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Die „Schwaben" vernichtet.
Das Telephon meldete uns gestern nachmittag 3 Uhr die Hiobsbotschaft, daß das stolze Luftschiff „Schwaben", welches uns Nagoldern mit seinem Durchkommen über unserer Stadt und Umgegend am 7. August 1911 so große und freudige Ueberraschung gebracht hatte, in Düsseldorf zu Grunde gegangen sei. Die Meldung des Wölfischen Tel.-Bureaus, welche wir schon gestern nachmittag durch Anschlag an unserem Geschäftshaus bekannt gegeben haben lautet:
Düsseldorf, 28. Juni, (nachmitt. 3 Uhr.) Das Luftschiff „Schwaben" ist heute mittag vollständig verbrannt. Mehrere Personen wurden verletzt,
aber niemand getötet. Es war vormittags von Frankfurt gekommen, hatte aber wegen starker Winde nicht in die Halle gebracht werden können und mußte verankert werden. Durch eine starke Bö wurde es entzwei gerissen, das Gas entzündete sich und das Luftschiff wurde durch die Explosion vernichtet.
Frankfurt a. M.» 28. Juni. Wie die „Frks. Ztg." aus Düsseldorf meldet, ist das Feuer auf die Halle llbergesprungen, die teilweise schwere Beschädigungen erlitt. Mehrere Leute der Bedienungsmannschaften erlitten ernste Verletzungen, doch liegt bei keinem Lebensgefahr vor.
Düsseldorf, 28. Juni. Bei der Zerstörung des Luftschiffs „Schwaben" wurden etwa 30 Personen verletzt, da- runter 7 schwer. Unter den.Verletzten befindet sich Diplomingenieur Dürr, der Führer "des Luftschiffs. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus verbracht. Bon dem Luftschiff ist nur die Gondel und das Gerippe übrig geblieben.
Düsseldorf, 28. Juni. Wieder hat sich heute im Düsseldorfer Lustschiffhafen nach den schweren Unfällen, die seinerzeit die „Deutschland" und die „Schwaben" betroffen hatten, eine Katastrophe ereignet, der die „Ersatz Schwaben" zum Opfer gefallen ist.
Der Zeppelinkreuzer stieg heute früh 6.05 Uhr in Frankfurt a. M. mit 6 Passagieren an Bord zu seiner Fahrt nach Düsseldorf auf, nicht ahnend, daß es seine letzte, seine Todessahrt sein sollte. Es war eine glänzende Rekordfahrt, die die „Schwaben" diesmal zurücklegte: In 3Vs Stunden hatte sie den Düsseldorfer Hasen erreicht.
Bei der Unterkunft wurde die Fahrtleitung durch etwa 50 Soldaten des 1. Bataillons des Füsilierregiments unterstützt, die zum Landungsplatz abkommandiert waren. Trotz dieser großen Anzahl von Hilfskräften war es wegen des heftigen Bodenwindes erst nach etwa einer Stunde nach Ankunft des Schiffes möglich, es — wie schon so oft geschehen — vor der Halle zu verankern. Das sollte ihm zum Verhängnis werden. Das Luftschiff wurde von den
heftigen Böen hin- und hergeschüttelt, aber es schien sich siegreich behaupten zu wollen.
Da plötzlich, es war kurz nach 1 Uhr, wurde der Riesenleib des Schiffes von einer heftigen Seitenbö ersaßt, u Boden gedrückt und in.seinem vorderen Teil auseinan- ergeknickt, wobei wahrscheinlich infolge Verletzung eines Ballonnetzes das Gas aus dem Luftschiff entwich, wodurch zunächst die vordere Gondel in Brand gesetzt wurde. Eine riesige Stichflamme schoß hoch empor und setzte im Nu das ganze Luftschiff in Flammen. Da auf einmal ein weithin
hörbarer Knall, und die ganze Feuerschlange stürzte mit lautem Krachen zu Boden.
Während der Katastrophe Hatten die Mannschaften soviel Geistesgegenwart, sofort vom Luftschiff wegzuspringen, sich umzuwenden und davonzustürzen. Trotzdem aber wurden 34 Soldaten verletzt, allerdings nicht sehr schwer. Sie erlitten zum größten Teil Brandwunden an dem Hinterkopf. Auch einige Zuschauer, die sich im Augenblick der Katastrophe zu nahe bei dem Luftschiff befanden, wurden leichter verbrannt. Ein Unteroffizier, der sich bei Ausbruch des Brandes in der Paffagiergondel befand, rettete sich durch einen kühnen Sprung zur Erde. Auch der Führer, Diplomingenieur Dürr, wurde im Gesicht leicht verletzt und entrann nur wie durch ein Wunder dem sicheren Tod.
Die Kunde von dem schweren Unglück verbreitete sich mit Windeseile über die Stadt. In dichten Scharen eilte das Publikum zur Urisallstelle, weniger wohl aus Neugier, als aus lebhafter Anteilnahme an dem schweren Schlag getrieben, der abermals den greisen Grafen und sein Werk betroffen hat, und umgab den großen Platz, der sofort abgesperrt wurde. — Die zahlreichen Verwundeten wurden auf dem Platze sogleich verbunden und durch die Wagen der Sanitätskolonne, der Feuerwehr und in Privatautomobilen nach den Krankenhäusern bezw. die Soldaten in die Lazarette überführt.
r Frankfurt a. M., 28. Juni. Nach Mitteilungen der Deutschen Luftschiffahrt-Gesellschaft handelt es sich bei den bei Sem Brand des Luftschiffes „Schwaben" in Düsseldorf vorgekommenen Verletzungen nur um Brandwunden leichterer Art. Schwer verletzt sind der Monteur Kiefer und der Lustschifffteward Kubusch, deren Zustand jedoch nicht lebensgefährlich ist. Diplomingenieur Dürr begab sich in sein Hotel, sein Zustand ist nicht ernst. Bon den Passagieren hat niemand Schaden genommen. Die Luftschisfahrt- Gesellschast macht aber besonders aufmerksam darauf, daß es sich nicht um eine Explosion, sondern um eine Verbrennung handle, ivas auch schon aus der Tatsache heroor- vo.'geht, daß die Verletzungen nur leichter Natur sind und nur Mannschaften des Luftschiffes betroffen haben.
Die „Viktoria Luise".
Hamburg, 27. Juni. Das Luftschiff „Viktoria Luise", das um 6Vs Uhr heute früh nach Helgoland aufgestiegen ist, befand sich um 8 Uhr über Cuxhaven und traf 9.20 Uhr vor Helgoland ein, wo es von der Bevölkerung stürmisch begrüßt wurde. Nach einem Rundflug nahm es die Richtung nach Norderney und traf dort 11^ Uhr ein. Nach einer Schleifenfahrt über der Insel flog es nach Borkum weiter. Nachdem das Luftschiff Borkum überflogen hatte, kehrte es aus das Festland zurück. Der Lufikreuzer passierte um 12^/g Uhr Wittmund in Ostfriesland und um 12.50 Uhr traf es über Wilhelmshaven ein.
AllSlallk.
Wien, 28. Juni. Das Herrenhaus hat heute das Landwehrgesetz angenommen. Damit sind die Wehrreformvorlagen in beiden Häusern des Landtags erledigt.
Baltimore, 28. Juni. Allgemein erkennt man jetzt, daß nur noch zwei Kanditaten für die Nomination in Betracht kommen, die Aussicht ans Erfolg haben, nämlich
Wilson, der Gouverneur von Newyersey, und Clark, der Sprecher des Repräsentantenhauses.
Neuerungen der französischen Artillerie.
Paris, 27. Juni. Der „Excelsior" teilt mit, daß bei den nächsten französischen Manövern mit einer berittenen Artillerie Versuche gemacht werden solleg. um das jetzt noch in Gebrauch befindliche Material von 1875 zu ersetzen. Zwei Sektionen mit je zwei Kanonen und eine mit wechselndem Patronenausrvurf werden eingestellt werden. Ueber den Verlauf der Manöver wird dem Krregsminister ausführlicher Bericht erstattet. Das Blatt glaubt versichern zu können, daß dem Kriegsminister neue Vorschläge von der Privatindufirie gemacht wurden, wobei es sich um ein nems, den Prinzipien gänzlich von den anderen Modellen abweichendes System hanvelt, welches bei größerer Leichtigkeit ein schnelleres Verstellen des Objektivs gestattet und weiter zu tragen vermag als die bisherigen Kanonen.
Verzeichnis der Märkte der Umgegend
vom 1.--6. Juli.
Nagold 1. Juli Mehmarkt
Oberjettingen 2. Juli Krämer- und Viehmarkt
tzaiterlmch 4. Juli Krämer- und Viehmarkt.
Auswärtige Todesfälle.
Franz Karl Bätsch, Veteran, 65 I., Schönmünzach: Fidel Hallmayer, Lammwirt, 32 F, Frommenhausen: Anna Kienzle, 25 Ir Obernau: Thekla Schweizer geb. Bailer, 43 I., Rohrdorf OA. Horb: Luise Großmann alt Ankerwirtswitwe 57 I., Freudenstadt: Caroline Oettinger geb. Oettinger, Mühlebesitzers Witwe, 67 I., Rottenburg: Katharine Maisch, 68 I., Haslach.
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Mutmahl. Wetter am Sonntag und Montag.
Für Sonntag und Montag ist mit einem Wetterumschlag, insbesondere mit Gewitterregen zu rechnen. Im übrigen dürste sich die Witterung noch vorwiegend trocken und warm gestalten.
Hiezu das Illustrierte Sonnlagsblatt Nr. 26
Für die Redaktion verantwortlich: Kar! Pa rir. — DruckULertug der T. W. Zaiser 'scheu Buchdruckeret (Emil Zaiser) Nagold.
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