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Arrnsprechsr M. 29.

90. Jahrgang.

Postscheckkonto Nr. S113 Stuttgart

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Beilagen:

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Illustr. Sonutagsblati.

iL 144

Freitag, den 23. Juni

1918

Ein Ultmntm der Mrnerdnnds nn SrieWmi.

Amtliches.

Agk. Kbevcrrrrt Wagotd.

Zucker für Erumachzwecke

Dem Kommunalverband ist für das Einmachen von Beeren eins verhältnismäßig geringe Menge Zucker von der Landesversorgungsstelle zur Verfügung gestellt worden. Um nun eine möglichst gerechte Verteilung dieses Zuckers vornehmen zu können, werden die Schultheißenämter be­auftragt, die Grmeindeeimvohner mittelst ortsüblicher Be­kanntmachung üufzusordern, beim Schullheißenamt ihren Bedarf an

!. Einmachzucker für die Beereueinmachzeit und

2 an solchem für das spätere Einmachen des Obstes anzumelden. Dabei ist außerdem

3. d!e genaue Zahl der Familienmitglieder und

4. ein eventueller über den 30. Seprember d. I. hinaus- reichender Zuckewormt der betreffenden Familie an­zugeben.

Es wird besonders darauf hingswiesen, daß bei der äußerst geringen Menge Einmachzucker Anmeldungen übermäßig hoher Bedarfs zwecklos sind; auch ist außer Zweifel, daß der Bedarf nur nach Maßgabe der verfüg­baren Zuckermengm befriedigt werden kann und die als Bedarf angegebene Menge nur Anhaltspunkts, keinen ge­nauen Maßstab für die Verteilung bietet.

Der für das Einmachen des Obstes notwendige Zucker kommt voraussichtlich erst im Herbst zur Vertei­lung, weshalb getrennte Angabe desselben van demjenigen für das Einmachen der Beere« notwendig ist.

Die Schultheißenämtcr wollen die bei ihnen einge- gangcnsn Anmeldungen möglichst mittelst folgendem Vor­druck :

Gemeinde.

Namen

Bedarf an Einmachzucker für

Zahl der Haus-

Vorrat üb. den 30. September 1916

KK

Bemer­

kungen

Beeren Obst Pfd. Pfd.

köpfe

>

!

bis spätestens 30. Juni LOLS dem Oberamt vorlegen. Später eingehende Anmeldnuge« könne« «nter keinen Umständen mehr Berücksichtigung finde«.

Den 2l. Juni 1916

Kommerell.

Betr. Bergütnng für Kriegsleistnnge«.

Die Inhaber der Anerkenntnisse über die Vergütung für die zu Lazarettzwecken erfolgte Uebrrlassung des Kur­hauses Waldlust und kes Gewerbeschulgebäudes in Nagold im Monat März 1916 werden aufgefordert, die Aner­kenntnisse behufs Entgegennahme von Kapital und Zinsen bet der Oberomtspflege Nagold vorzulegen.

Den 21. Juni 1916. Kommerell.

Dev amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Harlptqrrartier, 22. Juni. Ämtlich. (Tel.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Eine schwache englische Abteilung wurde bei Freliughierr (nordöstlich von Armentieres) abgewiesen. Eins deutsche Patrouille brachte westlich von La Bas- s«e aus der englischen Stellung einige Gefangene zu­rück.

Oestlich der Maas entspannen sich Jnfanterie- kämpfe, in denen wir westlich der Feste Banx Vor­teile errangen.

Durch Abwehrfeuer wurde südlich des Pfesferrückeus und bei Duß je ein französisches Flugzeug hernuter- geholt. Die Insassen des letzteren sind gefangen ge­nommen. .

Unsere Fliegergeschwader haben gestern früh mit Trnppeu belegte Orte im Maastal südlich von Verdun, heule früh die Bahnanlagen rmd Trnppen- lager von Revigny angegriffen.

Oestlrcher Kriegsschauplatz:

Auf dem nördlichen Teil der Front hat sich, abgesehen

von erfolgreichen Patronillennuteruehmnnge«, nichts

ereignet.

Auf die Eisenbahubrücke über den Pripjet, süd­lich von Lnniniee, wurden Bomben geworfen.

Heeresgruppe des Generals von Lmsiugeu:

Russische Vorstöße gegen die Kanalstellnng süd­westlich von Logischi« scheiterten ebenso wie wieder­holte Angriffe westlich von Kolki. Zwischen Soknl und Liniewka sind die russische« Stellungen Ns» Un­

seren Truppe» genommen und gegen stärkt Gegen ««griffe behauptet. Fortgesetzte Anstrengungen, uns die Erfolge nordwestlich von Luzk streitig z« mache«, bliebe» ergebnislos.

Beiderseits der Tnria und südlich über die allgemeine Linie Swinjnchi-Gorochow wurden die Russe» weiter znrückgedrängt.

Bei der Armee des

Generals Grafen von Bothmer wurden vielfach starke Angriffe des Gegners aus der Linie.. HajworonkaBobnlinee, nördlich von Przewloka, unter schwersten Verluste» für den Feind abgeschlagen.

Balkankriegsschauplatz:

Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Der amerikanisch-mexikanische Konflikt.

Die Möglichkeit eines kriegerischen Konfliktes zwischen den Bereinigten Staaten und Mexiko ist durch die drohende Haltung der Mexikaner in greifbare Nähe gerückt, obwohl wir vor der Hand nicht daran glauben, daß es zum äußersten kommen wird. Wilson, der Deutschland gegenüber den Donnerkeil nicht aus der Hand legte, ist Mexiko gegenüber eitel Sanft- und Langmut, obwohl die Bandknüdersälle an der mexikanischen Grenze kein Ende nehmen und Was­hington sich der Ueberzeugung nicht verschließen kann, daß Präsident Carranza diese Usderfälle nicht nur duldet, son­dern auch seine Hand dabei mit im Spiel hat. Wilson hat durch sein ganzes Verhalten in dem Konflikt mit Deutsch- land eine Hochspannung nationalen Machtgesühls in den Bereinigten Staaten geschaffen, das ihm nun äußerst unbequem werden dürste. Wenn es richtig ist, daß Mexiko ihm ein Ultimatum gestellt hat. so wird er, wie er es bisher liebte, die Affäre nicht im Sande verlaufen lassen können, zumal erst recht nicht, wenn General Pershing von regulären mexi­kanischen Truppen, was man so nennt, angegriffen worden ist. Herr Wilson befindet sich jetzt, wo ihm entschlossener Wagemut erNgegentritt, augenscheinlich in einer peinlichen Situation. In London betont man, daß es England äußerst unangenehm sei, wenn das Kriegsbeil zwischen Amerika und Mexiko ausgegraben würde, da England für die Oel- fmerung seiner Flotte stark auf Mexiko angewiesen ist. Das wird für Herrn Wilson sehr schwer in« Gewicht fallen.

Ala Hlotlin

Bon Karl Sealsfield.

(Fortsetzung.)

Das ist ein verdammtes Links, kann es nicht sehen, sagt Asa; reicht mir aber nach einen Kübel mit Wasser.

Und wir reichen ihm den zweiten Kübel mit Wasser, und Asa streckt den Kops hinaus aus dem Kamin, nur um zu schauen, wo das Feuer eigentlich lecke, und dann schütter er das Wasser drüber hin, aber in dem Augenblicke knallen wohl ein Dutzend Schöffe, hatten ihn gesehen, die vpanier.

. . Halt! ruft Asa mit ganz veränderter Stimme, halt, ich habe es. Laßt sie schreien und springen, die Teufel.

«-.i " demselben Augenblicks kommen Schinken und

Htrschziemer herab aus dem Kamine, und ein Gepolter, und gleich daraus Asa ganz blutig.

Um Gottes willen, Mann, du bist erschaffen.

S ille. Weib! Stille, sag ich dir. sagt Asa. Hab genug sur alle Tage meines Lebens, die kurz genug sein werden, aber wehrt euch. Jungen«, und schießt ja nicht zwei auf einen, verschwendet keine Kugel, werdet sie brauchen. Versprecht mir da«!

Asa, mein liebster, bester Asa, du tot! Dann mag ich nicht mehr leben, ich will dir folgen, schreit Rachel.

Stille, törichtes Weib vergissest, daß ein Asa zurück- bleibt, und du einen zweiten im Leibe trägst. Stille, sage ich dir, hört die Spanier wehrt euch und schützt mein

Weib und Kind, und Nathan sei an Vaters Stelle, ver­sprecht mir das!

Hatten aber keinen Augenblick mehr Zeii, dem sterbenden Asa zu versprechen oder die Hand zu drücken, Senn die Spanier, die erraten haben mußten, was oorgegangen, waren wie wütende Kobolde auf unsere Stockade los­gesprungen.

Wohl ein zwanzig kamen von jener, ein dreißig und drüber von dieser Seite.

Und ruhig! schrei ich, ruhig! Du, Righteous, her zu mir, und Rachel, jetzt kannst du zeigen, daß du Hiram Strangs Tochter und Ajas Weib bist, du ladest Ajas Riste, sowie tch abgeschoflen.

Gott, a mein Gott, v mein Asa. schreit Rachel, o mein Asa, den die Höllenhunde verräterisch erschaffen.

Und hing sie an ihres Mannes Leichnam, und war nicht wegzubringen, und war ich euch schier böse darüber, aber die Feinde gaben mir keine Zeit zum Bösesein.

Und kam ein Trupp, von einem der beiden übrigge- bliedenen Akadier angeführt, mit Flinten und Aexten auf meiner Seite heran und herauf. Ich schoß ihn nieder, ge- rade wie er oben war; aber ein anderer Akadier, der sechste und vorletzte, springt an seine Stelle.

Rachel, jetzt das Gewehr! Mein Gott, Rachel, die Rtfle, um Gotteswillen, die Rifle, eine Kugel mag so viel wert sein, als dos Blockhaus und unser Leben! schrei ich. War aber keine Rachel da, und der Akadier mit den Mus­ketieren, die aus dem Aussetzen unseres Feuers verrieten, daß wir entweder nicht geladen oder unsere Munition oer­

schoflen, die sprangen nun wie höllische Feinde lachend heran, und einer den andern hebend, kletterten sie den senkrecht ausstetgenden Rasen herauf, ein halbes Dutzend mit ihren Aexten, voran der Akadier, der tüchtig auf die Pal- lisaden ein- und das Flechlwrrk auseinander haut.

Wären ihrer nur drei gewesen wie der Akadier, dem Teufel seine Gerechtigkeit! so war es um uns geschehen, denn auf der anderen Seite waren gleichfalls ein Dutzend mit dem siebenten dieser oten Akadier, und von dorther also keine Hilfe möglich. Aber die Spanier, entweder fehlte ihnen der starke Arm oder das Geschick, so hämmer­ten sie zwar auch tüchtig drauflos, waren aber wahre Kin­derschläge; aber der Akadier. gerade wie Righteous geladen und wieder einen niedergeschoflen, reißt er die Pallisade, wie? weiß ich noch zur jetzigen Stunde nicht, mußte aus­wärts ein Ast fiehengeblieben sein, reißt sie «urz heraus, hebt sie wie einen Schild vor gegen mich, schleudert sie auf mich, wirft mich zurück, daß ich taumele, und springt herein. Jetzt war es um uns geschehen. Righteons gab zwar dem nachkommenden Spanier mit seiner Rifle eines auf den Kopf, den nächsten stach er mit seinem Weidmesser nieder, aber dieser Akadier war Mann genug, uns alle in die Teufelei zu bringen; da fällt ein Schuß, der Akadier taumelt, im nächsten Augenblick springt mein zehnjähriger Bube Godsend mit Asas Riste aus mich zu, hatte sie auf- gerafft, die Rifle, wie er sah. daß Rachel es nicht tat, und sie geladen, der herzige Bude, und ihn flink niedergeschoflen, den Akadier, der gloriose Bube. Und jetzt besinne ich mich, greife nach der Axl, und diese wieder in der Hand,