Jur Steuer äee Makrkeit!

ImBeobachter", einem Volksblatt aus Schwaben, vom 8. d. M. führtder württembergische Landesausschuß" alsSünden des Kartellreichstags" auf:

1)Die Branntweinsteuer wurde bewilligt, thut jährlich 164 Millionen aus der Tasche des Volks,"

2)Die Verbrauchssteuern und Zölle wurden gesteigert bis zur nunmehrigen Höhe von jährlichen 600 Millionen aus der Tasche des Volkes,"

4)Die Offizierspensionen wuchsen auf nunmehr jährlich 60 Millionen aus der Tasche des Volkes".

Auf Grund des Reichshaushalts-Etats 1890/91 Anlage XIV. erkläre ich: 1. Beim Branntwein beträgt die Bruttoeinnahme der Maischbottiche und Materialsteuer 31,964,000 Mk. und der Verbrauchs, abgabe 130,414,000 Mk., zusammen 162,378,000 Mk., also weniger als die Volkspartei sagt. Hievon sind aber noch die Ausfuhr- rc. Vergütungen, als den deutschen Steuerzahler entlastend, abzuziehen niit 8,030,000 Mk., so daß es nur 154,348,000 Mk., also 9,652,000 Mk. weniger sind. Diese 154 Millionen sind aber erst nicht lauter Verwilligungen des sogenannten Kartellreichstags; denn durch das Branntweinsteuergesetz vom 24. Juni 1887 ist nur die Verbrauchsabgabe eingeführt, die Materialsteuer aber, welche im Reiche schon länger als 20 Jahre besteht, ganz erheblich herabgesetzt worden. (Dafür sind in Württemberg die Abgabe vom Branntwein mit 1,720,000 Mk. weggefallen, 1,258,875 Mk. direkte Steuer nachgelassen, den Gemeinden allerlei Beiträge gewährt, die Gehalte der Volksschullehrer aus Staatsmitteln aufgebessert worden u. dergl.) 2. Die Zölle, die Tabak-, Zucker-, Salz- und Brausteuer die Branntweinsteuer ist schon oben abgemacht be­tragen in der Bruttoeinnahme 490,147,000 Mk. also bereits 109,853,000 Mk. weniger als die Volkspartei angiebt. Es sind aber auch hier, weil den deutschen Steuerzahler entlastend, die Steuervergütungen abzuziehen; sie betragen 52,348,000 Mk. so daß auf dem Steuerzahler nur bleiben 437,799,000 Mk. somit weniger als die Volkspartei angiebt um 162,201,000 Mk.!!! 4. Der ganze allgemeine Pensionsfonds weist im Etat 1890/91 (S. 12 und Anlage XII) nur den Betrag von 37,958,563 Mk. auf, also 22,041,437 Mk. weniger als die Volkspartei angiebt. Das sind aber nicht blos Offizie r s-Pensionen; darunter befinden sich z. B. Pensionen für Feldwebel und abwärts bis zum Spielmaun im Betrag von 6,171,002 Mk. In der Sitzung des Reichstags vom 16. Januar 1890 (Protokoll S. 1052) hat der Berichterstatter vorgetragen: die Erhöhung der Osfizierspensionen stellt sich aus 22°/o, diejenige der Mannschaft auf 32°/o Die aus dem Reichsinvalidenfonds Offizieren und Mannschaften, sowie ihren Hinterbliebenen zu leistenden Pensionen gehören nicht hieher; jedenfalls kommen sie nicht aus der Tasche des deutschen Volks, sondern aus der französischen Kriegskostenentschädigung.

Wie hoch sich vorstehende Verwilligungen beliefen vor dem sogenannten Kartellreichstag hat die Volkspartei nicht gesagt.

Ich bedaure wiederholt, daß ich wegen Krankheit nicht vor den Wählern erscheinen kann, um all die ungerechten Beschuldigungen zu widerlegen und verschiedenes Andere zu berichtigen.

Stuttgart, den 12. Februar 1890.

Lsndgrrichtsrakh Freiherr v. Gültlingen.

aus-Verkauf.

Die Erben des ch Wil­helm Springer, gewesenen Tuchmachers hier, bringen - dessen 2stock. Wohnhaus im Zwinger mit gewölbtem Keller, B.V.A. 2060 am

Montag, den 17. Februar 18S6, vormittags 11 Uhr,

zur wiederholten Versteigerung.

Ratsschreiber

Haffner.

Ottenbronn.

Oolzoerbtiuj.

Die Gemeinde verkauft am Mittwoch, den IS. Februar,

von Mittags 1 Uhr ab auf dem Rathause dahier aus Oberholz und Madig 123 Stück Langholz mit 77 Fm., 23 Stück starke Baustangen und 1 Eiche mit 2,33 Fm., sowie einen schönen eichenen Haublock.

Käufer sind eingeladen.

Gemeinderat.

Dachtel.

Bau- «nd Saghoh- Verkairf.

> Am Montag, den 17. Februar !d. I., werden im ihies. Gemeinde­wald Pfloß und Edelburg 350 St. tan- nenes Bau- und Sägholz mit 250 Festm., meistteils Rottannen und Forchen,

im öffentlichen Aufstreich verkauft. Zu­sammenkunft vormittags 9 Uhr im Ort. Liebhaber sind freundlich eingeladen. Gemeinderat. Vorstand Eisenhart.

MMN,

Todesanzeige.

Verwandten und Bekannten geben wir die traurige Nachricht, ^st^T^daß unsere l. Schwiegermutter, l I Schwester und Tante,

M Friederike Rank,

Donnerstag abend 6 Uhr nach längerem Leiden sanft entschlafen ist. Beerdigung Sonntag, nachm. 2 Uhr. Die trauernden Hinterbliebenen.

Karl chakenheimer.

Godes-Anzeige.

Verwandten, Freunden und ' Bekannten geben wir die schmerz­te' liche "Nachricht, daß mein lieber Mann

Heinrich Binder, Schlosser, heute abend sanft entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet im Namen der Hinterbliebenen

Pauline Binder, mit ihren 2 Kindern.

Beerdigung Sonntag, nachm. 3 Uhr.

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