mcine Kenntnisse, Vielseitigkeit des Wissens, steigen, und der Fall, daß ein Journalist ohne akademische Bildung Er­folg im Berus hat, wird immer seltener.

Erfreulich ist die Einmütigkeit, mit der die offiziellen Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden bei der Tagung in München den hohen Wert und die Bedeutung d-r Tagespresse und der Journalistik betont haben. Der Ausspruch des bayerischen Iustizministers o. Thelemann, daß die Presse für jede Regierung ein gewichtiger Faktor sein müsse, verdient auch in Preußen gehört zu werden, ebenso wie die Worte des Oberbürgermeisters v. Borscht, der von der Presse als von einem unserer wichtigsten Kul­turfaktoren sprach und der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß die Preßfreiheit als ein erstes Grundrecht hoch und heilig erhallen werden müsse. Leider sind noch immer nicht alle Spitzen unserer Behörden von der gleichen neuzeitlichen Auffassung erfüllt, wie die Herren Iustizminister v. Thele­mann und Oberbürgermeister v. Borscht. Es gibt leider immer noch in Deutschland Leute in Amt und Würden, die die Presse am liebsten völlig eliminieren möchten. Aber es mehren sich, wie wieder die Tagung in München lehrt, glücklicherweise die Zeichen, daß auch in dieser Beziehung die Entwicklung nicht still steht und daß sie bald auch diese letzten Regungen einer längst fossilen Anschauung von Presse und Journalismus endgültig überwinden wird.

Nat.-Ztg."

Vom Landtag.

p Stuttgart, 19. Juni. Die Zweite Kammer beschäftigte sich zu Beginn ihrer heutigen Sitzung mit der Frage der Aushebung der Gesandtschaften. Bekanntlich hotte der Abg. Keil (Soz.) den Antrag ge­stellt. die Regierung möge mit den in Betracht kommenden Staaten Verhandlungen anbahnen wegen der gemeinsamen und gleichzeitigen Aufhebung der Gesandtschaften. Der Berichterstatter, Dr. v. Kiene (Z.) beantragte namens des Ausschusses, den Antrag Keil abzulehnen. Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker legte in längeren Ausführungen den Standpunkt der Regierung dar. Er wies darauf hin. daß nicht bloß der Berliner sondern auch der Münchener Gesandten­posten im Finanzausschuß mehr Freunde gefunden hätten, als er selbst erwartet habe. Der Ministerpräsident äußerte die ernstesten Bedenken gegen das in dem Antrag Keil an die Regierung gestellte Ansinnen, zumal er im Voraus wisse, daß keine der beiden Regierungen sich auf solche Verhand­lungen einlassen werde. Es sei undenkbar, daß Württem­berg, auf einen ständigen diplomatischen Vertreter in Berlin verzichten könne. Er wiederhole, daß er als Ministerpräsident die Verantwortung dafür nie übernehmen könne. Der Minister ersuchte das Haus nochmals, seinem Ministerium die bescheidene Zahl von zwei Außenposten zu belassen, denn sie seien notwendig. In der anschließenden Debatte erklärte der Abg. Keil (Soz.), daß seine Fraktion, trotzdem außer ihr alle Fraktionen sich für die Beibehaltung der Gesandt­schaften entscheiden werden, an dem Antrag auf Abschaffung sesthalte. Die Abg. Dr. Elsas (Bp.) o. Kraut (BK.) und v. Balz (Natl.) erklärten sich für Beibehaltung der Gesandt­schaften und der letztere Redner betonte, daß der Anstoß zur Aufhebung der Gesandtschaften nur von Preußen nicht von den kleineren Staaten ausgehen könne. In der Ab­stimmung wurde der Antrag des Finanzausschusses mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokratie vom Hause an­genommen. Die Gesandtschaften in Berlin und München bleiben somit bestehen. Dann setzte die Kammer die in der gestrigen Sitzung fortgeführte Debatte über die Ueber- nahme der Volksschullasten auf den Staat wieder fort, wozu bekanntlich eine Reihe von Anträgen vorliegt. Der Abg. v. Gauß trat gestern der vom Abg. Gröber geäußerten Befürchtung entgegen, daß die Uebernahme weiterer finanzi­eller Lasten durch den Staat der Simultanschule Vorschub leiste. Der Abg. Vogt (BK.) trat für den konservativen Antrag ein. Eine Entlastung der verschiedenen Kreise mit Ausnahme des Neckarkreises wurde nach Ansicht des Abg. Löchner (Bp.) bei Uebernahme der Schullasten auf den Staat eintreten. Eisele (Bp.) betonte, daß es sich um eine Frage der Weltanschauung handle, über die eine Einig­ung nicht möglich sein werde. Nach weiteren Bemerkungen der Abg. Wolfs (BK.) und Henning (Vp.) sprach der Abg. Gröber (Z ), der den vom Abg. Eisele gezeigten Weg nicht für gangbar hält und bestreitet, daß man auf dem Wege des Etatgesetzes derart wichtige Bestimmungen durch eine Majorität der Zweiten Kammer durchbringen könne. Nachdem der Abg. Hey mann (Soz.) gegenüber dem Abg. Gröber bemerkt hatte, dieser habe nur die Erste Kam­mer scharf machen wollen, sprach noch Kuliminister von Fleischhauer, der daraus hinwies, daß die Finanzsrage bei Uebernahme der Bolksschullasten auf Len Staat nur durch Schaffung neuer Steuern oder durch Erhöhung bestehender geregelt werden könne. Bei der Abstimmung über den Antrag Eiseles, der einen Antrag Wolff wieder ausgenommen hatte, wurde die Ziffer 1 in namentlicher Abstimmung mit 40 gegen 38 Stimmen bei einer Enthaltung (v. Gauß) an­genommen, ebenso die Ziff. 2 mit 41 gegen 38 Stimmen. Weiter wurden angenommen der Antrag Heymann und der zweite Antrag Schick.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt uud Amt.

Nagold, 20. Juni 1912.

r Dringliches Expreßgut. Für den Handelsver­kehr wird an maßgebender Stelle angestrebt, das im deutschen Eisenbahnverkehr neben der jetzt schon bestehenden Klaffe Expreßgut" auch noch eine KlaffeDringliches Expreßgut" geschaffen werde, für deren Beförderung gegen eine ent­

sprechend höhere Gebühr sämtliche Schnell- und Eilzüge, soweit sie Gepäckwagen mitsühren, ohne Unterschied und nur mit Ausnahme der Luxuszüge, sreizugeben sind. Im Hinblick auf die Zweckmäßigkeit der Sache wäre die Durch­führung sehr zu wünschen._

t. Ebhairsen, 19. Juni. Heute waren als Vertreter der Nordd. Hagelversicherungsgesellschast die Herren Oeko- nom Dannecker aus Busenweiler OA. Sulz und Oekonom Klenk von Mittelschöntal OA. Backnang hier, um eine Borbesichtigung des durch Hagelschlog am 7. d. Mts. auf dem nördlichen Teil unserer Markung an den Getreide­feldern verursachten Schadens vorzunehmen. Daß derselbe glücklicherweise nicht so groß ist, wie man anfangs ver­mutete, geht schon aus der Tatsache hervor, daß verschiedene Güterbesitzer, die anfangs Hagelschaden anzeigten, ihren Schadenersatzanspruch wieder zurück Wen. Wie wir hören, dürfte der durch Gewitter am 7. d. Mts. verursachte Scha­den in unfern Nachdargemeinden Rotselden und Minders­bach erheblicher sein.

Laudesrmchrichteu.

r Erweiterungsplan des Stuttgarter Ttraßeu- bahnnetzes. Da zwischen der K. Staatsregierung und der Direktion der Stuttgarter Straßenbahnen wegen einer Linie BergGaisburg mit Rücksicht auf die Ueberführung der Gleise über die Kanalbrücken an der Damm- und Post­straße in Berg, bei der Kesselsabcik von Hilt L Metzger an der Wangenerstraße, sowie beim Wasserhaus neben der Gasfabrik Meinungsverschiedenheiten zu Tage getreten sind, da ferner die dem Staat unterstellte Wangenerstraße von Berg bis zur Gassabrik nicht die genügende Breite auf­weist. soll jetzt, wie verlautet ein anderes Projekt in Frage kommen, nämlich eine Linie von Berg, die Neuestraße ent­lang und durch den Park der Billa nach Gaisburg. Die Durchführung einer besonderen Straße nebst Gleisen dürfte allzugroßen Schwierigkeiten nicht begegnen, da ja durch die Billa entlang der ganzen Straßenlänge die Gas- und Wasser­leitung schon im vorigen Jahre gelegt worden ist. Es ist natürlich Sache der Erben, ob sie die noch bei Lebzeiten der Frau Herzogin Wera angefertigten Gutachten billigen, wonach der Plan nicht unausführbar ist, wenn die Stadt­verwaltung die Straßenunterhaltung sowie die Einzäunung übernimmt. Für die Vorstadt Berg ist die Ausführung des Planes von größtem Wert, da in allernächster Zeit dis Kuhn'sche Fabrik von da verlegt wird.

p Stuttgart, 19. Juni. (Große Frühjahr s- gartenbauausstellungStuttgartMai1913.) Das Preisgericht für die Beurteilung der Entwürfe für das Arrangement der unter dem Schutz des Königs staitfinden- den Ausstellung, bestehend aus den Herren Direktor von Renner. Kunst- und Handelsgärtner Wilhelm Pfitzer, Her­mann Fischer, Carl Hausmann sowie Städt. Gartendirektor Paul Ehmann hat den Entwurf mit dem Kennwort: Blumenfeste" Verfasser Carl Eitel, Gartenarchitekt, Stutt­gart mit einigen Abänderungsvorschlägen zur Ausführung bestimmt. Die EntwürfeGrün und Weiß" Verfasser Al­bert Liltenfein, Gartenarchitekt, Stuttgart:Indsrl Soras" Verfasser Paul Groß, Gartenarchitekt, Stuttgart wurden um je ^ 100. angekauft. Die Entwürfe werden dem­nächst öffentlich ausgestellt werden.

r Oberndorf, 19. Juni. (Ehrung.) Am 27. Juni, dem 74. Geburtstage des Geheimen Kommerzienrats Dr. ing. Paul Mauser, wird im Hofe des mittleren Werkes der hiesigen Waffenfabrik ein von der Arbeiterschaft der Waffenfabrik gestifteter Gedenkstein mit dem Reliesbild Mausers enthüllt werden, als Erinnerungszeichen an die Zeit, in der vor nunmehr 60 Jahren Geheimrat Mauser seine Arbeit in der Waffenfabrik begann. An der Feier werden die beiden hiesigen Gesangvereine Mitwirken.

r Göppingen, 19. Juni. (Des Königs Dank.) Am letzten Sonntag hat der württ. Kriegerbund, als er hier seinen 9. Bundestag adhielt, ein Begrüßungstelegramm an König Wilhelm gesandt, das der König folgendermaßen beantwortete: Bon ganzem Herzen erwidere ich die freund­liche Begrüßung seitens der zum 21 . Bundestag versam­melten Krieger und danke wärmslens für die darin ausge­sprochene treue anhängliche Gesinnung. Bedaure lebhaft, nicht persönlich in ihrer Mitte zu sein und entbiete allen herzlichen kameradschaftlichen Gruß. Wilhelm, König von Württemberg". Auch die an den Kaiser und an die Königin gesandten Huldigungsgrüße fanden eine huldvolle Erwiderung.

r Gmünd, 18. Juni. (Die Brüssler.) Der Brüssler Gesangverein begeht bekanntlich am 22. und 23. Juni das Fest seines 75 jährigen Bestehens, mit dem am Sonntag den 23. Juni ein Bundessingen im Stadtgarten verbunden sein wird. Am Samstag den 22 . Juni findet abends 8 Uhr ein Festkonzert in der Stadthalle statt. Zur Auf­führung kommen u. a. Szenen der Frithjosssage für Männer­chor. Solostimme und Orchester von Max Bruch. Am Sonntag den 23. Juni findet u. a. vorm. 11 Uhr auf dem Festplatz ein Frohkonzert statt. Der Feftzug wird um 2 Uhr in den Grabenanlagen aufgestellt. Das Bundes­singen nimmt um V 4 4 Uhr seinen Anfang. Nach dem Begrüßungschor des sestgebenden Vereins werden von 1200 Sängern drei allgemeine Chöre und von 24 Vereinen Einzelchöre oorgetragen.

Brackeuheim, 18. Juni. Ende der Woche kommt in Heiibronn ein Prozeß wegen Stimmenkaufs, begangen bei der letzten Gemeinderatswahl in Brackenheim, zur Ver­handlung. Angeklagt ist der Landwirt Karl Kühner in Brackenheim, der Wählern Geld gegeben haben soll, um sie zu bestimmen, daß sie feinen Bruder, den Landwirt Jakob Kühner, wählen. Die Angelegenheit hatte seinerzeit Staub aufgemirbelt, besonders auch dadurch, daß ein eben­

falls wegen Stimmenkaus in Untersuchung befindlicher hie­siger Landwirt sich durch Erhängen das Leben nahm.

r Saulgau, 19. Juni. (Die Heimkehr der Toten). Die Leiche der vor zwei Jahren nach Alaska ausgewanderten Laura Schmid, geb. Schmidderger, gestorben anläßlich einer Entbindung, ist in Beizkofen angedommen. Die Leiche, die vorher einbalsamiert wurde, soll wohlbehalten zurückgekommen sein. Der schwer betroffene Gatte gab seine Gattin, die er als Braut vor kaum zwei Jahren holte, im Brautgewande, aber tot, ihren Eltern zurück.

Der Ulmer Schmugglerstreich.

x Ulm a. D., 19. Juni. Der Schmugglerstreich ist jetzt in seinen Einzelheiten ziemlich aufgeklärt. Nachdem sich die Insassen des mit 600 Kilo Saccharin beladenen Automobils in voller Fahrt auf brutale Art des Schutzmanns Oßwald durch Hlnunterstoßen vom Fahrzeug entledigt hatten, fuhren sie durch das waldreiche Gebiet nördlich Laupheim zur Iller nach Oberbalzheim. Dort gaben sie nach­mittags sin Telegramm nach Nürnberg auf, das lautete: Müller postlagernd Nürnberg, nachts 2 Uhr". Die hiesige Polizei setzte sofort die Nürnberger Polizei vom Inhalt der Depesche in Kenntnis, worauf in Nürnberg Maßnahmen zum Empfang des Autos getroffen wurden. Heute früh V 26 Uhr traf dasselbe in Nürnberg ein. Die Schmuggler waren aber nicht gesonnen, sich dem Schutzmann zu ergeben, der sich in die Mitte der Straße gestellt hatte, um sie ab­zufangen. Sie fuhren auf ihn los und hätten ihn wohl über den Hausen gefahren, wenn er sich nicht zuletzt durch einen Sprung zur Seite gerettet Hütte. Das Auto entkam; es konnte aber die Nummer IV 8 332 und der Besitzer (Daniel Gaßner in Singen) festgestellt werden. Die Nürn­berger Polizei nahm auch den angeblichen Müller fest, an den die Schmuggler das postlagernde Telegramm gerichtet hatten. Es stellte sich heraus, daß man es mit einem schon vorbestraften Schmuggler namens Futikar aus Werden a. R. zu tun hatte. Dieser war vorausgereist und sollte in Nürn­berg den Chauffeur des Automobils ablösen. Man sieht daraus, daß es sich um eine wohlorganisierte Schmuggler­bande handelt, dis fast nach einem bestimmten Plan arbeitete. Ihre Ergreifung wird jetzt nicht schwer fallen, da sämtliche Grenzorte nach Böhmen benachrichtigt sind.

Deutsches Reich.

Karlsruhe, 18. Juni. Der Gesetzentwurf über d-e Aenderung der Warenhaus st euer wurde heute von der Budgetkommisston der Zweiten Kammer beraten. Der Be­richterstatter Schmidt (Breiten) schlug vor, in Gemeinden bis zu 10000 Einwohner die Steuer schon bei 80000 Umsatz beginnen zu lassen, auch die Filialen der großen Kolonialwarengeschäfte in dis WarenhauLsteuer einzubeziehen und außerdem die unbegrenzte Umsatzsteuersteigerung zu er­halten durch Streichung des Paragraphen, der die Waren­haussteuer in einer Höhe von 12 bis 20 °/g je nach dem Umsatz beschränkt. Gegen diese Vorschläge äußerte die Re­gierung ernste Bedenken und erklärte ihre Vorschläge als das äußerste Zugeständnis in der gegenwärtigen Sönder- besteuerung der Warenhäuser in Baden. Die Mehrheit der Kommission erklärte sich für den Entwurf, durch dm dis Warenhaussteuer um 80100 °/g gegenüber den bisherigen Sätzen erhöht wird. Die Abstimmung wurde vertag!, bis die Fraktionen Stellung genommen haben.

Vom Feldberg, 18. Juni. Das Steinführen zum neuen Feidbergtuun hat begonnen: es wird durch das un­günstige Wetter sehr erschwert. Dis Steine werden am Hoch­kopf gerichtet und von dort von dem Fuhrhalter Wiesler aus Todtnau auf den höchsten Punkt des SchwarZwaldes transportiert. Bei den Fundamenlarbeiten für den neu zu erbauenden Turm treten übrigens insofern Schwierigkeiten ein, als das hervortretende Wasser dis Arbeiten erheblich er­schwert bezw. beinahe unmöglich macht. Dieser Umstand darf als eine eigentümliche Erscheinung aus dem höchsten Punkt des Schwarzwaldes bezeichnet werden.

r Boppach, 19. Juni. Durch den Revisor des Der- bandes der Genossenschaften wurde festgestellt, daß im Kre- ditverein Wertpapiere im Betrage von mehr als 100000 ^ verschwunden sind. Die Ermittlungen sollen ergeben haben, daß der Direktor des Kreditvereins die Papiere vor Jahres­frist an sich genommen und zu Privatzwecken verwendet habe. Der Direktor wurde verhaftet. Für die nächste Woche ist eine Generalversammlung einberufen worden.

Grausiger Kindsmord bei Frankfurt a. M. Die Leiche eines 15jährigen Mädchens, das von seinem eigenen Vater ermordet wurde, ist, wie ans Frankfurt a. M. gemeldet wird, vorgestern nachmittag gegen zwei Uhr in der Nähe des Oltes Neuhof in einem Dickicht im Walde auf dem Rücken liegend aufgefunden worden. Der Kopf des unglücklichen Mädchens war vollkommen zerfressen und schon ganz schwarz, so daß die Gesichtszüge kaum noch erkenntlich waren. Auch der Hals und die Weichteile waren angefressen. Die Polizei hatte den Vater des ermordeten Mädchens in den Wald mitgenommen, um die Stelle angeben zu können, an der er die Leiche seines von ihm ermordeten Kindes versteckt hatte. Koch gestand noch, daß er mit seiner Tochter unerlaubten Umgang gehabt hätte. Da er befürchtete, das Verbrechen könne bekannt werden, habe er den Beschluß gefaßt, sie ums Leben zu bringen. Er sei mit ihr am 28. Mat in den Wald nach Isenburg gegangen und habe dort dem Mädchen die Luft­röhre so lange zugedrückt, bis der Tod infolge Erstickens etngetreten war. Dann habe er die Leiche in ein Gebüsch geschleppt, wo sie nunmehr auch tatsächlich ausgefunden wurde. Der Mörder behauptete noch, er habe die Absicht gehabt, sich das Leben zu nehmen, jedoch nicht den Mut dazu gefunden. Er sei nach der Tat in die Stadt zurückgegangen und nach einigen Tagen Umherirrens verhaftet worden.