Httvitterkatastrophen.

In den letzten Tagen gingen über verschiedene Gegen­den Bulgariens Wolkenbrüche nieder und ver­ursachten namentlich in Tamboli, Rasgrad und Rekidzumaja grotze Ueberschwemmungcn. Bisher hat man mehr als hundert Leichen aus den Fluten gezogen, doch soll die Zahl der Opfer weit größer sein. Der Schaden ist beträchtlich und betäust sich aus etwa 10 Millionen. Zur Unterstützung der von der Katastrophe Betroffenen wurde eine Hilfsaktion eingeleitet.

Auch aus verschiedenen Gegenden Deutschlands wird von großem, durch Gewitter verursachten Schaden gemeldet. So ging in Augsburg abends ein furchtbares Gewitter über die Stadt nieder. Innerhalb weniger Minuten lagen an manchen Stellen die Hagelkörner bis zu einem Meter hoch, so daß die Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden mußte, um die Aufräumungsarveitcn zu leiten. Bei einen! über die Gegend von Gadebusch niedergeaangenen heftigen Gewitter zündete der Blitz in dem Dorfe Klein- falitz. Durch das Feuer wurden 5 Gehöfte und zahlreiche Scheunen und Stallungen. Vieh und Eruteoorräte vernichtet. In Dittersdorf bei Schönsee in der Oberpfalz hat ein durch Blitzschlag verursachtes Schadenfeuer 33 Anwesen cingeäschert.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Württembergischer Saatenstand zu Anfarm Jnli. Die unbeständige Witterung, die säst den ganzen Monat Mai hindurch geherrscht hatte, dauerte auch im Monat Juni fort. Zwar waren zu Anfang Juni mehrere trockene Tage zu verzeichnen, dann aber setzte sehr ungünstiges Wetter ein. Fast täglich erfolgten Niederschläge, zum Teil in Form schwerer Wolkenbrüche, durch die in verschiedenen Gegenden des Landes beträchtlicher Schaden, namentlich durch B r» schlammung von Wiesen und We schwemmen von Heu, verursacht worden ist Erst in der letzten Iuniwoche trat der längst ersehnte Wttterungsumschlag, der schöne trockene Sommertage im Gefolge hatte, ein. Die langanhaltende nasse Witterung wm für die Entwicklung sämtlicher Früchte nicht günstig. Bei Wintergetreide ist der Gclbrost zum Teil in starkem Umsang aufgetreten. Der Winterroggen hatte einen schlechten Blüteverlauf, was ungünstig aus den Körnerertrag einwirken wird; auch leidet er manchenorts sehr unter Insektenfraß. Das Sommergetreide hat gleichfalls notgelitien und bekam vielfach krankhaftes, gelbliches Aussehen; häufig sind die Sommergetreide-, besonders die Gersteselder, stark mit Unkraut (Hederich) durchwachsen. Unter der Einwirkung der warmen, trockenen Witterung in den letzten Iunitagen ist jedoch bereits eine sichtliche Besserung der Getreidefrüchte eingetreten. Die Kartoffeln und die sonstigen Hackfrüchte sind im Wachstum zurückgeblieben und verunkrautet; die nunmehr eingetretene warme Witterung wird ihnen ebenfalls sehr zustatten kommen. Für die Heuernte, die durch die vorangegangene Regenperiode unliebsam verzögert und unterbrochen worden ist, waren die trockenen Tage in der letzten Iuniwoche außerordentlich günstig; sie konnte nunmehr rasch weitergesührt werden, so daß zu Anfang Juli das meiste Heu unter Dach war. Der Ertrag an Heu ist nach Menge und Güte be­friedigend: doch wird mehrfach berichtet, daß die Menge nicht so reichlich ausfalle, wie erwartet wurde, und daß sie gegenüber dem Er­

gebnis der beiden Vorjahre zui ückstehe. Die Obstaussichten haben sich vielfach infolge stacken, durch Raupenfraß und Blattsallkrankheil verursachten Abfallens der Früchte noch weiter verschlechtert; in Aepfeln wird man im Landesmittel mit nicht mehr als minder mittlerer Ernte zu rechnen haben, und in Birnen ist im ganzen genommen nur ein geringer Ertrag zu erwarten. Für die Weinberge, die durch die fort­gesetzte Nässe sehr gefährdet waren, ist die warme, trockene Witterung gegen Ende Juni gerade zu rechter Zeit gekommen. Die Blltte, dir bereits begonnen hatte, wurde dadurch sehr befördert.

-a- Ebhausen. Der jetzige Fruchtansatz der spättragenden Apfel­bäume verspricht einen mittelmäßigen Ertrag. Wenn die naßkalte Witterung vom Mai nicht eingesetzt hätte, so wäre der Blüte entsprechend auch von früheren Sorten, Aepsel sowie Birnen, ein voller Ertrag gewesen. Die Heuernte ist gut ausgefallen, auch das Oehmdgras hat gut angesetzt. Durch die heftigen Gewitterregen, sind jedoch die Halmfrüchte gelegt, so daß eine vollständige Entwicklung der Frucht ausgeschlossen ist.

r Stuttgart, S3. Juli. (Vom Obstmarkt.) Aus dem heutigen Großmarkt waren die Preise: Heidelbeeren 2024 /H, Johannisbeeren 12lS /H. Stachelbeeren 67 Aprikosen 2535 Pfirsiche L5-35 Aepsel 15-20, Birnen 1220 ^ per Pfund.

Auswärtige Todesfälle.

Adam Waidelich, früher Bauer in Ettmannsweiler, AUcnsteig; Carl Walz, Berwaltungsassistent, 26 I, von Walddorf, in Stuttgart; Luise Hummel, geb. Wettbrecht, Pfarrerswitwe in Tübingen.

Vtntwaßl. Wetter am Samstag ««d Sonntag.

Vielfach bedeckt und kühl, strichweise regnerisch, dann ausheiternd und wärmer.

Für dir Schriftleitung verantwortlich: R. Tschorn Druck u. Ver­lag der G. W. Zatserffche» Buchdruckerri (Karl Zaisrr), Nagold.

In das Güterrechlsregister I. Nr. 154 ist am 22. d. Mts. einge­tragen worden:Die Eheleute Bitus Lutz. Gipsmüller und Marie Lutz, geb. Abele, in Untertalheim haben durch Eheoertrag vom 14. Juli 1914, als eheliches Güterrecht die Gütertrennung vereinbart.

Nagold, den 22. Juli 1914.

K. Amtsgericht.

Landwirtschaftlicher Bezirksverein Nagold.

Aekanntmachung öetr. das kandwirtschaftkiche Mezirksfest.

l. Ankauf von Gewinnen für die Lotterie.

Bei der mit dem Fest verbundenen Lotterie sind zur Anschaffung von Gewinnen zu verwenden:

1550 durch Aufkauf von Nutztieren.

1500 ^ landwirtschaftlichen Maschinen und

Geräten, von nicht unter 20

1230 ^ kleinerer unmittelbar zu Zwecken der land-

Wirtschaft oder bäuerlichen Einrichtung und Haushaltung dienenden Gegenstände.

Die Mitglieder des landwirtschaftlichen Vereins und der Zweig- Vereine (Bienen-Geslügel-Kaninchen- u. Zicgenzuchtvereine, Fischerei- und Obstbauoerein) werden ersucht, Offerte für Gewinne bis 15. August d. Is. bei dem Unterzeichneten einzureichen.

II. Ausstellung.

Diejenigen Bereinsmitglieder, welche Maschinen und landwirt­schaftliche Geräte ansstelle« wollen, werden ersucht, dies unter näherer Bezeichnung der Gegenstände, weiche auf der Ausstellung mit Verkaufs­preisen zu versehen sind, ebenfalls dem Unterzeichneten bis 15. August ds. Is anzumelden und dabei anzugebrn, wieviel Quadratmeter Platz bedeckt oder unbedeckt nöttg werden. Für den bedeckten Platz ist ein kleines Platzgeld zu entrichten.

Nagold, den 22. Juli 1914

Bereinsvorstand.

Oberamimann Ko mm er eil.

Landw. Mezirksverein Aagokd.

Der Verein beabsichtigt am nächsten Mittwoch eine Sammel­lieserung von

Schlachtvieh

an den Württ. Diehoerwertungsoerband nach Stuttgart zu senden.

Anmeldungen wollen bis spätestens Montag, den 27. Jnli d. Is. abends 8 Uhr bei den Herren Geschäftsführern der Verladestellen Altensteig (Mühlebesitzer Silber), Nagold (Bärenwict Schwenk), Wildberg (L. Gärtner, Oekonom) gemacht werden.

Nagold, den 22. Juli 1914.

Der Vereinsvorstand:

Oberamtmann Ko mm ereil.

Effringen.

Am Samstag, den 25 . Juli (Zakovtfeiertag),

mittags 1 Uhr verkauft Unterzeichneter

1 Pferd unter 2 die Wahl, 4- u. 6jShrig, 1 Pritfchenwagen, 1 Truchenwagen, 1 Chardank, 1 Herren- und Fuhr- schlitten, 23 vollständige Pferde­geschirre, sowie verschiedene Fuhrmanns­gegenstände.

Liebhaber sind eingeladen.

Andreas Traub, Iiegeleibesitzer.

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