Mhelm-Kanat parieren unc see sein. Infolge der Mobilisierung der italienischen Kriegsflotte begab sich der Manneattache bei der Botschaft in Rom, Kapitän z. S., Fuchs, nach den italienischen Kriegshäfen. Die „Elsaß" ist gestern abend um 10 Uhr bei Holtenau in den Kaiser Wilhelm-Kanal eingelaufen. Die Fahrt durch den Kanal erfolgte während der Nacht, damit die Baggerarbeiten beim Erweiterungsbau des Kanals nicht gestört werden. Samstag früh wird das Schiff auf der Elbe eintreffen. Wie nochmals bestimmt versichert wird, geht die „Elsaß" zum Schutz der deutschen Interessen direkt > nach Tripolis.
Auch andere Mächte treffen Maßregeln. So wird gemeldet:
Toulon, 29. Sept. Dem Panzerkreuzer „Ernest Renan" ging der Befehl zu, anläßlich des italienisch-türkischen Konflikts im Lause des Nachmittags alle Vorbereitungen zur Ausfahrt zu treffen.
Tunis, 30. Sept. Nach einem aus Malta stammenden unbestätigten Gerücht soll der englische Kreuzer „Medea" abgegangen sein, um Bomba, den natürlichen Hafen zwischen Derna und Alexandrien zu besetzen.
Die Heranziehung der Kretafrage.
In der Tat wird jetzt auch die Kretafrage mit dem türkisch-italienischen Krieg vermengt, und zwar nicht bloß seitens der Türken, sondern im entgegengesetzten Sinn seitens der Kreter. Die bei Megapotamos aus Kreta versammelten Anhänger der Wiedervereinigung Kretas mit Griechenland beschlossen auf Vorschlag von Doskalojannis und im Einvernehmen mit Michelidakis nicht nur die Entsendung von griechischen Abgeordneten in die hellenische Kammer, sondern die sofortige Verkündigung der Bereinigung der Insel mit Griechenland durch die Bezeichnung des die Insel provisorisch verwaltenden Exekutio-Komitee als königlich griechisches Exekutivkomitee für Kreta.
Konstantinopel, 30. Sept. Hier wird mit ziemlicher Sicherheit behauptet, daß von der Türkei ein Einmarsch in Thessalien erfolgen wird. Man wisse genau, daß dann die Mächte Einspruch erheben werden, wolle sich aber dann auf das Vorgehen Italiens in Tripolis berufen. Die Türkei wolle sich Griechenland gegenüber schadlos halten. Ein türkischer Staatsmann sagte: Wir werden von Athen saus mit Rom verhandeln.
Der Sturz der türkischen Regierung.
Paris, 30. Sept. Die Agence Haoas meldet aus Konstantinopel von 10 Uhr abends: Das Kabinett Hakki Pascha ist zurückgetreten. Said Kascha ist zum Großwesir ernannt worden, Kamil Pascha zum Minister des Aeußern. Mahmud Schewket Pascha bleibt Kriegsminister.
Konstantinopel, 29. Sept. Der Marineminister Mahmud Muchtar Pascha, der in London weilt, wurde telegraphisch zurückberufen und ist in Konstantinopel einge- troffen. _
Wien, 30. Sept. Man ist in Wien unterrichtet, daß Italien vier Armeekorps mobilisiert habe, zwei im Süden für Tripolis und zwei im Norden für die österreichische Grenze, da Italien glaubt, sich für alle Eventualitäten schützen zu müssen.
r Paris, 30. Sept. Die Agence Haoas meldet aus Saloniki: Ein italienischer Kreuzer hat ein türkisches Torpedoboot im Hafen von Prevesa zerstört und Truppen gelandet. Die Militärbehörden lassen ein Bataillon Soldaten nach Prevesa abgehen.
r Rom, 30. Sept. Nach Blättermeldungen aus Tripolis näherten sich gestern vormittag 10 Uhr die italienischen Kreuzer dem Quai. Ein italienischer Torpedobootszerstörer lies um 11 Uhr in den Hafen ein. Seine Ankunft machte auf die Türken und Araber einen ungeheuren Eindruck. Unter Vorantragung der Fahne stiegen mehrere Marineoffiziere an Land, die den türkischen Behörden das Ultimatum Italiens verkündeten. Darauf ordnete Vize- Konsul Galli die Einschiffung der Italiener, die sich auf dem
Zwischenfall hat sich bisher nicht ereignet.
Tripolis, 30. Septbr. Es ist hier bis 9 Uhr vormittag gegenseitig noch zukeinerseindseligenAktion gekommen. Die Türken und Italiener nehmen beiderseits eine zuwartende Haltung ein. Es laufen Gerüchte um, die aus den Eingeborenenkreisen herrühren, nach denen bereits eine Landung italienischer Truppen an der Küste westlich von Tripolis stattgefunden habe.
Rom, 30. Sept. „Corr. de Ser." veröffentlicht die Meldung von der vergeblichen Aufforderung des italienischen Parlamentärs, des Schiffsleutnants Graf Lovatelli in Tripolis mit der Weisung des Ministers des Aeußern: Die türkischen Behörden haben die Aufforderung der italienischen Flotte zur Uebergabe der Stadt zurückgewiesen, worauf die italienischen Truppen in Tripolis an Land gingen.
r Tripolis, 30. Sept. Das italienische Geschwader hat heute morgen IOV 2 Uhr das Feuer aus die Forts der Stadt eröffnet.
Rom, 30. Sept. Die Agenzia Stefani meldet: Das Marineministerium hat folgendes Telegramm aus Casso Santa di Lenco erhalten: Die Torpedobootszerstörer „Artigliere" und „Corraziere" haben heute vormittag bei Prevesa einen feindlichen Torpedobootszerstörer und ein Torpedoboot in Grund geschossen. Der „Corraziere" befindet sich auf der Fahrt nach Tarent, wohin er eine gekaperte Jacht begleitet. Der Torpedobootzerstörer „Alpino" hat einen Dampfer mit griechischer Besatzung ausgebracht, der von Norden kommend, im Begriff war, in den Hafen von Prevesa mit 5 türkischen Ossizieren, 102 türkischen Soldaten und einer großen Menge Munition und Getreide anzufahren. Die Italiener hatten keine Verluste.
r Rom, 30. Sept. Giornale d'Italia meldet aus Tripolis unter dem gestrigen Tage: Bei einer heute früh stattgehabten Versammlung der Offiziere der türkischen Garnison ließ der stellvertretende Mali eine Depesche der ottomanischen Regierung verlesen, in der die allergrößte Ordnung und die absolute Zurückhaltung gegenüber den europäischen Einwohnern anempfohlen und die Ankunft von zwei Schiffen mit Truppen, Waffen und Munition ange- küudigt wird. — Mittags verließen mehr als 1000 Kamele die Stadt, mit Waren und Munition beladen, die aus dem Dampfer „Deras" ausgeschifft worden sind. Dieser Transport ist für die Araber im Innern bestimmt, welche die türkische Regierung zur Unterstützung gegen die italienischen Landungen gewinnen will.
r Konstautmopel, 1. OKI. Es wird behauptet, daß der Pforte eine Depesche zugegangen sei, nach welcher die Italiener gestern nachmittag unter Bedeckung von drei Kreuzern und vier Torpedobooten die Landung bei Prevesa außerhalb Schußweite der Kanonen der Festung begonnen hätten. Die Redifs von Ianina seien mobilisiert worden.
r Bert, 1. Okt. Wie versichert wird, kreuzen mehrere türkische Torpedoboote im Adriameer und bedrohen die Dampfer, die dasselbe durchqueren und an den Küsten von Dalmatien, Montenegro und entlang zu fahren
suchen. Die Handelsschiffahrt stockt.
Paris, 1. Okt. Zu der Meldung über das von dem italienischen Geschwader gegen die Forts von Tripolis eröffneis Bombardement läßt sich die Agence Haoas weiter melden, daß das Feuer auf die Forts bereits unmittelbar nach dem Beginn wieder ausgehört habe: Die türkischen Truppen seien im Begriff, Tripolis zu räumen, und sich in das Innere des Landes zurückzuziehen.
r Konstautmopel, 1. Okt. Die hier verbreiteten und ins Ausland telegraphierten Nachrichten über Kämpfe zwischen der türkischen und der italienischen Flotte werden telegraphisch dementiert. Den letzten der türkischen Presse erteilten Informationen zufolge befindet sich die türkische Flotte in Sicherheit und soll heute nachmittag in den Dardanellen eintreffen. Das Pressebureau teilt mit, daß das Marine- ministerium der hiesigen Presse verboten nabe, andere als amtliche Meldungen über die Flotte zu veröffentlichen. Der Chefredakteur eines türkischen Blattes, der eine Extraausgabe mit der falschen Meldung veranstaltete, daß die tür-
wtrd kriegsgerichtlich verfolgt.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Stuttgart, 30. Sept. (Mostobstmarkt aus dem Nordbahnhos). Ausgestellt waren 147 Wagen, davon neu zugesührt 89 Wagen, nach auswärts abgegangen 69 Wagen. Preis waggonsweise für 10 OVO kr- Aepfel 1180—1300 Zufuhr aus Italien 48 Wagen 1180—1290 Frankreich 42 Wagen 1180-1260 Oesterreich-Ungarn 9 Wagen 1270—1300 Preis im Kleinverkaus für Aepfel 6.30 —6.70 der Zentner. Marktlage: lebhaft.
r Stuttgart, 30. Sept. Auf dem heutigen Gioßmarkt galten folgende Preise: Zwetschgen 10—11 /H, Pfirsiche 10—30 Aepfel 12—18 ^>, Birnen 10—20 /H, Preiselbeeren 50 /H, Nüsse45—50 ,iz, Trauben 30 per Pfund. — Dem Kartoffelgroßmarkt waren einige hundert Zentner zugeführt. Preis 4.80—6.20 per Ztr. -- Filder- kraut kostete 25 -30 per Stück. Zufuhr etwa 1100 Stück.
Herbstuachrichten.
Tamm, 30. Sept. Die Lese des Frühgewächses hat begonnen, f/z Herbst ist zu erwarten, einige Weinberge geben einen „Glücksherbst". Roch kein Kauf, verschiedenes verstellt aus Mittelpreis.
Marbach a. N., 30. Sept. Borlese hat begonnen. Erträgnis ca. 1500 lO. Qualität ausgezeichnet. Noch keine feste Käufe.
, Auswärtige Todesfälle.
Christoph Weissert, Ebhausen: Frida Stemmler, geb. Oechslen, 26 I-, Rottenburg.
Eiu Nebel kourmt selten allein. Zu den Dürreschäden dieses Jahres droht ein neues Fehljahr, weil der augetrocknete Boden uud der mangelhafte Stallmist nur wenig Nährstoffe für die Saaten hergeben können. Das Kgl. Preußische Staatswinisterium hat zur rLd- Wendung der Gefahr den Frachttarif für die Düngemittel auf die Hälfte herabgesetzt mit der ausdrücklichen Begründung, daß ein verstärkter Verbrauch an Düngemitteln infolge der Austrocknung des Bodens und insbesondere infolge der Verschlechterung des natürliche« Düngers bei dem Mangel an Streumittel« erwünscht ist. In der Tat kann nur eine kräftige Düngung Vorbeugen. Um eine kräftige Pflanzenentwickelung hervorzurufen nnd um die Saat vor Auswinterung zu schützen, leistet eine Thomasmehldüngung von 6 bis 8 3? pro b» vor der Saat oder, wo diese schon bestellt, nach der Saat als Kopfdüngung vorzügliche Dienste
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