Familie stammende Obergefreite Fritschle beim Artillerie-Regiment Nr. 14 wurde in der Nacht vom 9. bis 10. d. M. auf der Gemarkung Reihen auf seinem Heimweg von einem Besuch bei seinen Eitern ins Cantonementsquartier meuchlings auf der Landstraße überfallen und mit drei Revolverkugeln ge­tötet. Der blühende, allgemein beliebte Mann wäre in einigen Tagen nach dreijähriger tadelloser Dienstzeit zur Freude der Eltern heimgekehrt. Die oder der Thäter hatte denselben nach Aneignung von Uhr und Geld etwa 300 Meter teils getragen teils geschleift und in die Elsenz geworfen, wo der­selbe Tags darauf, nachdem sein Fehlen seitens der Batterie angezeigt war, von seinem Vater gefunden wurde. Heute bei besten Beerdigung kam eine große Abordnung seiner Batterie mit zwei Stabsoffizieren, dem Batteriechef und einigen Lieutenants, auch nahmen die hier im Quartier liegenden zwei Kompagnien des Regiments Nr. 111 mit ihren Offizieren, solvie der hiesige Krieger- und Gesangverein mit umflorter Fahne teil. Allgemein ist die Teil­nahme, ebenso auch der Wunsch, daß die in Dunkel gehüllte Unthat aufgedeckt werde. Da der Rock und Mütze des Gemordeten fehlen, so wurde gestern durch den ersten Staatsanwalt Fieser angeordnet, daß der Bach und Umgeb­ung genau abgesucht werde. Eine große Anzahl hiesiger Bürger machten sich heute früh trotz Nebel und Nässe an diese Aufgabe, ohne jedoch das Gewünschte zu finden. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat eine Belohnung von 300 für die Ermittelung des ThäterS aurgesetzt.

Entsetzlicher Unglücksfall. Am Dienstag machten sechs Personen aus Rees (Reg.-Bez. Düffeldorf), drei Herren und drei Damen, sämtlich der Familie K. angehörig eine Nachenfahrt auf dem Rhein. Der Kahn geriet ins Schwanken, man suchte das Gleichgewicht wieder herzustellen, dabei schlug das Fahrzeug um und nur ein Herr konnte mit Lebensgefahr gerettet werden, während die anderen 5 Personen ertranken.

Fruchtzucker als Bieneufutter.

In unserer Nr. 14 v. 14. Sept. brachten wir einEingesandt", in welchem der Verfasser sich an die Bienenzüchter des Bezirks wendet und die­selben wohlmeinend auffordert, ihre Völker für kommenden Winter gut zu füttern. Bezüglich des Futters äußert sich derselbe:Greife aber Niemand nach Fruchtzucker; derselbe ist auch in Ulm für die Bienenfütterung ins Grab gelegt worden." Darob ergrimmeten die Leiter derZuckerfabrik Main- g au" und sandten uns eine Erwiderung zu, welche wir im Interesse der Fabrik sowohl, wie der hiesigen und auswärtigen Bienenzüchter gerne ver­öffentlichen. Wir sind ober fest überzeugt, daß der sachverständige Einsender, sicherlich nur auf Grund von Erfahrungen sich zu diesem Rat veranlaßt ge­sehen hat.

Hattersheim, b. Frankfurt a. M., 15. Sept. 1889.

Fruchtzucker als Bienenfutter.

(Zuckerfabrik Maingau in Hattersheim.)

In diesem Blatt vom 14. Sept. 1889 befindet sich ein anonymesEin­gesandt":Für Bienenzüchter." Es wird darin vor der Verwendung des Fruchtzuckers als Bienenfutter gewarnt, ohne auch nur den geringsten Grund für eine solche Warnung anzuführen und können wir einer solchen unbegrün­deten Aeußerung mit der begründeten Behauptung entgegentreten, daß der Einsender des angeführten Artikels entweder den Fruchtzucker gar nicht kennt oder, was jedenfalls wahrscheinlicher nicht versteht, Bienen zu füttern. Dazu berechtigt uns in erster Linie der außerordentlich starke Verbrauch dieser Zuckerart zur Bienensütterung und ist derselbe auch in Württemberg

ein sehr beträchtlicher. Würde uns der Einsender des Artikels seine Adresse angeben, wären wir gerne bereit, ihm die Gutachten von Imkern vorzulegen, welche als Bienenzüchter einen weit bekannten Namen haben und welche sich nicht scheuen, mit ihrem Namen für ihre Urteile stet« einzutreten. Es seien hier nur z. B. genennt: Gravenhorst, Redakteur Vogel in Lehmannsdorf, Dr. Stantner, von Plenta. Erst vor 2 Tagen wurde uns das nachstehende Zeugnis über Fruchtzucker zugestellt und geht wohl aus dem hier Gesagten zur Genüge hervor, daß der Fruchtzucker als Bienenfutter nochnicht ins Grab gelegt wird" sondern seitens derjenigen Imker. welche etwas von Bienenzucht verstehen und sich ein unparteiisches Urteil bilden können, die größte Anerkennung findet.

Bonn, 12. September 1889.

-Mit dem Fruchtzucker der Hattersheimer Zuckerfabrik, als Surrogat

zum Verfüttern der Bienen habe folgende Erfahrungen gemacht:

1) habe ich den von H. bezogenen Fruchtzucker im vorigen Sommer in den Trachtpausen verfüttert, um zu sehen, ob der Brutansatz seinen richtigen und regelmäßigen Verlauf nehme und kann mit der Wahrheit sagen, daß trotz dem kalten Sommer die Brut sich immer gleichmäßig und gut entwickelt hat.

2) Da die Sommertracht nicht so viel Honig lieferte als für den Winter nötig war, (1820 Pfd. für jedes Volk) und ich aus Gesund­heitsrücksichten nicht mit meinen Bienen in die Heide wandern konnte, so fütterte ich den einzelnen Bienenvölkern im September so viel, bis sie die gewünschte Pfundzahl ungefähr hatten und überließ sie dann den Winter über ihrem Schicksal; und als die Völker am 2. Februar 1889 ihren ersten Reinigungsausflug, machten, war ich sehr erfreut, daß sich so sehr wenig tote Bienen in den Bienenstöcken vorfanden, aber noch mehr, daß nicht die Probe von Ruhr vorhanden war.

Die Bienen nehmen den Fruchtzucker so gerne, daß ein einzelnes Volk in einer Nacht 4 Pfund davon aufnahm. (Ich vermischte den­selben immer mit etwas Salicylsäure in Spiritus aufgelöst.)

Die Fütterungsversuche machte ich sowohl auf meinem eigenen, wie auch auf dem Bienenstand der Akademie Poppelsdorf.

Ich kann daher den Fruchtzucker der Hatters­heimer Zuckerfabrik sowohl als Brut- wie als Winterfutter bestens empfehlen.

gez. Dr. Pollmann,

Dozent für Bienenzucht a. d. Akademie Poppelsdorf.

Lanäwirthschastkicher Kezirhsverem.

Die bei dem Unterzeichneten rechtzeitig bestellten Ab­zeichen zum freien Eintritt in den Kreis beim landw. Hauptfest in Cannstatt sind spätestens am Mittwoch Vor­mittag ab zu ho len.

Zugleich kommt zur allgemeinen Kenntnis, daß voraussichtlich am Samstag früh um '/s6 Uhr ein Extra» zng nach Stuttgart abgehen wird, worüber im nächsten Blatt weitere Mittheilung erfolgt.

Calw, 23. Sept. 1889. E. Horlacher,

Secr.

Calw.

Lohgeuhen-Verhaus.

Nächsten Donnerstag, den 26. ds., mittags 1 Uhr,

werden im vormals Kappler'schen Anwesen

4 Sohlledergruben von Stein,

4 deSgl. von Holz,

in gutem Zustand, im öffentlichen Auf­streich verkauft.

Stadlpflege.

_ Hayd.

Bergorte, Oberamt Calw.

Amtliche

Bekanntmachung.

Das Brückchen über den Säg­mühlekanal der LappachsägmühleEnz- thal" hiesiger Markung wird wegen Baufälligkeit für Fuhrwerke bi» auf Weiteres gesperrt.

Schultheißenamt.

__ Frey.

Privat-Aiyeige«.

iisvrollerv-Vorlr.

Der Schnelldampfer Sasooxus, am 14. d». von Havre abgefahren, ist am 22. morgen» 5 Uhr in New-Dork an­gekommen.

Kmil Heor-ii.

U Kochzeits- W Grnladung. j»

U Zu unserer am Donners- A Atag, den 26. Sept., statlfin-A Kdenden Hochzeitsfeier laden wirW ^Verwandte, Freunde und Be-PH M kannte in das Gasthaus z. LammM Uin Zavelstein freundlichst ein. A

U Johann Maisenbacher,U

A Schlosser von Zavelstein. U

A Christine Devgler A

rd) von Ebbausen.

von Ebhausen.

Mein Unterricht für die Winter­saison beginnt Montag, de« 36. September, im bad. Hof und bitte ich, Anmeldungen gefälligst daselbst niederzulegen.

Hochachtungsvollst Tanz- und Anstandslehrer.

iMvün - KelivelelimleliZeife.

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Wohmmgs-

BerSudernng.

Einem geehrten Publikum in Stadt und Land mache ich die ergebene An­zeige, daß ich jetzt bei Hrn. Karl Schtotterbeck am obern Markt wohne. Indem ich pünktliche und billige Be­dienung zusichere, bitte um geneigten Zuspruch.

I. F. Schühle,

Schneider.

Schöne« roten

Aaatäin^ek

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Dingler, Adlerwirt.

Für Bienenzüchter

empfehle zur Auffütterung honigarmer Völker einen sehr schönen

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