sicherheit". Lum kortis LrmLtuL custoäit alrium 8 »um, in pace 8 unt es guae p08Zidst".
Es ist nach dem Ausdruck solcher Sehnsucht, der dem Kriege ooranging, begreiflich, wie stark sie erst wurde, als der Krieg die Erregung ins Maßlose steigerte. Wie ein roter Faden durchzieht der Ruf nach Elsaß-Lothringen die öffentliche Diskussion.
Echo de Paris schrieb wieder jüngst in einem Leitartikel über das Ziel des Kampfes: Frankreich wird die Waffen nicht niederlegen, bevor ihm Elsaß-Lothringen nicht wiederhcrgestellt worden ist. Der Temps vom 1. April erklärt:
„Deutschland hat durch seine Kriegserklärung selbst die Verträge zerrissen, die ihm Elsaß Lothringen auslieserten. Wir befinden uns wieder genau am Vorabend des Tages, an dem Elsaß und Lothringen ausgeliesert wurden. Jetzt werden wir in Straßburg einziehen wie in Lille, in Metz wie in St. Quentin, und Straßburg und Metz werden ebenso in die französische Gemeinschaft eingehen wie Lille und St. Quentin". Und unter den Flugblättern, die französische Flieger aus elsaß-lothringischem Gebiet adwerfen, ist keines häufiger als das, durch das die Bevölkerung des Elsaß aufgesordert wird, die Hoffnung auf den französischen Sieg nicht zu verlieren, und aas emphatisch mit den Worten zu schließen pflegt: „Vive l'^lsace IrLncLi 86 !"
Ihre Bekrönung erhalten solche Auslassungen durch ein neu erschienenes Buch von Stephen Coubö „^.l8LLe- I^orrLine et Vrance rkenLne". Es ist den Unterhändlern des siegreichen Friedens gewidmet, und es trägt als Widmung das Wort, das General Ioffre zu den Einwohnern von Thann gesprochen hat: „Ich bringe Euch den Kuß Frankreichs". Sein Ziel ist die „Darlegung der historischen Rechte Frankreichs auf das linke Rheinussr". Das Buch nimmt damit die nie vergessene Methode der R«u- nionkammern Ludwigs XIV. wieder auf und vereinigt sie mit der Art, in der Napoleon den Niederlanden gegenüber argumentierte: Historische, juristische, ethnologische und geographische Gründe werden aufgesührt, um die Zugehörigkeit Elsaß-Lothringens zu Frankreich zu beweisen.
Zunächst die Bevölkerung: Sie ist germanisch an der Oberfläche, aber vor allem auf dem Lande ist sie geistig und körperlich gallisch bis auf den Grund. Sodann das historische Recht: Wohl haben die Deutschen ungefähr 7 Jahrhunderte Elsaß und Lothringen besetzt gehalten und 9 Jahrhunderte den übrigen Teil des linken Rheinufers, aber wir können ihnen einen noch längeren und älteren historischen Besitz entgegenhalten, einen Besitz, den wir prähistorisch nennen könnten, denn er verliert sich in das Dunkel der Zetten. Auch haben die germanischen Jahrhunderte die gallischen niemals ausgelöscht. Dann das geographische Recht: Der Rhein, dieser herrliche Fluß, der zwischen den germanischen und gallischen Ländern von Süden nach Norden fließ, ist eine von der Vorsehung gezogene Linie, ein Graben, der geschaffen ist, um uns von Deutschland zu trennen, ebenso wie die Kette der Pyrenäen uns von Spanien trennt.
Zu diesen natürlichen und geworbenen Rechten treten ergänzend die Aussprüche des großen Franzosen, die die Notwendigkeit der Zugehörigkeit des linken Rheinufers zu Frankreich klassisch formuliert haben, so Karl VI., wenn er im Jahre 1444 sagte: „Das Königreich Frankreich ist seit vielen Jahren seiner natürlichen Grenzen beraubt worden, die bis zum Rhein führten. „Wir müssen dort unsere Herrschaft einrichten;" oder Turenne: „Kein französischer Soldat darf ruhen, solange ein Deutscher im Elsaß ist;" oder die Republikaner wie Carnot und Danton, die die Grenzen Frankreichs in der natürlichen Grenze sahen, dem Ozean, den Rheinusem, den Alpen und den Pyrenäen, denen Napoleon sich anschloß, wenn er, darin ganz Sohn der französischen Republik, proklamierte: „Frankreich wird früh oder spät seine natürlichen Grenzen zurückgewinnen.
die des Rheins, die ihm von Gott bestimmt sind, wie die der Alpen und der Pyrenäen."
Unmerklich verschiebt sich so dis Beweisführung von dem Nachweis des Rechts auf Elsaß-Lothringen, auf den Anspruch des ganzen linken Rheinufers. Auch dieser Anspruch wird historisch und geographisch, dazu wirtschaftlich und militärisch bewiesen: Wirtschaftlich, indem man aus Deutschlands Emporkommen blickt und zum großen Teil auf die Erze zurückführt, die Deutschland in Lothringen findet, und auf die Kohlen, die aus dem Saarbecken gewonnen werden. Militärisch, indem der Verfasser des Buches eine Aeußerung des Echo de Paris vom 10. Januar 1915 sich zu eigen macht: Zum 29. Male kommen die Leute von drüben übern Rhein, um unser Land zu verwüsten. Das ist das vierte Mal seit einem Jahrhundert. Eie werden wiederkommen, so oft sie es können. Wir müssen Kämpfen, daß das unmöglich wird für unsere und für die Zeit unserer Kinder und Enkel.
So malt der Verfasser sich aus. wie man außer Elsaß und Lothringen auch die nördlichen deutschen Provinzen links vom Rhein sich zueignen wird, insbesondere die Rheinprovinz, die es Frankreich möglich machen würde, durch Eisenbahnen dir Kohlen des Ruhrgebiets und Westfalens durch aufgezwungene Zollerleichterungen nach Frankreich zu schaffen. Man wird eine Bevölkerung von 7 bis 8 Millionen Einwohnern bekommen, die sich sehr vorteilhaft der unfern anschließen und sehr ernstlich unsere militärische Stärke steigern würde. Es besteht also für uns ein vitales Interesse.
Maurice BarrSs unterstreicht diese Gedankengänge in der Vorrede, dis er dem Werke vorausschickt:
„Was Coube sagt, ist gut, ja ausgezeichnet, die Vater- landssreunde müssen ihm dankbar sein. Wir denken nicht daran, unsere Zeit damit zu verlieren, die Beweise Deutschlands zu diskutieren, das behauptet, Rechte auf Elsaß- Lothringen zu haben, weil diese Landschaften von Völkern bewohnt seien, die den Germanen mehr oder weniger verwandt seien. Unsere Väter waren hier hochgeehrt, so werden diese schönen Gebiete, wenn sie erst der preußischen Gewaltherrschaft entrissen sind, unter dem französischen Regiment bald ausgezeichnete, ernste, loyale Elemente darstellen, die sich sehr geme unserem Volke gleichen. Ich erinnere mich unter den glücklichsten Tagen meines Lebens an dis, die ich auf Wanderungen von Metz nach Koblenz in diesen Wäldern, in diesen romantischen Bergen, diesen kleinen Dörfern zugebracht habe, die von den Erinnerungen an die Revolution und an das erste Kaiserreich noch ganz erfüllt sind. Ich war nicht in Deutschland, sondern aus Gebieten, die zu Frankreich gehören. Der Rhein ist ein alter gerechter Gott. Wenn er seine Weisungen erhalten hat, wird er eine ausgezeichnete Grenze gegen Deutschland bilden. Wir werden wieder zum Leben erwecken, was Preußen entseelt hat."
So die Franzosen, die uns Annexionsabsichten vorzu- werfen nicht müde werden.
Um ihnen gegenüber festzustellen, wie man in Deutschland dachte, seien zwei neutrale Zeugnisse zitiert. Per Hallström äußerte sich in einem der jüngst erschienenen zettpolitischen Aussätze:
„Deutschland wollte nichts lieber als Eintracht und Freundschaft, wenn dies nur möglich gewesen wäre. Dafür spräche, neben den schwerwiegenden politischen Gründen, die lebafte Sympathie, ja man kann geradezu sagen, die unglückliche Liebe für das französische Wesen, die dem germanischen Naturell so nahe liegt. Alles, was die wenig ehrenvollen Allianzen mit Rußland und dem englischen Protektorat versprechen konnten, wäre so ohne Schwierigkeit erreicht worden — alles außer der leeren Revanche. Denn sie ist leer und steril. Sie behauptet, Elsaß-Lothringen zu gelten, und hat allzuviel« Außenstehende zu einer edlen Empörung darüber mitgerissen, daß diese deutschen Reichslande zu ihrem Stamme zurückgekehrt sind. Sie wären übrigens gar nicht mit ihnen allein zufrieden und noch weniger mit dem, was unter gewissen Garantien möglich wäre, die Erwerbung des Metzer Gebietes. „Mit wem führen wir nun eigentlich Krieg, fragte jemand Bismarck. als der Kampf 1876 entschieden und zu blutiger Zwecklosigkeit ausgeartet war. Mit seiner gewöhnlichen Treffsicherheit erwiderte er: „Mit Ludwig XIV." Es war die gekränkte „Zloire", die kämpfte, es war eine alte historische Tradition, der ein neues historisches Faktum gegenübersland: das Recht und die Macht des geeinigten Deutschland! So ist es noch heute. In dem Ring, den slawische Weltherrscherlräume und angelsächsischer Konkurrenzneid um das deutsche Volk gezogen haben, spukt Frankreichs Geschichte gerade mit dem hinein, was schon längst zu ewiger Ruhe eingegangen sein sollte."
Ueber das Recht Deutschlands auf Elsaß-Lothringen aber hat Baron Beyens, Gesandter Belgiens in Berlin, an Davignon. Minister des Aeußeren. geurteilt:
„Für die Deutschen gibt es keine rlsaß-lothringische Frage, wenigstens nicht in dem Sinn, wie es die Franzosen meinen, seitdem das Maffenglück diese alten germanischen Provinzen endgültig mit dem deutschen Reiche zu- rückoereinigt hat. Bei ihnen gibt es nur Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Art und Weise, wie Elsaß- Lothringen zu verwalten, das nicht leicht zu regieren ist."
Unser Marinekorps.
Kapitän z. S. z. D. v. Kühlewetter schreibt im Berl. Lok.-Anz.:
> Häufig begegnet man irrigen Meinungen Über unser Marinekorps. Manchmal wird, wenn von seiner Tätigkeit gesprochen wird, ganz allgemein nur von der Marineinfanterie gesprochen. Ts ist das ja in gewisser Hinsicht