Alle Gegenangriffe durch zum Teil frische ruff. Kräfte blie­ben für den Feind ohne Erfolg.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Im Plöckenabschnitt setzte der Feind nach höchster Steigerung seines Feuers Infanterieangriffe gegen unsere Stellungen aus dem Lahner-Ioch und am Kleinen Pal an. Beide Angriffe wurden abgeschlagen. Sonst Lage un­verändert. Der Bahnhof von Ala stand unter dem Feuer unserer schweren Geschütze.

Ereignisse zur See.

Einige unserer Torpedofahrzeuge beschossen am 23. Juni früh an der italienischen Ostküste bei Giultanova eine Fabrikanlage und einen fahrenden Lastzug. Durch die Be­schießung explodierte die Lokomotive des Zuges. Bier Waggons gerieten in Brand, mehrere Waggons wurden beschädigt. Die Fahrzeuge sind vom Feind unbelästigt zurückgekehrt. Am 23. Juni, abends, hat Linienschiffs­leutnant Banfield 8 Minuten nachdem er gegen einen zum Angriff auf Triest heran fliegen den feindlichen Hydroplan ausgestiegen war, diesen noch über dem Meere im Lust­kampf heruntergeschossen: Beobachter (Italiener) tot, Pilot (Franzose) gefangen. Das Flugzeug 12 wurde

nach Triest eingebracht. Am 24. Juni früh hat eines un­serer Akugzeuggeschwader Eisenbahnbrücke und Bahnhof von Ponte dt Piave, sowie den Hafen von Grado mit sehr gutem Erlolg bombardiert, in die Brücke vier Voll­treffer erzielt. Alle Flugzeuge trotz heftiger Beschießung unversehrt einqerückt. Eine Stunde später wurde ein fran­zösisches Seeflugzeug Typ im Golf von Triest vom

Lmienschiffsleutnant Banfield im Lufikamps herunterge- fchossen. Es stürzte 4 Kilometer vor Grado ins Meer. Unter dem Schutz der feindlichen Batterien gelang es einem Pauzermotorbook, das Flugzeug zu bergen, dessen beide Insassen schwer verwundet sein dürften.

Flotienkommando.

Die ZEG.

Die Annahme. Laß die vieianqefeindete ZEG., die Zentral-Einkaufs-Gesellschaft, mit der Errichtung des Kriegs- ernährungsamtes ihre Tätigkeit beschließen würde, hat sich nicht erfüllt, die Gesellschaft bleibt grundsätzlich bestehen, nur wird ihre Tätigkeit der Aufsicht des Krieasernährungs- amtes unterstellt. Das ist freilich das geringste, was man nach den zweifelhaften Proben, die die ZEG. von ihrer Tätigkeit gegeben hat, erwarten durfte, denn die Klagen, die schon bald nach der Begründung der Gesellschaft gegen ihre Zusammensetzung nicht nur als Direktor wurde be- kanntlich ein Herr Jacques Meyer berufen, der laut dem FachblattDeutscher Müller" jahrelang und noch ^ Jahre während des Krieges die Intereffen der französ. Firma Dreysuß u. Co. vertrat, sondern vor allem gegen die Art und Weise ihrer Wirksamkeit von allen Seiten er­hoben wurden, könnten allmählich ein kleines Buch füllen.

War die Gesellschaft seinerzeit begründet worden, um die ungeheuren Preissteigerungen auf dem Lebsnsmittel- markt. die schamlosen Bewucherungen der notleidenden An­gehörigen unserer fürs Vaterland kämpfenden und sterben­den Helden zu verhindern, so mußte leider alsbald festge­stellt werden, daß eine erhebliche und unbegreifliche Ver­teuerung sehr vieler notwendiger Nahrungsmittel gerade auf das Konto derjenigen Organisation kam, die preis- beschränkend wirken sollte, die aber oftmals ohne die Vorsicht des sorgsamen Kaufmanns sich beim Einkauf vergriff.

Die Fachpresse des Nahrungsmittelgewerbes steht voll von Belegen, von kostspieligen Fehlgriffen der ZEG., von ihrem teuren Apparat, von ihren Preisausschlägen, die mit­unter das Fünffache der im Großhandel üblichen Gewinne ausmachen.

Vor allem wurde der Gesellschaft zum Borwurf ge­macht, daß sie ganz beträchtliche Posten Eier, Käse, Fett, Fleisch, deren Einfuhr aus neutralen oder verbündeten Lün-

Asa HloMn

Bon Karl Sealsfield.

Schluß.

Was sollen wir aber mit den Toten anfangen? Die Turkey-Buzzards und Getter aller Art kommen zu Tau­senden, sagt Rachel, als sie wieder zurück war.

Und konnten wir den greulichen Lärm hören, war es doch eine hatte Sache, Christen so von abscheulichem Ge­würm verzehrt zu sehen, statt sie in ein Grab, wie sich's gehört und gebührt, gelegt zu wissen. Sag ich: Rachel, sag ich. den Toten können wir zum Leben nicht mehr Hel­sen. aber zu einem ehrlichen Grab, zu dem können wir ihnen verhelfen. Wohl, so geht ihr Weiber, und ihr ver­steht mit Schaufeln und Grabscheiten umzugehrn, und öffnet ein Grab, und Jonas wird die Toten hineinwerfen.

Und sie gingen, war hohe Zeit, denn die Geier und Turkey-Buzzards und alles Setter hatte sich zu Tausenden herbeigeta».

Und öffneten ein großes Trab drüben, und Jonas schleppte die Leichname zusammen. Was er an Geld und Uhren und derlei Dinge bei ihnen fand, nahm er. Die Offiziere hatten zusammen etwa ein fünfzig Dublonen, die übrigen etwa einhundert Dollars, ließ ihnen aber ihre Kleidung, nur ihre Waffen und ihr Geld, das war ver­fallen« Kriegsbeute, die nahm er. Und sammelte er auch an die fünfzig Musketen.

dein zu ermöglichen gewesen wäre, erfolgreich abgewehrt hat, daß sie die Einfuhr fremder Lebensmittel, statt sie auf jede nur mögliche Weise zu fördern, hemmte, dagegen die Ausfuhr von deutschen Erzeugnissen, die zu unserer Ernäh- rung dringend notwendig sind, ins Ausland gehen ließ, um wie es hieß, die Valuta zu heben. So sahen sich z. B. die Schweizer genötigt, sich sogar gegen die Heber- schwemmung mit deutschen Kartoffeln zu schützen, während wir in Deutschland vielfach Mangel an diesem wichtigsten aller Bolksnahrungsmittel litten.

Rur einige Beispiele dafür, wie die ZEG. es fertig brachte, daß große Mengen Lebensmittel von Deutschland ferngeholten wurden. Der Inhaber einer der größten Hammelschlächtereien in Düsseldorf hat seit Kriegsbegirm aus Holland wöchentlich durchschnittlich drei Waggons erst­klassige feite Jährlinge und Hammel bezogen, bis ihm dies kn den letzten Wochen von der ZEG. unter Drohung mit großen Verlusten förmlich untersagt wurde. Seitdem geht dieses Vieh in die besetzten Gebiete, auch fällt es englischen Agenten in die Hände.

Eine große schweizerische Käse-Aussuhr-Gesellschaft schreibt an einen rheinischen Abnehmer: Nachdem alle Bemühungen, mit der deutschen Kundschaft direkt zu ver­kehren, für uns erfolglos blieben, haben wir das uns zum Expott zur Verfügung stehende Quantum nach anderen Richtungen verwandt. Wir bedauern deshalb, Ihnen Mit­teilen zu müssen, daß wir nicht in der Lage sind, etwas Ware abgeben zu können.

Auch die Preispolitik der ZEG. muß sich scharfe, aber gerechte Kritik gefallen lassen. Die Gesellschaft mag zwar gewiß das Bestreben haben, durch ihren einheitlichen Einkauf und ihren gemekuiitzigen Vertrieb die Preise nied­rig zu halten. Aber dem guten Willen entspricht nicht das kaufmännische Verständnis. Es fehlt nicht an Bei­spielen. die beweisen, daß Händler diese Waren billiger in Verkehr bringen können, als es die ZEG. tut.

Noch vor kurzem konnte ein Osnabrücker Käsehänd- ler Gouda-Käse zu 1,64 an den Kleinhandel abgeben, während die ZEG. zu derselben Zeit denselben Käse mit 2,14 in den Handel brachte. Eine niederrhemische Firma will sich verpflichten, denselben Käse in beliebigen Mengen zu beschaffen, und zwar 30604000 ^ für den Waggon billiger, als ihn die ZEG. heute liefert. Trotz­dem erhält die Firma keine Einfuhr-Erlaubnis !

Während aber die Monopolgesellschast so aus der ei­nen Seite, offenbar weil sie zu umständlich und Zu teuer arbeitet, trotz Bemühens der Preise im allgemeinen nicht sonderlich drück-n kann, verfährt sich anderft.tL in der Preisbewrlligung äußerst kleinlich und läßt große Geschäfte an kleinen Preisunterschieden scheitern.

Ein Koblenzer Händler, der der ZLG. vor einigen Tagen 1200 Zrr. des so selten gewordenen schwedischen Specks anbot, erhielt die Antwort, das Angebot käme nur in Betracht, wenn der Verkäufer billiger liefern könne als der Einkäufer der ZEG. in Stockholm. Damit war das Geschäft von vornherein aussichtslos. Noch ein besonders charakterisches Beispiel: DieDansk Andeles Aegexpott", Kopenhagen, bietet 1000 Kisten Eier an zu 16Z Kronen die Kiste. Das Geschäft zerschlägt sich, weil die Herren in Berlin nur 163 Kronen sür die Kiste bewilligen wollen und dabei beharren!

Wir verzichten darauf, die Listen der Anklagen noch weiter zu bereichern mit Fällen, die zum Teil noch kras­ser sind, als die obengeschilderien.

Wir haben bisher davon abgesehen, aus die schweren Angriffe, die in jüngster Zeit abermals gegen die ZEG. erhoben wurden, einzugehen, in der Erwartung, daß durch die Gründung des Reichsernährungsamtes unter Führung seines mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten Präsi­denten Batocki die offenbaren Mißständs beseitigt werden. Wenn wir nun doch Stellung nehmen, so liegt der Grund in der Art der Verteidigung der ZGG. In einer Zuschrift an dieRheinisch-Westfälische Zeitung" verteidigt sie das ihr erteilte alleinige Recht der Einfuhr, da durch die Be­tätigung einzelner Aufkäufer nur eine Preissteigerung her-

Und warf er eknunddrsitzig Leichen hie? in das Grab, über dem sich der Hügel, den eben jetzt die Mondesscheibe beleuchtet, erhebt, und vier, die in der Nacht daraus starben, sind aus der andern Seite begraben. Und waren wenig Verwundete, denn unsere Riste verwundet nicht gern, macht lieber gleich tot.

Und nahm dieses Grabmachen unfern Weibern schier den ganzen Tag weg, und abends machten sie Anstalt, dis sieben leichter Verwundeten ins Blockhaus zu bringen. Und hoben sie teils heraus, teils zogen sie sie aus Stricken zu den Pallisaden und zwischen die Siockade herein, aus der die Toten weggeschafft worden waren.

Und war uns nach diesem christlichen Werke ungemein wohl und schliefen wir diese Nacht viel ruhiger.

Und hatten unsere trefflichen Weiber den folgenden Tag alle Hände voll zu tun, um zwölf Verwundete zu pflegen, und zu kochen und unsere Schmerzen zu lindern, die, kann ich euch sagen, höllisch waren. Und waren unter den nicht gefährlich Verwundeten zwei Akadier, die mit Schußwunden im Schulterblatte davongekommen.

Und schienen uns diese Akadier fromme christliche Ge­sellen, wimmerten jämmerlich und jammerten, daß sie ge­zwungenerweise gegen uns mit mußten, und wollten alle Tage ihres Lebens des Guten nicht vergesse«, das wir ihnen widerfahren lasten, und bedauerten, sagten sie, daß sie gegen uns gezogen.

Und sagten wir, wir bedauerten es auch, da wir aber die Bekanntschaft gemacht, so hoffen wir, wir würden künftig gute Freunde bleiben, denn, st^gt unser Sprichwort:

vorgerufen würde. Die verschiedenen oben angeführten Beispieleverpaßter Gelegenheiten" besagen das strikte Gegenteil. Die ZEG. führt aber die in der genannten Zeitung erschienenen Angriffe auch noch auf Persönlichkeiten zurück, die sich vergeblich um Anstellung bei der ZEG. bemüht hätten. Diese Methode, einen scheinbar vorliegen­den Fall zu verallgemeinern und dadurch der Kritik ein kräftiges auf den Mund zu geben, muß ganz energisch ad- gelehnt werden. Die vorgekommenen nachweislichen Miß- griffe der ZEG., die zumeist aus einem sehr unangebrach­ten Unfehibarkeitsgefühl des Direktoriums dieser Gesellschaft zu entspringen scheinen und eine eifersüchtiae Wahrung der Selbstherrlichkeit der ZEG. bekunden, sind denn doch zu ernst, als daß sie mit einer Geste der Geringschätzigkeit und mit Verdächtigungen abgetan werden könnten.

Wir ballen die ZEG. für überlebt und entbehrlich und hoffen, daß die allgemein« Verurteilung dieser teuren, etwa 20 Millionen ^ Angestellten-Gehütter verschlingenden und sich trotzdem nicht bewährenden Einrichtung denneuen Herrn" im Reichsernährungsamt veranlaßt, die ganze An­gelegenheit mit der unerläßlichen Gründlichkeit zu prüfen und darnach zum Wohls der Allgemeinheit rücksichtslos seine Entscheidung zu treffen.

Pariser Geheimbeschlüffe.

DieLichistadt" an der Seine stand Tage bin durch unter der Wirkung dunkler Verhandlungen in der Wirt­schaft-Konferenz und in der Kammer. Allmählich beginnt sich aber der Schleier zu heben, denn Verschwiegenheit ist nicht Sache des Franzosen.

Obwohl es dis amtliche Havas-Stelle in ihrem Be­richte unterdrückte, erfuhr doch alle Welt in Paris, daß unter den Wirtschastskonserenzlem vereinbart wurde, daß sämtliche von Angehörigen der Verbandsmächie mit den Mittelmächten früher abgeschlossenen Verträge einheitlich als aufgelöst erklärt werden sollten. Für den Augenblick hat der Beschluß recht wenig Bedeutung, denn alle Han­delsbeziehungen sind zurzeit ohnehin unterbrochen, und über den späteren Handelsverkehr wird der Ausgang des Krieges entscheiden. Siegen die Verbandsmächie, wie sie trotz aller ihrer Niederlagen immer noch behaupten, dann steht es, wie wir längst wissen, schlimm für die wirtschaftlichen Ver­hältnisse in Deutschland und Oesterreich-Ungarn, wenn da­gegen die verbündeten Zentralstaaten Europas siegreich aus dem Kampfe hsrvorgrhen, woran wir nach dem Stande der Dinge nicht zweifeln, so werden die Friedensbedingun­gen derartig lauten, daß von einer wirtschaftlichen Befeh­dung der Sieger nicht die Rede sein kann, denn sonst werden, die Waffen nicht niedergelegt. Wie der Frankfurter Frieden die Merstbegünstigungsklausel gegenüber Deutschland von französischer Seite brachte, so wird auch der Weltfrie­den entsprechende Bestimmungen sür Deutschland und Oester? reich-Ungarn, sowie sür ihre Bundesgenossen bringen müssen.

Die Pariser Spiegelfechtereien schrecken uns nicht, wohl aber erfahren alle Neutralen, welche Nachteile ihrem Han­del drohen, wenn sich dis Verbandsmächie zu einem wirt­schaftlichen Schutz- und Trutzbündnis zusammentun und alle anderen Mächte auf ihren Märkten ausschalten wollen. In der Schweiz bezeichnet man die Beschlüsse der Pariser Wittschastsko»ferenz bereits ganz richtig als ein Attentat auf die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Neutralen und als «inen Versuch, sie in ein dauerndes wirtschaftliches Vasallentum zum Merosrbsnde zu bringen, was nicht scharf genug zurückgewiesen werden könne. Wern die Schweiz bisher schon allen Grund habe, den Himmel zu bitten, daß «r den Zentralmächten den entscheidenden Sieg verleihe, so sei das jetzt doppelt und dreifach der Fall. Glücklicher­weise sei an diesem Siege nicht zu zweifeln. Es ist nur zu wünschen, daß auch bei allen anderen Neutralen nun­mehr die Erkenntnis erwacht, daß sie ihrem wirtschaftlichen Rusn entgegengehen würden, wenn die Verbandsmächie in die Lage kämen, ihre Pariser Geheimbeschlüsse in Taten

umzusetzen. Der Teufel solle den holen ruft ein Züri-

'

Freundschaft, aus dem Schlachtfelds geschlossen, währt bis in den Tod.

Und war uns am dritten Tag ein wenig besser. Und konnte ich mich bereits von meinem Tillandsea-Lager er­heben, obwohl mit vielen Schmerzen. Und rief ich Rache! und die Weiber und sage Zu ihnen:

Unsere Lage ist nicht die am weichsten gebettete Hab ich die Nation, unsere Häuser niedergebrannt, wir niedergeworsen, daß wir schier nicht ausstehen können, alles um uns herum Blut und Leichname, kalkuliere, wir müssen Rai Hallen, was nun zu tun ist.

Kalkuliere, das ist eine schwere Sache, sagten Jonas und Righteous.

Haben aber getan, was wir tun mußten, sagt James. Kein Hinterwäldler hätte in unserer Lage braver getan.

Richtig, sagt ich, habt ganz recht, haben getan, was wir tun konnten und mußten, aber jetzt ist nicht die Frage, was wir getan, sondern was zu tun.

Was zu tun? sagt Rachel, die immer viel vom Geiste ihres Vaters gehabt und noch hat. Was zu tun? sagt sie; der Herr hat es gesandt, was uns zugestoßen, müssen ab- «arten, was er weiter zu senden »illens ist. Und müßt ihr euch ruhig verhalten, und wenn ihr hergestellt seid, dann ist Zeit genug, Rat zu pflegen.

Und was mit Asa? sage ich.

Lag aber Asa in dem Waschkübel Rachels mit weißer Leinwand angetan und lag in der Ecke, wo er begraben ist.

Asa! sagt Rachel, mein geliebter Asa und brach das Weib abermals in Tränen und Schluchzen aus. Und Asa,