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Erscheint DienStaq, Donnerstag »nd SamSlag. Die Einrücknngsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Psg. die Zeile, sonst IS Ptg.
Donuerslag, den 31. Juli 1890
ÄbonnementSpreir vierteljährlich in der Stadt *0 Pfg. und 20 Pfg. Trägerlohn, durch d'e Post bezogen Mk. 1. 15, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1. 35.
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auf das Calwer Wochenblatt wird hiemit für die Monate August—September freundlichst eingeladen. _
Deutsches Reich.
— Ueber den Empfang des Kaisers Wilhelm in England wird gemeldet, daß der Prinz und die Prinzessin von Wales an Bord der Pacht „Osborne" dem Kaiser bis zum äußersten Ende der Insel Wight entgegenfahren werden. Die „Hohenzollern" und die „Osborne" werden alsdann unter Eskorte englischer Admiralitätsschiffe nach Ost-Cowes segeln, woselbst der Kaiser mit seinen erlauchten Verwandten landen und sich sofort nach Osborne zur Königin begeben wird, woselbst am Abend zu seinen Ehren ein großes Familiendiner stattfindet. Während seiner Anwesenheit in Osborne wird der Kaiser die britische Flotte auf der Rhede von Cowes inspizieren, die Marinewerfte in Portsmouth besuchen und der . Regatta des königlichen Pachtgeschwaders, dessen Präsident der Prinz von Wales ist und dessen Pacht „Aline" sich an der Regatta beteiligen wird, beiwohnen. Auf der Höhe von Dover wird die Pacht „Hohenzollern" delÖaiserlichen Botschafter, Grafen Hatzfeld, an Bord nehmen.
— Reichskanzler v. Caprivi begiebt sich dem Vernehmen nach von Berlin nach Wilhelmshaven, um dem Kaiser, welcher heute dort, von seiner Nord- landsreise zurückkehrend, eintrifft, während des etwa zwei Tage dauernden Aufenthaltes an Bord der „Hohenzollern" Vortrag zu halten. Wenn auch zu wiederholten Malen die laufenden Vortragsakten durch Kuriere dem Kaiser zur Vollziehung nachgesandt wurden, so dürfte doch noch eine Anzahl Regierungsan- gelegenheiten denFpersönlichen Vortrag erfordern und der Kaiser noch vor seinem Besuch am belgischen und
am englischen Hofe mit dem Reichskanzler konferieren wollen. Nach der Abfahrt des Kaisers nach Ostende und Osborne kehrt der Reichskanzler wieder nach Berlin zurück.
— Die näheren Bestimmungen über den Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Rußland scheinen nunmehr getroffen zu sein. Derselbe wird, wie russische Blätter melden, in der Nacht auf den 17. (5. a. St.) August mit der Pacht „Hohenzollern" in Reval eiutreffen und am Morgen desselben Tages mit einem Sonderzug nach Narwa «Kreisen, wo er um 4 Uhr nachmittags anlangt. Der festliche Empfang wird dem hohen Gast erst in Narwa bereitet werden. Das Hauptquartier der manövrierenden Truppen wird sich um diese Zeit bereits in Narwa befinden. Am 18. August findet daselbst das jährliche Regimentsfest des Preobraschenski-L.-G.-Regiments statt, worauf am 19. August die Manöver zwischen Narwa und Krasnoje Selo wieder ausgenommen werden, die Truppen gehen dabei allmählich nach Krasnoje Selo, wo die Manöver mit einer großen Parade auf dem Manöverfelde ihren Abschluß finden sollen. Die Parade wird wahrscheinlich am 24. August stattfinden. Aus Krasnoje Selo wird Kaiser Wilhelm nach Peterhof reisen und von dort nach Deutschland zurückkehren. In seinem Gefolge wird sich der Reichskanzler General v. Caprivi befinden. In der zweiten Hälfte des August werden große Manöver m der Umgebung von Spala stattfinden, welchen der deutsche Kaiser nicht beiwohnen wird. Die Lagertruppen von Krasnoje Selo, die bei den bevorstehenden Manövern von Narwa aus als angreifende Armee auf Krasnoje Selo rücken sollen, werden am 14. August mit der Eisenbahn nach Narwa befördert werden.
Der Kai serbesuch in Rußland und die russische Presse. An amtlicher Stelle hat man mit lebhaftem Unmut von der Erneuerung des j feindseligen Treibens Kenntnis genommen, in dem
sich die slawische Presse in Rußland seit einiger Zeit wieder gegenüber Deutschland gefällt. Man ist darüber umsomehr verstimmt, als der nahe bevorstehende Besuch des deutschen Kaisers der Slavenpresse wohl Rücksichten auferlegen sollte, welche die Gastlichkeit und der einfache Takt verlangen. Eine offiziöse Feder gibt der darüber herrschenden Mißstimmung in folgenden Andeutungen Wiederhall, die um so beachtenswerter erscheinen, weil sie von der „N. Allg. Ztg." wiedergegsben werden. „In russischen Zeitungen finden sich seit einiger Zeit Angriffe auf die Person unseres Kaisers, die derart sind, daß nicht nur deutsche Zeitungen dieselben nicht reproduzieren können, sondern daß sogar die in Petersburg erscheinenden deutschen Blätter — „St. Petersburger Zeitung" und „Herold" -- es vermeiden, denselben Verbreitung zu geben. Wir erwähnen dieser Thatsache nur als im hohen Grade charakteristisch für die Unabhängigkeit von allen westlichen Anschauungen gewisser russischer Organe; während es bei uns und m anderen zivilisierten Ländern als ein einfaches Gebot der Schicklichkeit erscheint, einem hohen Besuche, der ein Gast des Landesherrn sein wird, freundliche Worte des Willkommens entgegenzurufen, benutzt man in Rußland, hie und da wenigstens, diesen Anlaß zu geradezu unqualifizierbaren Schmähungen gegen den erwarteten Gast des Zaren. — Wir finden uns mit dieser Thatsache leicht ab, aber wir können doch nicht umhin, unsere Verwunderung darüber auszusprechen." (Frkf. I.)
— Der Kaiser wird während der schlesischen Manöver den Grafen Moltke besuchen. Es sind bereits Empfangsvorbereitungen eingeleitet.
Berlin, 29. Juli. Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Denkschrift des Reichskanzlers v. Caprivi über die Beweggründe zu dem deutsch- eng lisch en Abkommen. Danach bezweckte dasselbe die Beseitigung der Differenzpunkte und die Unterstützung der Erhaltung des europ. Friedens. Die gesamten Streitfragen wurden von einem Ge-
Keuillclon.
Das Totenschiff.
Bericht über eine Kreuz- und Querfahrt auf jenem „Der fliegende Holländer" genannten Seegespenst; gesammelt aus den Papieren des seligen Obermatrosen . Geoffroy Fenton aus Poplar
von W. Klark Hlufsekk.
(Fortsetzung.)
„Es war Ihr Kommodore Poung," sagte er endlich mit seinem wohltönenden Organ, das Einem namentlich nach der rauhen Stimme res Maats wie Musik klang, „der uns heraussorderle. Warum besteht Ihre Nation so hartnäckig auf dem Salutieren der Flagge? Hat sie größere Helden hervorgebracht denn Holland? Da ist zum Beispiel mein Freund Willem Schouten, mit dem ich in meiner Jugend in seinem Sommerhaus in Hoorn manche Pfeife zusammen geraucht. Nicht einmal Ihr Drate übertrifft Schouten. Nein! Nein! England war nicht berufen, Beherrscherin des Meeres zu sein!" rief er mit einem feierlichen Schütteln seines Hauptes.
Meine Blicke wandten sich auf mein schönes Gegenüber, doch bedurfte ich keines Winks, um meine Zunge zu hüten. Es war zum wahnwitzig werden, diesen Mann von Schouten als seinem Freunde sprechen zu hören — Schouten, der längst im Grabe ruhte, als berühmte Seefahrer wie Dampier, Shelvoke, Byron, Anson und viele andere um das Kap Horn — welches nach dem dicken Holländer benannt ist, der es zuerst passierte — nach der Südsee segelten.
Und doch trotz des Eindruckes, den dieses Mannes Rede und seine Bezugnahme auf längst verstorbene Berühmtheiten auf mich hervorbrachte, empfand ich in meinem Gewissen ein deutliches Stechen meines Patriotismus als Engländer.
Mein Vaterland verspottet zu hören durch Angehörige eines Landes, das von einem Dichter, der zur Zeit Blake's und Tromp's berühmt war, als „der AuSwurf
des Britischen Sandes" und als „des Meeres unverdautes Ausgespieene" geschckdert worden, war keineswegs nach meinem Geschmack. Doch dagegen Einwendungen zu machen hätte geheißen, sich mit einem Toten streiten.
Der Kapitän schien mit Vorliebe über den Krieg zwischen Holländern und Engländern zu sprechen. Ich erinnere mich, daß er unfern Kommodore Bodley rühmte und sagte, daß wenn der Gesandte der Generalstaaten Adrian Paaw ein vernünftiger Mensch gewesen wäre, der Vertrag jetzt noch bestehen könnte. Außer diesem ist mir allerdings nur wenig im Gedächtnis; denn, um die Wahrheit zu sagen, es war nicht nur schrecklich, ihm so stillschweigend zuhören zu müssen, sondern meine Gedanken wurden auch verwirrt und beinahe ganz absorbiert durch die Anmut und Lieblichkeit der mir gegenübersitzenden jungen Dame und die Gewißheit, daß sie mit ihren sanften Augen, der Rosenfarbe ihrer Wangen und ihrer in jeder Bewegung, jedem Wort, Lächeln oder traurigem Blick bezeugten mädchenhaften Jugendlichkeit, unmöglich ein Mitglied dieser sie umgebenden, grauenhaften, gespenstischen Schiffsgesellschast war. Dazu kam meine Verwunderung, wie sie auf das Totenschiff gekommen sein mochte, wie es zuging, daß sie so elegant und fein gekleidet war; garnicht zu sprechen von meinen Spekulationen über das Rätsel, wie die Besatzung sich die Speisen, die vor mir aus dem Tisch standen, verschaffte und auf welche Weise dieses Schiff, das meine« Wissens schon nahe an 150 Jahre gegen den Willen des Allmächtigen ankämpfte, sich mit einem ausgiebigen Vorrat zum Leben gehöriger Unentbehrlichkeiten und Bequemlichkeiten versehen konnte.
Das Essen war beendet. Der Obersteuermaat erhob sich und verließ die Tafel, aber sein Platz wurde bald darauf von einem anderen Manne eingenommen, den ich vorher nicht gesehen. Es war der zweite Maat, wie ich bald erfuhr, NamenS Anton Arents, dessen Alter ich auf ungefähr fünfzig Jahren schätzte. Er trug hohe Stiefel, einen Mantel und weichen Klapphut, den er beim Eintritt abnahm. Mit seinem linken Auge schielte er, während sein Nasenrücken gebrochen war; sein ganzer Gesichtsausdruck zeigte sich von rein holländischem Charakter und in gewisser Be-