zugsstellung durch Vergünstigung bei den Eisenbahniarifen aus seinen Bahnen gewähre.

Berlin, 16. Dez. Bläitermeldungen aus Athen zu­folge landeten die kretischen Deputierten, nachdem der zuerst von ihnen benützte griechische DampferGondis" von Ma­trosen und Seekadetten des französischen KreuzersChaner" besetzt worden war, nunmehr auf Prioaljachten im griechi­schen Hafenort Gythion, um in Athen die Einverleibung Kretas in Griechenland zu proklamieren.

Das Marokko-Abkommen in der französischen Depntiertenkammer.

(Schluß der Sitzung vom 15. Dez.)

r Paris, 15. Dez. Millerand führt aus: Das Land hat im Verlaufe der Spannung in diesem Sommer einmütig eine Haltung gewahrt, die für seine Vertreter eine Lehre und ein Beispiel sein solle. Wir schulden es ihm, mit der größten Kaltblütigkeit zu diskutieren und ohne aus andere Stimmen zu hören als die der nationalen Ehre und der Interessen des Landes. (Beifall). Das Ausland muß wissen, daß es in Frankreich gegenüber Fragen der aus­wärtigen Politik weder in der Kammer noch im Lande Parteien gibt. (Beifall). Millerand erklärte sodann, daß er entschieden für die Annahme des Abkommens sei und sagte, Frankreich erhält das Protektorat unter Bedingungen, die wir prüfen werden. Ist das Protektorat zu teuer be­zahlt worden? Hat man es vorschnell gekauft? Man kann darüber streiten, aber wer würde zu behaupten wagen, daß dieses Protektorat in unserer Lage nicht eine Notwen­digkeit sei und der Tradition unserer Politik entspricht? Die Politik der Republik erkennt wohl die Größe und Folgerichtigkeit ihrer Ziele. (Beis. auf der Linken). Niemand könnte behaupten, daß wir, nachdem wir dieses Protektorat erhalten haben, es wieder ausgeben könnten, um zu ver­suchen, es morgen wieder zu verlangen. (Beifall). Unser Entschluß, das Abkommen anzunehmen, muß uns dazu führen keine Unklarheit fortan bestehen zu lassen. Die Ab­tretung eines Teiles des Kongo ist für uns eine grausame Losreißung und ein empfindlicher Verlust. Man hat Be­fürchtungen über die Absichten Deutschlands gehegt. Wozu diese beiden Zipfel? fragte man. Der Minister der Aeußeren hat uns darüber beruhigt. Was die Zukunft des belgischen Kongo betrifft, so ist es unbegreiflich, daß man über dieses Gebiet verfügen konnte, ohne Belgien zu befragen. Die Achtung vor dem Recht der Neutralen muß ein Grundsatz unserer Politik bleiben. (Lebh. Beis.) Wir bemessen die Verpflichtungen, die wir gegenüber den anderen Mächten haben, nicht nach der Größe ihrer militärischen Macht. (Lebh. Beis.) Unsere belgischen Freunde wissen das sehr wohl. Nach dem großen Opfer, daß wir im Kongo ge­bracht haben, können wir Deutschland in keiner Form eine

weitere Entschädigung zugestehen. Deutschland kann nicht außer dem Kongoverlrag noch obendrein in Marokko Pri­vilegien verlangen. Durch den Vertrag wird in Marokko die wirtschaftliche Gleichberechtigung eingeführt. Die deutschen Staatsangehörigen werden dieselben Rechte genießen wie die aller anderen Nationen. Nicht weniger und nicht mehr. Die marokkanische Staatsbank bleibt ohne Zweifel bestehen, aber wir haben darin eine besondere Stellung. Das Ab­kommen wird sein, was wir daraus machen. Es wird soviel wert sein, als unsere Aktion wert sein wird. Unsere Aktion in Marokko muß klar sein und darf nicht einer Eroberung gleichen. Hüten wir uns, eine furchtbare Revolte des Bolksempfindens hervorzurufen. Das Verhältnis zu Spanien muß aus der Basis des geschlossenen Abkommens mit Rücksicht aus die späteren Ereignisse in Wahrung der französischen Interessen aber ohne die Preisgabe der herz­lichen Freundschaft geregelt werden. Nur wird eine Ver­ständigung zwischen den Mächten unerläßlich sein, damit Spanten Herr in seiner Zone bleibt. Es sei natürlich, daß England sich in die Verhandlungen gemischt habe. Aber das eigene Interesse sei der gemeinsame Maßstab der einzelnen und der Staaten. Es wäre eine schlechte Vorbereitung eines Landes zu furchtbaren Möglichkeiten, wenn man es mit Hirngespinsten Hinhalten wollte. Wir werden diejenigen, die in schweren Zeiten an unserer Seite gestanden haben, nicht enttäuschen. Wir müssen unseren Freundschaften, unserem Bündnis, die gegen niemand eine Spitze haben, treu bleiben. Millerand sprach sodann seine Befriedigung über die Vertragsbestimmung aus, die für den Fall von Streitigkeiten die Anrufung des Haager Schiedsgerichts- Hofes in Aussicht nimmt. Das beweise, daß Frankreich keine Hintergedanken habe. Der Friede sei für Frankreich das sicherste und erwünschteste Mittel zur Entwicklung seiner Ideen. Er verstehe darunter nicht den Frieden ohne Ehre und wird ihn nie darunter verstehen. Im Vertrauen auf seine Stärke, sicher seiner Freundschaften und seines Bünd­nisses, weil die Freunde und Verbündeten wissen, daß auch sie auf Frankreich zählen können, sei Frankreich gleicher­maßen entschlossen, die Rechte anderer zu achten und seinen eigenen Rechten Achtung zu verschaffen. Es wird diesen Vertrag halten mit sorglichen Bemühen, alle Konflikts­möglichkeiten zu vermeiden, aber mit dem Entschluß, aus dem Vertrag alle gegebenen nützlichen Konsequenzen zu ziehen. (Anhaltender Beifall). Die Beratung wird morgen fortgesetzt.

Der Krieg um Tripolis.

Konstantinopel, 16. Dez.Ikdam" imdTanin" melden: Nach einer im Kriegsministerium eingetroffenen Depesche hätten die Türken und Araber einen Sturm­angriff auf Benghasi ausgeführt und fast sämtliche Be­festigungen der Italiener genommen. Die Istaliener feien

nach Birka znrückgewichen. Infolge des Feuers der italienischen Schiffe hätten sich die Türken und Araber je­doch wieder außerhalb der Tragweite der Geschütze zurück­gezogen. Es seien eine große Menge Munition und einige Kanonen in die Hände der Türken gefallen. Ein Zeit­punkt, an dem der Kampf stattgesunden habe, wird in der Depesche nicht angegeben.

IV Rom, 17. Dez. Die Ag. Elefant meldet: Die Zeitungen Ikdam und Tanin schreiben, der ottomanische Kriegsminister habe von Enver Bey eine Depesche erhalten, daß die türkischen Truppen den Italienern bei Benghasi eine schwere Niederlage beigebracht lMen. Die arabischen Truppen seien fast bis zur Stadt vorgedrungen und hätten italienische Geschütze und Munition erbeutet. Die Nachricht von einem angeblichen türkischen Sieg, dessen Zeitpunkt auch nicht angegeben ist, ist ganz und gar unrichtig. Seit dem 10. Dezember, an welchem unsere Truppen einen sehr heftigen Angriff der Türken und Araber zurückgeschlagen haben, ist in Benghasi keine bemerkenswerte Aktton vor­gekommen.

Landwirtschaft, Handel vud Berkehr.

Nagold, 14. Dez. Dinkel 8.60. 8.40, 8.20. Weizen 12.. 11.80, 11.70. Kernen 11.70. Roggen 11.. Gerste 10.. S.85. 9.70. Haber 9.20, 9.10, 9.. Bohnen 10.-. 9.80, 9,60. Erbsen 12.

Alteusteig, 13. Dez. Gerste 11.. Welschkorn 10,.

Viktualienpreise.

71 Pfund Butter 1.30

r Stuttgart, 16. Dezember. Schlachtoiehmarkt.

Zugettteben:

Großvieh,

Kälber.

Schweine

67

141

292

Erlös aus V» Le. Schlachtgewicht.

Ochsen

Pfennig

Pfennig

von bis

Kühe

von bis

Bullen

83 85

Kälber

I 101 ^105

81 82

, 9610o

Jungvieh u.

.. 93 96

90 95

Iungttnder

« 89 92

Schweine

.. 64 67

85 88

. 61 . 64

58 60

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_ bote in ganzen und Zehnielsprozenten der

staatlichen Revierpreise ausgedrückt, verschlossen und mit der Aufschrift Angebot auf Langholz" längstens bis

DmuerMg, de« 21 . Dezenter M, oormNogr u W

beim Schulth.-Amt einreichen.

Die Eröffnung der Angebote, welcher die Bietenden anwohnen können, erfolgt zu obiger Zeit ans dem Rathaus und der Beschluß über den Zuschlag noch an demselben Tage.

Anschließend hieran werden im öffentlichen Ausstreich verkauft:

14 Stück Baustangen I.» Kl.

24 , I.ib

22 H.

7 111

Hagstangen I.

11 . ,,

Altensteig-Stadt.

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Am Donnerstag, de» 21. Dezember -. I., nachmittags 2 Uhr, auf hiesigem Rathaus aus Stadtwald Enzwald Abt. 3 Hardt, Abt. 4 Rehgrund und Scheidholz aus Abt. 5, 6. 9, 10, 11, 12 und 16.

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26 tann. Prügel,

193 Anbruch,

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Den 13. Dezember 1911.

Stadtschultheisienamt: Welker.

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Sch«lth.-Amt: Broß.

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