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Fernsprecher Nr. W.

Amtliches.

A. Hbevarnt Wagokd. Bekanntmachung.

Auf die Bekanntmachung der K. Zentralstelle fllr Ge­werbe und Handel im Gewerdeblott Nr. 41 betreffend Kurs für Sattler im November des Jahres werden die beteiligten Kreise hiedurch hingewiesen.

Das betr. Gewerbeblatt kann auf dem Rathaus ein­gesehen werden.

Den 13. Okt. 1913. Amtmann Mayer.

K. Kvcrng. Wezirksschukarnt Wcrgokd.

Au die Herren geschäftsführeudeu Vorsitzenden der Ortsschulräte.

Etwaige Gesuche um Unterstützungen aus der Denzsl- stiftung sind spätestens bis 25. d. Mts. oorzulegen. Formu­lars dazu können von hier bezogen werden.

Nagold, 14. Okt. 1913. Schulrat Schott.

Die Großblockfrage in Württemberg.

l> Mit den Vorwürfen, die gegen die Nationalliberale Partei Württembergs nach der Roltweiler Wahl gerichtet worden waren, daß sie durch Annahme der sozialdemo­kratischen Unterstützung den Großblock auch in Württemberg aufgerichtet und sich jo in ein demütigendes Abhängig keits- verhältnts zur Sozialdemokratie begebcn habe, beschäftigte sich der Nationalliberale Landesvorsttzcnde. Reichstagsabg. List, auf der Göppinger Heibstwnnderocrsammlung der Partei. Er stellte seiner Widerlegung dieser Vorwürfe das Bismarcksche Wort voran: Wir haben reine Wäsche in der Politik. Bon der ersten Sekunde an sei sich die Partei bewußt gewesen, daß sie den Bezirk Rottweil nur mit sozial­demokratischer Hilfe erobern könne. Es habe für sie aber kein Zweifel bestanden, daß diese Hilfe nur eine freiwillige, aus der politischen Lage heraus sich ergebende, sein dürfe. Diese Voraussicht habe auch nicht getrügt, denn die Sozial­demokratie habe, ohne jedes Zutun der Nationalliberalen Partei, rein aus der politischen Lage heraus beschlossen, ihre eigene Kandidatur für den zweiten Wahlgang zurück­zuziehen und ihre Wähler zum geschlossenen Eintreten für den liberalen Kandidaten aufzufordern. Dieser Beschluß wurde gefaßt, um, wie es in einer Resolution der Sozial­demokratie heißt, eine Stärkung des klerikal-konservmioen Flügels im Landtag zu verhindern und im Hinblick aus die gesamte gegenwärtige politische Situation in Württemberg. In dem Protokoll, das über die Besprechung zwischen den Vertretern der beiden liberalen Parteien und den Vertretern der Sozialdemokratie in Schwenningen ausgenommen wurde und das von allen Anwesenden, also auch von den sozial­demokratischen Vertretern, unterzeichnet wurde, ist ausdrück­lich sestgcsfellt, daß dis Sozialdemokratie es war, die um die Besprechung nachgesucht hat. Die Vertreter der Sozial­demokratie hab.'N bei dieser Unterredung zur Aufklärung und Beruh gung ihrer Wähler dem Kandidaten einige Fragen vorgelegt, dis dieser gemäß seinem Programm, das sich mit dem der Na'.ionall'.berclen Partei in der Hauptsache deckt, beantwortete, ohne jede ch eine bindende Verpflichtung gegen­über der Sozialdemokrarie einzugehen. Die erste Frage be­traf dm Schutz der Arbeitswilligen, wozu der Kandidat in Uebereinstimmung mit dem größten Teil der Reichstags- fraktion erklärte, daß er sich auf den Boden der bestehen­den Gesetzgebung über den Arbeiteischutz stellen werde. Mit der zweiten Frag; wünschten die sozialdemokratischen Ver­treter Aufklärung üb<r die Stellung des Kandidaten zu den sozialen Ausnahmegesetzen (Arbeiterschutz, Koalitionsrecht, Vereins- und Bersommlungsrecht) Hiezu ließ der Kandi­dat erklären, daß er, ebenso wie seine Partei, keine Ver­anlassung habe, eine Aenderung dieser Gesetze zu wünschen, dis zudem, weil Reichsg«setze, Sache des Reichstags seien. Die beiden formellen Punkte bezogen sich auf Abschaffuna der Kreisregierungen und auf den Wunsch der sozialdemo­kratischen Vertreter, der Kandidat möge bei einer etwaigen Präsidentenwahl mit der Linken stimmen, wozu er erklären ließ, er könne als einzelner keine Garantien über die Prä­sidentenwahl eingehen, aber er werde ohne Zweifel im Hin­blick auf die Stimmung seiner Wählerschaft seinen Einfluß in der Fraktion in dem angeregten Sinne, d. h. eines Präsidiums der Linken, geltend machen. Mit diese r E - Klärungen des Kandidaten waren die Vertreter der Sozial­demokratie vollständig zufrieden gestellt. Die Behauptung, daß die Fabrikanten in Schwenningen ihren Arbeitern früheren Arb.ilsschlutz an den Samstagen hätten versprechen müssen, ist unzutreffend. Es ergibt sich also, daß die Unterstützung

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S7. Jahrgang.

Mittwoch, den 15. Hktoöer

Fernsprecher Nr. 29.

Anzetgeu-Dcbith» jür die einspalt. Zette au» gewöhnlicher Schrift ode» deren Raum bei einmal Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt

Beilage»: PlauderstSbcheu,

's Mustr. Soaoir-tblat und

Schwöb. VandwtrI

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der Sozialdemokratie rein freiwillig war und daß die libe­ralen Parteien mit dem Kandidaten ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit von der Sozialdemokratie sich voll­ständig gewahrt haben. Die Sozialdemokratie habe auch erklärt, daß sie nicht aus Liebe zu den Liberalen sondern aus Haß des Zentrums für den liberalen Kandidaten ein- gktceten sei. E ne solche Wahlhilse abzulehnen, würde nicht einmal die Konservative Partei, geschweige denn das Zent­rum sich entschlossen haben. Der Großblock sei und bleibe für die Nationalliberale Partei Württembergs ein unmög­liches Gebilde. Bei der Aufstellung ihrer Kandidaten lasse sich die Nationalliberate Partei von niemanden, auch nicht von der Bolkspartei, beeinflussen. Der Zufall habe cs ge­wollt, daß in Rottweil und Stuitgart-Amt die ursprünglich genannten nationallideralen Kandidaten zurückgetreten seien. Daß dis Nationalltberalen in der grundsätzlichen Bekämpfung der Sozialdemokratie nicht l chmer werden würden, werde der in Stuttgart-Amt entbrennende Wahlkampf mit aller Deutlichkeit zeigen.

Eine Hegaubahn mit Tunnelverbindung GündringenHorb.

Pforzheim, 13. Okt. In einer Denkschrift wird auf die Bedeutung hingewiesen, welche eine Hegaubahn für den Durchgangsverkehr zwischen Norddeutschland und dem Gott­hard haben müßte, sobald noch das fehlende Glied Pforz­heimBreiten geschaffen wäre. Es heißt da:Wird das Projekt PforzheimBreiten verwirklicht, so ist der Weg FrankfurtGotthard über PforzheimTuttlingen, der kilo- metrisch jetzt schon etwas kürzer ist, als der über Basel, und ziemlich kürzer, als der über Trrberg, auch der Fahr- zeit nach, der Basler Strecke mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Würde noch, wie neuerdings vor­geschlagen wird, die Nagoldtalbahn zwischen Gündringen und Horb unter dem Ettling er Höhenrücken in einem langen Tunnel hindurch­geführt, so stunde eine konkurrenzlose Strecke Gotthard Frankfurt über ZürichPforzheim da. Das ist bedeutsam, weil man wegen der Ueberlastung der Rheintallinke ernstlich daran denkt, eine neue Linie StraßburgBasel über Neu­breisach zu bauen. Wozu aber eine neu» kostspielige Bahn bauen, wenn schon seit Jahrzehnten eine fertige dasteht und nur des Verkehrs harrt? Fallen die Spitzkehren bei Im­mendingen und Singen und die bei Mühlacker, so kann der Verkehr FrankfurtZürich der geraden Linie folgen und braucht nicht mehr in einem ri sigen Bogen über Basel oder Offenburg nach Westen auszubiegen. Ja auch der Verkehrsweg KölnGotthard würde durch die Hegaubahn gekürzt werden. Wir hätten einerseits von Arlh-Goldau über SchaffhausenPforzheimKarlsruhe nach Winden (Pfalz) näher als über Stroßburg, anderseits über Pforzheim- Mannheim nach Wiesbaden oder Bingerbrück näher als über Basel. Das winde namentlich für den Güterverkehr von hervorragender Bedeutung sein. Durch die Hegaubahn würde also der gesamte Verkehr aus Norddeuischland eine Abkürzung erfahren. Das ist von großer Wichtigkeit für alle Gotthardinteressenten, weil jetzt noch der Eröffnung der Lörschberg-Simplon-Linie die Ostschweiz olles aujbieten wird, um ihr Splügenprojekt durchzusetzen, und die alte Gott- hardtiaie somit Gesotz- läuft, von dem großen Verkehr nach Italien aus beiden Flanken umgangen zu werden.

Bahnprojekt UrachMünfingen.

Eine «e»r NeckarVssau-Hallptkahn: M»hi«gen-Arach Mörimzell-rchelkli>gk«-Sl« »ud W»gr« a. >.

Das Eisenbahnkomitee UrachMünsingcn hat eine Eingabe an dis Kgl. Staatsregierung und die Landstände für seine seit Jahren erstrebte hunptbahnmähige Albüber- schienung UrachMünsinqen eingereicht. Unter Hinweis aus. die notwendige Entlüftung der Durchgangslinie Mühl­ackerPlochingenUlm und die Verkürzung des Wegs von Stuttgart nach dem Truppenübungsplatz Münfingen gegen bisher um etliche 30 Kilometer. Mit dem Ausbau der Bahnen im Gäv, Schändlich, aus den Fildern und am Neckar einer- und dem Ausbau der oberschwäbischen Bah­nen anderseits bängt aufs engste die beiderlei Richtungen verbindende Albüberschiennno, MetzingenSchelklingen zu­sammen, ganz erhebliche Verkürzungen vom Oberland zum Neckar und ins Unterland, und umgekehrt verheißend. Die Verkehrslücks Urach-Münfingen im Fahrplan muß doch einmal geschlossen werden; das ganze Land würde dies be­grüßen. Der T'Uppenübunakplatz Münfingen muß im Frieden wie im Krieg auf kürzeste und damit billigste Weise zugängl'ch gemacht sein. Das Gesuch bezeichnet den

von der Heeresverwaltung befürworteten baldigen Bahnbau als eine Friedenstat ersten Ranges, für den kein Opfer des Landes mit entsprechender Anteilnahme des Reiches zu groß wäre. Diese Bahn würde auch die kürzeste Verbindung der Festungen Ulm und Straßburg vorbereiten zum späteren Restausbau der Linie UlmStraßburg durch eine Kniebis- bahn Freudenstadt-Oppenau. Des weiteren wäre der Uracher Albausstieg nicht nur eine Kürzungs- und Entlast- ungslinie für den Nah- und Durchgangsverkehr, sondern eine notwendige Rückversicherung im Falle einer Störung des Bahnoerkehrs auf der Geislinger Steige. Dies würde eine Lahmlegung der Halste dcs württcmbergischen Durch­gangsverkehrs bedeuten. So handelt es sich hier um die Lösung einer gleich hochwichtigen oerkehrspolltischen, volke- wirtschastltchen und strategischen Landessrage.

TageV-Neuigkeiten.

Av- Etadt und Amt

Nogold. 15. Oktober I9l3.

Versammlung. Am Sonntag hielten die Post­unterbeamten und Landpostboten der neuqegründeten Obmanr.schaft Nagold-Altensteig ihre zweite Quartalsver­sammlung hier ab im Gasth. z. Stern, sie war trotz schlechten Wetters gut besucht. Obmann Wieland eröffnete die Ver­sammlung: hieß alle Anwesenden herzlich willkommen und dankte für das zahlreiche Erscheinen, er berichtete zugleich über die Regelung und Teilung der Obmannschast Nagold- Calw. Nun folgte die Verlesung des Protokolls durch Schrift­führer Kille-Altensteig von der letzten Qaartalsoersommlung in Rohrdorf. Ferner Kassenbericht durch Kassier Schatte, alles war in guter Ordnung. Der geschäftliche Teil war damit erledigt. Es folgte ein interessanter Bortrag:Die Völkerschlacht bet Leipzig im Jahr 1813 und die Wieder- ausrichiung des deutschen Reiches" durch Kollegen Wieland, welcher mit großem Beisatt ausgenommen wurde. Die Zwischenpausen wurden angenehm belebt durch Gesangs- und Harmonikavorträge des früheren Mit­glieds Schweikert; auch ein Tänzchen schloß sich an, ehe man sich trennte. Die Kameradschaft und Kollegialität kamen voll zu ihrem Rechte. Die nächste Versammlung ist anfangs Ionuar im Adler in Walddors.

* Frost. Die letzte Nacht brachte uns bei klarem Himmel Frost mit 2 Grad unter Null.

* Eine« Schwabengruß ans Amerika erhielt dasNeue Tagblatt" in Gestalt eines Schecks desNew- Porker Schwäbischen Wochenblattes" über250 Mark, als des Ergebnisses einer Sammlung, welche die Schwaben­vereine von Omaha und Nebraska für die vom Wirbel- sturm betroffenen Ortschaften im Oberamt Horb und Ploch­ingen veranstaltet haben. Es ist dies ein erfreuliches Zeichen echter Schwabentreue.

r Wie's gemacht wird. Eine neue Art von Sub- missionsbiüte Kumte neulich in ein'in Schwarzmoldstädt- chen konstatiert werden. Waren da unter anderem auch die Malerarbeiten zu e mm Neubau ausgeschrieben. Abends vor dem Termin tagte die Maierinnung und die Folge dieser Tagung war, daß 8 uleiche Offerten cingercicht wur­den und zwar in einer Höhe, daß sich der de ühmteste Kunstmaler nicht daran zu schämen brauchte Jetzt kommt dos Interessanteste an der Sache: Bereits am selben Tage kommt noch der größte Teil dieser biederen Handwerks­meister, selbstredend ohne die Innung davon in Kenntnis zu setzen, zum Bauherrn und macht Abgebote bis zu 22 Prozent. Wir fragen: Welchen Wert hat in diesem Falle eine Innung, wenn sich die Angehörigen derart in den Rücken fallen und wie bezeichnet man ein derartiges Gebühren?

Ans den Nachbarbezirkeu.

r Dornstetten, 14. Okt. (Eisenbahnerlos). Der verheiratete Bremser Karl Rügner von hier, der bei der badischen Eisenbahn angestellt war. kam in Leovolds- höhe bei Basel auf un rkiärliche Weste unter die Räder. Es wurde ihm de Kopf und ein Arm abgefahren. Der so jäh ums Leben Gekommene wurde erst in Freiburg i.Br. vermißt. Ec ist ein Sohn des hiesigen Webers L. Rügner. Die Frau des Verunglückten ist aus Pfalzgrascnweiler gebürtig.

Laudesuachrichten.

Stuttgart, 11. Okt. Der württembergische evangeli­sche Volksschulverein hielt heute unter dem Vorsitz von Oberregierungswt Schüz seine Jahresversammlung lier ob, der auch Regierungsdirektor Dr. o. Hicber und Prälat v. Merz anwohnten. Nach dem Jahresbericht dcs Schrift­führers. Haupllehrer Moll, ist die Mitgliederzahl ^anf 407 angewachscn. Eeminaroberlctper Bäuerle (Backnang) hielt

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