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Ferusvrecher Nr. LS.

87. Iabraaua.

Fernlorecktt Nr. 29.

Anzrigen-Ledth, sür dir einspatt. Zeile au» gewöhnlich« Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung IS >4, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen: Plaudrrstübchru, Illustr. Sonataprblatt und

Schwäb. Laudwirt.

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Samstag, dm 6. Septemöer

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Amtliches.

Bekanntmachung des KriegsmiuisterinmS betreffend de» Ankauf volljähriger Zug- «nd Reitpferde für die Heeresverwaltung.

Der Ankauf findet unter nachstehenden Bedingungen statt am 17. September ds. Is. von 8 Uhr Vorm, ab in Antendorf, 18. September ds. Is. von 8 Uhr Bonn, ab in Hall.

1) Die Pferde müssen im Alter von 5 bis einschl. 9 Jahren stehen, eine Größe von 152 bis 166 em Stockmaß ohne Eisen gemessen haben und völlig ge­sund und fehlerfrei sein. Bon diesen Alters­und Trößrnmaßgrenzen wird nicht abgewichrn werden; jüngere und solche Pferde, deren Zahnalter Zweifel zuläßt, kommen daher sür den Ankauf nicht in Frage.

2) Hengste. Klopphengste, gedeckte Stuten, Schimmel und Falben find ausgeschlossen.

3) Der Ankauf erfolgt in erster Linie von Züchtern und Pferdebesitzern Württembergs.

4) Der Verkäufer hastet sür die geschlichen Gewährs- sehler (Reichsgesetzblatt 1899 Seite 219.

Die Gewiihrssristen werden sür periodische Augment-

Die Gewiihrssristen werden sür periodische Augenent­zündung auf 28 Lage und sür K'eyikvpspselsen aus 21 Tage verlängert.

Pferde, die sich innerhalb 45 Togen als Klopphengste

Pferde, die sich innerhalb 45 Togen als Klopphengste erweisen «nd Stuten, deren Trächtigkeit nachträglich festge» stellt wird, sind zurückzunehmen.

Außerdem hastet der Verkäufer dafür, daß die in obiger Ziffer 1 bedungenen Eigenschaften der völligen Gje- sundheit und Feh ler frei heit wirklich vor­handen sind.

Mit Rücksicht auf die, durch die Zurücknahme sür den Verkäufer entstehenden Ankosten wird dringend empfohlen, die Pferde vor dem Verkauf besonders aus Roaren ein­gehend zu untersuchen.

Die Verkäufer werden ersucht, die Schweife der Pferde nicht übermäßig zu beschneiden und die Schwanzrübe nicht zu verkürzen.

Jedem Pferde ist eine neue starke rindlederne Trense mst starkem Gebiß und eine starke Kopfhalster von Leder oder Hans mit zwei mindestens 2 Meter langen Stricken, ohne besondere Vergütung mitzugeben.

Die angekauften Pferde werden sofort gegen bare Be­zahlung abgenommen.

Stuttgart, den 2. September 1913.

Z. A. v. Schroeder.

K. Höerarnt Wagotö. Bekanntmachung.

Herr Oberamtsbaumeister Köbele in Altensteig be­findet sich vom Sonntag den 7. bis Samstag de« L7. d. Mts. einschließlich im Urlaub« Sein Stellver­treter ist Herr Oberamtsbaumeisler Schleicher in Nagold. Hievon wird den betr. Gemeinden Eröffnung gemacht. Den 5. Sept. 1913. Kommerell.

Preßstirnmen zum Erfurter Urteil.

Der Schwäbische Merkur schreibt u. a.: Auch -jetzt ist das Oberkriegsgcricht noch lange nicht zur Anwen­dung der neuerdings zugestandenen Mtndeststrasen von ein Jahr Gefängnis gekommen. Es ist ausgegangen und mußte ausgehen von der zweifellosen Feststellung militäri­schen Aufruhrs. Wenn es in der Begründung des Urteils aber weiter ausführt, daß eigentlich die Kontrolloersamm- lung und die militärische Disziplin in gar keinem Zusam­menhang mit der Tat der Angeklagten stehen, so ist der Sinn dieses Satzes nicht ganz verständlich. Gerade durch die Konirolloersammiung und die dadurch geforderte 24- ständige Unterstellung unter die militärische Disziplin ist doch die Tat der RLxlebener Reservisten zu dem ernstlichen Vergehen geworden, das nach dem Militärstrafgefetzbuch noch immer schwer genug geahndet worden ist. Durchaus einverstanden wird man sich aber erklären können mit der Begründung mildernder Umstände durch das Oberkriegs­gericht. Die Angeklagten befanden sich in großer Erregung, waren keine aktiven Soldaten mehr, der Vorfall ereignete sich in später Stunde, als die Kontrollversammlung längst beendet war. Alle diese Tatsachen waren geeignet, die An­wendung der neuen gemilderten Bestimmungen des Mili- tärstrasrechts auf diesen Fall zu rechtfertigen. Die Hervor­hebung der mildernden Tatsache, daß die Kontrolloersamm- mng längst vorüber war, als sich der Exzeß ereignete, läßt übrigens den Vorschlag wieder in de« Vordergrund treten,

daß Gestellungspflichtige nur während der eigentlichen Kon- trollversammlung unter dem Militärgesetz stehen sollen, nicht aber den ganzen Tag, wie es jetzt das Gesetz vorschreibt. Dieser Vorschlag war auch im ersten Regierungsentwurf des Militärfirasgesetzbuchs von 1873 enthalten. Vielleicht braucht diese Milderung des Militärstrafrechts nicht gerade als Not­gesetz dringlich beschlossen zu werden, aber für die in Aus­sicht stehende allgemeine Reform des Militärstrasgesetzbuchs wird sie sicherlich wünschens- und erstrebenswert bleiben.

Das Berliner Tageblatt schreibt u. a., daß die Strafen immer noch eine harte Sühne für die Talen sind, daß also auch nach der Strafgesetznovelle Disziplinwidrig­keit strenge Ahndung finden wird. Nur die Vernichtung ganzer Existenzen wegen irgend welcher Unbesonnenheiten wird künftig ausgeschlossen sein ... Die Reform des Militärstras- rechls darf deshalb noch keineswegs als abgeschloffen gelten. Vor allem muß auch sür die Mannschaft der Reserve und der Landwehr die Zeitdauer, unter der sie am Tage der Kontrollversammlung unter dem Militärgesetz stehen, ver­kürzt werden.

Aehnlich der Börsen-Eourier: Der Vergleich der Strafen zeigt, daß, wie bitter auch immer das Urteil jetzt noch für die zumeist verheirateten Angeklagten wirken mutz, es doch einen völlig anderen Charakter trägt, als das der ersten Instanz.

Die Morgenpost resümiert sich: Für diesebe­trunkene Geschichte" wären aber wohl vier Monate Ge­fängnis, wie sie der am mindesten bestrafte Sünder erhalten hat, bei allen Angeklagten eine ausreichende Sühne gewesen.

Der Vorwärts schreibt: Das Volk wird nicht ver­stehen, daß eine Straftat, die von bürgerlichen Gerichten mit einer Geldstrafe oder höchstens einigen Wochen Ge­fängnis gesühnt würde, zu einem Schwerverbrechen wird, weil sie am Tage der Kontrollversammlung begangen wurde.

Ganz aus dem Häuschen ist allein, nachdem gestern abend schon die Deutsche Tageszeitung ihr dabei vorangegangen war, die Post. Sie erklärt u. a.:Das Urteil ist von einer kaum verständlichen Milde. Wo­hin soll es mit unserer militärischen Disziplin kommen, wenn so unerhörte Ausschreitungen und gewollte Ausschreitungen so rücksichtsvoll und human behandelt werden?

Lages-Neuigkeiten.

Lus Gtadt Md Amt.

Nagold, 6. September 1913.

Arbeitskreise. Zum Studium der internationalen Baufachausstellung in Leipzig veranstaltet die K. Zentral­stelle sür Gewerbe und Handel unter Führung von Re- gierungsrat Schüle eine Arbeiteneise, an der sich gegen 70 Arbeiter beteiligen werden. Die Teilnehmer fahren am 8. Seplbr. nach Leipzig.

r Berkehrseinnahme». Der Sebührenansall aus dem Post-, Telegraphen- und Fernsprechbetrieb betrug im Monat Juli 1913 im ganzen 2424441 91 ver­

glichen mit demselben Monat des Vorjahres ein Mehr von 145749 47 die Gesamt-Einnahmen vom 1. April

1913 ab betrugen 10109041 19 /H, was gegenüber

dem Vorjahr ein Mehr von 590418,63 bedeutet.

Der Panamakanal. So gewaltig dieser Sieg des menschlichen Geistes über die Natur ist, so bleibt doch für Europa das eine Moment nicht außer Acht, daß der Kanal seine große Bedeutung hauptsächlich für Amerika haben wird. Für Hamburg und Bremen bedeutet der Kanal ledig­lich eine Erleichterung für den Verkehr nach den westameri­kanischen Häfen. Der Seeweg durch die Magelhanstraße nach San Francisco beträgt sür unsere deutschen Häfen 14430 Seemeilen, für New-Pork 13615 Seemeilen. Der Panamakanal ermäßigt für Deutschland die Strecke auf 8520, für New-Pork aber nur auf 5300 Seemeilen. Aehn­lich liegt die Sache mit Lima und Valparaiso. Für Ost­asten dagegen bleibt für uns der Suezkanal stets der nächste Weg, ebenso für Australien. Für Amerika wird der Weg nunmehr nach Ostasien um 400 Seemeilen, nach Australien um 2008 Seemeilen abgekürzt. Deutschland hat also vom Panamakanal nur sehr bedingte Vorteile, während anderer­seits der Wettbewerb der Amerikaner überall eine wesentliche Unterstützung finden wird. Hiemil muß der deutsche Handel rechnen.

r Ein Riese. Der größte deutsche Soldat dient zurzeit beim bayerischen 11. Inf.-Regiment in Regensburg in der Person des 22jährigen Studenten Peter Zimmermann. Der Riese stammt aus dem Bayrischen Wald, mißt 208 Zentimeter und wiegt 235 Pfd. Bisher hatte die preußische Garde den größten Soldaten, der aber nur 206 Zenti­meter maß.

* Vom Tage. Auch im Garten des yerm Möbel­

fabrikanten Schnepf ist ein blühendes Apfelbäumchen zu sehen.

Laudesuachrichten.

Stntttgart, 4. Sept. Für Volksschulbauten wendete der Staat Württemberg im Jahre 1912 zusammen 5.556.386 ^ auf, wobei insgesamt 161 Gemeinden in 3 851.202 aus katholischer Seite 1.704.814 Neubautm Betracht kommen und zwar auf evangelischer Sette wurden in 49 Gemeinden sür evangelische Volksschulen und einem Aufwand von 3.327.684 -B, in 38 Gemeinden für katholische Volksschulen mit einem Aufwand von 1.518.839

Hiezu kommen noch Um- und Anbauten, sowie Ne­bengebäude in 80 Gemeinden mit einrm Kostenaufwand von 708.863 wovon 523.518 auf evangelische und 183. 345 auf katholische Seite entfallen.

r Stuttgart, 5. Sept. (Spielplan der Kgl. Hoftheater). Großes Haus: Sonntag 7.9. Oberon

(7) . Dienstag 9.9. Vorstellung zu Einheitspreisen: Glaube und Heimat (8). Mittwoch 10 9. Sizil. Bauernehre, Pag- liacci (8), Donnerstag 11.9. Hamlet (8), Freitag 12.9. Die lustigen Weiber von Windsor (7^). Sonntag 14.9. Zar und Zimmermann (7). Kleines Haus: Sonntag 7.9. Zum 1. Mal A.G., Lustspiel in drei Aufzügen von R. Wilde (7). Montag 8.9. (Neu einstudtert) Der Strom

(8) . Dienstag 9.9. Die Glocken von Corneville (7^). Donnerstag 11.9. Figaros Hochzeit (7VZ). Samstag 13.9. Zum 1. Mal wiederholt: A.G. (8), Sonntag 14.9. Im weißen Rößl, Als ich wiederkam (7). Montag 15.9 A.G. (8).

p Stuttgart, 5. Sept. (Mandatsniederlegung.) Der Landlagsabgeordnete Hildenbrand hat mit Schreiben vom 28. Aug. dem Präsidium des Ständischen Ausschusses seine Wohnsitzverlegung mitgetetlt, und damit nach der Ver­fassung sein seit 1901 innegehabtes Landtagsmandat nieder­gelegt. Der Ständische Ausschuß hat nun die Schritte zur Anberaumung einer Neuwahl zu unternehmen.

Ebingen, 5. Sept. (Ein Hundertjähriger.) Es war bekanntlich geplant, den Wagner Martin Sämann, der am 18. Oktober 1813, am Tage der Völkerschlacht bei Leipzig geboren wurde, zu der Jahrhundertfeier nach Leip- zig zu entsenden. Wegen Unwohlseins mußte er, wie jetzt bekannt wird, den Plan seiner Reise ausgeben. Er hofft aber, bis zu seinem hundertsten Geburtstag, am 18. OKI. wieder soweit hergestellt zu sein, um diesen Tag in feinem Heimatsort festlich begehen zu können.

r Schwenningen, 4. Sept. (Zollamt). Ent­sprechend dem immer mehr zunehmenden Export in der hiesigen Uhrenindustrie wurde das bisherige Orts- und Grenz- steueramt aufgehoben und ein Zollamt mit allgemeinem Niederlagerecht eriichiet. Das hiesige Zollamt wurde dem Hauptzollamt Friedrichshafen unterstellt.

r Göppingen, 5. Sept. (Geldaufnahme der Stadt­gemeinde bei Privaten.) Die Stadlgemeinde benötigt zur Bezahlung einer Schuld für den Bahnbau Göppingen- Gmünd ein Darlehen von 180000200000 Eine Stuttgarter Bank bol das Geld zu 4^3°/° bei 1°/g Pro­vision nach 10 Jahren halbjährlich kündbar an. Der Ge­meinderat hielt es für ausgeschloffen, ein derartiges Ange­bot annehmen zu können, zu dem sich bereits Private gemeldet haben, die einen bestimmten Betrag zu 4^/zO/g nach zwei Jahren kündbar anbieten. Der Gemeinderat beschloß da­her, nach dem Vorgehen von Ulm und Eberbach den Weg in die Oeffenilichkeit zu nehmen und Private bis zum 1. April n. 3. zu Geldangeboten aufzufordern. Die Höhe der auf diese Weise zu beschaffenden Anleihe wurde auf 250 000 ^ festgesetzt. Angebote werden von 2000 ab schon jetzt angenommen bei 4Vr°/oiger Verzinsung und Kündigung nach 23 Jahren.

r HeUbron», 5. Sept. (Der Fall Burger.) Einem hier verbreiteten Gerücht zufolge hat sich der flüchtige Stadt- psleger Burger in Hamburg erschaffen. Eine amtliche Be­stätigung der Nachricht steht noch aus.

Hrilbrouu, 5. Sept. Die Arbeiten an dem Rohbau des Schlosses in Neuenstein scheinen nunmehr ihrer Bollendung entgegen zu gehen; am Aeußeren sind bereits fast alle Rüstungen entfernt, so daß diese großartige Schloß­anlage jetzt zur vollen Geltung kommt. Auf den umfang­reichen Terrassen am Fuße des Schlaffes sind die gärt­nerischen Anlagen schon zum Teil vollendet; auch der Herrn­see, den die Fürstlich Hohenlohesche Standesherrschast unter Aufwendung außerordentlicher Kosten von den seit Jahr­hunderten darin angesammelten Schlammaffen gereinigt hat, ist jetzt wieder mit Wasser gefüllt; um denselben sind schöne Promenadenwege hergestellt, eingefaßt mit grünen Büschen und Taxushecken, so daß das Schloß mit seiner Umgebung jetzt einen freundlichen Anblick bietet. Besonders danken s-