der erst nach ^ Stunde aufgefunden wurde, konnte nur als Leiche gerettet werden. Die sofort angestellten Wieder- belebungsoersuche blieben erfolglos. Heute mittag erhängte sich in einem hiesigen Gasthaus der ledige 51 Jahre alte Bierbrauer Karl Sturz, gebürtig von Rietheim hiesigen Oberamts. Der Lebensmüde war schon seit langer Zeit arbeitslos.

DrA'shrH Reich.

Der badische Ministerpräsident über die Sammlnngspolitik.

Die badische Regierung sür die Erbschaftssteuer.

Karlsruhe, 30. Jan. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer, in der die allgemeine Finanzdebatte fort­gesetzt wurde, erklärte Staatsmintster Frhr. von Dusch hin­sichtlich der Reichsfinanzen, daß die badische Regierung immer für die Erbschaftssteuer eingetreten sei und auch in Zukunst eintreten werde. Was ein patriotisches Zusammen­arbeiten der Sozialdemokratie mit den anderen Parteien im Reichstage anbelange, so seien seine Hoffnungen auf das geringste Maß beschränkt. Sich über die Sammlungspolitik lustig zu machen, sei die heutige Zeit nicht angetan. Diese Sammlungspolitik werde aber kommen, da die Sozial­demokratie, wie bisher, so auch künftig in vaterländischen Fragen versagen werde. Fm letzten Sommer, als es sich um die Existenzfrage des Deutschen Reiches handelte, habe sich die Sozialdemokratie geradezu empörend benommen, und wenn sie in dieser Beziehung nicht einlenks, so würden die Wogen, die jetzt zurückgedrängt seien, wiederkommen. Eine solche Haltung könne das deutsche Volk nicht ans die Dauer ertragen. Die bürgerlichen Parteien würden dann zusammenstehen müssen gegen die Sozialdemokratie, um die Interessen des Baterlar des zu wahren.

Die auswärtige Politik des Reichekanzlers, erklärte der Minister, habe die schwebenden Fragen in glänzender Weise gelöst. Gestützt auf unser scharfes Schwert sei es g lungen, den Frieden zu erhalten, was auch im Willen der Sozialdemokratie gelegen habe. Aber für eine Kolonial- palitik, die auch im Interesse der Arbeiterschaft liege, sei diese Partei nicht zu haben. Wenn die Sozialdemokratie den Ministern empfehle, ihren Monarchen vorzuschlagen, einen moäus vivvucli mit der Sozialdemokratie zu treffen, so bedeute das geradezu eine Herausforderung und Belei­digung der Regierung. (Der badische Ministerpräsident setzt sich damit ostentativ in Widerspruch mit früheren, be­kannten Aeußerungen eines Kabinettskollegcn, des badischen Ministers des Innern Frhrn. v. Bodmann. Anm. d. Red.)

Die Reichsversicherungsordnung, die ja mit Hilfe aller bürgerlichen Parteien zustande gekommen sei, sei in der sozialdemokratischen Presse als ein Schandwerk bezeichnet worden. Unter solchen Umständen könne der Friede zwischen der Sozialdemokratie und der Regierung nicht hergestellt werden.

Karlsruhe, 31. Jan. Seit heute vormittag tobt im Schwarzwald ein heftiger Schneesturm. Die Telephon­leitringen sind teilweise gestört.

Nürnberg, 31. Jan. Eine furchtbare Explosions- Katastrophe hat sich gestern abend in den Werkstätten der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Augsburg-Nürnberg zu­getragen. In der Fabrik waren sür die Vulkanwerft 12-

ebaut worden. Gestern chinen Ingenieure und e Motors wurden im

bis 15000 pferdekr. Schiffsmotore gi nun kamen zur Abnahme der Ma!

Monteure der Bulkanwerst und d>

Probierraum mit der Höchsttourenzahl in Gang gesetzt. Gegen 6 Uhr abends explodierte plötzlich aus bisher unauf­geklärte Weise der Zylinder. Die im Raum befindlichen Ingenieure und Monteure wurden durch den ausströmenden heißen Dampf und die mit furchtbarer Gewalt umherge- schleudcrten Eisenteile des geborstenen Zylinders entsetzlich zugerichtet. Bier Personen wurden getötet und 16 schwer verletzt. Einem der Getöteten war der Kopf vollständig vom Rumpf gerissen worden. Die andern drei waren bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, so daß ihre Identität noch nicht festgestellt werden konnte. In einem Nebenraum befanden sich drei Matrosen von der Kriegs­marine in Kiel; diese konnten sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten.

r Prenzlau, 31. Jan. Der Kastellan des Gerichts- qebäudes hörte gestern abend auf seinem Rundgang Schritte, die sich vom Keller die Treppe hinauf bewegten. Er ging dem Geräusch nach und fand sich plötzlich zwei Männern gegenüber, von denen der eine einen Relvover zog und einen Schuß aus den Kastellan abgab. Der Beamte stürzte zu Boden und verlor die Besinnung. Die beiden Männer flüchteten auf die Straße. Inzwischen war die Frau des Kastellans auf den Schutz hin ihrem Manne zu Hilfe geeilt. Sie schrie laut um Hilfe. Auf ihr Geschrei hin eilten ver­schiedene Personen den Flüchtlingen nach. Der Schneider­meister Leonhardt wurde, als er sich ihnen evtgegenstellte, durch einen Schuß zu Boden gestreckt. In der Dunkelheit gewannen die Verbrecher das Weite. Die Verletzungen des Kastellans und des Schneidermeisters sind so schwer, daß an ihrem Auskommen gezmeiselt wird.

Kr-slrm».

r Kopenhagen, 30. Jan. Einem Telegramm aus Newyork zufolge ist der dänische Schriftsteller Hermann Bang, der sich auf einer Bortragsreise nach Californien befand, gestern früh in Ogdcn (Utah) gestorben.

Petersburg, 31. Jan. Die Hauptverwaltung sür Landwirtschaft beantragte beim Berkehrsministerium, zur Regulierung im Holzhandel mit Deutschland Holzhäfen auf der'Weichsel und dem Njemen einzurichten.

r Lissabon, 31. Jan. Angesichts der Streiklage hat die Regierung den Belagerungszustand über die Haupt­stadt Lissabon verhängt und die konstitutionellen Garan­tier» ausgehoben.

Der Krieg nur Tripolis.

Massaua, 31. Jan. Agenzia Stefani. Der Tor­pedobootszerstörer Bersaglieri ist hier angekommen. Er hatte im Schlepptau eine Moiorschaivppe, die er, unterstützt von einer Bai Kasse des Kreuzers Piemrnte, in Giubbano bei Ras Ketit beschlagnahmt hatte. Die Barkasse des Pie­monts und der Bersaglieri waren unter weißer Flagge auf der Fahrt nach Giubbano gewesen, um die Blockade be­kannt zu geben. Nachdem die Barkasse diesen Auftrag ausgesührt halte, kehrle sie zum Bersaglieri zurück. Beide zagen die weiße Flagge ein und zeigten nur noch die Nationalflagge. Dann näherte sich die Barkasse von neuem dem Lande und beschlagnahmte die Motorschaluppe. welche die englische Handelsflagge gehißt halte, aber am Bug und am Heck das türkische Wappenschild zeigte. Widerstand wurde nicht geleistet.

Landwirtschaft, Handel und Berkehr.

Hochdorf OA. Horb. 30. Jan. Beim heutigen Gemeinde- Langholz-Verkauf wurden 130 Prozent des neuen Revier-Preises erlöste

Kampf gegen die Honigfiilfchurig. Ein Honigsälschungs- p'rozeß hat kürzlich in Hamburg siattaefunden durch den erneut ans Tageslicht gekommen ist, mit welchen Massen gefälschten Honigs das deutsche Publikum seit Jahren überschwemmt wird. Außer dem Publikum, das die ekelhafte Schmiere für teures Geld als reinen Honig kauft, leidet vor allem auch die deutsche Imkcrwelt unter diesen ungeheuren Honigfälschungen. Es ist schwer, echten edlen deutschen Naturhonig abzusetzcn, da der Kaufmann daran nicht so viel verdient, als an dem gefälschten Honig. Die Imker Deutschlands Kämpfen seit lange einen Berzweiflungskamps gegen diese Hontgsölschungcn, ohne bisher nennenswerte Erfolge erzielt zu haben. Es liegt nun im In­teresse des Publikums selbst, die Bienenzüchter möglichst zu unter­stützen, um damit der immer mehr um sich greifenden Honigfälschung einen wirksamen Damm entgegenzusetzen. Bei der allgemeinen Teuer­ung der Nährstoffe stellt der reine Bienenhonig ein ganz vorzügliches Nähr-, Genuß-, und Kräftigungsmittel dar, welches bei höchstem Nährgehalt sich fast uin V? billiger stellt als Butter. Der Honig sollte daher bei der lmenschtichen Ernährung den früher innegehabten wohlverdienten Ehrenplatz wieder cinnehmen. Um aber sicher zu gehen, auch reinen echten Naturhomg zu erhalten, beziehe man den­selben nur von verlrauenswürdigen Bienenzüchtern.

Auswärtige Todesfälle.

I. Müller, Oberlokomotivführer, 46 I., Calw! Emil Mast, 15 I., Rotenbach-Werk; Maria Rcutlinger, ged. Schneider, Ealw.

Häglich kann abonniert werden!

Mutmaß!. Wetter am Freitag und Samstag.

Die Depression iw Norden Hot fick vertieft und zieht der Donaumündung zu. Die Loge des Hochdrucks ist un- verändeit geblieben. Für Frestag und Samstag steht mäßig kaltes und zu Schneefällen geneigtes Weiter bevor.

Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur. Druck u. Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei lEmil Iaiser) Nagold.

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