Zur Oberndorfer Jungfrauenfrage, die in Nr. 67 ds. Bl. zur Erörterung kam, wird dem „Schw. B." aus Horb geschrieben: „Tollten in der Nachbarstadl Oberndorf die betreffenden Mädchen Angst haben, ledig bleiben zu müssen, so würde ich diesen Fräuleins den guten Rat geben, sich nach Horb a.N (oder Nagold D. R.) zu wenden, da dort noch I u n g g e s e l l e n zu erobern sind. Ein noch lediger Horber".
Eßlingen, 17. März. (Starker Andrang zum Lehrerberuf). Ueberaus groß ist die Zahl der Schüler, die in diesem Fahr die Aufnahmeprüfung für die evangel. Lehrerbildungsanstalten (sog. Aspirantenprüfung) erstehen wollen. Zu dieser Prüfung, die alljährlich in den ersten Märzwochen für das ganze Land abgehalten wird, haben sich Heuer gegen 440 junge Leute in Eßlingen eingefunden; nur etwa die Hälfte davon kann, wie man hört, Ausnahme finden.
Deutsches Reich.
Berlin, 17. März. Die sozialdemokratische Fraktion brachte gestem im Reichstag folgenden Antrag ein: „Der Reichstag wolle beschließen, den Herm Reichskanzler zu ersuchen, er möge im Hinblick darauf, daß die französische Deputiertenkammer und das englische Unterhaus die Bereitwilligkeit zu Rüstungsbeschränkungen ausgesprochen haben, sofort Schritte tun, um eine internationale Verständigung über die allgemeine Einschränkung der Rüstungen in Verbindung mit der Abschaffung des Seebeuterechts herbeizuführen.
München, 17. März. Heute früh nach 7^ Uhr erfolgte in der pyrotechnischen Fabrik in der Balanstraße eine schwere Explosion von Feuerwerkskörpern, die in einer großen Kiste untergebracht waren. Die Kiste flog in die Lust. Der 38 Fahre alte Arbeiter Reißer wurde in Stücke gerissen. Die Fenster der umliegenden Gebäude wurden zertrümmert.
Johannistal, 16. März. Als heute nachmittag 4.40 Uhr der „P. L. 6" zu einer Passagierfahrt aufsteigen wollte und die Halle gerade verlassen hatte, wurde er von einem starken Windstoß wieder in die Halle gedrückt, die Ballonhülle riß an der Längsseite auf und das Luftschiff ging auf die Erde nieder. Personen wurden nicht verletzt.
Wilhelmshaven, 17. März. Das Kriegsgericht ver
urteilte den Leutnant Opolski wegen versuchten Totschlags, begangen bei der Schießaffäre in der Weinstube Rheingold, zu 3 Monaten Gefängnis.
Ausland.
r Turin, 17. März. Die 50. Wiederkehr des Jahrestages der Ausrichtung des Königreichs Italien wurde hier heute durch eine große Versammlung der Bürgermeister aller Gemeinwesen des ehemaligen Königreichs Sardinien festlich begangen. Auch in Mailand, Bologna, Genua und andern Städten ist der Tag festlich begangen worden.
Paris, 16. März. Die Action richtet heftige Angriffe gegen den Kapitän des Forts Lamy am Tschad-See, Kapitän Franz Arcon. Dieser Offizier hatte einen Transport von Waffen, die für die notleidende französische Kolonie Abeku bestimmt war, verzögert, um dem grade in Port Lamy als Gast weilenden Herzog von Mecklenburg und seiner Begleitung die erforderliche Schutzwache zur Verfügung zu stellen. Auch sonst hatte der Kapitän Arcon die deutschen Gäste mit Ehrenbezeugungen überhäuft und hierdurch die Unzufriedenheit der ^französischen Offiziere erregt, insbesondere auch dadurch, daß er die deutsche Flagge auf dem Hauptgebäude des Militärpostens hissen ließ. Dieser Artikel erregt hier Aufsehen.
r Krakau, 17. März. In der Hohen Tatra haben die beiden Professoren Dr. Rosen und Dr. Moroncziz Steinschichten entdeckt, die außerordentlich reich an Radium sind.
r Konstantinopel, 17. März. Die Kammer hat, wie die Boss. Ztg. berichtet, den Antrag angenommen, die Juwelen des Exsultans Abdul Hamid zu verkaufen und aus ihrem Erlös die drei in Deutschland gekauften Kreuzer zu bezahlen.
r Belgrad, 17. März. „Nowo Breme" meldet die Aufdeckung von Unterschleifen in der militärtechnischen Anstalt in Kragujevacz. Bon 50000 umgeänderten Mausergewehren sollen nur 30000 als gebrauchsfähig befunden worden sein.
New-Uvrk, 16. März. Die Kaserne in Ciudad, Iuarez, wurde durch eine kleine Abteilung Insurgenten, die sich dort einschlich, mit Dynamit in die Luft gesprengt. 900 Mann der mexikanischen Kavallerie stürzten in wilder Panik ins Freie. Die Verluste an Menschenleben find gering.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
* Nagold, 18. März. Die Fleischpreise sind von heute ab folgende: Kalbfleisch SO V>> Rindfleisch 86 /H, Schweinefleisch 76 ^ das Vs
:!: Schönbron«. Am Donnerstag 16. März ging das hiesige Gasthaus zur Linde samt Inventar, Nebengebäuden und Garten durch Kauf an Christian Maier, Sohn des Gottlob Maier, Waldmeisters hier, über. Der seitherige Besitzer, Gottlieb Schill sah sich durch Krankheit zu diesem Schritt genötigt. Die Uebernahme soll am 1. Juli stattfinden. Der Kaufpreis beträgt 21200
Verzeichnis der Märkte der Umgegend vom 20.—25. März.
Rottenburg 20. März Krämermarkt _ Wil d berg 25. „ _ „ „ _
Auswärtige Todesfälle.
Margarete Bauer, geb. Schwab, 43 I., Altensteig-Dorf: Anna Klenk, geb. Seeger, 77 I„ Grömbach, Rosine Möhrle, geb. Haist, Tannenwirts-Witwe, 51 I., Tonbach-Baiersbronn; jRosine Barbara Rentschler, geb. Mönch, 45 2., Langenbrand.
Zu welcher Zeit und auf welchen Bodenarten kann Thomasmehl äusgestreut werden? Thomasmehl wirkt nicht nur aus leichtem Sand-, sandigen Lehm- und Moorböden, sondern es wird mit bestem Erfolge immer mehr auch auf den besseren und besten Böden angewendet.
Für Frühjahrssaaten und auf Kleefeldern kann die Düngung nicht nur den ganzen Herbst und Winter hindurch, sondern auch noch nach Abgang des Frostes bis ins Frühjahr hinein erfolgen.
Um volle Ernten mit schweren Körnern zu erzielen, bemesse man die Thomasmehlgabe um so stärker, je schwerer der zu düngende Boden ist. Thomasmehlgaben von weniger als 400 Kg pro sind im allgemeinen als schwach zu bezeichnen und genügen nur da, wo die Böden durch jahrelange regelmäßige kräftige Düngung schon in einen besseren Kulturzustand gebracht worden sind.
Zur Frühjahrsdüngung versäume man nicht, rechtzeitig Thomasmehl zu bestellen, denn je zeitiger die Düngung ausgeführt werden kann, solange noch genügend Winter- seuchtigkeit im Boden ist, um so sicherer ist die Wirkung.
Hiezu ein zweites Blatt und das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 12
Druck und Berlog der G. W. Zaiser'schen Buchdruckcrei (Enü! Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion oeroiNwortlickn 5?. sPanr.
Aufforderung
zur Anmeldung der Echuldzinse, Rente« «nd Listen.
Nach Art. 9 I Ziff. 4 des Einkommensteuergesetzes vom 8. August 1903 sind bei Ermittlung des steuerbaren Einkommens von den Einnahmen in Abzug zu bringen die von dem Steuerpflichtigen nach dem Stand vom 1. April d. I. nachgewiesenermaßen zu entrichtenden Schuldzinse und Renten, sowie die auf besonderem privatrechtlichem oder öffentlichrechtlichem Verpflichtungsgrunde beruhenden, dauernden Lasten, soweit die Schuldzinse rc. nicht auf außerhalb Württembergs befindlichen Einnahmequellen haften (Art. 8 Ziff. 1 und 2 des Gesetzes). Bei Steuerpflichtigen, die nur der beschränkten Steuerpslicht in Art. 3 des Gesetzes unterliegen, sind nur dis Zinse solcher Schulden oder solche Renten oder Lasten abzugsfühig, welche auf den inländischen Einkommensquellen haften.
Auf Grund der Bestimmung in Art. 42 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes werden nun die Einkommensteuerpflichtigen, welche keine Steuererklärung abgeben, aufgesordert, in der Zeit
vom 1. bis spätestens 8. April d. I.
die abzugsfähigen Schuldzinse, Renten und Lasten, deren Abzug sie beanspruchen, anznmelden. Hiezu wird ausdrücklich bemerkt, daß die Anmeldung auch dann zn erfolgen hat, wenn die betr. Schuldzinse rc. bereits im vorigen Jahr angemeldet worden sind.
Die Anmeldung hat auf einem Formular zu erfolgen, das den Steuerpflichtigen aus Verlangen von der Unterzeichneten Gemeindebehörde unentgeltlich abgegeben wird.
Nagold, den 17. März 1911.
Gemeindebehörde für die Einkommensteuer:
Stadtschultheiß Brodbeck.
Altensteig-Stadt.
Stangen- und Weigßotz-Merkauf
am Donnerstag, den 23. März d. Js., nachmittags 2 Uhr auf
hiesigem Rathaus aus Stadtwald Hagwald Abt. 10 Wulzenteich, Abt. 11 Solbenhütte: ^
129 St. Bauslangen über 15m lang,
290
.. 13,1-
15
375
.. .. 11.1-
13
15
„ Hagstangen 11,1-
13
25
9.1-
11
91
Rm. Papierprügel.
14
„ tann. Prügel.
170
„ tann. Anbruch.
Den 17. März 1911.
Stadtschultheißenamt:
_ Welker. _
Nagold.
Unterzeichneter verkauft
^Dinkelftroh,
1 Güllenfatz,
1 hölzerne Egge und 1 großen Schweinekorb
mit Deckel
Gottl. Lehre , Bäcker ._
Die Stadtgenreinbe Nagold MU" verknust "MU am Montag, den 20. März
VeWlz. ReW M SGlWUM
und zwar im Distrikt Killberg Abteilungen Molde, Katzensteig, Kreuztanne, Hirschsulz,
Stubenkämmerle, Herrenwäldle, Buch und einen kleinen Rest aus Abteilung Kehrhalde:
10 Rm. Nadelholz-Beigholz, 1 Rm. dürre, lindene Prügel, 300 Büschel Laubreis, 600 Büschel Nadelreis, 20 Hausen meist hart- holzenes Laubreis (in Abteilung unterer Dreispitz), 2 Lose Schlagraum (in Abteilung Stubenkämmerle und Herrenwäldle).
Zusammenkunft für alle Kaufsliebhaber nachm. UV? Uhr auf der Killbergstraße bei der L ehmgrube. ___
Die Gemeinde Lberjettingen
bringt am
Montag, den 27. d. Ms., nachmittags IV 2 Uhr
einen zum Schlachten tauglichen
Nohrdorf. Eine hochträchtige
Kalbin
(Simmenthaler) hat zu verkaufen
Gottlieb Reichert.
Mötzingen.
Ein zum erstenmal 6 Wochen trächtiges
Mutterschwei«
setzt dem Verkauf aus
Chr. Mornh i nweg , Bäckerm str.
Nagold.
von der Königl. Saline Sulz (vorzügliches Düngemittel, welches nicht nur aus Wiesen und Kleefelder, sondern auch zum Eineggen bei Sommerfrucht von großem Nutzen ist) hält dieses Frühjahr wieder auf Lager und nehme von, heute an Bestellungen entgegen
Aoch, senior.
HÄM
Obeeamtsstadt Nagold.
Diejenigen Feuerwehrpflichtigen, welche zur Freiwilligen Feuerwehr nicht eingeteilt sind und Zeugnisse über Befreiung aus dienstlichen oder gesundheitlichen Rücksichten nicht vorgelegt haben, werden aufgesordert, sich
MU- spätestens bis 31. ds. Mts. "Wz
beim Feuerwehrkommando zu melden und einteilen zu lassen, da sie andernfalls zur
Feuerwehvabgabe
herangezogen werden. Hiebei wird bemerkt, daß die Abgabe wesentlich erhöht worden ist.
Den 8. März 1911.
Brodbeck.
Wildberg.
Eichenlangholz-
Berkauf.
Am Montag, den 27. März ds. Zs.
Kommen aus den Stadtwaldungen Langhalde, Gmeindsberg «nd Kengel zum Verkauf:
166 St. Eichen von 0,10—1,66 Fm. zus. 57,58 Fm.,
16 St. Birken von 0,09—0,18 Fm. zus. 1.22 Fm.,
3 St. Linden von 0,14—0,21 Fm. zus. 0,51 Fm.,
1 Buche mit 0,46 Fm.
Zusammenkunft vormittags 8 Uhr beim Bahnhof.
Auszüge können bestellt werden bei Waldmeister Ger lach.
Stadtschultheißen-Amt:
Mutschler.
Herrenberg.
Laubstammholz- und Nutzholz-Verkauf.
Am Mittwoch, den 22. März,
Kommen aus verschiedenen Abteilungen des Stadtwaldes zum Verkauf:
50 Wagnereichen V. und VI. Klasse,
3 Birken, 2 Ahornftämmc,
1 Erle V. und VI. Klasse,
41 Buchensttinnne II. bis VI. Klasse,
14 Rm. 2 Meter lange weißbuchene, schöne, glatte Roller, bis 40 am stark, Mindestablaß 20 a m Der Verkauf beginnt in Abteilung Tannenschopf.
Zusammenkunft morgens 8 Uhr beim vteighäusle.
Waldkaffe: Bausch.