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Postscherckkonto Nr. Sttr> Stuttgart
Fernsprecher Nr. 29.
89. Jahrgang.
Samstag, den 3. April
Anzeigen-GebA» ftr di« ettlspait. Zeile a»s gewöhnNcher Schrift oder deren Raum bei einmal Einrückung 10 /H,' der mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen: Plauderstübchen.
Zkluftr. Sonntagsblatt und
SchwLV. Landwirt.
Amtliches
K. Hbevawt Wsgokd.
Bekarr«t«achuvg.
Der auf 6 Avril ds. Is. fällige Viehmarkt i« Horb ist vom K OberLMt neuerdinxs erlaub! worden.
Den 1. AM 1915. Mayer, Amtmann.
Bekanntmachung des fiellv. Generalkommandos.
Das stellvertretende Gkreraikonmaido gibt bekannt, daß für landwirtschaftliche und gewerbliche Arbeiten «sch mehrere tausend Kriegsgefangene zur Verfügung stehen, macht aber gleichzeitig darauf aufmerksam, daß Gesuchs um Gestellung vo r Gefangenen möglichst frühzeitig eingereicht werden sollten, um Verzögerungen in der Abgabe zu vermeiden.
Stuttgart de» 29 März 1915.
Die amtlichen Tagesberichte.
WTB. Großes Hauptquartier, 1. April. Amtlich. (Tel.)
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Fortuahme des von den Belgiern besetzte« Kloster Hoek-Gehöftes und eines kleinen Stützpunktes bei Dixrnuiden nahmen wir einen Ossizier u. 44 Belgier gefangen.
Westlich von Pont-n-Mousson in und am Priesterwald kam der Kampf gestern abend zum Stehen. An einer schmalen Stelle sind die Franzosen in unseren vordersten Graben ein- gedrüngen. Der Kampf wird heute fortgesetzt.
Bei Vorpostenqesechten nordöstlich u. östlich von Luneville erlitten die Franzosen erhebliche Verluste.
In den Vogesen fanden nur Artillerie- kümpfe statt.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
In der Gegend von Augustow—Suwalki ist die Lage unverändert.
Nächtliche Uebergangsversuche der Russen über die Rawka, südöstlich von Skierne- wiece, scheiterten.
Vorfrühling.
Noch stehn wir an des Wnlew banger Grenze, noch in BsrfrÄhlmzs braunem Erdenze chrn, noch trennen Srürme uns vsm vollen Lenze, des Winters Zmn will noch nicht völlig weichen, > noch leuchten nicht die vollen Blütenkränze, noch türmen sich des Kampfes kslre Leichen.
Kau» grünt ein Schleier zart aus Busch und Bäumen, noch muß die Knospe in der Scheide träumen.
Noch liegen Heiden in de« Schützengräben, bereit den Todesstoß stets abzudrücken, noch geben sie Saran ihr Bl«t und Leben, noch müssen sie des Schwertes Klinge zücken . . .
— Auch Er, der Held dort an des Kreuzes Stamme harrt bang, umdroht von seiner Feinde Hohne, durchglühet so« der Leiden heii'g-r Flamme, ein Kämpfer in dem Schmuck der Dornenkrone; daß G»u die Menschheit richrend nicht verdamme, har er geopfert sich vor seinem Throne, hat uns de« vollen Frühlings Sieg errungen, da er aus Todesnacht sich ausgeschwunzen.
S. Hoffman».
v-ber diesem Himmelsdome Flieht Unendlichkeit im Strome Stürzender, getürmter Welte«. Ewig schnffenS, ewig hingeriffe»; Dennoch wölkt ob meinen Zelten Sich die himmlische Rotunde Als di« heilig einig rund«, Meine Hrtmat uns mei» Ruhrkiffen. __ Ricarda Huch.
Mörz ss m Wen gkfillW.
Russische Angriffe bei Opozno wurden zurückgeschlagen.
Im Monat März nahm das deutsche Ostheer im ganzen 55 800 Russen gefangen und erbeutete 0 Geschütze und Ol Maschinengewehre.
Oberste Heeresleitung.
WTB. Großes Hauptquartier, 2. April. Amtlich. (Tel.)
Westlicher Kriegsfchanplatz:
Zwischen Maas »nd Mosel fanden heftige Artilleriekämpfe statt.
Die Jnfauterrekämpse an und im Priesterwalde wurden fortgesetzt snd dauerten die Nacht hindurch. Im Weste« des Priesterwaldes brach ei« französischer Angriff «nter nuferem Feuer zusammen. Im Gegenangriff brachten wir dem Feind schwere Verluste bei und warfen ihn in seine alten Stellungen zurück. Nur im Walde sitze» Franzose» noch in zwei Blockhäusern unserer vorderste« Stellung.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage an der Ostfront ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
Die schwere» Kämpfe in de« Karpathen.
Im Hm blick auf die R ks-mschlacht, die jetzt k dev Ksrprnhrn lobt, werden rinise HiLwerse suf die Gestaltung des unMwshnlichen GelmgsküeHsschauplatzss von Interesse jein. Me Karpathen stellen durch die dftrwegfamkeit des Geländrs einen der schwierigsten Kriegsschauplätze dar. dessen Natur de» Charakter der Kämpf- bestimmt. Wir hören bei der Erwähnung der Schlacht stets den Nemen vsn Pässen, die eine groß« Rolle spiele», da fis die Heer erstratzen für Hernnsührsng der großen Truppenmassrn bilden. Einen der wichtigsten Pässe in dem westlichen Teile der Karpathen südöstlich »s« Tornow gelege-r ist der de- rühmts Dukl«- Poß. um d-ssen Besitz besitze Kämpfe stattfinden. Er ist die westl che Straße über die Karpathen. Südöst.rch von dirft m Paß im Zuge des Karpathengebirge», das vsn Rordwksten «ach Südoste« löuft, rst der Uszsker- Psß, »sn dem wir gleichfalls schon mehrfach m de« Kampsherichten gehört haben. Auch um seinen Besitz find tagelang dir schwersten Schlachten geschlagen worden. Er
Hstcrn.
sp Er ist «in Wart stolzer Trauer: „Gefallen fürs Vaterland?" Allei« nicht jedem. Len ei» schwerer Verlost traf, ists Trost genug. Drum pflanze» unsere Tapfer» draußen aus den frischen H ädern ihrer Kameraden die schlichten H, lzkreuze auf. Der R«nn, vn den dies- Sinn- bilder erinnern, der aus Gslgmha sm Kreuze starb, schien damit veroichiet samt s inem Werke; aber im E liegen war er Sieger. Er ist der stärkere Trost, noch dem Tod, Wunden, zerbrochene Ltbmshofinumen verlangen. Sein ? Name verbürgt uns den endlichen Sieg des Rechtes über das Unrecht. Denn den die M nstzen verwarfen, der wurde vsm höilst'N A chter gerechtfertigt. Sein Name bürgt für den Steg der Wahrheit über die Lüge. Der „Verführer" ward der W lt kund als dis W ah heit. Er ve'bürgt drn endlichen Sieg der Guten über das Böse. „Sie haben ein Bubenstück über mich beschlossen; wenn er liegt, soll er rüchr wieder ansstehen!" Aber ihn hielte« nicht Wache noch Siegel noch St-in. Er verbürgt den Steg des Trost, s über dos Le d. „In der Welt hobt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Will überwunden." Er vrrdücqt den Sieg d-s Lebens über den Tod. Er, der Erstl ng. ha' s.ineri Brüde n die Bahn zum Loben gebrochen. Im Namen des Siegers Über Tod und Grad sind Rahe und Ferne, Täte und Lebenoe en».
Bon seiner L«bem macht haben diese acht Msnaie etwas spüren lasse« m deutschen Landen. Hinweg war der
hat dadurch Bedeutung, Laß durch ihn die Eisenbahnlinie von Lemberg «nd Debreeztn führt. Er liegt gersd- »oiq senkrecht südlich von PrZemysi. Ueber diese beiden Pässe hoben die Russen bereits dreimal den Versuch gemacht, osrzudrlnzeu. Es ist ihnen «der bisher niemals gklungcn. Dir österreichischen Truppe« haben sich in diesen Gebirgekämpstn, die zum Teil in mehr als 1000 Meier Höhe geführt wurden, vorzüglich bewährt. Es gehört eine ganz besonder« Ausdauer gerade für die Kämpfe in den Karpathen, da dj fts Grbirge im Wimcr ungewöhnlich schnesreich »nd dadurch rech! unwegsam wird. Dis vielen Talmulden, Flußiävfe, Felsenoruppen und Zerklüftungen tragen weiter dazu bei, !wß die Kämpfe hier einen besonders anstrengende« Chsrak er haben. Die Rersen der österreichisch:» Soldaten habe« sich aber als stärker erwiest«, wie die Nerven der russischen Soldaten. In der jüngsten Zeit fanden Kämpfe auf de? Lime Nadrosina-Kolo- mea strtt. Diese Lmie befindet sich in dem östlichen Teil der Karpathen, der auch von mehrerer. Pässen durchzogen ist. Im O ren sn den Uszoker Paß schließt sich der Tuch a l k a - P a ß o«, durch d-n auch ein« E stntxchnlinie vsn Lemberg au« führt. Dieser Teil Le? Karpathen wird so» Len Nebrrflüsse« dm Mjestcr, wie E?wks, Lsnmica und Dystryca, die vs« No.de« her firrßer:, stwis von den Nebenflüssen des Thritz, die von SÜdea her kommen, durch- zszsn »nd zrrkiüstst. GcraÄesssegs südlich so» L-r Linie Nadwor?:a—Kolomea liegt der Icbisnitza-Psß D»'ch ihn führt eine T sendahnlinie nach Norden, die unter andere« die Stadt Nsdwom« mit Stantslau verbindet. Beide Städte fin^> aus de» Knmpsber chten de« österreichischen Genrralfst b:s bekannt geworden, da in ihnen Marksteine österreichischer Erso ge z« sehe« sind. Die B«d-utu«g der Karpachr« in uül>,arischer Beziehung hat sich b sonLcrs in diesem große« Kriege gez^igi, den« sie bildern einen natürlichen und sepenWallzegeada-t Vordringen der russischen Truppe« nach Ungarn hinein.
Wie«, 1. Ap l. (WTB.) Nach übe eiusirmmenden Meldungen der Krietzsbrrichterstaiter der Blätter dauern die Kämpfe zwischen Lupdow u«d Uszok mit unvermlnderier Htslitzkei! fort. Obwohl di« Russen immer wieder große Be.stärkunZen he «-»zi-he?, habe» sie bicher lernen Erfolg zu erzielen vermacht. R^ch Aussage Gefangener machen sich Verpflegungsschwirrigkeiten gellend, so daß die Truppenteile 3 Tage nichts zu essen bekämen.
Die Kämpfe i« der Bukowi««.
Au« Budapest «fährt die Franks. Ztg.: Um unseren Bsrmsrsch in der östlichen Bukowina auszuhalten, Laben die Nüssen m t Kewsllerie verstärkte Truppen aufgeboten, um Nowosietice zu halten. In den letzte« Tage» ve suchren dir Nüssen, wie „Az Eft" m-ldet, unsere Flügel
müde, verdrossene, blasierte Sinn, als der Krieg seinen su chtbsren E<nst in das Leben des ganzen Volkes hinein- trng. Der Traft der BZter im Dunkel der Kriegswetrer. die alten L eder und Psalmen, erglänzten n?u und entzündeten eine Fülle neuer heiliger Lieder daheim und draußen. Im Vertrauen aus den Gatt der Väter waren Heer und Bslk ein». Was unser Kaiser und seine Großen in entscheidenden Kundgebungen aus starker, frommer Seele geschöpft haben, das ist zum Gemeingut des Volkes geworden. Ob stürm sche Begeisterung der ersten Kriegszett, ob geduldiges Aur harren, m«n spürt den G> ist der Erneuerung. Er bewährt sich als Tapferkeit rm Lebenskampf, als Pflichttreue, als hilfreiche Tat. als Le densgeduld, als «llüber- windende Hoffnung. Der Ausirsta-idens Hilst den Seintoen wirken, leiden und sterben. Im Oirerlicht erscheint Lein Opfer zu groß, kein Schade «nheitbar, weil es Sie arme Welt mit ihrer Not zum Schauplatz eines heiligen, barmherzigen, weisen Gstteswilleus verklärt.
Die Welt ist mir ein Lachen mit ihrem großen Zorn; sie zürnt und kann nicht« machen, all Arbeit ist verlorn ....
Es tobe, was da kann, mein Ha!pt nimmt sich mein an; mrin Heüsnd ist mein Schild, der «llrs Tvbea stillt.