bis Folgaria. Es setzte ein starkes Arlilleriewirkungsschic- ßen ein, und bald war die italienische Stellung sturmfrei, so daß die österreichisch-ungarischen Sturmiruppen bald verbrechen konnten. Es gelang ihnen, unter außerordentlich geringen Verlusten die erste Stellung bald M nehmen. Südlich von Rooereto wurden dabei 600 Mann von einem während des Winters neu aufgestellten italienischen Infan- teriecegimenis gefangen genommen, die sich hauptsächlich aus Rekruten des Jahrganges 1896 zusammensetzten. In Ter- ragnola leistete der Feind in einzelnen Ortschaften starken Widerstand, aber es gelang trotzdem, diesen zu brechen, und die österr.-ungar. Truppen drangen wett über die erste Stel­lung der Italiener vor. Schon der erste Tag brachte 2600 Gefangene. Ack' 16. Mai wurden die erfolgreichen An- griffe fortgesetzt. Bei Bielgercuth wurde ein italienischer Korpebesehi aufgegriffen. Darin wurde die Stellung als Hauptstützpunkr bezeichnet, der bis aufs äußerste gehalten werd-n solle. Das zeigt, daß cs fick nicht um ein frei- williges Berichtigen der Stellung handelt, wie es Cardona darstellen will. Der Widerstand in Terragnola wurde am zweiten Tag weiter erfolgreich gebrochen. Auch am 17. Mai waren die Kämpfe der österreichisch-ungarnischen Trvp- prn erfolgreich und tas Vordringen brachte weiter starken Geländeaewlrw. Die österreichisch-ungarischen Truppen sind, von der Ausgangsstellung aus gerechnet, schon bis zu 7 Km. tief vorgedrungen, teilweise befinden sich die siegreichen verbündeten T'vppen schon auf italienischem Gebiet und an anderen Stellen nähern sie sich der Reichsgrenzs.

Um die Kämpfe richtig bewerten zu können muß man berücksichtigen, daß sie sich im Berggelände abspielten, wo die Steigungen bis zu 1000 Meter auf 1 Kilometer be­tragen. Dabei sind d e Berge häufig mit Neuschnee bedeckt und auch beim weiteren Vordringen werden die Gelände- schwierigkeiten zunächst nicht geringer. Außerdem oerjügen die Italiener noch über zahlreiche in-akte Reserven, sodaß es verfehlt wäre, aus ein rasches Dorwärtsdringen zu rech­nen: immerhin können wir aber e: warten und hoffen, daß auch die wetteren Kämpfe für unsere Verbündeten erfolgreich sein werden.

Ei« russisches Tauchboot in der Ostsee.

Stockholm, 17. Mai. WTB. Der deutsche Dampfer Hera ist aus der Höhe von Landsort torpediert worden. Die Besatzung wurde durch den schwedischen Dompser Gosta gerettet und wird nach Stockholm gebracht. Laut Afton- bladct soll der Kapitän gefangen lein.

Stockholm, 18. Mai. WTB. Dagens Nyheter teilt mit: Die Torpedierung des deutschen DampfersHera" fand ungefähr 25 Distanzminuten südsüdwestlich Landsort um 9 Uhr früh durch ein russisches Unterseeboot statt. Die Besatzung erhielt Befehl, binnen 10 Minuten dao-Schiff zu verlassen. Der Dampfer sank nach 20 Minuten.

Stockholm, 18. Mai. WTB. Gestern nachmittag wurden noch zwei deutsche Dampfer durch ein Unterseeboot, wahrscheinlich ein russisches, ouf der Höhe von Landsort versenkt. DieKolga", auf der Reife von Hamburg nach Stockholm, wurde um 5 Uhr nachmittags 20 Minuten Südsüdost Landsort von einem Unterseeboot mit G analen beschossen. Zwei Mann der Besatzung wurden leicht ver­letzt. Der Dampfer wurde danach torpediert und sank so­fort. 13 Mann der Besatzung wurden von dem schwedi­schen DompserSödra Sverige" gerettet. Der Kapitän, der zweite Steuermann und noch zwei andere Männer werden vermißt. Um 6.20 Uhr wurde der dculsche Dampfer Bianca" am gleichen Platz ebenfalls beschossen. 2 Mann wurden leicht verletzt. Der Dampfer wurde torpediert und sank nach 20 Minuten. Der Kapitän wnrde gefangen ge­nommen, die Besatzung von derSödra Sverige" ausge­nommen. Sie ist heute früh in Stockholm eingetroffen.

London. 18. Mai. WTB. Reuter meldet: Der bri­tische DampferMac Research" wurde in der Nordsee ver­senkt. Ein Mann ist tot, zwei sind verwundet. Die übrigen wurden gelandet.

London, 19. Mai. Lloyds melden: Der französische DampferMim" wurde versenkt.

Afa Kollin

Bon Karl Sealssield.

(Fortsetzung.)

Schießt alles tot, olles, werft es in das Boot und an das User; haltet euch nicht auf, brüllten sie.

Es sind Akadier ihrer Aussprache nach, bemerkte Gaston.

Abermals eine frische Salve. Jetzt pfiffen einige Ku­geln dicht au unfern Köpfen vorbei.

Halt! schrien wir halt, wir sind da! Schießt nicht eher, bis ihr seht, wohin und was ihr schießt.

Einen Augenblick war cs stille, dann brach ein wüten­des Gelächter aus den rauhesten Kehlen.

Schießt! schießt! riefen wieder ein paar Stimmen.

So ihr schießt, schrien wir. so schießen wir auch hört auf zu schießen.

Tod und Teufel! ließen sich jetzt zehn brüllende Stim- men hören. Wer ist das! Was haben die uns hier zu befehlen? Schießt sie nieder, die Hunde!

Haltet ein, haltet ein, oder wir schießen zurück.

Teufel! riefen die Halbwilden abermals, es sind Ade­lige aus dem Kirchspiele, kenne sie an ihrer Aussprache. Schießt sie nieder, die Hunde, die Spione, was haben die am Boyou zu tun.

So ihr schießt, so komme das vergossene Blut über euch, schrien wir in halber Berzweislung, unsere Gewehre

6V VOV Pfund Ln Gold versunken.

Rotterdam, 17. Mai. WTB. Wie gemeldet wird, ist der DampferBataoier V", dessen Untergang gestern berichtet wurde, in der Nähe der Gabbard-Boje auf eine Mine gelaufen.

Unter den vier Personen, die ums Leben kamen, war ein amerikanischer Reisender. Aus derBatavier V" be­fanden sich u. a. 14 Kisten mit 60 000 Pfund Sterling in Gold. Der Dampfer hatte 28 Mann Besatzung und 8 Fahrgäste an Bord.

Amerika und die englische Blockade.

Neuyork, 18. Mai. WTB. Depeschen aus Washing­ton stellen fest, daß eine neue amerikanische Note, die ge- gen die britischen Postbeschlagnahmen Einspruch erhebt, in der nächsten Woche adgesandt werden wird. Bei der Ab­fassung der Note, wird das Staatsdepartement eine große Anzahl von Einzelfällen zum Beweis dafür hemnztthen, daß eine Million oder noch eine größere Anzahl von Srücken der amerikanischen Post beschlagnahmt worden sind und daß nicht einmal mit der diplomatischen Post eine Ausnahme gemacht wurM Unverbindliche Unterhandlungen über den Gegenstand hWn vor kurzem stattgefunden. Es ergab sich heute, daß sie in dieser Hinsicht keinerlei Nutzen gezeigt haben. Unter diesen Umständen empfindet es die Regierung, daß ihr kein anderer Weg offen bleibt, als ih­ren Beschwerden mehr Nachdruck zu verleihen.

Znnerpolinsche Fragen.

Die Beratungen der Frakiioneu über das Steuerkom- promiß sind, wie das Bert. Tagebk. schreibt, zum Abschluß gekommen. Völlig ablehnend gegenüber den Kompromiß- Vorschlägen verhielten sich die beiden sozialdemokratischen Fraktionen. Bezüglich der Stellungnahme des Bundesrats seien besonders von Seiten Preußens und Sachsens sehr lebhafte Einsprüche zu überwinden gewesen. Die bundes­staatlichen Minister hätten schließlich dem Kompromiß unter der ausdrücklichen Bedingung zugestimmt, daß es sich tat­sächlich nur um eine einmalige Knegeadgabe handeln dürfe, daß die Bundesstaaten nach wie vor dos ganze Gebiet der direkten Steuern als dem einzelstaatlichsn Zugriff Vorbe­halten ansehcn und daß dies jetzt der letzte Eingriff des Reiches in die Steuerrechte der Bundesstaaten fein müsse.

Im B?rl. Lokalanz. wird mitgeteilt, im Reichstag habe am Donnewtagr.achmittvg der Eindruck oorgehenscht, daß alle bürgerlichen Parteien sich schließlich auf den Boden der neuen Regierungsvorschläge stellen würden. Bis zum Abend sei es aber nicht gelungen gewesen, in allen Stücken ein vollkommenes Einvernehmen zu erzielen, Jedenfalls könne aber als feststehend angesehen werden, daß die Eteuerooüagkn in der abgcünderten Form nunmehr einer Mehrheit gewiß seien.

DieKreuzzig." schreibt, sie unterlasse jede Mitteilung über das Verhalten ihrer Parteifreunde im Reichstag, bis die konservative Fraktion endgültg zu den schwebenden Fragen Stellung genommen habe.

Während derBerl. Lokülanzeiger" sagt, daß, wenn die Verhandlungen heute zum Abschluß kommen sollten, die in Aussicht genommene Ernennung Dr. H?lfferichs zum Staatssekretär des Innern und Stellvertreter des Reichs­kanzlers cls Nachfolger Dr. Delbrücks ihrer Verwirklichung

- üher kommen ste, hört dieTägliche Rundschau", Dr. Helffench werde Reichsschatzsekretär bleiben, aber die Stell- verlretung des Reichskanzlers übernehmen. Als Nachfolger Dr. Delbrücks als Chef des Retchsamts des Innern werde Untcrstaatsftkretär Göpperi genannt. DieBossijche Ztg." bringt wie bereits gemeldet eine ähnliche Kombination, nur daß an Stelle des Unkerstaatssekretärs Göppert der Regierungspräsident He gt (nicht Herght) genannt wird.

Deutscher Reichstag.

Der Reichstag setzte am Donnerstag die Beratung des Postetats fort. Als Vizepräsident Dr. Paasche die Sitzung eröffnet, ist das Haus sehr schwach besetzt. Auch die Tri­tt» di« Richtung legend, wo wir die blaßroten Zungen aus den Büchsen röhren heroorblitzen gesehen.

In diesem Augenblicke ries es ein donnerndes: Halt, was gibt es da?

Halt! riesen fünf Stimmen hintereinander halt! was gibt es? Halt! oder ihr seid des Todes!

Das find Amerikaner! schrien die Akadier.

Halt! rief nochmals eine starke rauhe Stimme, und im nächsten Augenblick sahen wir rin Boot und Köpfe von Männer an uns vorübergieiten und im dunklen Rauchvor- hange gegen die Akadier zu schnellen.

Es herrschte eine augenblickliche Stille. Daraus ries es: Herr Gras Bignerollss!

Da bin ich.

Der Graf! riesen zetzn akadksche Kehlen der Graf

der Graf, der in der Chartreuse ah, der Gras.

Und alle brachen in ein lautes rohes Gelächter aus.

Wir wurden blaß und rot vor Scham und Zorn.

Herr Gras! rief es abermals, und in der nächsten Minute kam das Boot an uns heran und der junge Marlin erkannte uns und augenblicklich warerr wir umringt von mehr denn zwanzig Akadiern und fünf bis sechs Amerikanern.

Die Akadier hatten, sowie sie die ersten Anzeichen des Pcäriebrandes gesehen, sich in Booten auf ihrem Boyou eingeschifft, das sich hier mit dem Bayou Chicot vereinigt. Es bildet nämlich die Prärie mit den Wäldern und Pal- mettoseldern einen Winkel, der aus der einen Seite vom Bayou au; Boeufs, aus der anderen vom Bayou Chicot begrenzt ist; das Feuer, das in der Regel im Herbste an-

bünen weisen bedenkliche Lücken auf. Der Präsident gibt zunächst von einer Entschließung des Hauptausschusses Kennt­nis. in der eine Erhöhung der Bezüge der nicht etatmäßig angestellien Post- und Telegrophenassistenten usiv. gefordert wird. Eine Entschließung der sozdem, Arbeitsgemeinschaft ersucht den Reichskanzler, auf die Wahrung des Briefge­heimnisses yinzuwirden. Ais erstem Debatterelwer erteilt der Präsident dem Abg. Orrtel das Wort, der in seiner Rede gleichfalls für die Erhöhung der Bezüge beim Post­amt eintritt. Die trockene, humoristische Auedruckeweise des Abgeordneten erregt die Heiterkeit des Hauses. Es ergreifen im Verlaus der Erörterung die Abg. Bruhn, Zuber! (Soz. Arb.-Gm.). Meyer-Hersord (nail.) und Sradihagen (Soz. Arb.-Gem.) das Wort. Di? Ausführungen Stadthagens, der über die Wahrung des Briefgeheimnisses spricht, gaben Gelegenheit zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Ministerialdirektor Dr. Lewald. Eine Resolution der soz. Arbcitegemeinschast zwecks besserer Wahrung des Brief­geheimnisses wird abgklihnt. Der Etat wird dann mrad- schiedet und ebenso wird ohne weiiere Erörterung der Etat für die Reichedruckerei erledigt. Das Haus tritt dann in die Beratung des Etats für das Reichsamt des Innern ein. Der Berichterstatter ist Graf von Westarp (Kons.). Er schlägt vor. Zensur-, Ernähnmgs- und Wohnungsfragen aus der augenblicklichen Erörterung auszuschewen und diese später besonders zu beraten. Nach dem Berichterstatter ergreift der Abg. Glesberts das Wort und tritt für Ver­besserung der Lage der Arbeiter, besonders in der Teztil- branche, ein. Seine Ausführungen geben Geh.Rat Caspar Gelegenheit zu einer kurzen Erwiderung. Darm vertagt sich das Haus.

Aus Stadt and Land.

Nagold, 20. Mai ISIS.

Die Würrt. Militärverdicnstmedaille wurde verliehen dem Gest. (Off. Anw.) Stemm! er von hier, Inh. des Eisen en Kreuzes, z. Z. in einem Stuttgarter Lazarett.

Unteroffizier d. L. Gottfried Gutekunst von Pfron­dorf, welcher schon mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet ist, hat nun auch die Tapferketts-Medaille erhallen.

Hauptlehrer C. Breitling von Edershardt wurde zum Mzefeldwebel befördert.

Kriegsverluste.

Die württ. Verlustliste Nr. 38S verzeichnet: Schneider Wilh., Deckrnpsronn gefallen, Klenb Ehr., Haiterbach, ins. Krankh. gestorben, Kübler Friede., Grömbach, l. verw., Bernhard Martin, Baisingen, schm, verw,, Bätzner Jakob, Walddors-Nagold, l. oer«.

Der 7V Geburtstag des Generalobersten vor» Kluck. Zu den volkstümlichsten Heerführern tm großen Weltkrieg zählt der Name von Kluck. der am 20. Mai 1846 in Münster in Westfalen geboren wurde. Im Okiober vorigen Jahres konnte er bekanntlich sein 50jähriges Dienst­jubiläum begehen. Zu Beginn des großen Dölkerringens war sein Name durch die Heldentaten seiner Armee unter seiner genialer: Führung in aller Mund. Am 27. August 1914 schlug er die Engländer bei Sr. Quentin und wenige Tage später streifte sein Kaoalleriekorps vor Paris. Seine ganze Feldherrn Kunst entwickelte aber v. Kluck. als er den Isfsteschen Uebsrflügelungsversuchm durch rechtzeitige Zu­rücknahme seiner Truppen zuvorkam. Im Stellungskrieg wurde er selbst im vordersten Schützengraben schwer ver­wundet. Sein ältester Sohn starb bei Lombaclczyde den Heldentod.

r Beschäftigung von Krieginvalide«. Im eige­nen Irreresss der im Eisenbahndienst vermin: beten Kriegs­invaliden ist, wie im Amtsblatt der Württ. Brr kehrsanstaireu bekannt gegeben wird, darauf zu sehen, daß ihre Arbeits­kraft möglichst voll ausgenützt ist. Die als Schrankenwär­ter verwendeten Kriegsinvaliden sind z. B. namentlich aus Seitenstrecken, mit der Bedienung der Schranken nicht ge­nügend beschäftigt. Um ihnen die Erlangung höherer Löhne zu ermöglichen, sind sie soweit als möglich auch im Bchn-

gelegt wird, treibt dir sämtlichen Tiere, die da ihren Auf­enthalt haben, natürlich dem Wasser auf d:r. einen oder anderen Seite zu. Die Akadier der Courtableau- und Cote-Gelse-Niederlassungen waren nun qrkommcn, um dis geängstigten Tiere zu jagen, halbwilde Gestalten, kaum zur Hälfte bekleidet, die Männer bloß mit Braguets um die Lenden, die Weiber grobe Hemden und eine Art Weste an den Leibern. Wir fühlten uns empört über dir brutale Weise, in der sie die Tiere niederschoffen. Gleiches schien bei den Amerikanern der Fall. Der Aelteste dieser redete uns an:

Frenchers! wollt ihr mit diesen Akadiern, oder zieht ihr es vor, mit uns zu gehen?

Wer seid ihr, meine Freunde?

Freunde! sprach der Mann kopfschüttelnd. Ihr macht schnell Freundschaft Freunde? Nein, das sind wir noch nicht aber wenn ihr mit wollt?

Herr Graf! sprach der junge Martin die fünf Her­ren Amerikaner find gekommen, um Sie aufzusuchen. Sie waren so gut, als sie hörten, daß uns dis Biorss ausgs- gangcn und wir uns verirrt. ^

Scheint nicht viel in den Piäries unserer Opelousas noch herumgekommsn zu sein? bemerkte einer der Amerikaner.

Das nicht, mein Freund, versetzte'.

Ich sagte euch schon, erwiderte der Mann mit einigem Stolze, wir'sind noch nicht Freunde, aber wenn ihr ameri­kanische Gastfreundschaft annehmen wollt, so seid ihr will­

kommen.

Fortsetzung folgt.