daheim war"), Meyer-Olbersleben (Frühlingszauber"), Hegac (Muttersprache"), Breu (Frühling am Rhein"), Wörz (Liebesklage"), Speidel (Im tiefsten Wald"), Silcher (Die drei Röselein"), Schubert-Silcher (Der Lin­denbaum"), Petsche (Neuer Frühling") und Reiter (Deut­scher Bolksruf"). Die Chöre mit Orchesterbegleitung sind noch nicht endgültig bestimmt. Der Festausschuß bereitet eine Festsiegelmarke vor, die nächstens in der Anzahl von 500000 Stück ausgegeben werden wird. Zu Beginn des Jahres 1912 wird eine besondere Festzeitung erscheinen. Die Stadt Nürnberg und die betreffenden Ausschüsse werden alles aufbieten um das Fest großzügig zu gestalten.

Frankfurt a. M., 4. Jul. Bei Ankunft des Früh­zuges wurde heute im Hauptbahnhos ein Reiter des fran­zösischen Dragonerregiments in Luneville in voller Uniform im Schlafwagen entdeckt. Der junge Mann war aus seiner Garnison desertiert, weil er, wie er aussagte, dem Kavallerie­dienst keinen Geschmack abgewinnen könne. Er wurde dem Polizeigefängnis als Obdachloser zugcführt.

r Kassel, 5. Juli. (Deutscher Rundslug: Etappe Kassel-Nordhausen.) Es starteten Wiencziers um 4.20 Uhr, Vollmoeller 4.57 Uhr, Büchner 5.30 Uhr, Hanuschke 5.38 Uhr. Es kamen an Vollmoeller 6.15 Uhr, Büchner 6.36 Uhr, Wiencziers landete wegen Motorschadens einen Kilometer vor Nordhausen. Hanuschke verirrte sich und landete in Höxter. Sein Apparat ist beschädigt. Abends startete König um 6.32 Uhr, Hoffmann 6.34 Uhr.

r Laufenburg, 5. Juli. Die Holzbogenkonstrukttdn der im Bau befindlichen Rheinbrücke ist auf der badischen Seite aus noch nicht aufgeklärter Ursache eingestllrzt. Ein Arbeiter ist ertrunken. Der Materialschaden ist bedeutend.

r Köln a. Rh., 5. Juli. Erster Wagen der Prinz Heinrich-Fahrt war der der Oberleitung, der kurz nach

3 Uhr hier ankam. Als zweiter folgte der des Prinzen Heinrich Dann kamen Wagen auf Wagen.

r Troppau, 5. Juli. Auf einem der Brüxer Kohlen- bergwerksgesellschast gehörigen Gebiete in der Nähe von Pogwisdau ist man bei Bohrungen auf mächtige Kohlen­flöze gestoßen, die die Krawiner noch an Ausdehnung llber- lreffen.

r Herne, 5. Juli. Als gestern nachmittag gegen

4 Uhr sechs junge Leute, die von der Aushebung kamen, lärmend durch die Straßen zogen und einem Schutzmann begegneten, der ihnen das Lärmen untersagte, zog einer der Burschen das Messer und versetzte dem Schutzmann mehrere Stiche ins Gesicht. Als dieser blank zog, wurde ihm der Säbel entrissen. Der gleiche junge Mensch versetzte nun dem Schutzmann ein tiefen Stich in die Brust. Der Schutz­mann ist seinen Verletzungen erlegeir.

Kiel, 5. Juli. Die Pacht Hohenzollern mit dem Kaiser an Bord ist heute morgen 4 Uhr nach Norwegen in See gegangen.

r Danzig, 5. Juli. Aus der Weichselsahrt, die der Preußische Handelsminister gestern mit dem Obcrpräsidenten, dem Regierungspräsidenten, dem Oberbürgermeister und verschiedenen Vertretern des Handels unternahm, wurde auch das schon seit langer Zeit schwebende Projekt der Danziger Hasenerweiterung erörtert. Heute reist der Minister weiter nach Elbing. Dann wird er Königsberg, Gumbinnen, Tilsit und Memel besuchen.

Ausland.

r Wien, 5. Juli. Nach Mitteilung informierter albanischer Kreise greift die Aufstaudsbemegung trotz der Verhandlungen in Vodgoritza im Norden und Süden von Albanien weiter um sich. Die Aufständischen sind fest entschlossen, aus ihren Forderungen zu beharren, die Mission des Erzbischofs von Skutari wird erfolglos bleiben.

r Wien, 5. Juli. In türkischen Armeekreisen herrscht große Erbitterung gegen Montenegro. Sie befürworten ein aktiveres Vorgehen gegen Montenegro und sind gegen zu weitgehende Zugeständnisse an die Albanesen.

r Wien, 4. Juli. Die Neue Freie Presse schreibt: Wie ivir von gut informierter Seite erfahren, haben in letzter Zeit zwischen Oesterreich-Ungarn, Italien und Rußland zwanglose Besprechungen über die albanesische Frage statt- gesunden. Es wurde dabei sestgestellt, daß diese drei auf dem Balkan in erster Linie interessierten Mächte in ihrer Auffassung über die Lage aus dem Balkan vollständig über- eiustimmten. Diese Uedereinstimmung erweist sich schon des­halb von großem Vorteil, weil hierdurch jene Balkanstaaten, die aus der gegenwärtigen Situation in der Türkei beson­dere Vorteile für sich herausschlagen wollen, annehmcu werden, daß sie nicht auf die Unterstützung der drei Groß­mächte zu rechnen haben werden, sosenr sie Ziele verfolgen, die dem Frieden abträglich sind.

r Trieft, 4. Juli. Nach amtlicher Feststellung ist an Bord der Ozeania seit 30. Juni keine choleraoerdächtige Erkrankung vorgekommen, dagegen wurden am 3. und 4. Juli unter den im Seelazarett befindlichen Reisenden drei Bazillenträger ermittelt.

r Turin, 5. Juli. Königin Maria Pia ist um 3.15 Uhr nachmittags im Schlosse Stupinigi infolge plötzlich ein­getretener Urämie gestorben.

r Paris, 4. Juli. Wie aus Mekines vom 29. ge­meldet wird, ist die Abteilung des General Moinier auf dem Rückmarsch von Mekines in El Iaheb eingetroffen und hat dort eine scherifische Garnison eingerichtet.

r Paris, 5. Juli. Aus Tanger wird gemeldet: In Casablanca wurde heute eine französische Apotheke durch eine Explosion zerstört. Drei Personen wurden ge­tötet, acht verwundet.

r Brüssel, 5. Juli. Heute vormittag trat hier die internationale Versammlung von Vertretern der Eisen- und Stahlindustrie der gesamten Welt zusammen. Den Vorsitz führte der Richter Gary aus Nordamerika. Ver­treten sind die Bereinigten Staaten von Nordamerika, Deutschland, England, Belgien, Frankreich, Italien, Oester­reich-Ungarn, Spanien, Rußland und Canada. Der Zweck der Beratung ist, die Frage zu erörtern, ob eine inter­nationale Vereinigung geschaffen werden kann, wodurch die gemeinschaftlichen Fragen wirtschaftlicher Natur zwischen den verschiedenen wirtschaftlichen Körperschaften der einzelnen interessierten Länder auf freundschaftlichem Wege von Zeit zu Zeit zur Erörterung gebracht werden können. Deutsch­land ist auf der Konferenz durch 20 Persönlichkeiten ver­treten, deren Wortführer Freiherr v. Bodenhausen von der Firma Friedrich Krupp in Essen ist.

r Amsterdam, 4. Juli. Präsident Fallieres ist heute nachm. 3 Uhr an Bord des Edgar Quinet hier eingetroffen. Am Landungspaoillon wurde er von der Königin, dem Prinzen Heinrich, den Spitzen der Behörden und den Mit­gliedern der französischen Gesandtschaft begrüßt. Da das Wetter schön ist, erfolgte die Fahrt durch die beflaggten Straßen nach dem Schloß im offenen Wagen.

r Rotterdam, 5. Juli. Elf holländische Dampfer sind mit deutscher Bemannung, die heute morgen hier ein­getroffen war, abgegangen, darunter Batavier III, dessen frühere Mannschaft heute gleichfalls in den Ausstand ge­treten war.

r Petersburg, 5. Juli. In dem benachbarten Villen­orte Oserki wurde auf Veranlassung der Berliner Polizei ein internationaler Dieb festgenommen, bei dem man unter anderem ein Schlüsselbund fand, das einer Berliner inter­nationalen Bank gehört.

-r Petersburg, 5. Juli. DieRossija" ist ermäch­tigt, die Nachricht von der Erkrankung und dem Abschieds­gesuch des Ministerpräsidenten Stolypin für vollkommen erfunden zu erklären.

r London, 4. Juli. Unterhaus. Der Abgeordnete Wolmer fragte Sir Edward Grey, ob seine Aufmerksamkeit auf den in Deutschland gemachten Vorschlag gelenkt worden sei, daß das Deutsche Reich das Owambo-Gebiet im Norden von Deutsch-Südwestasrika anektieren soll, und ob er allen Versuchen zu weiteren Uebergriffen seitens Deutschlands Widerstand leisten wolle. Grey erwiderte ich hörte, daß ein Vorschlag zur Entwicklung des Owambo-Gebiets in einem Lokalblatt gemacht worden ist. Da aber das Gebiet bereits ein Teil von Deutsch-Südwestasrika ist, so könne von einem Uebergriff nicht die Rede sein, wenn ein solcher Vorschlag ausgeführt werden sollte. Auf eine weitere Anfrage, ob Sir Edward Grey ein Plan für den Bau einer Eisenbahn von Rußland durch Persien nach Indien vorgelegt worden sei und wenn dies der Fall sei, ob er über die Haltung der Regierung bezüglich des Planes etwas sagen wolle, des weiteren ob er. irgend welche Informationen über den Plan besitze, erwiderte Sir Edward Grey, den ersten Teil der Frage habe er zu bejahen, und was den zweiten Teil anlangt, so würde sich die Regierung einem solchen Eisen­bahnbau nicht widersetzen, nachdem sie sich überzeugt habe, daß die britischen und indischen Interessen in angemessener Weise sicher gestellt seien, er sei aber augenblicklich nicht in der Lage, irgend welche Einzelheiten über den Plan mit­zuteilen.

r London, 4. Juli. Die meisten Hafenarbeiter haben heute in Hüll die Arbeit wieder ausgenommen. Rund 1000 Getreidearbeiter und gegen 1000 Kohlentrimmer haben die Wiederaufnahme der Arbeit verweigert, da sie das gestrige Uebereinkommen für ungenügend erklären. Auch die Müller befanden sich noch im Ausstand. Sie verlangen Anerken­nung ihres Verbandes und eine sofortige Lohnerhöhung.

r London, 5. Juli. Gestern nacht sind sieben briti­sche Torpedobootszerstörer mit schweren Beschädigungen in Portland angekommcn. Sie hotten bei schwerer Sce Ver­suchsfahrten unternommen und dabei eine Geschwindigkeit von 28 Knoten erreicht. Infolge der Erschütterung durch die mit voller Kraft arbeitenden Maschinen hatten zahlreiche Vernietungen nachgegeden, so daß Wasser in die Oelbehälter drang und das Oel fast gänzlich unbrauchbar machte. Heute sind Taucher hinabgestieqen, um die Lecks zu verstopfen.

r London, 5. Juli. (Europ. Rundflug.) Renan; mußte mit seinem Passagier bei Goldhingham landen. Er >

gedenkt, den Flug am Abend sortzusetzen. Kimmerling ist in New Rommy angekommen.

Podgoriza, 3. Juli. In Cetinje wie auch hier werden fieberhaft die militärischen Vorbereitungen fortgesetzt. Eine Anzahl albanesischer Chefs hat sich in diesen Tagen an den Hof von Cetinje begeben.

r Lissabon, 3. Juli. In der konstituierenden Ver­sammlung verlas Magelhaes Lima im Namen der Kom­mission den Verfassungsentwurf. Die Besprechung wird demnächst beginnen. Die Versammlung billigte den Vor­schlag, Machado Santos zum Kapitän zur See mit einer jährlichen Pension von 3 Contos Reiß zu befördern.

r Newhork, 4. Juli. Die Hitz welle setzt sich durch das ganze Land fort. Mehrere hundert Personen sind in­folge der Hitze umgekommen oder beim Baden ertrunken. Gestern sind Tausende vom Hitzschlag getroffen worden. Es ist kein Anzeichen dafür vorhanden, daß die Hitze ab­nehmen wird. In Newyork und Umgebung wurden 14 Todesfälle, in Chicago 27 sestgestellt. Die Temperatur erreichte an einigen Stellen mehr als 43 Grad Celsius.

New-'Aork, 5. Juli. Die Hitze nahm gestern zu und erreichte ihren Höchststand mit 104 Grad Fahrenheit. In New-Pork starben 26 Personen, in Chicago 19, in Pittsburg 15, in Neu-England 31 und in Philadelphia 9. Die Trockenheit richtete großen Schaden an allen Getreide­arten an.

Marokko.

r Köln, 5. Juli. Die Kölnische Zeitung meldet aus Wien: In hiesigen diplomatischen Kreisen glaubt man nicht, daß das deutsche Vorgehen in Marokko zu einer neuen Konferenz führen wird. Man ist überzeugt, daß die Ent­sendung desPanther" keine Verwicklung herbeisühren. sondern eher dazu beitragen wird, eine Klärung in dem Sinne zu bringen, daß sowohl Frankreich wie Spanien und Deutschland die nach Marokko entsandten Streilkräste zurückziehen werden.

Paris, 5. Juli. Aus Larasch wird vom 4. Juli ge­meldet, daß 250 Mann Genietruppen ausgeschifft worden sind. Ferner wird aus Elksar vom 4. Juli berichtet, ein spanisches Detachement sei in der Richtung auf Arzilla abgegangen.

r Paris, 5. Juli.. Nach einer Meldung der Agencc Havas aus Elksar vom 3. Juli begab sich Oberst Silvester mit mehreren Offizieren am Montag in die Kaserne, in der scherifische Truppen untergebracht waren, und erklärte, er benötige das Gebäude für spanische Truppen. Die Soldaten waren genötigt, die Kaserne mit Pferden und Maultieren zu räumen, worauf sich die Spanier dort einrichleten. Nach einer anderen Meldung sind 250 spanische Soldaten von Larasch eingetroffen.

r London, 4. Juli. Der Liberale David Neson fragte an, ob nicht nach Artikel 8 der Algecirasakte der Generalinspekteur dem diplomatischen Korps darüber zu be­richten habe, welche wirksamen Maßnahmen zum Schutze von Leben und Eigentum der Fremden zu ergreifen seien, und ob nicht nach Artikel 9 das diplomatische Korps im Falle, daß Beschwerden erhoben werden, den General- Inspekteur ersuchen könne, Erhebungen anzustellen und einen Bericht anzufertigen, endlich ob irgend welche derartigen Be­schwerden erhoben worden seien. Asquith ewiderte: dies ist eine Anfrage, die ohne vorherige Ankündigung nicht gestellt werden sollte. Wenn Neson sie schriftlich vorlegen wolle, so würden Erhebungen darüber angestellt werden.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Stuttgart, 5. Juli. (Ledermesse.) Der heutigen Lederinesse in der Gewerdehalle waren etwa 450 Ztr. zugesührt. Der Verkauf ging etwas langsam von statten. Die Preise waren im wesentlichen die gleichen wie auf der letzten Messe. Sohlleder kostete 40 /H, Wildvachcleder 1 ^ bis I 20 />z, Wildoberleder 1 40 dis

2 20 /H, Schmalleder 1 80 ^ bis 2 .E, Kalbleder 3 ^ 40

bis 3 60 per Pfd.

?j Tuttlingen, 3. Juli. Frau 2. A. Maier Wtw. hier ver­kaufte ihr Wohn- und Geschäftshaus an With. Goll, Gutsbesitzer aus der Blaiche b. Tuttlingen um den Preis von 69100 -4k. Die Uebernahme erfolgt am 1. Mai 1912. Der Kauf wurde durch die Firma Albert Preßburger, Immobilien- und Hripothekenbüro in Horb a. N. abgeschlossen.

Auswärtige Todesfälle.

Franz Mickelcr, Oekonom, 61 F, Rottenburg; Adam Guhl, sen., Schuhmachcrmeistcr, 69 F, Freudcnstadt; Matthäus Trusfncr, Schultheiß, 68 2., Bieringcn; Wilhelm Stecher, Furnlich Hohcnzoll. Förster, 50 I., Dettingen; Luise Brodt, geb. Dölkcr, 30 2-, Frcudenstadt.

Mutmaß!. Wetter am Freitag und Samstag.

(Nachdr. verb)

Die neue Depression scheint in der He.'.plsache nach Nordosten abzuzichcn. Der Hochdruck über dem Festland behauptet sich demnach. Vis auf ganz vereinzelte Gewitter sind Stöntt gen vvreist nrsgcichlojsen. Am Freilag und Sams'.ag sicht trockenes und tagsüber wauues Weiler bevor.

Druck und Verlag der G. W. Kaiscr'schen Buchdruönre (Tnül Kaiser) Nagold. Fär die Redaktion verantwortlich: K. Pa >-

Konkursverfahren

Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Gottlieb Benz, gew. Sägwerksbesitzers in Nagold wurde nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins

aufgehoben.

Nagold, den 4. Juli 1911. Gerichtsschreiberei K Amtsgerichts:

D ü r r.

Pergamentpapier bei G.W. Zaiser.

Wildberg.

Setze nächsten Freitag, den 7. Juli und Samstag, den 8. Juli

MW

u

schöne Milch- Läuferschweine

sowie ein zum erstenmal l8 Wochen t:richtiges billigst dem Verkauf aus.

Mutterschwein

Johs. Dengler, Schweinehändler.

üchöubrvnn.

Unlerzeich, lcter verkauft ein Paar schöne, stark:

und ein

Einstell-Mnd.

Karl Dürr, Bauer.

Unterzeichneter setzt einen neuen, 2rädrmcu. 6 Ztr. tragkrästigcn

dem Verkauf aus.

Gottlob Schnitte, Wagner, RotfclVeu, Post Ebhausen.

/L^eld Darlehen, ohne Büiv.

günstig. Bedingungen, "auch Ratenabzahla. gibt .4. Wiltrop, Berlin NQ. 18, Werneuchcncr- straßc 1. Rückporto.