Mar Remppis aus Ehningen und Ottmar Grimm von Stuttgart. Der Preis der naturwissenschaftlichen Fakultät wurde zuerkannt Hermann Goez. In der Karl Faber- stiftung erhielten Preise Paul Gmelin und Dr. phil. Th.
Demmler. ^ ^
Echterdingen, 5. Nov. Im benachbarten Stemen- bronn ist, wie schon kurz gemeldet, letzten Donnerstag abend zwischen 9 und 10 Uhr auf der Hauptstraße in der Nähe der Wirtschaft zum Lamm das Einspännerfuhrwerk des Adlerwirts Iauß von Schönaich mit dem Iweispännerfuhr- werk (Bernerwägele) des Bauern Stierle von Steinen- bronn derart zusammengestotzen, daß die abgebrochene Deichsel der Iaußschen Chaise dem einen Pferd des Stierle, das einen Wert von ca. 1000 ^ hat, in die Brust drang, so daß es alsbald verendete. Da beide Fuhrwerke beleuchtet waren, liegt ein reiner Unglücksfall vor.
i- Voll OA. Sulz, 7. Nov. Beim Herabwerfen von Garben zum Dreschen stürzte Schreiner Johann Hoch, alt, ein etwa 62jähriger Veterane, auf die Tenne und erlitt -dabei lebensgefährliche Verletzungen.
r Trossingen, 6. Noobr. Die Ursache des unlängst- gemeldeten Bahnunfalls, bei dem zwei wertvolle Pferde des Güterbeförderers Martin aus Schwenningen unter die elektrische Verbindungsbahn kamen und getötet wurden, ist jetzt derart aufgeklärt, daß das Bahnpersonal frei von jeder Schuld erscheint. Der Fuhrknecht und sein Begleiter haben gestanden, daß sie zum Schutz vor dem kalten Wind hinten auf dem Wagen Platz genommen und die Pferde ohne Aufsicht gelassen hatten. Wären sie vorn gesessen, so hätten sie das Herannahen des Zuges bemerken müssen oder wären selbst mit überfahren worden. Sie werden sich nun wegen Gefährdung eines Eisenbahntransportes zu verantworten haben.
v Marbach a. N., 7. Nov. In der Sandgrube von Karl Sammet in Steinheim a. d. Murr wurde abermals ein wichtiger archäologischer Fund gemacht. Dem Postillon zufolge, wurde von zwei Vertretern des Stuttgarter Naturalienkabinetts der Unterkiefer eines vorsintflutlichen Elefanten freigelegt. Der Fund gehört zu den seltensten dieser Art und wird dem Naturalienkabinett einverleibt werden.
r Backnang, 5. Nov. Ein Millionenbankrott- Der Zusammenbruch der Vereinigten Lederwerke L. Nebinger, Graubner und Scholl G. m. b. H. in Höchst a. M. und Backnang erregt weit über die interessierten Kreise der Lederbranche hinaus großes Aufsehen. Die verschiedensten Sanirungspläne konnten infolge des Widerstandes der Hamburger Gesellschaften nicht verwirklicht werden und der Konkurs wurde jetzt eröffnet. Am 29. d. Mts. findet in Backnang die erste Gläubigerversammlung statt. Zum Konkursverwalter wurde Dr. Nördlinger in Stuttgart ernannt. Der Zusammenbruch der Firma ist allerdings nicht überraschend gekommen, denn die Lederwerke L. Nebinger in Backnang galten bereits als stark überschuldet, als sie sich mit Graubner und Scholl vereinigten. Beide Firmen hatten vor ihrer Vereinigung schon mit großen Schwierigkeiten zu Kämpfen und waren oft genötigt, immer neue Kredite in Anspruch zu nehmen. Die Lederwerke L. Nebinger in Backnang standen schon vor Jahren vor dem Zusammenbruch und die Umwandlung der Firma in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung vermochte die jetzt eingetretene Katastrophe nur kurze Zeit auszuhalten. Hauptlieferanten der Vereinigten Lederwerke waren die Firmen W. Rockmann in Straßburg und 2. Huber in Immenstadt, die selbstverständlich stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Den etwa 4^ Millionen Passiven stehen nur sehr geringe Aktiven -gegenüber. Als beteiligte Bankinstitute kommen in erster Linie die Württ. Vcreinsbank und die Württ. Bankanstalt mit ungefähr 400000 ^ in Betracht. Als Sicherheiten sollen diesen Forderungen jedoch genügende hypothekarische Verpfändungen gegenüberstehen. Es wird angenommen, daß die Stuttgarter Banken keinen Verlust erleiden werden. Beteiligt ist ferner die Bank von Elsaß-Lothringen in Straßburg mit einem Kapital von über '/» Million Mark. Aber auch dieses Geldinstitut glaubt durch hypothekarische- und Waren-Ver- pfündung genügend gedeckt zu sein. Interessiert sind weiter Ehr. Stähling, L. Valentin und Co. Komm.-Ges. auf Aktien in Straßburg. Es ist mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß erst nach Erledigung verschiedener Prozesse eine klare und übersichtliche Sachlage geschaffen werden kann.
Göppingen, 6. Nov. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag kurz nach 0^4 Uhr morgens brach in dem in der Nähe des Bahnhofs und unmittelbar am Hauptpostamt gelegenen, der Stadtgemeinde gehörigen früher Gerber' chen Hause an der Ecke der unteren Markt- und Gerber- traße Feuer aus, das in kurzer Zeit einen sehr gefähr- ichen Umfang angenommen hatte. Vom Gerberschen Hause w dem sich eine Fruchthandlung und eine Malerwerkstätte sowie einige kleinere Wohnungen befanden, sprang das
Feuer auf das unmittelbar angebaute Haus der Tabak- und Zigarrenhaudlung von M. Schund über, das bald ebenfalls in Hellen Flammen stand. Auch ein hinter diesen beiden Häusern befindlicher Schuppen wurde vom Feuer ergriffen. In kaum zwei Stunden lagen die beiden Häuser in Trümmern.
p Ulm a. D., 7. Nov. Bei den Bauarbeiten zur neuen Donaubrücke ist eine mit 3 Arbeitern besetzte Zille in der Nähe des bayrischen Ufers auf einen Pfosten aufgefahren und umgekippt. Ein Arbeiter, der Zimmermann Schnee aus Cannstatt, ist dabei ertrunken, die beiden andern Leute konnten sich retten.
Deutsches Reich.
Berlin, 7. Nov. Im Reichskanzleramt liegen weitere Anträge zweier Bundesstaaten nach partieller Bieheinfuhr vor, wie sie Baden gewährt worden ist.
Berlin, 5. Nov. Gestern abend hat eine zahlreich besuchte Studenten- und Akademikeroersammlung die Forderung einer zeitgemäßen Reform des Studentenrechts aufgestellt und folgende Resolution gefaßt:
Die am 4. Nov. 1910 in Berlin gleichzeitig mit' den Kommilitonen in Posen, Braunschweig, Breslau, Danzig, Darmstadt, Eisenach, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Kiel, Königsberg, Marburg, München und Stuttgart versammelten Studenten und Akademiker sind der Ansicht, daß die Disziplinaroorschriften für Studierende einer grundlegenden Reform bedürfen. Sie sprechen die Hoffnung aus, daß die preußische Regierung der einmütigen Stimme aller Parteien die in der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vom 13. Juni zum Ausdruck kam, in vollem Umfange Rechnung tragen wird. Sie erwarten, daß insbesondere die Bestimmungen über das studentische Versammlungsrecht eine Neugestaltung nach Maßgabe der allgemeinen Reichsgesetzgebung erfahren werden. Die Versammlung wünscht endlich in allen deutschen Staaten eine einheitliche Regelung des Studentenrechts.
Eine Resolution wie die mitgeteilte ist auch in den Studentenversammlungen in den übrigen, oben genannten Städten gefaßt worden.
Karlsruhe, 6. Novbr. Die Zeitungsnachricht, daß Baden die Grenze gegen Frankreich unter gewissen Beschränkungen für die Vieheinfuhr geöffnet und dazu die Zustimmung des Herrn Reichskanzlers erhallen hat, ist richtig. Die Maßregel kann aber erst vollzogen werden, wenn Elsaß-Lothringen, dessen Gebiet der Transport durchlaufen muß, zugestimmt hat. Da diese Zustimmung noch aussteht, konnte, nach einer Mitteilung der „Karlsr. Ztg.", die Nachricht amtlich noch nicht veröffentlicht werden.
Halle a. S., 7. Nov. Zur Linderung der Fleischnot bezieht die Stadtverwaltung von Gotha größere Posten frischen Ochsen st risches aus Dänemark, das zu 63 und 70 das Pfund im städtischen Schlachthaus seilgeboten werden soll.
Ausland.
r Vom Bodensee, 7. Nov. (Zeitgemäß.) In Romanshorn hatten die Schulvorsteherschaft und sämtliche Lehrer der Stadt an die Ladenbesitzer ein öffentliches Gesuch gerichtet, den Kindern keine Schleckwaren mehr zu schenken. Die Gesuchssteller empfahlen, dem Beispiel anderer Orte zu folgen d. h. den Kindern keine Geschenke mehr zu machen, dafür aber jährlich einen Beitrag zu leisten an die Schulklassen, der für Iugendschriften oder zu einem Reise- sonds verwendet werden könnte.
Kopenhagen, 5. Nov. Kapitän und Mannschaft des gestern hier angekommenen Dampfers der Grönländischen Handelskompanie berichten, daß Knud Rasmussen, der mit dänischer Staatsunterstützung sich für 6 Jahre auf einer Expedition in Grönland befindet, auch Pearys Eskimoneger bei Kap Pork getroffen habe. Nach deren Aussage hätte, wie der „Frks. Ztg. gemeldet wird, weder Peary noch Cook den Nordpol erreicht. Rasmussen ist jetzt aus dem Weg zu einer Untersuchungs-Expedition nach dem Nordpol. Er ist begleitet von Cooks, Pearys und anderen Eskimos. Diese Eingeborenen sind Rasmussen zum Dank für seinen in vielen Beziehungen geleisteten großen Beistand sehr ergeben.
London, 8. Nov. Dr. Crippen, dessen Revision gegen das Todesurteil verworfen worden ist, wird heute Dienstag durch den Strang hingerichtet werden. Dr. Crippen hat im Gefängnis einen Rückblick auf sein Leben verfaßt, in welchem er jedoch mit keinem Worte der von ihm verübten Tat erwähnt.
Lissabon, 5. Nov. Um die Pestgefahr völlig zu beseitigen, wird ein allgemeiner Rattenkrieg gepredigt. Die Belohnung für jede Ratte beträgt 40, für jede Maus 20 Reis. (Ca. 20 bezw. 10 ^>).
Untergang eines deutschen Lchisses.
London, 7. Nov. Der gestern abend aus Newhaven mit Passagieren und Post nach Dieppe abgegangene englische Passagierdampfer „Brighton" kehrte um 3 Uhr nachts schwer beschädigt nach Newhaven zurück. Der vordere Mast und der Schornstein waren weggerissen, der Hintere Schornstein verbogen. Gitter und Boot aus der Backbordseite abgestreift. Er war mit dem deutschen Fünfmaster „Preußen" zusammengestoßen. Dieser fuhr bei Beachy Head vorüber und signalisierte, daß er schwer beschädigt sei und versuchen werde, bis nach Dover zu kommen.
Dover, 7. November. Bei heftigem Sturm lief die „Preußen" auf den hiesigen Klippen aus. Es werden Versuche gemacht, die Mannschaft durch Rettungsapparate von der Spitze der Klippen aus zu retten. Die „Preußen" ist vollständig wrack. Den Rettungsbooten ist es unmöglich, wegen der schrecklichen See an das Schiff heranzukommen. — Ein späteres Telegramm sagt: Bon Dover aus gesehen, bildet das Schiff den Anblick einer formlosen Masse, von welcher mit jeder Sturzwelle Stücke abgerissen werden. Die bisher angestellten Rettungsversuche waren wegen des hohen Seegangs erfolglos. Dem Rettungsboot gelang es unter großen Anstrengungen an das Wrack heranzukommen. Die Mannschaft des Bootes hat von der Besatzung der „Preußen" bis jetzt nichts bemerken können, obwohl sie sich durch Rufe bemerkbar zu machen suchte.
London, 7. Novbr. Die Besatzung der „Preußen" konnte bisher nicht an Land gebracht werden. Das Rettungsboot, das nachts mehrere Versuche machte, heranzu- kommen, berichtete heute vormittag ^»11 Uhr, daß kein Schiff sich nähern könne. Der Sturm läßt jetzt nach. Von der „Preußen", die nur 150 Meter von der Klippe entfernt aufsitzt, ist ein Seil nach dem Strand gezogen.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
* Nagold, 8 . Nov. In Ergänzung unserer gestrigen Notiz betreffend die starke Ueberzeichnung der 5prozentigen Neuen chinesischen Staats-Eisenbahn-Anlcihe wird nun bekannt gegeben, daß die Anleihe ca. 20 mal überzeichnet worden ist. Auf freie Zeichnungen werden daher überhaupt keine, auf Spcrr-Zeichnungen nur geringe Zuteilungen stattsinden können.
Herrenberg, 6 . Nov. Auf dem gestrigen Schweinemarkt waren zngefiihrt: 180 St. Milchschweine. Erlös pro Paar 30—48 64 St. Läuferschweine. Erlös pro Paar 50—112 Verkauf gut.
Esslingen, 6 . Nov. Der Ertrag des Weinherbstes war dies Jahr 470 Hl. und ergab bei einem Preis von 84 pro. Hektoliter den Erlös von 39 500 .> 8 . Im Vorjahr wurden 1300 Hl. gekeltert, die bei einem Preis von 42 ^ die Summe von etwa 55 000 ergeben.
Neue Bücher von denen man spricht:
Berger, Alfr. v., Buch der Heimat. 2 Bde. 7. —
Bcyerlcin, Stirb und werde. Roman 5. —
Biese, Deutsche Literaturgeschichte. III. 5. 50
— — in Liebhaber-Halbsranzband 7. —
Eekardt, I. v., Lebenserinnerungen. 2 Bde. 15. —
Ernst, Q., Blühender Lorbeer. Plaudereien 4. —
Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten I!. Buch der Jugend 6 . —
Günther, 5lonr., Die Lehre vom Leben 3. —
Herzog, Rud., Es gibt ein Glück. Novellen 4 . —
Heyse, Das Ewigmenschlichc. Ein Fainilienhaus 5 . —
Huch, Fr., Enzio. Musikal. Roman 6 . —
Laust, Kevelaer. Roman 5. —
Linde, Alte Kulturstätten (Acglip.cn, Palästina,
Syrien und Griechenland) 12 . —
Nerven D. v., Adolf Stöcker 10 . —
— später 12 . —
Reuter-Gedenkbuch, Herausg. v. Plattdeutsch. Verbände 3 . —
Botz, Rich., Schönheit. Roman 6 . —
Zobeltitz H. v.. Auf märkischer Erde. Roman 6 . 50
Zu beziehen durch die G. W. Zaiser'sche Buchhandlg. Nagold.
Teeligs kandierter Kornkaffee verdient deshalb die besondere Beachtung unserer Hausfrauen, weil er den echten Bohnenkaffee infolge seiner Kaffeeähnlichkeit nicht nur erseht, sondern demselben wegen seiner Wohlbekömmlichkeit sogar oorzuziehen ist. Seeligs kandierter Kornkaffee gibt ein vorzügliches, anregendes, nährkrästiges Getränk von feinstem Kaffcearoma, ist erheblich billiger als Bohnenkaffee und absolut frei von den gesundheitsschädlichen Nachwirkungen des letzteren. Hervorragende ärztliche Autoritäten des, In- und Auslandes, vorzugsweise die Leiter größerer Naturheilaustalten, geben Seeligs kandierten Kornkaffee den Vorzug vor allen ähnlichen Präparaten; derselbe hat sich daher auch binnen kurzer Zeit überall, bei arm und reich, bei Kranken und Gesunden eingebürgert. Kostenfreie Proben und Niederlagenverzeichnissc erhält man auf Anfrage von den Fabrikanten Emil Seelig, A.-G., Heilbronn a. N.
„Prüfet alles «nd das Beste behaltet." Nach diesem Worte, so schreibt ein bekannter Schriftsteller, habe ich wohl so ziemlich alle aus dem Markte erschienenen ähnlichen Fabrikate versucht, bin jedoch stets wieder zu den Maggi-Erzeugnissen zurückgckehrt. Denn diese übertreffen alle übrigen an Qualität, d. i. Gehalt, angenehmen Geschmack und Bekömmlichkeit. Entzückt von ihrer Güte und vielseitigen Verwendbarkeit meint meine Frau, die aus Köln verschwundenen Heinzelmännchen hätten ^zweifellos die Maggi-Werke in Singen am Hohentwiel zu ihrem jetzigen Wohnort erkoren.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdrucker« lEmil Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
!1QL2L
3pitLSn.,5to/f6 u/rct üewebs, Dis e-mpfmäUek odei" ^uk'Qllem ctle Lunlickkseife. Lrüriälick l-emigk uncl bewald?