Erschein! täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1.16 mit Trägerlohn 1.W im Bezirks
und 10 Lvr.-Verdehr 1.25 im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonnemenls nach Verhältnis.
er Geskllschiistn
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Fernsprecher Nr. 28.
85. Jahrgang.
Fernsprecher Nr. 29.
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Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen: Plauderftiibchen, Illustr. Sonntagsblatt und
Schwäb. Landwirt.
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K. Hbevarnt Wcrgokö. !
An die Schultheistenämter.
Aufkauf von Zuchtfarren in der Schweiz.
Es ist beabsichtigt, zur Förderung der Viehzucht auch in diesem Jahr wieder einen Aufkauf von Qrigiual- fümmenthaler Farren in der Schweiz zu veranstalten.
Um nun zu wissen, wie viele Tiere aufgckauft werden sollen, wollen die Herren Ortsvorfteher nach Befragen der Farrenhalter und der (Hemcindekottegicn bis spätestens SS. d. M. anzeigen, ob und wieviel Harren in ihren Gemeinden zum Bezug aus der Schweiz bestellt- werden.
Für die heurige Bersteigermig der Farren Md folgende Bedingungen festgeiegt:
1. Jeder Besteller hat so viel Tiere als er bestellt -Zu ersteigem oder abzunchmen.
2. Es wird nur insoweit und solange Garantie geleistet, als solche zugesagt wird, was insbesondere hinsichtlich des Zungenschlags zu beachten ist.
3. Es findet nur eine Versteigerung statt. Steigtzrnngs- einhst 5 ./t, über 1000 ^ 10
-4.-Die Tiere werden von der Tnkausskommission in der Weise geschätzt, daß die GesamtschätzungssumSe gleich der Gesamtankausssumme znzüglich Unkosten ist. Feder Steigerer hat mindestens den so ermittelten Preis zu bieten und wird unter diesem Preis kein Tier abgegeben.
.5. Tiere, welche bei der Versteigerung keiMN Käufer finden, Werder sofort nach Versteigerung unter die Besteller, dier-noch kein Tier ersteigert haben, verlost; für dm verlosten Tiere Ist der ermittelte Ächätzungs- preis zu milchten.
H. Ein etwaiger Mehrerlös wird unter Amtliche Abnehmer verlkilt.
'7. Die UeberMbe an den Verkäufer erfolgt sofort; im Falle vettpäteter Abnahme hat der Käufer ein Fattergeld von 2 ^ pro Tag und Kops, zu entrichten.
8. Der Kaufpreis ist nebst 2 Trinkgeld binnen vier Wochen zu entrichten.
9. Streitigkeiten werd« unter Ausschluß des Rechtsweges mm einem Schiedsgericht von drei Mitgliedern entschieden: jede Partei wählt ein Mitglied, während Viele beiden dann -den Obmann zu wählen haben.
Bei Bestellungen-Md diese Bedingungen ausdrücklich
mnzuerkennen.
Der Ankauf wird ^rei genügender Bestellung in aller Bälde stattfiaden.
Bemerk wird, dTß die AmtsversEmlung 120/<, der ^ Kosten des Ankaufs osr. Original- bezw. Dollblut-Simmen-! thater-Farrcn l. Klasie alljährlich bewillrv! und zwar auch ! an die PttcatsarrenhsAer. i
Den. 11. Juli 19L1. Kommerell.
Württestchergischer Landtag.
x Stuttgart, 18. Juli. Die Zweite Kammer hat heute die Beratung des Sportelg'esetzes bei No. .8' (Automatrn) fortgesetzt. Keil (Soz.) beantragte, Automaten, die in den Verkaufsräumen des Eigentümers aufgestellt sind utderen BehälterWaren gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit abaeben, die -Är diesen Verkaufsräumen feilgehalten werden, ferner auch solche, die zur Verabreichung von Speisen und Getränken in Restaurationen dienen, von der Sportel zu befreien. Der Berichterstatter Häfsner (Natt.) begründete die AuHchußanträge, die von der Abgabe befreiten Automaten zu gemeinnützigem-Zwecken und solche für häusliche und kleingewerbliche Zwecke. Der Berichterstatter stellte einen Antwg, der sich auf die Lösung von Steuer- Karten für die Automaten bezog. Bei der Abstimmung wurde ein Antrag-E l s a s (Bp.), -die Regierungsvorlage wieder herzustellen;; gegen die Stimmen der Dolkspartei abgelehnt Der Antrag Keil wurde in seiner ersten Hälfte gegen, die Stimme« der Nationalliberalen, der Dolkspartei und der Sozialdemskratie abgelehnt, worauf auch der zweite Dell dieses Antrags gegen die Stimmen der Sozialdemokratie abgelehnt wurde. Der Antrag Häffner wurde gegen die Stimmender Sozialdemokrate angenommen und im übrigen den Ausschußanträgcn gegen die Stimmen der Sozialdemokratie zugestimmt. Nr: y (Bausachen) und Nr. 10 (Beerdigungen) wurde ohne Debatte angenommen. Nr. l 1 (Befreiungen) wurde nach demAusschußkmtrag injnamentl. Abstimmung gegen die Sttmmen der Dolkspartei, der Sozicüdemo- atie und'der Abg-Schmid-Herrenborg (BK.) und Hoffmeister (Wild) angenommen. Bei Nr. 15 (Beschwerden) erklärte der Fimmzminister aufsine Anfrage der .Abg. Elsaß, daß höhere
Areitag, dm 14. Juli
Sporteln mir bei besonders großen oder mutwilligen Beschwerden angesetzt werden sollen. Ein Antrag des Berichterstatters Häffner, die Ziffer 2 (Bespöttelung bei Zurückziehung einer Beschwerde) zu streichen, wurde angenommen. Bei Nr. 16 (Dampfkesselanlagen) wurde ein Antrag Schmid- Neresheim (Z.), den Regierungsantrag wieder herzustellen, abgelehnt und der Ausschußantrag angenommen. Bei Nr. 17 (Dienstanstelkmgen) wurde ein Antrag von Balz, der eine Bespöttelung von Beamten mit Gehältern von über 10 000 Mark vorsah, angenommen, ebenso der Ausschußantrag. Weiter wurden ohne wesentliche Debatte angenommen die Ausschutzanträge zu Nr. 18 (Anstellungsbestätigung der Körperschaftsbeamten), 19 (Eheschließung), 20 (Eid), 21 (Eisenbahnen), 22 (Mktr. Starkstromanlagen), 23 (Familien- begrädrüsstätten), 24-(Farrenhaltung). Bei Nr. 25 (Feuerbestattung) wobei derAusschußantrag aufStreichung dieser Nummer ging, entspann sich eine längere Debatte. Der Finanzminister versicherte, der Regierung sei eine unfreundliche Haltung gegen die Feuerbestattung vollständig fern gelegen. Die Abg. Walter (Z.) und Schremvf (BK.) traten für den Regierungsmtwurf ein; sie erklärten namens ihrer Fraktionen, daß diese sich dabei auf den Boden des Sportelgesetzes stellen, wonach für die Inanspruchnahme der Behörden eine Sportel erhoben werden müsse; das 'sei auch bei der Feuerbestattung der Fall. Dagegen traten die Abg. Gauß (Vp.) Betz (Vp.) und Dr. Lindemann (Soz.) für den Aus- schußantrag ein, wobei der erstere in dem Regierungsvorschlag die Wahrung der Parität bei beiden Bestattungsatten Vermißte, während der. letztere daraus hinwies, daß die Tätigkeit der Behörden bei der Feuerbestattung nicht zum Vorteil der Verstorbenen, sondern zu Gunsten des Staats und der Gemeinden erfolge. Bei der Abstimmung wurde ein Antrag Walter auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage in namentlicher Abstimmung mit 44 gegen 34 Stimmen (Zentrum und Konservative) abgelehnt und damit War der Ausschußantrag auf Streichung der Nummer angenommen. Auf Vorschlag des Abg. Liesching wurde dann abgebrochen und eine Abendsitzung aus 5 Uhr anbe- rarrntt.
Tages-Neuigkeiten.
Lus Stadt uud Laud.
Naqold, 14. Juli INI.
* Zur Kraftwagen-Verbiridung Haiterbach— Nagold—Hcrrenberg vom 15. Fuli 1911 ab finden die Peser in der heutigen Nummer des Blattes den Fahrplan als Gratisbeilage.
Wir bemerken zu dem Fahrplan, daß er folgende günstige ^Anschlüsse an Eisenbahnverbindungen aufweist:
Wer in Haiterbach 5.10, in Nagold (Haltepunkt Dorstadt) 5.50 morgens mit Auto abfährt, kommt in Herrenberg an 6.45 und hat Anschluß an Zug 6.56 ab, Tübingen an 7.47 ! vorm.; in Haiterbach bezw. Nagold ab nachm. 6 bezw. 6.30, kommt in Herrenberg an 7.35 und mit Zug ab 7.39, Tübingen an 8.37. Tübingen ab morgens mit Zug 5.40, Herrenverg an 6.44, Auto ab.7.15, Nagold an 8.15, Höllerbach an 9. Tübingen ab mittags mit Zug 12.30, Herrenberg an 1.19, Auto ab 2.45, Nagold an 3.45, Haiterbach an 5 Uhr. Tübingen ab abends mit Zug 7.42, Herrenberg an 8.35, Auto ab-8.50, Nagold an 9.50, Haiterbach an 10.40. Ebenso ist eauf die Verbindung mit Aliensteig entsprechende Rücksicht genommen.
Wer in Stuttgart morgens vom Hauptbahnhof 5.30 bezw. vom Westbahnhof 5.53 abfährt ist 6.51 in Herrenberg und fährt mit dem Auto 7.15 weiter, kommt in Nagold an 8.15, in Haiterbach 9; ebenso mittags 1.10 bezw. 1.29 in Stuttgart ab, Herrenberg an 2.28, Auto ab 2.45, Nagold an 3^45, Nagold ab 4.30, Haiterbach an 5; abends 7 bezw. 7.22 in Stuttgart ab, Herrenberg an 8.48 und mit Auto 8.50 weiter, Nagold an 9.50, 10.10 ab und Haiterbach an 10.40.
Die Fahrpreise find auf dem Fahrplan angegeben. Außerdem haben auf dem Fahrplan folgende Nagolder Firmen Geschäfts-Empfehlungen angebracht: Friedrich Braun, Sattler und Tapezier; H. Gauß. Konditor; Mattin Koch, Möbelschreinerei und Möbeltranspott; Jakob Luz, Galanterie und Spielwaren rc.; Hotel Post; Gasthof z. Rößle; Eugen Schiler, Kleiderstoffe, Konfektion rc.; Adolf Schnepf, Möbelfabrik; Gottl. Schwarz, Aussteuer-Artikel rc.; C. F. Weitbrecht, Anzugstoffe.rc.
* Warnung. Ein hiesiger Herr hat gestern ein g e- fälschtes Zweimarkstück der Behörde übergeben; Prägung: Jahreszahl 1876, Münzzeichen 0., Merkzeichens: Krone und Kopf des Reichsadlers sind etwas zu groß, der Hals zu dick. Das Stück ist messing-verfilbett. Der Be
1811
treffende hat es in den letzten Tagen als Zahlung empfangen, von wem und wo ist ihm unbekannt.
* Spruch- und Liederbuch. Wie vor einiger Zeit gemeldet wurde, ist mit der bevorstehenden Erneuerung des Gesangbuchs für die eoang. Kirche Württembergs auch ein. Neubearbeitung des Spruch- und Liederbuchs erforderlich geworden. Jedoch kann, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, mit der Einführung eines neubearbeiteten Spruch- und Liederbuchs keinensalls vor Frühjahr 1913 gerechnet werden, da zuvor der Text des neuen Gesangbuchs endgültig festgestellt sein muß, und das Buch der Beratung und Beschlußfassung der Eoang. Landessynode zu unterstellen ist.
* Emmingen, 14. Juli. Gestern nachmittag ist der
19jährigc Bahnarbeiter Martini beim Baden in der Nagold vermutlich infolge Herzschlags ertrunken. Sein eigener Vater wollte ihn retten, wäre aber beinabe selbst ertrunken. Den Eltern wendet sich allgemeine Teilnahme zu. _
r Neuenbürg, 13. Fuli. (Brand.) In Dobel ist das gemeinschaftliche Wohnhaus des Holzhauers Müller und der Witwe König nebst Scheuer und Holzschopf niedergebrannt. Bon der Fahrnis ist nichts gerettet worden.
Stuttgart, 13. Juli. Wie der „Schwäb. Merkur" meldet, hat die Herzogin Wera zur Erinnerung an ihre in zwei Fahren 50jähr. Zugehörigkeit zu Württemberg der Stadt Stuttgart eine evangelische Kirche gestiftet.
Stuttgart, 11. Juli. Für das bevorstehende städt. Volksfest plant man einen Wagenkorso, der die Entwicklung des Fuhrwerks zeigen soll und zwar in einer historischen und einer modernen Abteilung. Die erstere wird eine Reihe von Vehikeln bis etwa in den Anfang des 18. Jahrhunderts umfassen. Eine Kommission hat bereits Umschau nach alten Kutschen nsw. gehalten. Biel scheint in Privatbesitz nicht mehr vorhanden zu sein, doch ist es schon gelungen, einige wohlerhaltene Gefährte von gutem Stil, wie Chaisen, Reisewagen, Schlitten nsw. anznkaufen. Auch die Fürstlich Fürstenberg'sche Verwaltung hat sich bereit erklärt, einen originellen kleinen Wagen, der vor etwa anderthalb Jahrhunderten von den kleinen Prinzen benützt wurde, für den Korso zur Verfügung zu stellen; auch einige andere adelige Familien haben sich zu ähnlichen Leihgaben erboten. Die Kommission will sich noch weiter im Oberland und auch im Hohenlohe'schen umsehen; sie hofft aus dem Besitz der dortigen fürstlichen und adeligen Familien noch den einen oder andern hübschen alten Wagen zur Verfügung zu bekommen. Für die moderne Abteilung hat sich der württ. Automobilklub bereit erklärt, die Ausführung in die Hand zu nehmen. Da auch namhafte Künstler der Kommission angehören, so darf man sich bei dem Wagenkorso auf eine Veranstaltung gefaßt machen, die sich sehen lassen kann.
Kirchheim u. T., 11. Juni. Eine ministerielle Entscheidung von allgemeiner Bedeutung hat einer Meinungsverschiedenheit ein Ende gemacht, die zwischen der Mehrheit der Amtsversammlung und derem Vorsitzenden, Reg.-Rat Ganger, entstanden war. Die Amtsversammlung hatte gegen die Darstellungen des Vorsitzenden beschlossen, dem Ueberschuß der Oberamtssparkasse 5000 zur Herabminderung der Umlage zu entnehmen. Auf erfolgten Einspruch hat das Ministerium den Beschluß als unzulässig aufgehoben, dagegen genehmigt, daß von dem Ueberschuß der Sparkasse die von der Amtsversammlung bewilligten Beiträge für Wohltätigkeitszwecke in Höhe von 1600 bestritten werden.
r Leutkirch, 13. Fuli. (Ein tragischer Fall.) Gestern abend 7 Uhr war Stadtpfleger und Berwaltungs- aktnar Kräutle, der auf dem Rathaus in Friesenhofen Amtsgeschäfte erledigt hatte, im Gefährt des Schultheißen auf dem Heimweg, als er den Oberamtmann Füll überholte und zum Mitfahren einlud. Kräutle stieg ab und nahm hinten auf dem Bernerwägele Platz, als das Pferd plötzlich mit einem starken Ruck anzog und den Stadtpfleger rücklings vom Wagen auf die hatte Straße stürzte. Ec brach das Genick und war sofort tot. In dem erst 36 Jahre alten Beamten, der eine Frau und 5 unmündige Kinder hinterläßt, wird der Verlust eines Mannes beklagt, der sich bei allen, die mit ihm in Verkehr kamen, der größten Wettschätzung erfreute.
Gerichtssaal.
r Herrenberg, 13. Fuli. (Kleine Ursachen — große Wirkungen.) Der Korbmacher Anion Wirthen- s,ohn, der seit einiger Zeit hier wohnt und zahlreiche Vorstrafen hinter sich hat, fuhr ohne Fahrkarte von Pfäffingen nach Unterjesingen, eine Strecke von etwa 2 km. Er wurde vorgefühtt und sollte die Taxe nachbezahlen. Dies löste bei