Erscheint »glich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljührlich hier mit Trägerlrhn l.20 im Bezirks« und 16 Lw.-Berkehr 1.23 >r, im Ibrtgen Württemberg 1.S5 Monatsabonnementr nach BerhSttnis.

Fernsprecher Nr. 88.

d Aas«

86. Jahrgang. Fernsprecher Rr. 29.

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Beilage«:

Plauderstilbche«,

* Illustr. Sonntagsblat» und

Schwäb. Landwirt.

277

Samstag, dm 25. Aovemöer

Tages-Neuigkeiten.

Ls» Etsht und Land.

Nagold, 25. November 1S11.

Es geht los!

* Was denn — nun der Kampf um die Frage der Reichsfinanzen, denn darum dreht sich alles im deutschen Leben und beim nächsten Wahl- Kampf für den Reichstag.

Schon sind die Wahlaufrufe der Nationalliberalen Partei und der Fortschrittlichen Bolkspartei herausgegeben und auch im „Gesellschafter" abgedruckt. Wir bemerken, daß auch der Wahlaufruf der Konservativen Partei folgt, sobald er erschienen ist.

Damit wollen wir besagen, daß der „Gesellschafter" in der Zeit des Wahlkampfes jeder Partei zur Verfügung steht, denn wo nur eine Zeitung am Platze erscheint, ergibt sich das ja von selbst. Dabei möchte der „Gesellschafter" aber beachtet wissen, daß er nationalliberale Tendenz hat und aus wirtschaftlichem Gebiete einen ver­mittelnden Standpunkt einnimmt.

Soweit der bevorstehende Wahlkampf in sachlicher Weise mit Ausführungen wirtschaftlichen und sozialen Betreffs geführt wird, kann der Gedankenaustausch im redaktionellen Teil stattfinden, in dem Falle aber, wo er in persönlicher Weise oder irgendwie in Reibereien sich gefällt, selbstver­ständlich auch in allen Fällender programmatischen und partei­offiziellen Erklärungen für Kandidaten, müssen wir auf den Anzeigenteil verweisen.

Man darf uns diesen Hinweis zu gute halten, mit Rücksicht auf die bei früheren Anlässen heroorgetretenen Meinungsverschiedenheiten.

* Die Liliputaner haben gestern abend mit der Aus­stattungsposse „Der Rodelbaron" von Dr. Marion. Musik von W. Wiener, vorzüglich debütiert. Es ist eine köstliche Unterhaltung, zu sehen und zu hören, wie diese kleinen Menschlein sich bewegen, sprechen und singen mit einer Grazie und einer stimmlichen Begabung, die wirklich entzückend zu nennen ist. „So reizend, wenn sie tanzten, wenn sie fangen, so voll Verstand uno Würd' und Grazie?" Das Stück an sich ist eine Glanznummer feinsinniger Komik, verbunden mit dramatischem Effekt und hübschen Melodien. Leider war der Besuch nicht entsprechend den ausgezeichneten Leistungen. Es wäre den lieben Leu chen von Herzen zu wünschen, daß

sie heute nachmittag u. abend ein volles Haus sähen. „Der ge­stiefelte Kater" wird für Kinder von prächtiger Wirkung sein.

Ebhausen, 24. Nov. (Korr) Das Gemeindehaus hier macht gute Fortschritte. Diese Woche wurde ein Teil der Arbetten vergeben. Es mag dies den Handwerksleuten wie dem Bau förderlich sein, da für die nötigen Borbereit­ungen jetzt günstige Zeit ist. GewiUwird manches, das mit Interesse dem Bau entgegensieht, gern Näheres hören, was nun gemacht wird. Dazu wird nächsten Sonntag gute Ge­legenheit sein, zu der jedermann, besonders auch die Väter und Meister unserer Gemeinde eingeladen sind. Am Sonn­tag abend Vs8 Uhr hält der Zünglingsverein im Waldhorn­saal seinen Gemeindeabend mit den Ausführungen „In des Königs Rock", „Der Wengertschütz" und „Privatier Geb­hardt". Dazwischen wird Herr Werkmeister Marquardt die Pläne zum Gemeindehaus zeigen mit Erklärungen. Darum wird sich auch niemand das kleine Eintrittsgeld, das der guten Sache zukommt, reuen lassen.

r Leonberg, 24. Nov. In einer hier abgehaltenen Vertrauensmanns: Versammlung der Konservativen und des Bundes der Landwirte, die sehr zahlreich besucht war, hat der bisherige Abgeordnete des 4. Reichslagswahlkreises, Rechtsanwalt Roth, die ihm wiederum einmütig angetra­gene Kandidatur zum Reichstag angenommen.

p Oehringe», 24. Nov. In einer gestern hier ge­haltenen Bertrauensmännerversammlung des Bundes der Landwitte wurde mitgeteilt, daß der seitherige Reichstags­abgeordnete sür den 11. Wahlkreis, Vogt-Gochsen, sich bereit erklärt hat, die ihm wieder angetragene Kandidatur anzunehmen Dentfches Reich.

München, 24. Nov. In Thalkirchen ist heute vor­mittag der Romanschriftsteller Dr. Wilhelm Iensen im 75. Lebensjahr gestorben.

Köln, 23. Nov. Das Militärlustschiff „L. Z. 9" ist gegen 3 Uhr nachmittags hier gelandet. Die Fahrzeit von Friedrichshofen bis hierher betmg etwa ?Vs Stunden.

Ausland.

Triest, 24. Novbr. Der italiensche Dampfer „Ro- magna" ist nachts infolge Sturmes gesunken. Bon 70 Insassen find 60 ertrunken. Der Rest ist vom Dampfer „Tirol" gerettet.

Rom, 24. Nov. Das aus dem Florentiner Museum von San Marco geraubte Madonnen-Tabernakelbild von Beato Angelico wurde in Florenz als Postpaket unversehrt wiederqefunden. Der Absender entfloh.

Saumur, 24. Nov. Es ist den Soldaten gelungen, die 11 Reisenden, die sich aus das Dach eines Wagens des bei Montreuil in den Fluß gestürzten Zuges gerettet hatten, in Sicherheit zu bringen.

VV Liverpool, 24. Nov. Bei einer Explosion in einer Oelkuchenfabrtk wurden 33 Personen getötet und 75 verletzt.

Tokio, 24. Nov. Der japanische Torpedobootszer­störer „Harusomo" ist im Sturm untergegangen. 45 Mann der Besatzung sind umgekommen.I

Blockade der Dardanellen.

Konstantinopel, 23. Nov. Am 26. November wird wie heute hier bekannt wurde, Italien die Blockade der Dardanellen erklären. Der Großwesir berief nachmittags einen besonderen Ministerrat zusammen. Während dieser beriet, trafen'der österreichische und der russische Botschafter auf der Pforte ein. Der Großwesir und der Minister des Auswärtigen verließen daraufhin den Ministerrat, um mit. den beiden Diplomaten zu konferieren. Tscharykow be­stätigte die Absicht Italiens, über die Dardanellen die Blockade zu verhängen; über das Verhalten der nächst der Türkei an den Dardanellen am meisten interresstetten Macht, eben Rußland, äußerte sich Tscharykow ausweichend.

Der Aufstand i« China.

Peking, 23. Nov. Die Ermordung von Euro päern in Scheust dauert an. Auch 20000 Mandfchu wurden hingemordet.

Die zweitägige heiße Schlacht bei Hankau hatte sür keine der beiden kämpfenden Seiten ein Resultat. Fünf­tausend Tote liegen aus dem Schlachtfelds von Hankau unbeeidigt.

Die Mächte beraten über eingreifende Mittel mit Puan- schikai und geben dem Thron ihre Unterstützung bei Wider­herstellung der monarchischen Gewalt kund. Die Uneinig­keit unter den Revolutionären ist überall bemerkbar.

Mutmaßt. Wetter am Sonntag und Montag.

Vorwiegend trockenes, zum Teil nebeliges und kälteres Wetter.

Hiezu ein zweites Blatt und das Illustrierte Sonntagshlatt Nr. 48

Druck und Bettag der <8. W. Zalsersehen Buchdruckerei lSinil

Zatser Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Panr.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des

Adam Keppler, Bauers in Egenhausen,

wurde heute am 24. November 1911, mittags 12 Uhr, das Konkurs­verfahren eröffnet.

Der Bezirksnotar Beck in Altensteig ist zum Konkursverwalter emannt.

Konkursforderungen sind bis zum 14. Dezember 1911 bei dem Gerichte anzumelden..

Es ist zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des emannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in § 132 u. 134 der Konkursordnung bezeichnten Gegenstände, und zur Prüfung der ange­meldeten Forderungen aus

Freitag, den 22. Dezember 1911, vormittags 10^ Uhr,

vor ddm Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufge­geben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Be­friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 14. Dezember 1911 Anzeige zu machen.

Nagold, den 24. November 1911.

Gerichtsschreiberei K. Amtgerichts:

Heyd.

Rotfelden.

Schafwei-e Verpachtung.

Die hiesige Schafweide, welche im Vor­sommer mit 135 Stück und im Nachsommer mit 200 St. Schafen befahren werden darf, wird am

Srmslog, re« 2 . Der. ds. 35.,

nachmittags L Uhr, auf hiesigem Rathause auf 3 Jahre in Pacht gegeben.

Gemeinderat.

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25. Mv. 1911.

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