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Ersuchens knüpfte sich die gelegentliche Frage, wozu das Geld dienen solle. „Ja, wir wollen halt streiken!" sagte der Wortführer Triumvierats. Ueberrascht blickte der Fabriksherr auf. Er glaubte nicht recht verstanden zu haben und fragte? „Was wollt Ihr ?" „Nun, streiken woll'n wir!" war die Antwort. „Gestern war hier 'n Beamter aus Cunnersdorf auf'm Platz, der damals so schön geredt hat bei der Versammlung und sagte, am 1. April geht der Streik los und wir müssen mitmachen, weil wir sonst schlechte Kerls sind, und wir müssen Geld schaffen, damit wir die Geschichte aushalten können." — „So wollt Ihr also zum 1. April die Arbeit niederlegen?" war die weitere Frage. „'S wird wohl nit anders geh'n!" war die Antwort, „Und dazu soll ich Euch noch Vorschuß geben?"
— „Nu, wenn's so gut sein wollen!" war die naive Antwort. „Ja, verdient ihr denn nicht genug bei mir?" — O ja, verdienen thäten wir schon genug !"
— „Habt Ihr Euch denn über die Behandlung hier
zu beklagen?" — „O nein, die Behandlung ist ja gut!" — „Aber um des Himmels willen, warum wollt Ihr denn streiken?" — „Nu, weil's so sein muß, der Cunnersdorfer sagt's ja!" war die intelligente Antwort. Daß die Drei den Vorschuß nicht erhielten und ihnen, und zwar mit Erfolg, der Staar gestochen wurde, brauchen wir wohl kaum zu erwähnen. Man sieht aber an diesem buchstäblich wahren Vorgang, wie's gemacht wird. Frkf. I.
Berlin, 30. März. Ein von Berlin nach Schrimm bestimmter Ballon der Luftschifferabteilung ist verunglückt. Ein Gefreiter ist tot, ein Hauptmann hat beide Beine gebrochen.
— (Die Orden des eisernen Kanzlers) sind, wie das „B. T." mitzuteilen weiß, vom Juwelier auf über 100000 ^ geschätzt worden. Der hohe Wert des Materials erklärt sich daher, daß ihm von fast allen Souveränen die betreffenden höchsten Auszeichnungen regelmäßig „in Brillanten" verliehen
worden sind, und während sonst alle Auszeichnungen nach dem Tode des Besitzers zurückzugeben sind, verbleiben diejenigen „in Brillanten" den Erben des also Ausgezeichneten. Von den Orden im Besitz des Fürsten gehen nach seinem Tode, wie er selbst bei der hier fraglichen Gelegenheit äußerte, nur die Kette zum Schwarzen Adler-Orden und das goldene Vließ zurück, alle übrigen bleiben bei der Familie. Das goldene Vließ ist bekanntlich der höchste spanische Orden und wird fast nur an Fürsten von Geblüt vergeben.
Leongensum.
Aeues in der Mötiothek.
1) Göthe-Jahrbuch, mit dem dritten Jahresbericht der Göthe-Gesellschaft. Herausgegeben von L. Geiger.
2) Briefe von Göthes Mutter an ihren Sohn, Christiane und August von Göthe.
3) Das Kunstgewerbe von Jakob von Falke.
Amtliche Bekanntmachungen.
Aufforderung.
In einigen Wochen wird die mittlere Kirchhofabteilung wieder in Benützung genommen werden. . Diejenigen Einwohner, welche Anspruch auf die in dieser Kirchhofabteilung vorhandenen Grabdenkmale haben, werden aufgefordert, dieselben binnen 2 Wochen zu entfernen, widrigenfalls die Verwaltung dieselben entfernen und beseitigen läßt, wodurch die Erhebung von Eigentumsansprüchen nicht mehr möglich ist.
Stadtschultheißenamt.
_ Haffner.
Calw.
Stammljolz-Aerkauf
am Dienstag, den 8. April, vormittags 9 'Mhr, auf dem
^Rathaus hier, > aus den Distrikten Altweg,
Mädig und Hardtwald:
Erlen 8 Stück mit 3,62 Fm., Nadelholzstammholz 1484 Stück mit 1036 Fm., und zwar Langholz I. Kl. 14 Fm., II. Kl. 159 Fm., III. Kl. 439 Fm., IV. Kl. 274 Fm., V. Kl. 50 Fm.; Sägholz I. Kl. 34 Fm., II. Kl. 40 Fm., III. Kl. 26 Fm.
Gemeinderat.
Dennjächt.
Jag-verpachtnrrg.
Am Dienstag, den8. April, mittags 1'/- Uhr wird die hiesige Jagd wieder verpachtet, wozu
Liebhaber einladet
Schultheiß Roth fuß.
Oberhaugstett.
Holz-Verkauf.
Am Dienstag, den 8. April d. I., vormittags 10 Uhr, ) kommen auf hiesigem Rathaus, aus dem —hiesigen Gemeindewald 263 Stück tannenes Langholz mit 201 Fstm., im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.
_ Gemeinderat.
Im Auftrag bringe ich am Dienstag, den 8. April d. I., vorm. 10 Uhr, auf der Würzbacher Sägmühle verschiedene
SSgware,
Schlaufdiel, Latten, Rahmenschenkel, gegen haare Bezahlung zum öffentlichen Verkauf, wozu ich Kaufsliebhaber einlade. Würzbach, den 28. März 1890.
Gerichtsvollzieher.
Pfrommer.
Privat-A ureigen.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herz- ». -L licher Teilnahme bei dem Hin- scheiden unserer lieben Gattin,
Z Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, für die zahlreichen Blumenspenden, die Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, sowie den Herren Trägern, sagt im Namen der trauernden Hinterbliebenen auf diesem^ Wege den innigsten Dank
der Gatte ^ Christian Warmer.
Calw.
Danksagung.
^ Allen den lieben Freunden, - welche unserer entschlafenen
Gattin und Mutter Marie Wcik, geb. Fischer, in ihrer langjährigen Krankheit Gutes erwiesen, für die zahlreiche Begleitung zu ihrer Ruhestätte, für die Blumenspenden sowie den HH. Ehrenträgern sagen ihren tiefgefühlten Dank und aufrichtiges Vergelts Gott
der trauernde Gatte W. Welk, Dreher, mit Tochter Nanele.
Im Auftrag habe ich nachstehendes zu billigem Preise
zu verkaufen:
1 besseres Bett mit 1 Ueberzug und Leintüchern, 1 Kleiderkoffer, 1 sehr schönes poliertes Nachttischle, 1 grasten und 1 kleineren Tisch, 1 Küchenkasten und 1 Wandkästle, 1 Wasch- Umschlagständer.
L. Linkenheil, Auktioneur.
Liegenschafts-
Verkauf
Der Unterzeichnete verkauft am Gründonnerstag, den 3. April, mittags 1 Uhr, zum zweitenmale auf hiesigem Rathaus sein ganze Liegen- schaft und können Liebhaber ^-dieselbe jeden Tag besichtigen.
Ottenbronn, 29. März 1890.
Jakov Kuchs.
Zwei ineinandergehende, möblierte, freundliche
Zimmer
(Wohn- und Schlafzimmer) und auch ein einzelnes, einfacheres, möbliertes Zimmer sind billigst zu vermieten.
Wo? sagt die Red. d. Bl.
Hirsau, den 31. März 1890.
Aür die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme, welche wir während der Krankheit und dem Hingange unserer lieben, unvergeßlichen Mutter in so reichem Maße von allen Seiten erfahren durften, sagen wir unfern herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen: der älteste Sohn
GokMeb Brrrr.
^ allen Gauen unseres deutschen Vaterlandes, wie allerorts, wo
deutsche Herzen schlagen, vereinigen sich die Stammesgenoffen, um dem größten Deutschen seiner Zeit, dem Fürsten Bismarck, des deutschen Reiches erstem Kanzler, bei seinem Scheiden vom hohen Amt ihre Huldigung darzubringen. Auch unsere Stadt soll hiebei nicht Zurückbleiben und ihren Dankeszoll abtragen dem Manne, der mit starker Hand und sicherem Blick des Reiches Geschicke "gelenkt hat, in Sturm und Sonnenschein von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Am Dienstag, den 1. April, tritt der greise Fürst sein 76. Lebensjahr an — das erste Jahr der Ruhe nach jahrzehntelanger allsreibender Arbeit für Volk und Vaterland.
Benützen wir diesen Tag, nm in gemeinsamem Zusammensein den Gefühlen, die uns bei diesem tiefeinschneidenden Ereignis bewegen, Ausdruck zu geben!
Im Auftrag Gleichgesinnter erlaube ich mir, zu diesem Zweck auf Dienstag abend */s8 Uhr in die Räume der Bahnhofrestauration hienlit freundlichst einzuladen.
Lugen ^taelin.
Der Kircüengesangverein
wird avl Charfreitag, den 4. April, abends 6 Uhr in der Kirche eine Auswahl von Chören, Chorälen und Arien aus der Passionsmusik nach dem Ev. Matthäus von I. S. Bach zur Aufführung bringen.
Der Eintritt ist für Jedermann frei, für Kinder unter 14 Jahren nur in Begleitung Erwachsener.
Opferbüchsen sind aufgestellt und werden Gaben zu Bestreitung der Kosten mit Dank angenommen.
Den verehr!, ^chultheißenärntern
empfiehlt sich zur Lieferung der im Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern zur Anschaffung empfohlenen Schriften über die
Snvaliditäts- und Altersversicherung
Ullül Seor§ü'L
Tanzunterhattung
>
am Osten montag, den ^^7. April, im Gasthaus zum RößleinDecken- pfronn.
Ottenbronn.
Unterzeichneter verkauft am
Ostermontag, den 7. April, nachm. 2 Uhr,
10 Stück Mutterschafe
mit Lämmern,
und s Jährlinge, wozu Liebhaber einladet
Gottlicb Holzäpfel, Bauer.
2 Schlafgäuger
sucht
Konrad Köhler.
Magd-Gesuch.
Ein fleißiges Mädchen, findet sofort eine gute Stelle auf dem Wald.
Wo ? sagt die Red. d. Wochenbl.
Naturelltapetcn von 10 Pfg. an, Goldtapeten von 20 Pfg. an» Glanztapete» von 30 Pfg. an, in den schönsten und neuesten Mustern.
Musterkarte« üveralhiu franco, kvkn. Lieglen in Minden, Westfalen