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Fernsprecher Nr. 29.

83. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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* Wustr. Soootagsblatt und

Schwöb. Landwirt.

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Ireitag, dm 1. September

19 LI

Amtliches.

Ausstellung für kirchliche Kunst.

Veranstaltet von der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel.

Dauer 1. August bis 15. Oktober 1911.

Alte Abteilung im Landesgewerbemuseum in Stutt­gart (König Karl-Halle) geöffnet Werktags von 10 bis 12Vs Uhr und 2 bis 5 Uhr. Sonntags von 11 bis 3 Uhr.

Eintritt frei.

Neue Abteilung im gegenüberliegenden Ausstellungs­gebäude, Kanzleistr. 28, geöffnet täglich von 10 bis 5 Uhr.

Im 1. Stock des neuen Ausstellungsgebüudes Vor­führung von Kirchenbauten in Farbenphotographie täglich vormittags 11 Uhr, an Werktagen nachmittags 5 Uhr, a.- Sonntagen nachmittags 3 und 4 Uhr.

Eintritt im Ausstellungsgebäude von 10 bis 1 Uhr mit Lichtbildern 50 ^>, ohne Lichtbilder 30 /H,, von 1 bis 5 Uhr mit Lichtbildern 30 V>, ohne Lichtbilder 20 V>-

Stuttgart, 10. Aug. 1911. gez. Mosthaf.

Kgl' Hbercrnrt Wagold. Bekanntmachung betr. Maul- und Klauenseuche.

In Deckenpfronn Oberamt Calw ist die Seuche erloschen. Der Oberamtsbezirk Calw ist wieder seuchenfrei.

Nagold, den 30. Aug. 1911.

^ Mayer, Amtmann.

Berichtigung.

In der im Gesellschafter vom 24. Aua. 1911 Nr. 197, veröffentlichten Uebersicht über die Ergebnisse der Farrenfchau ISlÄ sind bei der Gemeinde Schönbronn als vorhanden aufgeführt: 1 Farren II. und 2 Farren III. Klasse. Diese Angabe ist dahin zu berichtigen, daß in dieser Gemeinde 1 Farren I. und 2 Farren III Klasse gehalten werden.

Nagold, den 30. August 1911.

Amtmann Mayer.

Lages-Neuigkeiten.

Nus Stadt «sd Land.

Nagotd, t. September 181t

* Vom Rathaus. Gemeinsame Sitzung der bürgerlichen Kollegien. Forstoerwalter Birk referiert, daß durch die Trockenheit ca. 50 Morgen Kulturen ver­nichtet seien und der Schaden auf ca. 4000 ^ zu berechnen sei. Laut Erlaß des K. Ministeriums des Innern wird der Beschluß vom 12. Juli betr. Ortsbausatzung enthaltend die Festsetzung der Gebühren für die Genehmigung eines Baues gemäß Art. 123 der neuen Bauordnung nicht be­anstandet. Hiezu wird weiter beschlossen, daß auch für die wiederholte Genehmigung eines gebührenpflichtigen Baues, dessen frühere Genehmigung gemäß Art. 117 Abs. 1 außer Wirkung getreten ist und für die Genehmigung von Aende- rungen an genehmigten Plänen solcher Bauten, sowie für die Bewilligung der Befreiung von baupolizeilichen Bor­schristen Gebühren erhoben werden und zwar nach Maßgabe der im Gesellschafter zu veröffentlichenden Bekanntmachung. Mitgelerlt wird, daß sich die Gehälter der Lehrerinnen an der Frauenardeitsschule erhöhen und zwar bei der ersten Lehrerin um 270 und bei der zweiten Lehrerin um 68 Beschlossen wird auch das Schulgeld zu erhöhen; für solche die sämtliche Stunden besuchen von 27 ^ aus 30 für solche, welche die obligatorischen Stunden be­suchen, von 21 aus 24 Nach dem Erlaß des Ge­

werbeoberschulrats ist der Gehalt des Gewerbelehrers zu erhöhen zunächst um 400 ^ auf 2600 neben 220 ^ Wohnungsqekd. Verlesen wird ein Bericht des Bibliothe­kars der Bolksbibliothek, wonach diese nun 829 Bände umfaßt, so daß die Bibliothek nun in das städtische Eigen­tum übergehen sollte, auch wird vorgeschiagen, einen Kata­log drucken zu lasten. Auf das Gesuch des Bibliothekars, dessen verschiedene Aufgaben und Bemühungen geschildert werden, ihm eine jährliche Entschädigung zu bewilligen, wird an Stelle der nachgesuchten 120 ^ eine Belohnung von 60 genehmigt und auf Antrag ein Komitee aufgestellt, bestehend aus dem Vorsitzenden und je einem Gemeinderats­und Bürgerausschußmitglied, welches die Angelegenheiten der Bibliothek besorgen wird. Verlesen wird eine Ein­gabe des Freien Arbeitervereins mit der Bitte um Anschaff­ung einer Michwage, ebenso eine mitBiehbesitzer" unter­schriebene Eingabe, die dasselbe wünscht. Verlesen wird hiezu ein Beschluß des Gemeinderats und eine Aeußerung in der Sache von Oberamtstierarzt Metzger vom Jahre 1908. Eine neuerliche Aeußerung des Herm Oderamtstierarzt besagt, daß eine Gelegenheit zurAntersuchung der Milch wünschenswert

sei. Falls gute Milch geliefert werde, sei der verlangte Preis von 20 ^ nicht zu hoch. Hiezu führt der Vorsitzende aus: Die Anschaffung einer Milchwage sei zu empfehlen, doch reiche dieses Auskunftsmittel noch nicht hin um eine Strafverfolgung wegen Nahrungsmittelsälschung herbeiführen zu können. Dies könne erst durch Untersuchung seitens eines Sachverständigen also eines geprüften Nahrungsmittel­chemikers, welcher vertragsmäßige Anstellung verlangen würde, erreicht werden. Im Bezirk Oberndorf bestehe diese Einrichtung: der Sachverständige beziehe ein Gehalt von 300 ^ sowie Diäten und Reisekosten. Beschlossen wird durch Abstimmung in dieser Sache zunächst Erkundigungen von der Landwirtschaft!. Hochschule in Hohenheim einzu­holen, welche ebenfalls Milchuntersuchungen besorge. Mitgeteilt wird, daß die Voranschläge der verschiedenen städtischen Etats für 19111912 die Dollziehbarkeitserklä- rung des K. Oberamts erhalten haben. Verlesen wird die Bekanntmachung des K. Oberomts im Amtsblatt betr. Pflanzenschutz. Der Vorsitzende teilt mit, daß kürzlich in Oberjettingen eine Besprechung über die Weiterführung des Autoverkehrs HerrenbergNagoldHaiterbach stattge­funden habe, wobei berichtet worden sei, daß in den 39 Tagen seit Beginn der Probefahrten ein Ueberschuß von 144 ^ 66 ^ erzielt wurde: cs entfallen auf den Tag durchschnittlich 70 ^ 37z Einnahme und eine Beförde­rung von 7,3 Personen pro Kilometer, während 5 Perso­nen in der Rentabilitätsberechnung angenommen worden waren. Hienach dürfte an der Rentabilität nicht zu zwei­feln sein; da die Frage der definitiven Einrichtung wegen der Vorbereitungen bezw. die Verhandlungen noch längere Zeit beanspruchen, so sei vorgeschlagen, die Probefahrten, welche am 15. September beendigt wären, vorerst weiter- zusühren. Das Kollegium ist damit einverstanden und be­schließt sich an her Sache gemäß des früheren Beschlusses weiter zu beteiligen. Vs 12 Uhr. Gemeinderpt allein. Genehmigt wird ein Baugesuch und verschiedene minder­wichtige Gegenstände erledigt. Mitgeteilt wird, daß im Frauendad 93 eingenommen wurden, ferner daß die Wasserzinseinnahme pro 1910 5900 ^ betrug, wozu noch ca 400 von der Eisenbahn kommen.

Abschied. Heute verließ Herr Hauptlehrer Ha über unsere Stadt, die ihm seit 13 Jahren zur zweiten Heimat geworden war und in der er über 4 Jahre die Kleinen in die Anfangsgründe des Wissens einsühren durfte, um sein erstes Dcfinilioum in Wittlensweiler bei Freudenstadt anzu­treten. Wie ihm bei einem von zwei Lehrervereinen einbe- rufenen zahlreich besuchten Abschied von maßgebender Seite bezeugt wurde, hat er seine ihm übertragene Arbeit mit viel Treue, Fleiß. Geschick und Erfolg ausgeübt und sich die Liebe und Anhänglichkeit seiner Schüler und wie bei erwähntem Abschied ebenfalls zu beredtem Ausdruck kam den herzlichen Dank und das volle Vertrauen der Eltern seiner Pflegebefohlenen allezeit erworben. Es begleiten des­wegen den ebenso tüchtigen und gewissenhaften wie beschei­denen und stillen Lehrer, den edlen und gesinnungstüchtigen Freund und den friedliebenden Kollegen die besten Wünsche auf seinen neuen Wirkungsort. Möge es ihm vergönnt sein, auch dorr sich bald die Herzen seiner Schüler und deren Angehörigen zu gewinnen zu einer gesegneten und gedeihlichen Unterrichts- und Erziehungsarbeit.

* Die Handwerkskammer Reutlingen macht im Inseratenteil unserer heutigen Nummer auf die Veranstal­tung von Meisterprüfungen in den Monaten November und Dezember 1911 und Januar 1912 aufmerksam. Wir selbst möchten nicht verfehlen, noch besonders darauf hinzuweisen.

Beförsterungsgebiihr. Das Körperschaftsforstgesetz, das mit dem !. Juli'in Kraft getreten ist, sieht als Ersatz für die Kosten der technischen Betriebssührung der Körper­schaftswaidungen an die Staatskasse einen Beitrag von jährlich 1,60 für das Hektar Waldfläche vor. Gegen­über der seitherigen Bcförsterungsgebühr von 80 bedeutet dies einen Ausschlag von 100°/g. Eine Erleichterung für die Körperschaften besieht darin, daß die Staatsbeförsterung innerhalb sechs Monaten vom Zeitpunkt der Verkündung des Gesetzes, den 21. August 1911 ab, von den Gemeinden gekündigt werden kann. Es hört dann die Bewirtschaftung der körperschaftlichen Waldungen durch die Organe der Staatsforstoerwaltung drei Monate nach der Kündigung auf. Wird nicht gekündigt, so dauert der Vertrag zehn Jahre lang vom Beginn der Uebernahme der Wirtschafts­führung durch den Staat.

r Hühnerjagd. Für unsere Jäger beginnt nun bald wieder eine Zeit der Freude und Lust, die Zeit, in der sie mit Flinte und Rucksack versehen und in Begleitung des treuen Hundes hinausziehen können in Feld und Wald, um dem edlen Waidwerk zu obliegen. Am 1. September beginnt die Jagd aus Rebhühner, Wachteln, Fasanenhennen

und Hähne, sowie auf Auer-, Birk- und Haselhähne. Das Alter der Rebhühner erkennt man, wie bei jedem Geflügel, in erster Linie an der Farbe des Schnabels und der Füße. Die Jährlinge prangen im Schmuck ganz hell­gelber Füße, die mit spitzen Krallen besetzt sind, außerdem haben sie einen fast völlig schwarzen und ebenso spitzen Schnabel aufzuweisen. Alles das verschwindet von Jahr zu Jahr immer mehr. Hühner mit hellgrauen Füßen sind zwei­jährig, sie sind zwar nicht so zart wie die jüngeren aber da­für viel feister.

* Vom Tage. In dem Gärtchen des Schweine­händlers Kienle im Zwinge! steht ein Pslaumenbäumchen in voller Blüte. _

s) Rohrdorf, 31. Aug. Zu einer Abschiedsfeier für Herrn Ochsenwirt Michael Seeg er, welcher nach Ebhausen verzieht, hatte sich gestern abend eine stattliche Anzahl Herren imOchsen" eingesunden. Herr Fabrikant Ä. Koch gedachte in herzlichen Worten der herben Schicksalsschläge die die Familie Seeger seit Jahren getroffen und hob rühmend her­vor, wie Herr Seeger es in 46jähriger, rastloser Arbeit und großer Geschäststüchtigkeit verstanden habe, dem Rohrdorfer Ochsen" ein Renommee zu verschaffen, das weit hinaus übers Oberamt bekannt sei. Redner wünschte, daß es Herrn und Frau Seeger doch noch beschieden sein möge, einige Jahre wohlverdienter Ruhe genießen zu können. Ochsenwirt Seeger sprach tief bewegt feinen innigen Dank aus für das reiche, ihm allseitig entgegengebrachte Wohlwollen. Mehrere ge­meinschaftlich gesungene Lieder gaben der Feier einen hübschen Rahmen. _

r Neuenbürg» 31. Aug. (Die Herren der Straße.) Bei einer Beerdigung ereignete sich am neuen Friedhof auf der Straße von Neuenbürg nach Höfen ein bedauerlicher Unfall. Ein Kutscher wollte umkehren, als im sch nellsten Tempo ein fremdes Auto, mit zwei Damen als Insassen, von Neuenbürg her direkt in die Pferde Hineinsuhr, wodurch diese umgeworfen wurden und sich überschlugen. Dem einen wurde das Knie und der Bauch aufgerissen. Das Auto wurde leicht beschädigt. Der Kutscher und die Insassen des Autos kamen mit dem Schrecken davon.

r Stuttgart, 31. Aug. (Zum Gedächtnis.) Heute vor 10 Jahren am 31. August 1901 schloß der in allen Schichten der Bevölkerung Württembergs verehrte Prinz Hermann von Weimar für immer das freundliche Auge, das so herzlich blicken konnte. Die vielen Vertret­ungen König Karls bei öffentlichen Anlässen und insbeson­dere seine Tätigkeit im Präsidium des Württembergischen Kriegerbundes brachten ihn dem Volk nahe. Bielen be- brängten Veteranen und mancher bedürftigen Witwe half er durch rechtzeitiges Einschreiten. Zahlreiche Wohlfahrtsein­richtungen hals er durch Fürsprache zur rechten Zeit und am rechten Ort gründen. Darum hat auch schon mancher biedere Mann vom Lande an seinem schlichten Denkmal in der Neckarstraße aus Verehrung, die über den Tod hinausreicht den Hut gezogen.

p Stuttgart, 31. Aug. Die Neuordnung der kat­holischen Feiertage wird, dem Deutschen Bolksblatt zufolge, voraussichtlich erst mit dem I. Januar in Kraft treten. Bis dahin bleibt die seitherige Feiertagsordnung in Geltung.

Tübingen, 31. Aug. Professor Dr. v. Wendt, Vertreter der Universität in der Ersten Kammer seit 1908, ist im Alter von 65 Jahren nach längerem Leiden gestor­ben.

Möhringen-Filder, 29. Aug. Als heute mittag kurz nach 12 Uhr der GLterzug (Plieningen-Möhringen) den Uebergang beim Landhaus passierte, fuhr ein Privat- Automobil bei der Straßenkreuzung bis dicht an den fahren­den Zug heran, wendete sich jedoch noch im letzten Augen­blick und wurde so nur noch leicht von der Seite vom Zuge erfaßt. Das Verdeck wurde vom Auto abgerissen und dieses selbst beschädigt. Die Insassen, Brauereidirektor Höhrer und Frau, sowie Brauereibesitzer Seiferer von Aalen, kamen mit Ausnahme der Dame, die am Arm Verletzungen davontrug mit dem Schrecken davon.

r Auingen OA. Münsingen, 31. Aug. (Ein Beißer). Zwischen dem Truppenübungsplatz und Münsingen hält sich gegenwärtig ein Wagnergeselle auf, der beißt. Nachdem er mit politischenSprüchen" bei seinen Trinknachbarn keinen Beifall gesunden, bekam er plötzlich, wie ein gereizter Hund, einen Wutanfall, wobei er einem Glasermeister, der ihm mit seinen langen Fingem zu nahe kam, mehrere Finger beinahe abbiß und ihn, als er die Flucht ergriff, sogar am Hinter­teil verletzte. Noch schlimmer ging es dem Gastwirt, der den bissigen Menschen zur Ordnung wies und von ihm plötzlich in den Arm gebissen wurde, daß er ärztliche Behänd-

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