X Ebhauseu, 10. Dezbr. Bei der Bürgerausschuß­wahl haben von 214 Wahlberechtigten 169 abgestimmt. Gewählt wurden auf vier Jahre: Johannes Rath, Tuch- macher mit 94 81., Ioh. Georg Stempfle, Schmiedmeister mit 87 St., Mechaniker Weimer mit 71 St., und Gottlob Schüttle, Friseur mit 61 Stimmen.

Aus den Nachbarbezirke«.

Neuenbürg» 9. Dez. In letzter Zeit wurden hier falsche Einmarkstücke ausgegeben. Unter dem Verdachte der Verausgabung wurde am Samstag durch den hiesigen Stationskommandanten ein italienischer Erdarbeiter festge- nommen. Eine^Durchsuchung seiner Wohnung förderte eine größere Anzahl falscher 1 Markstücke sowie die zur Ansertig- urig erforderlichen Formen und Materialien zu Tage.

Laudesuach richten.

r Stuttgart» 10. Dez. (Evangelische Landes­synode.) Nach einem öffentlichen Gottesdienst, dem auch der König beiwohnte, wurde heute vormittag 10 Uhr die neugewählte 8. eoang. Landessynode eröffnet. Nach der Vereidigung der neu eintretenden Synodalen hielt der vom König mit der Eröffung der Synode beauftragte Kommissar, Kultminister Dr. v. Fleischhauer, die Eröffnungsrede in der er u. a. darauf hinwies, daß die Regierung den Ständen eine Denkschrift über die Frage der Vollziehung der noch nicht ausgeführten Berfassungsbestimmungen betr. die finan­ziellen Verhältnisse der Kirchen vorlegen wird. Als Alters­präsident der Synode erwiderte Landgerichtspräsident von Nestle mit einer Ansprache. Morgen vormittag findet die erste Sitzung der Synode statt.

p Stuttgart, 9. Dez. Im Fernsprechwesen wird die Einführung einer weiteren wichtigen Erneuerung erwogen, die besonders für die Geschäftswelt von erheblichem Wert wäre: die Entgegennahme der in Abwesenheit des Inhabers eines Fernsprechanschlußes eingehenden telephonischen An­rufe aus den Bermittlungsanstalten, die die Anrufe an die Teilnehmer nach deren Rückkehr in ihre Wohnung telepho­nisch weiterbesördern sollen.

p Stuttgart, 10. Dez. (Zu den Landesproporz­wahlen). Die Landtagswahlkommission gibt im Staats- anzeiger die für giltig erklärten Wahlvorschläge für die am Mittwoch 18. Dezember in den beiden Landeswahlkreisen stattfindenden Wahlen öffentlich bekannt. Die Listen des Zentrums und der Konservativen mit dem Bund der Land­wirte einerseits und die der Nationalliberalen und der Bolks- partei andererseits sind verbunden worden. Bei der Landes­proporzwahl zum letzten Landtag im Jahr 1907 waren die Wahlvorschläge der Konservativen und der Nationalliberalen einerseits, der Bolkspartet und der Sozialdemokratie anderer­seits verbunden. Das Zentrum ging damals selbständig vor.

r Stuttgart, 9. Dez. (Zur Bürgerausschuß­wahl.) Um die 21 Sitze im Bürgerausschuß bewerben sich insgesamt 82 Kandidaten, nämlich 10 vom Zentrum, 14 von der Sozialdemokratie, 18 von der Deutschen Partei und je 20 von den Konservativen und der Bo kspartei. — Die vereinigten Bürgervereine haben aus den Vorschlägen der verschiedenen bürgerlichen Parteien einen Wahlzettel zu- sawmengkstellt, der 11 Kandidaten der Deutschen Partei, 6 der Volkspartei und je 2 der Konservativen und des Zentrums umfaßt.

r Hechinge«, 10. Dez. (Bahneröfsnung.) Am 21. Dezember wird die Bahnstrecke von hier nach Stetten eröffnet werden.

r Stuttgart, S. Dez. (Das Rote Kreuz.) Unter dem Vorsitz des Ehrenpräsidenten Erbprinzen Ernst zu Hohenlohe-Langendurg hielt der württ. Landesverein vom Roten Kreuz am Samstag seine ordentliche Mitgliederver­sammlung in Anwesenheit der Königin, der Herzogin Ro­bert und der Erbprinzessin zu Hohenlohe-Langenburg ab. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß die Mitgliederzahl i« Jahre 1911 auf 9 275 gestiegen ist. Die Beiträge haben eise Steigerung aus 41 749 ^ erfahren. General­leutnant v. Basiert erstattete einen Bericht über die Sani- lätskolonne, für die 2000 Mann zur Verfügung stehen, von denen 750 sofort rach dem Kriegsschauplatz abgehen können. Freifrau Helene von Gültlingen erstattete einen Bericht über Krankenpflege, für die 297 Helferinnen in Ausbildung sind. Der Fond für die Invalidenoersorgung für die Krankenschwestern hat jetzt 38 OM ^ erreicht. Die Einnahmen betrugen im Jahre 1911 151608 die Aus­gaben 151 563 Das Bereinsvermögen beziffert sich aus 488088 «6. Mit Rücksicht darauf, daß der Landes­oerein im Oktober nächsten Jahres sein 50jähriges Jubiläum feiern kann, wurde die Wahl des Olts und der Zeit der nächsten Mitgliederversammlung dem Berwaltunqsrat über­taffen. Nach der Versammlung wurden die von Mitgliedern hergestellten Sanitätshilssmittel besichtigt.

r Stuttgart, 10. Dez. (Brand). Heute nacht Vs2 Ahr brach in dem großen Eisschuppen der Ttoolibrauerei, in dem ca. 40 Wagen Eis untergebracht waren, Feuer aus. In kurzer Zeit stand der Schuppen in Hellen Flammen und die beiden Hauptfeuerwachen hatten mit zwei Dampsspritzen über zwei Stunden vollauf zu tun, um den Brand aus seinen Herd zu beschränken. Die Löscharbeiten gestalteten sich recht chwierig, da bei der großen Kälte die Wassermaffen rasch ge- roren. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht ickannt. Der Schaden ist beträchtlich. Am 12. Mai 1909 st in dem Schuppen schon einmal ein Brand ausgebrochsn, dem das Gebäude damals nahezu vollständig zum Opfer gefallen war.

Deutsches Reich.

r Berlin, 7. Dez. Die großen Handlungsge­hilfenoerbände in Hamburg und Leipzig, der Verein für Handlungs-Commis von 1858, der Verband deutscher Handlungsgehilfen und der deutsche Verband kauf­männischer Vereine, Sitz Frankfurt a. M., zusammen etwa 3M OM Mitglieder umfassend, sind im Interesse der Verein­heitlichung der Handlungsgehilfenbewegung zu einer erfolg­reicheren Vertretung ihrer Standessorderungen übereinge­kommen, das gegenseitige Verhältnis durch bestimmte Ver­einbarungen enger und fester zu gestalten. Die Vereinba­rungen setzen zunächst als selbstverständlich den Ausschluß jeder gegenseitigen Bekämpfung fest, ohne daß jedoch die Erörterung abweichender Meinungen über Standesfragen dadurch unterbunden werden soll. Die Abmachungen regeln auch das freundschaftliche Verhalten bei den standespolitischen Wahlen -, die größte Bedeutung liegt aber in dem beschlos­senen Zusammengehen der Verbände in sozialpolitischen Fragen der kaufmännischen Angestellten, in Festsetzungen über die Berbindnng der Stellennachweise der Verbände zur Befolgung gleicher Grundsätze und zu gegenseitiger Unter­stützung, diese hauptsächlich durch den Austausch der offenen Stellen.

r Berlin, 10. Dez. Der Bankräuber Brüning hatte nach weiteren Mitteilungen auf die Ländereien, die er in Canada erworben hat, bereits 30OM ^ angezahlt. Diese Werte sind also zugunsten der bestohlenen Bank auch noch vorhanden und kommen zu den beschlagnahmten 170 MO Mark noch hinzu.

Karlsruhe, 7. Dez. Nach jahrelangem Leiden starb heute Nacht im Kreise seiner hier wohnenden Familie im 56. Lebensjahr Julius Katz, von 1895 bis 1909 Chef­redakteur der „Karlruher Zeitung,, und seit 1897 Heraus­geber der „Süddeutschen Reichskorrespondenz".

Pforzheim, 10, Dez. Der für morgen Mittwoch hier angesetzte Vortrag des Iesuitenpaters Gohausz über das Thema „Die Wahrheit über den Jesuitenorden,, ist verboten worden.

Pforzheim, 10. Dez. Das Zentrum bemüht sich, den Vortrag mit einem anderen Redner in Anwesenheit des Iesuitenpaters Gohausz abzuhalten.

Rostock, 10. Dez. Die Bersassungsvorlage der mecklenburgischen Regierung ist von der Ritterschaft abermals abgelehnt worden.

Ausland.

Wien, 10. Dez. Große Sensation in politischen und militärischen Kreisen erregte die gestern in später Abendstunde bekannt gewordene Nachricht, daß der Kriegsminister General von Auffenberg dem Kaiser Franz Josef seine Demission überreichte und der Kaiser diese angenommen hat. Zu seinem Nachfolger ist der Sektionsches im Kriegsministerium, Feldzeugmeister o. Krobatin, ernannt worden. Der Rück­tritt des Generals v. Auffenberg erfolgt aus persönlichen Gründen, angeblich wegen eines Konfliktes mit dem Thron­folger, Erzherzog Franz Ferdinand.

Gleichzeitig erfolgt auch der Rücktritt des Chefs des Generalstabes, v. Schemua, von seinem Amt, dessen Leitung sein Vorgänger, der Armeeinspektor Freiherr von Hötzendorf, übernimmt. Uber den Grund dieser Aenderung verlautet in militärischen Kreisen, daß schon lange der Wunsch bestanden habe, es möge an die Spitze des Generalstabes eine Persönlichkeit treten, die sich des Ansehens und der Autorität erfreut, wie sie Hötzendorf genießt. Schemua tritt in den Ruhestand, Auffenberg ist zum Armeeinspektor er­nannt worden.

r Christiania, 10. Dezbr. Die Königin von Nor­wegen, die gegenwärtig in England weilt und seit drei Wochen das Bett hüten muß, wurde mit Erfolg operiert. Ihr Befinden ist jetzt besser.

Petersburg, 9. Dez, Nach amtlicher Meldung setzt sich die Reichsduma folgendermaßen zusammen: Rechte 63, NationalistenjfM. Zentrum 34, Oktobristen 95, Muselmanen 7, Polen 15. Fortschrittler 45, Kadetten 59. Mitglieder der Arbeiterpartei 10, Sozialisten 15 und Wilde 9.

Balkankrieg und inlernalionW Lage.

Die Stimmung in Serviert: ^

r London, 9. Dez. Der Berliner Korrespondent der „Westminster Gazette", welcher in den Balkanländern ge­wesen ist, schreibt über die in Serbien heri schenke Stimmung: Serbien werde keine großen Schwierigkeiten haben, nachzu­geben. Das serbische Publikum ist, abgesehen von wenigen Zeitungen, nicht erregt. Das Empfinden ist schwach ver­glichen mit der vom März 1909 bevor Serbien aus Bosnien zurückwich. Ein serbischer Politiker hat mir das zugegeben und gesagt, die serbische Regierung habe 1909 bis^uletzt ausgehalten, weil ein Zurückweichen vor Oesterreich-Mgarn die'Revolution nach sich zu ziehen schien. Heute besieht keine derartige Besorgnis. Die Dynästie hat sich außer­ordentlich befestigt. Selbst wenn Serbien mit Bezug aus Albanien nachgibt, gewinnt es bedeutend. Ich gemahn all­gemein den Eindruck, daß die albanische Frage nicht so tragisch genommen wird, und daß wenn Serbien es viel­leicht schwer findet, Oesterreich-Ungarn allein nachzugcben, es sich doch ollem fügt, was einem Mandat der Mächte gleichkommt.

Pest, 10, Dez. Der bulgarische Gesandte in Peters­burg, Bobtschew, erklärte einem Mitarbeiter des Blattes „Az Est", es könne keine Rede davon sein, daß Bulgarien auch nur einen Fuß breit Land an Rumänien adtrete. Falls es geschehen würde, würde dies eine Quelle von unaufhör­lichen Konflikten zwischen den bisher eng befreundeten Na­tionen geben.

Die Kouferenzidee.

Paris, 9. Dezbr. Dis Verwirklichung der von Sir Eduard Grey angeregten Botschafter-Konferenz kann nach dem „Petit Puristen" nunmehr als sicher angesehen-werden. Das Blatt glaubt zu wissen, daß England seinerseits Paris als Versammlungsort vorschlagen we de.

Laudwirtfchaft, Handel und Berkehr

Nagold 7. Dez. (Obstmarkt.) Zufuhr ca. 20 Körbe Tafel­obst. Preis von Tafeläpfel 5—8 .E pro Ztr.

Brrneck. 10. Dez. Die Frhrl. von Gültlingen'sche Gutsherrschast erlöste bei dem heute abgehaltenen Stammholzverkauf für 422 Fest­meter meist starkes Schlagholz einen Durchschnittspreis von 118.9 0/0 der 1913er Taxpreise.

Pfalzgrafenweiler, 9. Dez. I. K. Blenk, Baumeister in Kreuzlingen (Schweiz) verkaufte das ihm gehörende, früher Helber'sche Anwesen in Pfalzgrafenweiler durch Permittlung der Firma Albert Preßburger, Immobilien und Hypotheken in Horb a. N. an Wagner­meister Dettling hier um 1t 500

Ulm, 9. Dez. Der letzte Schweinemarkt wies eine Zufuhr von 179 Milchschweinen und 17 Läufern auf. Von ersteren kostete das Stück 25—35 von letzteren 55—75

Berlin, 6. Dez. Der „Reichsanzeiger'^veröffentlicht die Ernte­ergebnisse der wichtigsten Feldsriichte im Jahre 1912 im Deutschen Reiche. Danach ergaben Winterweizen: 3 908 211- (i. B.: 3640229) Sommerweizen: 452413 (4L6I06), Winterroggen: 11462515/10727074) Sommerroggen: 135774 (139045), Sommergerste: 3481974/3159915), Hafer: 8 520 183 (7 704101), Kartoffel: 50209466,34374225), Klee: 7949182 (7 070 465), Luzerne: 1490 469 (1 091 821). Bewässerungs- wiesen: 2 543 898 (2104 455), andere Wiesen: 25 137 962 (17 780 969) Tonnen. _

Jedermann staunt, wie kräftig er ist.

„Vom 4. Monat an bekam mein kleiner Paul Scotts Emulsion und hat sich durch ihren ständigen Gebrauch zu einem kräftigen, mun­teren Kinde entwickelt. Ueber aschend war die anhaltende Gewichtszu­nahme. sowie die geradezu sichtbare Steigerung der Körperkräfte des Kleinen. Nach einer übcrstandenen Operation ist das ständige Ein­nehmen Ihrer Scotts Emulsion laut Aussage des Arztes für den Kleinen von großem Werte gewesen, um ihn wieder hoch zu bringen. Heute staunt jedermann, wie kräftig und munter der Knabe ist, und wie sicher er überall hemmläuft." ,'-i

Wiesdorf, 25. Sept. 1911. (gez.) Frau Gustav WsMhaus.

3- Straße 3. M

Wohlschmeckend, leicht bekömmlich und deshM auch für den kindlichen Körper ausnutzungsfähig — das sind die Vorzüge von Scotts Emulsion. In den entsprechenden kleinen Mengen verabreicht, läßt Scoits Emulsion die zar­ten Geschöpfchen wiederaufblühen und ersiarken^und zwar oft in so überraschender Weise, daß sie kaum wiederzuerkennen sind. Freilich ist es nötig, bei der Marke „Scott" zu blei­ben, denn nur diese hat sich seit bald 40 Jahren glänzend bewährt.

Ecotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verlaust, und zwar *N>.- lose nach Gewicht oder Maß. sondern nur in versiegelten Öriginalslascherr in Karton unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch). Scotts Vowne. Gm.dH., Frankfurt K tzl>.

Bestandteile: Feinster Medizinal-Lebertran ILO,9. prima Glnzernl üo.o. unr^- phosphorigsaurer Kalk 4.3. unterphosphorigsaures Natron2.0. pulv. Tragant 3.9. feiner- arab. Gummr pulv. 2.0, desüll. Wasser 128 . 0 , Alkohol 11,0. Hierzu aromatische EmuM^ mit Zimt-. Mandel- und Gaultberiaöl )e 2 Tropfen.

Mutmaßt. Wetter am Donnerstag und Freitag.

Für Donnerstag und Freitag ist trübes und strichweise zu Schneefällen g eneigtes Wetter zu erw arten. _

Hiezu eine Beilage

_ und das P lauder stübch e n Nr. 50,

FIr dir Redaktion verantwortlich: Karl Paar. — Druck n.Werlag der <8. W. Zaiser 'schen Buchdruckerei (Emil Zollers Raaold

K. Amtsgericht Nagold.

Sn das Master-Register

ist für die Firma

Karl Kaltenbach L Söhne in Mensteig

miler Nr. 19 ekigetragen worden:

Eine komplette Besteckgaruitur, Fabriknummer 59. für plastische Erzeugnisse, bestehend aus:

Tafellöffel. Taselgabel. Tafelmesser. Dessertlöffel, Dessertgabel, Dessertmesser. Kaffeelöffel, Teelöffel, Moccalöffel. Etslöffel. Vor­leglöffel, Gcmüselöffel, Saucenlöffel. Kompottlöffel, Fischbestecke rc. Schutzfrist 3 Lahre. Angemeldet am 5. Dez. 1912.

Den 6. Dezember 1912. Amtsrichter Kroß.

K. Forstamt Hofstett. Samstag, de» 14. Dezember vorm. 10 Uhr, im Adler in Neu­weiler wird die Lieferung von

Kalksteine«

für die Wegunterhaltung vergeben.

Per 1. Januar wird nach Eß­

lingen a. N. in kleine Familie ein fleißiges

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gesucht. — Offerten nimmt entgegen Frau Prokurist Stickel in Calw, obere Marktstr. 27.

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