r München, 21. Dez. Der Flieger Hirth hat leinen Etrich-Numpler-Eindecker „Taube", auf dem er den Kathreinerspreis von 50000 ^ im Fluge über 702 Klm. von München nach Berlin gewann, dem Deutschen Museum für Meisterwerke der Technik geschenkt.
XV München, 21. Dez. Die Correspondenz Hofsmann schreibt: Der Emennung des Kriegsministers Grafen Horn zum Bundesratsbevollmächtigten wird in einem Teil der Presse eine Bedeutung beigelegt, die ihr nicht zukommt. Es sollte durch diese Ernennung hinsichtlich der Vertretung Bayerns im Bundesrat lediglich für das Kriegsministerium das gleiche Verhältnis hergestellt werden wie für die anderen bayerischen Ressorts schon besieht, daß nämlich die ständig nach Berlin delegierten Vertreter der einzelnen Ministerien als stellvertretende Bevollmächtigte zum Bundesrat ernannt werden, während die Stelle der Hauptbeoollmächtigten den betreffenden Ministern selbst Vorbehalten bleibt.
Ausland.
XV Budapest, 20. Dez. Abgeordnetenhaus. In Beantwortung einer Interpellation des Grafen Apponyi betr. die Demission des Generalslabchefs Frhr. o. Hützendorf führte Ministerpräsident Graf Khuen Hedervary aus. die Demission erfolgte aus rein militärischen Gründen, nicht weil sich in gewissen militärischen Kreisen Bestrebungen zeigten, die das Bündnis mit Italien aufheben wollten. Die Grundprinzipien unserer auswärtigen Politik bestehen unverändert fort. Wir vertrauen, daß das Bundesoerhältnis, das den Frieden so lange Zeit gesichert hat. auch künftighin ungetrübt bestehen werde und zwar derart, daß es das jetzt aufrecht erhaltene Verhältnis zu den übrigen Staaten nicht hindere. (Lebh. Zustimm.) Apponyi erwiderte, es erfülle allgemein mit Beruhigung, daß die auswärtige Politik an dem Bündnis mit Deutschland und Italien ffesthalte und mit den übrigen Nationen ein aus gerechter Grundlage beruhendes Verhältnis zu wahren entschlossen sei. Das Haus nahm einstimmig Kenntnis von der Antwort des Ministerpräsidenten.
Oesterreich und die Schiffahrtsabgaben.
Wien, 21. Dez. In der gestrigen Sitzung des Herrenhauses legte der frühere Minister Baernreither dar, Deutschland habe durch die geplante Erhebung von Schifffahrtsabgaben auf der Elbe eine Frage berührt, die Oesterreich sehr nahe angehe. Er sei fest überzeugt, daß die Regierung in der Frage der Freiheit der Elbschiffahrt unbedingt sestbleiben werde.
Die Stellung Aehrentals erschüttert!?
Budapest, 21. Dez. Wie das Blatt „A'Napp" meldet, ist die Stellung des Ministers des Aeußern, Grafen Aehrenthal, erschüttert und sein Rücktritt stehe bevor, wahrscheinlich nach der Delegations-Session. Graf Aehrenthal dürste durch den Drusen Berchtold ersetzt werden.
Rom, 20. Dez. Der „Lsseroatore Romano" veröffentlicht heute abend ein neues Motuproprio des Papstes, wodurch das Brevier reformiert wird.
r Paris, 21. Dez. Bei der gestrigen Abstimmung in der Deputiertenkammer über das deutsch-französische Marokkoabkommen stimmten gegen das Abkommen acht Mitglieder der Rechten, sechs Liberale, fünf Unabhängige, sieben Pro- gressisten, zwei Mitglieder der republikanischen Bereinigung,
zwei Mitglieder der demokratischen Linken, drei Sozialistisch- Radikale, ein republikanischer Sozialist und zwei Mitglieder der geeinigten Sozialisten. Merundzwanzig Deputierte waren abwesend.
XV Toulon, 21. Dez. Heute trat hier das Kriegs- gericht'zusammen, um die Offiziere des Linienschiffes Libertö die für dessen Verlust verantwortlich gemacht werden, zu verurteilen. Dte-Berhandlung begann mit der Vernehmung des Kapitäns Iaures, der bekanntlich zur Zeit der Katastrophe beurlaubt war. Er erklärte, daß die Apparate zur Ersäuf- ung der Pulverkammern normal funktioniert hätten und die Kohlenkammern in gutem Zustand gewesen sowie einwandfrei überwacht worden seien.
XV Brüssel, 21. Dez. Seit gestern herrscht in ganz Belgien starker Sturm begleitet von heftigen Niederschlägen. Ueberall werden Einstürze von Neubauten gemeldet. In Gent ist eine im Bau befindliche Halle der künftigen Weltausstellung eingestürzt. Diele Ostender Fischerbarken werden vermißt. In Waereghen tötete ein einstürzender Fabrik- schornftsin einen Arbeiter, mehrere wurden verletzt.
Besuch des englischen Königspaares in Berlin.
London, 21. Dez. Bezüglich der Frage der Berliner Königsreise gilt hier als sicher, daß das Königspaar, sobald der Zeitpunkt der Antrittsbesuche geregelt ist, den deutschen Kaiscrhof besucht, aber erst nach dem Besuch der unmittelbaren Nachbarn Frankreich, Belgien und Holland.
r Hanka«, 21. Dez. (Reuter). Es bestätigt sich, daß der frühere Generaldirektor der Hukuangeisenbahn, Tuanfang, ermordet worden ist.
Rußland und Persien.
XV Teheran, 21. Dez. (Reuter.) Eine Depesche aus Täbris meldet einen ernsten Kampf zwischen Anhängem der Konstitution und russischen Truppen.
Der Krieg um Tripolis.
XV^Derna, 21. Dez. (Agenzia Stefani.) Infolge schlechten Wetters verspätet eingetroffenes Funkentelegramm. Heute morgen wurde ein Bataillon Alpenjäger mit Maschinengewehren, die sich auf der Hochebene vor der Stadt zum Schutze der rings um den Ort ausgeführten Befestigungen befanden, plötzlich mit lebhaftem Gewehrfeuer angegriffen. Unterstützt von zwei Sektionen Gebirgsartillerie, die hinaus- geschickt waren, erwiderte das Bataillon das feindliche Feuer, das sich nach und nach abschwächte und um 10.30 Uhr vollständig aufhörte. Nachdem die Arbeiten wieder ausgenommen waren, erfolgte um 1 Uhr ein erneuter mit großer Heftigkeit ausgeführter Angriff aus die Italiener, an dem sich von Seiten des Feindes etwa 2000 Mann beteiligten. Da der Kampf sich in die Länge zog, machte der italienische rechte Flügel einen energischen Gegenangriff, durch den der Feind gezwungen wurde, sich zurückzuziehen.
Landwirtschaft, Handel vnd Verkehr.
Altensteig, 21. Dez. Dem gestrigen Viehmarkt war nur wenig Vieh zugeführt. Die Furcht wegen der Maul- und Klauenseuche wird wohl dabei eine Rolle gespielt haben. Der Handel war infolgedessen von keiner Bedeutung. Es waren zugeführt 64 Paar Ochsen und Stiere, 18 Kühe, 28 Stück Jung- oder Schmalvieh. Es galten: Ochsen 750—1350 ^ pro Paar, Kühe 215—501 Iung- oder Schmalvieh 130—481 per Stück. — Auf dem Schweine
markt waren zugeführt: 97 St. Läufer- und 88 St. Milchschweine. Erlöst wurden für Läufer- 35—106 für Milchschweine 13—25
per Paar.
r Stuttgart, 21. Dezember.
Echlachtviehmarkt.
Großvieh,
Kälber,
Schweine
Zugetrieben:
224
740
1043
Erlös aus V» Lx. Schlachtgewicht.
Pfennig
Pfennig
Ochsen
von 88 bis 93
Kühe
von — bis —
Bullen
I 82 " 84
Kälber
I 103 ", 108
, 76 ., 80
„ 98 „102
Jungvieh u.
„ 92 „ 94
.. 90 , 96
Iungrinder
„ 87 „ 90
Schweine
„ 63 „ 65
.. 82 „ 85
n 58 . 62
„ 54 „ 56
Verlaus des Marktes: mäßig belebt.
Sprachecke des Allgem. Deutschen Sprachvereins.
Weihnachtsbescherung.
Es gibt wohl nicht allzuoiele, die sich den Begriff der „Bescherung" einmal klargemacht haben. Ist es nicht dasselbe wie „Beschenkung" ? — Keineswegs! Denn: „geben und schenken können sich Gleichgestellte untereinander, ja, der Arme mag dem Reichen etwas geben; aber bescheren und verleihen geht aus einer höhern oder der höchsten Hand" (Grimm). So bedeutet denn schon das mittelhochdeutsche „Keschern", „schern" (nach Weigand) namentlich von der göttlichen Schickung „zukommen lassen, verleihen, bestimmen", während im Althochdeutschen das entsprechende „scerian" fast den entgegengesetzten Sinn hatte: „abteilen, absondern", besonders zum Zweck der Wegnahme: „berauben". Der beiden gemeinsame Begriff ist natürlich dex des „Abteilens", des Abgebens von einer Menge von Besitztümern, und so wird die Urverwandtschaft mit dem starken Zeitwort „scheren" (das Haar abschneiden) wahrscheinlich. Man vergleiche auch das Wort „Schar", das „Abteilung" bedeutet, und das englische «Kurs (Anteil.) Die oben dargelegte besondere Bedeutung von „bescheren" ergibt sich aus den Redewendungen, in denen das Wort gebraucht wird: „Was Gott beschert, ist unverwehrt." „Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast." „Wem ein tugendsam Weib bescheret ist. die ist viel edler, denn die köstlichsten Perlen" (Sprüche Salomos 31, 10). „Muget ir schouwen, waz dem meien Wunders ist beschert" (Walter von der Vogelweide.) — Auch der Weihnachtsbescherung liegt ja der Gedanke zugrunde, daß das Christkind sie gebracht habe. Und dieser Gedankengang wird auch nicht dadurch widerlegt, daß wir das Wort „Bescherung" oft höhnisch von getäuschter Hoffnung gebrauchen, wenn das Geschenk zu gering oder das Erwartete widrig ausgefallen ist: „Da verließen wir uns auf des Kaisers Gunst — nun haben wir die Bescherung" (Goethe). „Das ist eine saubere Bescherung!" „Da liegt mm die ganze Bescherung" (wenn Geschirr zerbrochen wird oder dergl.) In solchen Fällen hat uns das „bescherende" Schicksal eben einen Streich gespielt.
Fredenhagen (Hamburg).
Mutmaß!. Wetter am Samstag uud Sonntag.
Für Samstag und Sonntag ist weiterhin trübes und veränderliches Wetter zu erwarten.
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Zubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker, Eigelb, Vanillin-Zucker, Milch, Mehl, Kieses mit dem Backpulver gemischt, daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß.
Teile die Masse, menge unter die eine Hälfte den Kakao, fülle den Teig abwechselnd in die gefettete Form und backe den Kuchen 1 bis 1^ Stunden.
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