einzelnen Völkern ist fast Null; Schwärme müssen sitzt schall gefüttert werden. Mehrere Bienenzüchter, die bisher abseits standen, traten dem Verein bei. Die Aussichten, daß es noch eine Waldtracht geben könnte, sind gering.
a. Beihingen, 27. Juli. Am 6. Juli wurde hier ein Radfahrerverein unter dem Namen „Triumph" gegründet. „All Heil".
__ A us de» Nachbarbczirkeu.
Herreuberg, 27. Juli. Gestern fand für die evangelischen Lehrer des Bezirks im Zeichensaal der Volksschule die Bezirksschulversammlung statt. Aus dem Bericht des Vorsitzenden ist zu entnehmen, daß in 25 Schulorlen 62 Lehrstellen bestehen und zwar 42 ständige und 20 unständige. Ständige Stellen wurden im Lauf, dieses Jahres in Gärt- ringen und Hildrizhausen errichtet. Neue Schullokale wurden gebaut in Mönchberg, Gärtringen und Affstätt, während solche dringend notwendig bezw. beschlossen sind in Altingen, Nufringen. Haslach, Herrenberg und Bondorf. Die Schülerzahl beträgt 4918, darunter 2747 Knaben und 2171 Mädchen; im Durchschnitt kommen 71—72 Schüler auf einen Lehrer, während an den einklassigen Schulen der Durchschnitt 91 beträgt. Die höchste Schülerzahl hat die Unterklasse in Unterjesingen mit 119, in 42 Klassen muß Abtei- lungsunterricht gegeben werden. Hauptlehrer Götz von Freudenstadt führte eine sehr schön angelegte Gesteinssammlung vor, während Oberlehrer Hoffmann-Kuppingen einen interessanten Vortrag über die Fremdenlegion hielt.
Horb, 27. Juli. (Schwäb. Kreisturnsest.) Anläßlich des vom 3.-6. August in Göppingen stattfindenden 39. schwäb. Kreisturnfestes werden 22 Sonderzüge zur Ausführung gelangen. — Das 12. deutsche Turnfest findet Mitte Juli nächsten Jahres in Leipzig statt. Eine Turnfahrt ins Fichtelgebirge wird sich ihm anschließen.
Laudesrrachrichteu.
r Stuttgart, 27. Juli. (Der Fall Keinath). Reichstagsabg. Keinath Hot an die Schwäbische Tagwacht geschrieben: „Zn der Nummer der Schwäbischen Tagwacht vom 23. d. M. wird die durch nichts begründete Behauptung wiederholt, daß ich bei der Präsidentenwahl meine Stimme dem Herrn Abg. Bebel gegeben habe. Um ein Weiterspinnen dieser Legende zu verhindern, stelle ich demgegenüber ausdrücklich fest, daß diese Ihre Behauptung unwahr ist". — Das Blatt bemerkt dazu: „Herr Keinath erklärt nachdrücklich, daß er nicht für den Genossen Bebel als Präsidenten stimmte. Ebenso bestimmt hat uns unser Gewährsmann das Gegenteil versichert. Befindet sich unser Gewährsmann im Irrtum, so wird er ebenso wenig wie wir, einen Anstand daran nehmen, das offen auszusprechen. Wir wollten die Erklärung des Herrn Keinath nicht zurückhalten, behalten uns aber ausdrücklich vor, nochmals auf die Angelegenheit einzugehen".
Der deutsch-amerikanische Lehrerbuud in Stuttgart.
x Stuttgart, 28. Juli. Die etwa 400 Teilnehmer an der Studienreise des deutsch-amerikanischen Lehrerbundes, die gestern nachmittag von München hier eingetroffen waren, fanden sich abends zu einem Begrüßungsabend im Stadt- garten zusammen. Während des Essens im Stadtgartensaal hielt Oberbürgermeister Lautenschlager im Namen der Stadtverwaltung eine Begrüßungsansprache. Er wies darauf hin. daß den Gästen überall, wo sie sich gezeigt hätten, ein herzlicher Empfang und freundlicher Wilkomm zu Teil geworden sei. Nicht weniger offene Herzen schlügen ihnen in Stuttgart entgegen. Es sei ihm ein lieber Anlaß, den Gefühlen der Freude und des Dankes für den Besuch im Namen der Stadtverwaltung und Bürger Stuttgarts Ausdruck zu geben. Die Abwesenheit mancher Berufsgenossen in den Ferien, dürfe die Gäste nicht abhalten, überzeugt zu sein, daß in Stuttgart ihrem Besuch die wärmste Sympathie entgegengebracht werde. In Stuttgart träfen die Gäste eine über ihren Besuch hoch erfreute und geehrte Bevölkerung an, die mit Befriedigung und lebhaftem Dank das Bestreben des Bundes anerkenne, das geistige Band zwischen dem Deutschtum in Amerika und der alten deutschen Heimat fester zu knüpfen. Für die Betätigung solchen Sinnes
Wirbel mit langsamerer, sanfterer Luftströmung, wie wir sie als die normalen Winde unsrer gemäßigten Zone kennen, einen außerordentlich großen Durchmesser besitzen, so daß man schier glauben sollte, der Wind bewege sich hier in geraden, gestreckten Bahnen. Anders zeigt es sich in den Tropen und eingen der an sie grenzenden heißen Regionen der Erde. Dort entwickeln sich nämlich nicht selten Zyklone von nur wenigen hundert Meiern oder gar nur wenigen Fuß Durchmesser, wie gewisse Taifune und Tornados, dabei ober von einer erstaunlich großen Geschwindigkeit und einer furchtbar zerstörenden Kraft. In solchen Sturmwirbeln erreicht die Windgeschwindigkeit zuweilen die Größe von 130 bis 1751cm und selbst mehr in der Stunde, also von etwa 36 bis 50 m in der Sekunde. Höhere Geschwindigkeiten konnte man bisher noch nicht messen, da kein Windmesser solchen gewaltigen Lustbewegungen standhält. Hierbei kann der ganze Zyklon mit seinem Sturmzentrum nahezu still- stehen, wie man das bei einzelnen Wirbelstürmen im Indischen Ozeane beobachtet hat, oder auch mit Riesenschritten über Land und Meer dahinrasen. So hat man amerikanische Tornados und europäische Drehstürme in ihrer Bahn eine Schnelligkeit von 60—100 km in der Stunde entwickeln sehen. (Schluß folgt.)
Preußisch? O, weh! Man schreibt der Frkf. Zig.: Gestatten Sie zu dem Artikel von Hans Schmid über die Zweihundert-Iahr-Feier des Fürstentums Liechtenstein (im 2. Morgenblatt vom 25. Juli) einen kleinen Nachtrag. Da die Liechtensteiner ihrrn Fürsten gern von Zeit zu Zeit in
hätten gerade wir Schwaben, die selbst einen großen Teil Landsleute in Amerika hätten, besonderes Verständnis Und Mitgefühl. Regierungsdirektor Dr. v. Hieber überbrachte im Auftrag des Kultministers und im Namen der wüttt. Unterrichtsverwaltung einen herzlichen Willkommgruß. Mit freudiger Genugtuung habe es erfüllt, als die Nachricht herübergekommen sei, daß die Mitglieder des Lehrerbundes auf einer Art pädagogischer Rundfahrt Deutschland bereisen und dabei auch bas Schwabenland besuchen. Man habe daraus entnehmen düifen, daß bei ihnen das Bewußtsein feststehe, daß im stolzen Bau des Bildungs- und Schulwesens der nordarmrikantschen Staaten das Deutschtum auch einen Pfeiler und Eckstein darstelle, ja daß — um mit den Worten eines der besten und vorurteilsfreisten Kenner des amerikanischen Schulwesens zu reden — ein guter Teil des amerikanischen Bildungswesens die Marke „Made in Germany" tragen könnte. Auch als Schwaben habe es uns mit besonderer Freude erfüllt, die Gäste in unserem Lande begrüßen zu dürfen, das seit Jahrhunderten zu seiner vornehmsten Aufgabe gerechnet habe, in der vordersten Reihe derjenigen Staaten zu stehen, die die Pflege und Bildung des Schulwesens als Staatsaufgabe angesehen haben, ja Württemberg habe, zeitlich angesehen, hierin den Vorrang gehabt. Die Ausgaben und Lasten, welche Bildung und Schule dem Einzelnen und dem Gemeinwesen auferlegen, stellten „eine der rentabelsten Kapitalanlagen" dar. Wohl kaum ein anderer Stamm unter den deutschen Bruderstämmen habe einen so gioßen Prozentsatz von Bürgern als Auswanderer nach Amerika gesandt wie Württemberg. Darunter sei mehr als einer, der seiner alten und neuen Heimat Ehre gemacht habe. Zum Schluß gab der Redner dem Wunsche Ausdruck, daß die Gäste gute Eindrücke nicht nur von der Gastfreundschaft sondern auch von . dem Bildungs-, Erziehungs- und Schulwesen unseres Volkes mit in die Heimat hinübernehmen möchten. Mit herzlichen Worten dankte den Rednern der Präsident des Deutsch- Amerikanischen Lehrerbundes. Dr. Fick. In den Schulen Amerikas hätten die württember gischen Lehrer stets eine Rolle gespielt und die Mitglieder des Bundes gelobten, den würt- tembergischen Lehrern und Bürgern, daß sie das Andenken jener württembergischen Lehrer in Ehren halten werden. Er dankte besonders der Stadtverwaltung Stuttgart für den schönen und innigen Empfang, den sie dem Bunde bereitet habe. Der heutige Sonntag war der Besichtigung der Stadt und Ausflügen in die Umgebung gewidmet. Die fremden Gäste sprachen sich über das Gesehene aufs höchste befriedigt aus. Morgen vormittag erfolgt die Weiterreise der Teilnehmer nach Frankfurt. Die ursprünglich in Aussicht genommene Besichtigung von Marbach a. N. mußte aussallen.
— Der 54. Berbandstag der Wllrttemb. Gewerbe- Vereine und Handwerker-Bereinigungen findet vom 31. August bis 2. September in Gmünd statt. Die Veranstaltungen beginnen am Samstag, 31. August mit der Sitzung des Berbandsausschusses im Rathaussaal und einem Bankett im Saale des kathol. Bereinshauses. Am Sonntag, 1. Sept. werden nach einem Spaziergang aus den Lindensürst die Verhandlungen im Katholischen Vereins- Haus eröffnet. An das gemeinschaftliche Mittagessen im Festsaal des Stadtgartens schließt sich die Besichtigung der Stadt und ein Konzert im Stadtgarten. Am Montag folgt die Besichtigung der Museen und der Fachschule, sowie der Metallwarenfabrik von Erhard u. Söhne, nachmittags ein Ausflug mit der neuen Bahn Gmünd-Göppingen auf den Rechberg.
x Zur 1. Preußisch-Süddeutsche« Klassenlotterie. Wie bekannt findet die Preußisch-Süddeutsche Klasfen- lotterie in 5 Klassen mit je besonderen Ziehungen statt. Die Ziehung zur ersten Klasse erfolgte am 10. und 11. d. Mts., wobei nach Württemberg neben anderen kleineren Gewinnen 2 Gewinne zu je 30000 ^ und 1 Gewinn zu 10000 -«6 gekommen sind. Die Ziehung zur 2. Klasse wird am 9. und 10. August d. I. zur 3. am 6. und 7. September, zur 4. am 11. und 12. Oktober und zur 5. in der Zeit vom 8. November bis 2. Dezember d. I. stattfin-
ihrer Mitte gehabt hätten, so schickten sie einmal eine Deputation an ihn mit der Bitte, er möchte doch öfters zu ihnen kommen und seine Untertanen durch feine Gegenwatt erfreuen. Fürst Ioihann antwortete der Deputation halb im Ernst, halb scherzhaft: „Wenn Ihr nicht zufrieden seid, werde ich Euch an Preußen abtreten!" Seither ließen ihn die Liechtensteiner in Ruhe.
Eine Schauspielerubung. Eine hübsche Weimarer Erinnerung wird jetzt aufgefrischt. Bor Jahren spielte einmal auf der dortigen Hosbühne Paul Brock den „Bolz" in Gustav Freytags „Journalisten". Zufällig „verirrte" sich einer der von Brock gelösten Champagnerpsropfen in eine kleine Proszeniumsloge, in welcher der Großherzog Karl Alexander Platz grnommen hatte. Nach der Aufführung ließ sich Brock beim Großherzog wegen der „Kork- entgleisung" entschuldigen. Am andern Tage erhielt der Künstler zu seinem größten Erstaunen durch einen Hofdiener einen Korb mit mehreren Flaschen Schaumwein überreicht. Und ein Generalleutnant, der gleichzeitig erschienen war, meldete, daß der Großherzog den Generalintendanten beauftragt hätte, vor der nächsten Wiederholung des Freytag- schen Lustspiels eine sorgfältige Uebung im Oeffnen von Champagnerslaschen vorzunehmen.
Merkwürdige Niststätten. Trotzdem die meisten Vögel ihr Nest sehr'versteckt in Baum und Strauch oder in fast unerreichbarer Höhe im Wipfel der Bäume anlegen, kommt es doch öfters vor, daß sich manche Vögel zur Anlage ihres Nestes die sonderbarsten Stellen aussuchen, von
den. Der Bezug der Lose durch die Spieler erfolgt, wenn die Lose nicht in Gewahrsam der Lotterie-Einnehmer belassen werden, klassenweise, wobei die Spieler jeweils den Preis der einzelnen Klasse zu bezahlen haben, wenn sie nicht vorziehen, mehrere oder alle Klassen zum voraus zu bezahlen, wie dies vielfach geschehen ist. Es ist zwar kein Spieler, der sein Los zunächst nur für die erste Klasse bezahlt har, verpflichtet, weiter zu spielen, er kann vielmehr das Spiel in jedem beliebigen Zeitpunkt der Lotterie unterbrechen. Aber die Gewinnaussichten steigen mit jeder Klasse und werden in der letzten, 5. Klasse sehr gute. In dieser Klasse allein gewinnen 40°/o der Lose, auf welche 9(?/o aller Gewinne Ser Lotterie entfallen, während in den ersten 4 Klassen zusammen nur 6°^ der in diesen Klassen spielenden Lose gewinnen und auf diese nur 10°/o der Gewinne der Lotterie entfallen. Es ist daher, wenn man überhaupt einmal spielt, durchaus unzweckmäßig, vor dem Ausspiel der 5. Klasse zurückzutreten. Durch die Spieler, welche sich zum Weiterspielen entschließen, sind nunmehr die Lose zur 2. Klasse (Erneuerungslose) zu beziehen, falls sie nicht bereits bezahlt und dem Lotterie-Einnehmer in Gewahrsam gegeben sind. Wenn diese Lose beim Einnehmer nicht spätestens bis zum 5. August ds. Is. abends 6 Uhr erhoben sind, ist der Einnehmer nicht verpflichtet, sie für die Spieler weiter zurückzulegen, sondern kann sie anderweitig verkaufen.
p — Keine ungenügende Jrrenfürsorge in Württemberg. Ueder die Bedrohung zweier Diakonen durch einen Geisteskranken ging dieser Tage eine Mitteilung durch die Presse, in der u. a. gesagt war, der Grund der Entlassung jenes Geisteskranken aus der Anstatt werde wohl derselbe sein, der in letzter Zeit öfters zu frühzeitiger Entlassung auch gefährlicher Geisteskranker geführt habe,, nämlich die überall in den Anstalten vorhandene Ueber- füllung, und in der zum Schluß die Frage aufgeworfen wurde, wie viele Gewalttaten, Unzlückssälle und andere Urizuträglichkeiten sich noch ereignen müssen, bis Staat und Gemeinden die notwendigen Verbesserungen auf dem Gebiet der Irrenfürsorge durchführen. Gegenüber dieser Mitteilung stellt der Staatsanzeiger fest, daß es sich bei dem Kranken um einen Epileptiker handle, der wegen vorübergehender Geistesstörungen schon wiederholt im Stuttgarter Bürgerhospital untergebracht und dann in die Heilanstalt Weißenau übergesührt worden war. in der sich sein Zustand allmählich soweit gebessert hatte, daß er nach zwei Monaten beurlaubt werden konnte. Die Vermutung, daß daß der Kranke wegen Ueberfüllung der Anstatt frühzeitig entlassen worden wäre, treffe keineswegs zu, er habe sich in den letzten Wochen seines Aufenthalts auf der Abteilung für ruhige Kranke befunden, auf der stets noch einige Plätze zur Verfügung ständen. An zuständiger Stelle seien Fälle, die sich deshalb ereignet hätten, weil Staat und Gemeinden die notwendigen Verbesserungen auf dem Gebiet dcrIrren- sürsorge n'cht durchführten, nicht bekannt. Tatsache sei dagegen, daß die in den letzten Jahren in der Heilanstalt Winnental mit einem großen Kostenaufwand eingerichtete feste Abteilung für besonder? gefährliche Kranke fast stL d i g leer stehe.
ex. Evang. Diakoniefchule. Der 6. Kursu- der evang. Diakonieschule in Stuttgart beginnt Mitte September d. 3. und dauert bis Mitte Dezember. Der Kurs führt ein in die Kinder- und Waisenpslege, in Jugendpflege aller Art, Geschichte der christlichen Liebestätigkeit, Erziehungslehre, volkswirtschaftliche Fragen u. s. f. Das Schulgeld für den ganzen Kurs beträgt 25 Mark, für einzelne Fächer 3 Für Beköstigung und Wohnung müssen die Schülerinnen selbst sorgen, doch werden gerne Heime zur Unterkunft nachgewiesen. Anmeldungen nimmt bis 1. September d. I. entgegen Frl. Schmidt. Stuttgart, Panoramastr. 4, Schulvorsteherin. Während der Sommermonate können auch Anmeldungen nach Gmünd an Frl. Bertha Schuster, Ober- brettingerstr. erfolgen.
r Stuttgart, 27. Juli. (Vom Volksfest.) Das diesjährige Volksfest beginnt am Freitag den 27. Sept. und dauert bis Montag den 30. September.
denen man annehmen sollte, daß sie dazu durchaus ungeeignet seien. So hat man Nester verschiedener Kleinvögel unmittelbar unter einer Eisenbahnschiene gefunden, über die täglich zahlreiche Züge donnernd und ratternd dahinsausten, ein Rotschwänzchen legte sein Nest aus der Hausklingel an, so daß es bei jeder Oeffnung der Tür aus und ab schwankte, und vor einigen Jahren sah ich eine brütende Amsel in ihrem Nest, das in einen Lorbeerbaum gebaut war, mitten im Speisezimmer eines vielbesuchten Hotels stand. Als später die Jungen gefüttert wurden, mußte Tag und Nacht ein Fenster des Zimmers offen bleiben. Am merkwürdigsten ist aber die öfter beobachtete Erscheinung, daß Wildenten anstatt im Schilf und Rohr ihres Wohngewässers ihr Nest auf hohen Bäumen angelegt haben. Die Wildente benutzt dazu mit Vorliebe verlassene Nester von Krähen und anderen Vögeln und brütet dort ihr Gelege aus. Höchstwahrscheinlich tun dies die Entennmtter. die mit ihren Nestern unten im Schilf und Gras schon böse Erfahrungen gemacht haben. Ader wie kommen nun die flugunfähigen Jungen aus dieser luftigen Kinderwiege heraus? Früher nahm man an, daß die alte Ente die Kleinen im Schnabel zur Erde herabtrage; das ist aber nickt oder wohl nur ganz ausnahmsweise der Fall; gewöhnlich springen die jungen Entchen, sobald sie dem Et entschlüpft sind, aus ihrer lustigen Höhe aus den Boden herab, ohne Schaden zu nehmen, und die Alte führt sie dann schleunigst dem nächsten Wasser zu.