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17. Dezbr.: Amt. (V,8 -f). 2 Uhr

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'/,10 Uhr ilhr Predig:. Gebetstunde. > eingeladenr

Erscheint tSgNch mit Ausnahm« der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier mit Lrägerlohn I.M im Bezirks- and 10 Lm.»Berkehr 1.25 im Adrige» Württemberg 1.35 Monatsabonnemeut» nach Verhältnis.

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88. Jahrgang.

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* Illustr. Sonutagsblat» und

Schwöb. Sandwirt.

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Montag, den 18. Aezemöer

1S11

Kgl. Oberamt Nagold.

An die Herren Ortsvorsteher.

Reichstagswahl betreffend.

I. Falls Einsprachen gegen die zur öffentlichen Auslegung gelangten Wählerliste« zur Reichstagswahl vorgebracht werden, so ist über solche von dem Gemeinde­rar,' in zusammengesetzten Gemeinden vom Gesamtgemeinde- rat, nach entsprechender sachdienlicher Behandlung zu entscheiden.

Diese Entscheidung, sowie die Eröffnung derselben an die Beteiligten hat gemäß § 3 des Wahlrcglements spätestens innerhalb 3 Wochen, vom Beginn der Auslegung der Wählerlisten an gerechnet, also spätestens am Mitt­woch, den 3 Januar ISIS zu erfolgen.

Ist die Liste zu berichtige«, so ist genau nach 8 4 Abs. 1 des Reglements zu verfahren. Ergeben sich Streichungen, so ist der in Spalte 2 der Listen eingetragene Name zu durchstreichen und in Spalte 11 die Beurkundung nach Vorschrift des Formulars (Reg.-Bl. o. 1871 Beil. 1 S. 13) zu geben; ergeben sich Nachträge, so sind solche nach Seite 14 dieses Formulares zu fertigen und ist der Abschluß m der daselbst bezeichneten Weise zu beurkunden.

II. Die beiden gleichmäßig berichtigten Exemplare der Wählerlisten find nicht sofort am Schluß der öffentlichen Auslegung, sondern erst am SS. Tage nach dem Be­ginn der öffentlichen Auslegung, also

am Donnerstag den 4. Januar ISIS endgültig von dem Gemeinderat abznschliehen, so- daß jede spätere Ausnahme oder Streichung von Wählern untersagt ist.

Stellt sich nachträglich heraus, daß ein eingetragener Wähler z. B. infolge Eröffnung des Konkurses, Verlustes der bürgerlichen Ehrenrechte usw. das Wahlrecht nicht oder nicht mehr besitzt, so hat der Ortsvoifteher hievon dem Wahlvorsteher besondere Mitteilung zu machen.

Am 5. Januar 1912 muß beim Oberamt der Bericht darüber einkommen, daß die Entscheidung über Einsprachen gegen die Wählerliste spätestens am 3. Januar erfolgt ist (s. oben I) und daß die beiden Exemplare der Wähler­liste am 4. Jannar endgültig abgeschlossen sind (s. oben II.)

IN. Auch haben die Ortsvorstehrr für die Aufstellung einer mit der Verteilung der amtlichen Wahlumschläge im Wahllokal zu beauftragenden Person Vorsorge !zu treffen. Daß dies geschehen, ist alsbald z« berichten.

Den 17. Dezember 1911. Kommerell.

Bekanntmachung

betr. die Abhaltung der Viehmärkte am 2«. Dez. 1SII in Altensteig und am SI. Dez. in Wildberg.

Mit Ermächtigung des K. Ministeriums des Innern wird unter der Voraussetzung, daß die Maul- und Klauen­seuche sich im Zufuhrgebiet der Märkte nicht weiter verbreitet, die Abhaltung der am SS. und 21. Dezbr. 1S11 in

Altensteig und Wildberg fälligen Biehmärkte unter den folgenden Bedingungen gestattet:

1 . Aus Sperr- und Beobachtungsgebiete» (im Oberamtsbezirk Nagold aus Walddorf, Mohnhardt, Rohrdorf) darf*kei« Tier zugeführt werde».

2 ) Nicht württembergische Wiederkäuer «nd Schweine dürfen nur dann zu Markt gebracht werden, wenn der Nachweis erbracht ist, daß sie die zehntägige polizeiliche Beobachtung ohne Ansland durchgemacht haben.

3. Durchgeseuchte Wiederkäuer nnd Schweine d. h. Tiere aus solchen Gehöften, in denen die Seuche erst nach dem I. Oktober d. I. für abgeheilt erklärt wor­den ist, sind ebenfalls von den Märkten ausgeschlossen.

4. Vieh- «nd Schweinehändler haben für ihre Tiere gütige tierärztliche Gesundheitszeugnisse vorzu­weisen, welche am Herkunftsort vor Beginn des Trans­portes, bei Benützung der Eisenbahn spätestens am Verlade­ort ausgestellt sein müssen. Als Händler gelten auch solche Landwirte und Metzger, welche über ihren Wirtschafts- und Gewerbebetrieb hinaus mit Tieren handeln.

Händler ohne Zeugnis werden zurückgewiesen.

5. Sämtliches Vieh ist vor dem Austrieb, der nicht vor 8^2 Uhr erfolgen darf, an den Markteingängen tier­ärztlich zu untersuchen. Den Weisungen oer anwesen­den Tierärzte und des Polizeipersonals muß Folge geleistet werden.

6 . Personen aus verseuchten Gemeinden haben den Markt zu meiden.

Nagold, den 16. Dez. 1911. Amtmann Mayer.

An die Kgl. evang. Pfarrämter.

Die Abrechnungsoerzeichnisse sind bis 1. Januar 1912 an den Kämmerer einzusenden.

Nagold, den 16. Dez. 1911.

K. evang. Dekanatamt: Pfleiderer.

Seine Königliche Majestät haben am 15. Dez. ds. 2s. allergnä­digst geruht, den Notariatspraktikanten Enßlin in Tettnang zum Amtsgerichtssekretär in Tettnang zu ernennen.

Tages-NerügLeiten.

A«ß Stadt »md Land.

Nagold, 18 Dezember 1S11.

Die Museumsgesellschaft hielt am 16. d. Mts. im Hotel Post ihre Generalversammlung ab. Die zur Ver­handlung stehenden Gegenstände, insbesondere Feststellung des Haushaltsplans für 1912, Neufestsetzung der Statuten, Finanzresorm fanden in zufriedenstellender Weise ihre Er­ledigung. Angesichts der gesteigerten Anforderungen an die Kasse wurde einstimmig eine kleine Erhöhung der Beiträge beschlossen. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Vor­

stand und Bücherwart Herr Amtmann Mayer, Bizeoor- stand und Kassier Herr Kaufmann Berg, Schriftführer Herr Redakteur Paur, Bergnügungsrat Herr Rechtsanwalt Huß. Zu weiteren Ausschußmitgltedern wurden gewählt die Herren: Dentist Holzinger, Oberamtmann Kommerell, Ober­förster Kübler, Berw.-Aktuar Schwarzmaier, Oberpostsekretär Weeber und Seminaroberlehrer Weinbrenner. Anschließend an den geschäftlichen erfolgte ein recht gemütlicher geselliger Teil des Abends.

:: Franenarbeitsschnle. Die diesjährige Aus­stellung derselben, die am Sonntag stattfand, war, wie ihre Vorgängerinnen, sehr zahlreich besucht. Mit großem Interesse, ja mit allseitiger Bewunderung wurden die aus­gestellten Gegenstände betrachtet, die nach Anlage und Aus­führung auf größeren Ausstellungen konkurrenzfähig sein würden. Es wurde wiederum gezeigt, mit welchem Kunst­sinn, Geschick und Fleiß gelehrt und gearbeitet wird und zwar in jeder der Disciplinen, die in der Schule eingesührt sind. Der tadellose Weißzeug zeigte den einfachen und den kunstvoll gestopften Durchbruch; die Buntstickerei kam an Sosakissen, Tischläufern, Tischdecken, Behängen rc. in den mannigfaltigsten Formen zur Darstellung, und die Ausstell­ung der Kleider, Kostüme, Blousen reichhaltiger als je nahm ganz besonderes Interesse in Anspruch. Die vielen ausgelegten Zeichnungen bewiesen, daß unter sachkundiger Anleitung in modernem Sinne gearbeitet wird, und daß die Schülerinnen mit Freude in diesem Fache tätig sind. Die beiden Lehrerinnen haben sich wiederum den Dank und die Anerkennung der Sachverständigen erworben. Ebenfalls am Sonntag nachmittag hatte auch die Arbeitsschule der noch schulpflichtigen Mädchen, die unter der Leitung der beiden Frl. Sautter steht, eine Ausstellung veranstaltet. Mit hingebendem Fleiß führen die Lehrerinnen schon die kleinen Mädchen in die Elemente des Strickens und des Häkelns ein und bringen die vor der Konfirmation stehenden Schü­lerinnen so weit, daß diese ihr Konftrmationshemd selbst anfertigen können. Die Ausstellung enthielt des weiteren eine Menge niedlicher und praktischer Dinge und machte in ihrer Zusammenstellung einen äußerst wohlgefälligen Eindruck. Mögen Lehrerinnen und Schülerinnen unverdrossen weiter arbeiten I _

Wenden, 17. Dez. (Korr.) Heute früh verunglückte Ioh. Gg. Gauß, Holzhauer, dadurch, daß er durch das Garbenloch auf die Scheunenlenne fiel. Er hat sich !be­denkliche Verletzungen zugezogen.

Untertalheim, 16. Dez. (Korresp.) Bei der heutigen Gemeinderatswahl wurden an Stelle des von hier abge­zogenen Gemeinderats Clemens Zimmermann und an Stelle des res. Gemeinderats Stefan Lipp neu gewählt: Anton Klink, Bauer mit 90 Stimmen und Vinzenz Klink, Bauer mit 75 Stimmen. Bon 134 Wahlberechtigten haben 122 abgestimmt. Die hiesige Gemeinde bezog im Monat

Aus Krispis Hapleren.

Die TuriuerStampa" veröffentlicht aus den Papieren Crispis das Kapitel, in welchem Crispi von seinen Besuchen bei Bismarck in Friedrichsruh erzählt. Vieles davon ist von früher her bekannt; Einiges ist neu. So kam das Gespräch der beiden Staatsmänner auch einmal auf Napo­leon III.Napoleon III.," sagte Bismarck, .war nicht schlecht: er wollte das Gute." Als Crispi erwiderte, er Hobe es nie zu erreichen verstanden und sein Land nur dem Ruin entgegengeführt, äußerte Bismark:Er war ein Ig­norant. Ich war nicht wenig erstaunt, als ich mich davon überzeugen mußte: denn er hatte in einem deutschen Gym­nasium gelernt, und schon damals war der Unterricht in Deutschland ernst und gründlich. Er kannte die Geschichte nicht, ebenfalls die des ersten Kaiserreichs ausgenommen: aber auch diese betrachtete er nur nach seiner Weise, nur unter dem Gesichtspunkt der Verherrlichung Napoleons I. Sie war ihm nur für die kaiserliche Restauration lehrreich. Auf geographischem und statistischem Gebiete fehlten ihm die einfachsten Elementarkenntnifse. Das ging sogar soweit, daß Napoleon III. beim Ausbruch des orientalischen Krieges nicht wußte, daß Kronstadt eine Insel ist; er wollte Kavallerie dorthin schicken. Man hat seine Intelligenz stets allzusehr überschätzt und sein Her; zu wenig gewürdigt."

Die zweite Zusammenkunft Erispis und Bismarcks fand im August 1888 statt, bald nach dem Tode des alten Kaisers Wilhelm und des Kaisers Friedrich. Zu der ge­waltigen Arbeitslast des Fürsten gesellten sich noch andere Sorgen und Befürchtungen. Man sprach lange von den traurigen Erlebnissen der letzten Monate, und melancholisch bemerkte Bismarck:Seit einem Bterteljahrhundert habe

ich nicht einen freien Tag gehabt." Einige sorgenvolle Aeußerungen des großen Fürsten deuteten darauf hin, daß sein Verhältnis zu dem jungen Kaiser Trübungen ausgesetzt war. Die Reise des Kaisers nach Rom war beschlossen, und Crispi bestürmte den Fürsten, doch mitzukommen. Bismarck schützte allerlei äußere Gründe vor, aber als Crispi ihn immer von Neuem wiederlegte und ihn drängte, sagte der Fürst schließlich:Der Kaiser mußte mich auffordern, ihn zu begleiten. Ich kann nicht kommen und sagen: Hier bin ich, ich fahre mit. Trotz des Kaisers Güte zu mir hege ich Zweifel, daß er mich auffordert. Vielleicht ist das eine Rücksicht auf mein Alter; aber als er nach Petersburg reiste, erklärte er mir:Ich nehme Herbert mit," was jso viel hieß als: Du bleibst hier. Und das ist im Grunde auch durchaus verständlich; mein Sohn kann sich den Neigungen und dem Wesen Seiner Majestät leichter an­passen. Der Kaiser zählt 30 Jahre, Herbert 38, ich aber bin 74."Sie werden in Italien großartige Ovationen empfangen," 'agte Crispi, worauf Bismarck erwiderte: Schlimm, noch Schlimmer. In Gegenwart des Souve­räns soll jede Person, weiche es auch sei, zurücktreten. Als ich meinen verstorbenen Herrn begleitete, fühlte ich jedes Mal, wenn Hochrufe mir galien, wie er errötete." Am 23. August verließ Crispi Frtedrichsruh. Während sich der Zug in Bewegung setzte, schwang Bismarck seinen Hut und rief:Ich erwarte Sie also nächstes Jahr, unbedingt!" Doch das Schicksal bestimmte, daß die beiden Staatsmänner sich nie mehr wieder sehen sollten.

Humor und Geschäft.

Einige hübsche Anekdoten aus dem Geschäsisleden er­zählt ein Kleinkaufmann in der neuesten Nummer des Ma- nusakturist (Hannover).

Ein Bekannter von mir hat die angenehme Eigenschaft, daß ihn das Geschäft nie ausregen kann, er behält stets seinen köstlichen Humor. Hier einige Proben:

Ein junger Reisender macht ein Angebot in Wäsche. Mein Bekannter antwortet ihm, über den Artikel verfüge seine Frau. Der Reisende fragt nun, ob die Frau zu sprechen sei, da sagte er:Nein, meine Frau badet gerade." Re­spektvoll zieht der Reisende ab, um nach einer Stunde wiederzukommen. Er erinnert ihn an seine Antwort, die er vor einer Stunde bekommen habe. Da lachte er und ant­wortet:Ja, meine Frau badet nicht hier, die badet in Pyrmont."

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Der Inhaber einer Firma, der als großer Reinleger bekannt und gefürchtet war, besucht ihn mit seiner Samm­lung. Ersterer bedauert, daß das Verhältnis zwischen Gros­sisten und Detaillisten nicht mehr so intim sei wie früher; kürzlich habe er sich besonders gefreut, er sei zu einem Ge­schäftsfreunde gekommen, den er zwei Jahre nicht besucht habe, der habe sich so gefreut, daß er ihn zum Kaffee ein­geladen habe. Da sagte mein Bekannter ganz trocken: Wenn Sie mich zwei Jahre nicht besuchen, gebe ich ein Abendessen mit Champagner.

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Er schrieb einem Kunden, der ihm viel Geld schuldig war:Mein Gesundheitszustand steht im Gegensatz zu Ihrer Zahlungsweise. Ich werde immer kurzatmiger und Sie immer langatmiger."

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Er holt Auskunft über einen jungen Mann, der bei mir tätig gewesen ist, in folgender lakonischer Kürze ein: Karl Mayer seine Untugenden, die Tugenden gehen aus dem Zeugnis hervor."