über die mexikanische Grenze wieder zu verbieten. Es wird erklärt, die Regierung könne die Mittel für den Krieg ohne Schwierige iten flüssig machen, da ihre finanzielle Lage ausgezeichnet sei. Ge hege deshalb nicht die Absicht, finanzielle Operationen vorzunehmen.

Paris, 22. April. Rach einer Blätternuldung au; Mexiko war Präsident Huerta bei der Fahrt durch die Stadt Gegenstand begeisterter KundMunge i bei der Menge. Huerta hielt eine Ansprache, in der er sagte:Die Schuld an der gedenwärtigen L^ge trifft die amerikanische Regie­rung. Mexiko hat alles getan, was seine Würde ihm er­laubte. um die Feindseligkeiten zu vermeiden. Wir können in zwanzig Tagen eioe Armee von vier Millionen ausbcingen. Mexiko wird seine Souveränität und Unabhängigkeit oer- leidigen, und wenn der Krieg fünfundzwanzig Jahre dauern sollte."

r Washington, 23. April. Die Note General Earanzas hat eine Mitteilung des Staatssekretärs Bryin hervorgerusen, in der es heißt, Präsident Wilson habe nicht gewünscht, daß eine Resolution angenommen werde, die als eine Ermächtigung zum Beginn eines Krieges gedeutet werden könnte. Ferner betont Bryan darin von neuem Wilsons Freundschaft für die Mexikaner und sagt: Präsi­dent Wilson sei sorgfältig daraus bedacht, zwischen den Anhängern Huertas und den übrigen Mexikanern zu unter­scheiden und hoffe, daß die Konstituiionaltflen seine Hand­lungen nicht mißdeuten würden. Die Waffenausfuhr nach Mexiko ist wieder verboten worden.

r Washington, 23. April. Der mexikanische Geschäftsträger in Washington, Algara, hat seine Pässe gefordert.

r Washington, 23. April. Der mexikanische Ge­schäftsträger Algara hat seine Pässe erhalten. Er wird heute inacht oder morgen früh abreisen Die Amerikaner haben drei Meilen von Beraccuz landeinwärts befindliche Schanzwerke eingenommen.

Die AorgLnge ^ Aeracruz

r Beracruz, 22. April. In einer Konferenz, die heute Vormittag an Bord des LinienschiffesArkansas" zwischen den Kontreadmiralen Badger und Fletcher statt- fand, wurde die vollständige Einschließung von Beracruz beschlossen. Das Landungskorps Bad- gers ist 2700 Mann stark.

New Uork, 23. April. Bevor die Amerikaner Bera- ccuz vollständig nehmen konnten, mußten die Positionen der Mexikaner beschossen werden. Bon dem Geschützfeuer gedeckt, landeten 4000 Mann. Admiral Fletcher forderte durch eine Proklamation die Bevölkerung von Beracruz auf, Ruhe und Ordnung zu bewahren, und legte ihr nahe, ihren gewöhnlichen Geschäften weiter nachzugehen. Nicht­kombattanten, die aus die Amerikaner Angriffe unternähmen, drohte er schwere Strafen an.

Besetzung von Kampic«.

r Frankfurt a. M., 23. April. Die Frankfurter Zeitung meldet aus New-Pork von gestern nackm. 4.25 Uhr: Die Amerikaner landeten nunmehr auch in Tampico Truppen und besetzten das Zollamt und die Kabelstation, anscheinend ohne Widerstand zu finden.

Washington, 22. April. Kontreadmiral Badger beorderte die Torpedobootsslottille nach Tampico, um den KreuzerDeemoines" zu unterstützen, der dort allein zurückgebliebm ist, als die übrigen amerikanischen Schiffe nach Beracruz gingen.

r Washington, 23. April. Wie aus Tampico ge­meldet wird, sind im Laufe des Tages 1200 amerikanische Flüchtlinge an Bord der amerikanischen Schiffe gebracht worden. Die Ankunft weiterer Flüchtlinge wird für morgen erwartet.

r Washington, 23. April. Wie das Kriegsamt er­fahren hat, haben sich die Rebellen bei Tampico bereits mit denAnhängernHuertas gegen die Amerikaner vereinigt.

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r Mexiko, 23. April. Die Nachricht von der Landung der Amerikaner in Beracruz und das Gerücht von der Landung in Tamptco haben hier eine lebhafte Bewegung und einen tiefen Eindruck hervorgerusen. Gestern nach­mittag wurden alle Geschäfte geschlossen, weil ernste Erelg- «ifle befürchtet werden. Manifestanten durchziehen mit

Hochrufen auf Huerta die Straßen der Stadt und rufen: Tod den Amerikanern!" Bieh r ist die Bevölkerung ruhig. Die amerikanische Gesandtschaft wird von der bewaffneten Macht bewacht. Die amerikanischen Konsuln haben ihre Landsleute aufgefordert, abzureisen. Auch mehrere Deutsche haben die Stadt verlassen. Indessen bestcht kein Grund zu Befürchtungen für die europäischen Kolonien.

r Newyork, 23. April. Die American Smeldmg Company gab bekannt, daß sie alle ihre Werke in Mexiko schließen lasse. Alle ihre amerikanischen Angestellten haben Anweisung erhalten, Mexiko sofort zu verlassen. Aus Iuarez wird gemeldet, daß die britischen Untertanen aaf- pesordert worden sind, unverzüglich Mexiko zu verlassen. Die Aufforderung ging von dem britischen Botschafter in Washington aus an den britischen Konsul in Iuarez, der sie sofort den anderen Konsuln in Mexiko telegraphisch mitteilte. Es leben ungefähr 700 Engländer in Mex ko.

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Deutschland «nd der amerikanisch mexikanische Krieg.

In Deutschland, das durch außerordentlich wichtige wirtschaftliche Interessen mit Mexiko verknüpft ist, wird man die bevorstehenden Ereignisse mit Spannung verfolgen. Die Politik Wilsons, der die Rebellenführer mit ausgesuchter Zuvorkommenheit behandelte und dagegen Huerta, den Mann der Ordnung, in Acht und Bann lat. hat ja in der deutschen öffentlichen Meinung ebenso wie in Frankreich und England manche bittere Kritik gefunden. Aber welche Fehler auch Wilson und Bryan früher begangen haben mögen: bei dem letzten entscheidenden Zerwürfnis in der Salutsrage haben sie jedenfalls die größte Langmut bewiesen, und es ist Huerta, der den Konflikt unausweich­lich gemacht hat. Schon längst hatte sich die deutsche Ge­schäftswelt in Mex ko mit der Möglichkeit eines bewaffneten Eingreifens der Union abgefunden. Was sie so sehr als Schädigung empfand, war die quälende, allen Unterneh­mungsgeist lahmlegende Ungewißheit, die jahrelang andauert, die Unentschlossenheit der Washingtoner Politik, dis Huerta nicht schalten und walten ließ, aber auch nicht den Mut fand, ihn zu beseitigen. Dieser U> Klarheit ist jetzt ein Ende gemacht. Es herrscht offener und ehrlicher Krieg. Die Amerikaner müssen nun entweder selbst Ordnung in Mexiko schaffen und den Schutz für fremdes Leben und Eigentum übernehmen oder es den auswärtigen Mächten überlasten, dies selbst zu tun, trotz der in der letzten Zeit so sehr über­spannten Monroe-Doktrin. Die Aufgabe der deutschen Politik wird es nicht sein, eine unfruchtbare Kritik an dem Verhalten der Amerikaner zu üben, sondern nach Kräften unsere Interessen zu wahren.

Japan meldet sich in Mexiko.

London, 23. April. Einer Kadelmeldung derDaily News" aus Tokio zufolge sind 10 japanische Kriegsschiffe zum Schutze der japanischen Interessen nach Mexiko aus­gelaufen.

Landwirtschaft, Handel uns Verkehr.

Ellwange«, 22 . April. Der Mehmarkt war mit 13 Farren, 187 Ochsen, 182 Stieren, 377 Kühe und Katbrln. und 284 Stück Jungvieh, zusammen 1043 Stück be ahren. Da Handelsleute fehlten, ging das Geschäft durchweg flau: die Preise sind gegen den letzten Markt etwas gewichen. Es wurden bezahlt für Schlachtvieh: Och'en per 50 Kilogramm Lebendgewicht 3347 Schlachtgewicht 72 bis 86 Zugochsen kostet« das Paar 7001300 Zugstiere im Alter von 3 Jahren 600-860 Für 1 Farren wurden erlöst 300 bis 380 für jähriges Iiin-vieh 180380 für halbj ihriges Jung- vieh 100170 für 1 Kuh 200-500 -4. Die Tendenz des Marktes war mittlerer Umsatz bei etwas zurllckgegangenen Preisen. Mit der Bahn gingen 36 Wagen mit 375 Stück ab. Der nächste Vieh- und Krämermarkt ist am IS Mai._

Dr. Hiffmann berichtet in derNatur" in höchst in­struktiver Weise über die Entwickelung des Hühnchens im Ei. Nachdem der Dotter den Eierstock verlassen hat, wird er im Eileiter von den aufgespeicherten Samenfäden befruchtet und später vom Eiweiß, der Schalenhaut und Kalkschale umgeben. Da« auf dem Dotter schwebende Bläschen enthält die Keimscheibe und den Fruchthos. Im ersten Tage der Bebrütung entwickeln sich daraus die 3 Keimblätter und die Chorda. Schon sind die Anlagen des Rückenmarks und Gehirns zu erkennen. Außerdem wird der Embryo von einer. Falte der Keimblätter eingehüllt,

die sich mit Flüssigkeit füllt, in wrlchcr er schwimmt. Am zweiten Bebrütungelage bilden sich die Urwirbel, die später die eigentlichen Wirbel und Rückenmuskeln heroorbringen. Jetzt schnürt sich die Embryo gegen den Doltersack ab. gleichzeitig wird der Kcps gegen den Rumps abgesetzt. Das sich bildende Tier liegt auf dem Dotter, senkrecht zur Längsachse des Eies und mit der linken Seite nach dem stumpfen Eiende gerichtet. Am dritten Tage dreht sich der Embryo so, daß seine linke Seite nach unten gekehrt ist. Jetzt teilt sich das Gehirn, und die Mundspalle wird ge­bildet. Der vierte Tag bringt die Anlage der Gliedmaßen und die Trennung in den inneren Gesäß- und äußeren Dotterhof. Das ausgebildete Gefäßsystem versorgt das Blut mit Sauerstoff und führt dem Der den aufgelösten Doller zu. Der Hinterteil des Embryos ist vom dritten Tage ab non dem großen Harnsack umgeben, einer kuge­ligen Blase, welche den Harn ousnimmt und vom 9. Tage ab die Aimung besorgt. Bon jetzt ab nimmt der Dotter rasch ab. Am 11. Tage sind tue Bauchwäude ousgebildet. Am 16. Tage ist das Eiweiß verschwunden. Das Hühn­chen sinkt mehr und mehr mit dem Kopfe nach dem stum­pfen Eiende. Am 19 Tage ist auch das letzte Stück des Dottersockes in den Hinterleib eingezogen. Die Flüssigkeit, in welcher der Embryo schwamm, vertrocknet, der Harnsack schrumpft ein, der Nabel schließt sich und das fettige Hühn­chen öffnet mit seinem Schnabel das stumpfe Ende der Eischale, um endlich auszuschlüpsen. ^bu.

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Im Nordwesten ist ein kräftiger Luftwirbel erschienen, der nunmehr seine Ausläufer nach dem Festland verschiebt, der Hochdruck ist nach Osten z rrückgew chen. Für Sams­tag und Sonntag ist mildes und meest trockenes, aber viel­fach trübes und auch strichweise regnerisches Wetter zu erwarten.

Für die Redaktion verantwortlich: Kart Paur. Druck ».Ver­lag der G. W. Zatser'schen Buchdrücke«! <Kar> Zaiier), Nagold.

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