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Der Krsr!lslli«strk

A«>s- Nil AeM-Klxtt fiir dkl Nbemts-Kezilk Ul-ck.

I»»nfP»«ch«v Mv LS.

ST. Jahrgang.

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Mit de« Plauderstübchen« Jllustr. vonntaggdlatt «nd

«chrväb. »andmirt.

»N 330

Mittwoch, den 31 . Septemöer

1910

^ UoMijche Msverficht.

Do» frühere hessische Gt«at»«i»ifter Feh».

von Starck, eiarr der beste» S1a>L««äu»r» Heffes«, tst i« Ntt« vo» 85 Jahre» gestorben. 1872 wmde er Boistaud de» Ministerium« de« Inner», am 1. Juli 1876 Präsident de« Gesamtmloisterinm« nutz al« solcher Mitglied des Vnudrsrat«. 1878 sbrrnah« er za seinen seitherigen Remtern auch da« Justizministerium, «m 1. Juli 1884 trat Frhr. van Starck von seinen »emteru zurück, »eil »raßherzog Ludwig IV. eine margauatische Ehe mit Frau »au Kolemins schiast.

»er seaüzösische Rrie,»«i»ister -rSISrle, die

Frage der verwruduug van «eroplaum: militärische Zweck« sei unumrhr gelöst. Die Aeroplane Hütten sich ai« «urgezeichuete Knsdschafter und Aufklärer bewährt. ES bltedeu nur nach vier Dinge za erreichen, antamattscher «Mag. «evdernng der «rschwiudigieit, Möglichkeit, außer de« Leuker zwei Vrobachter mitznnehmeu, und AuSgestalt- uug der Aeroplsus zur Angtiffsvaffk. Er werde alle« aufdietev, v« die« daidigst za »rrwlrkiichru. Präfident Salliöre» sag e in einer Siede in Bsrdeavr, er beglückwünsche sich dazu, daß die Erabermrg der Lust eine Lat ski, die mit ihrer «ühuheit de« nswiderstehltcheu Plan de« frau- zöfischeu Senie« in besanderer Welse za estsprech« scheine. Er bringe den furchtlose« Zivil« und MilitärDrgerv neuer­lich s-ine und der Regiernug herzlichste Glückwünsche da». Ihre Verwegenheit und tkaltblütigkeit habe alle Erwartmg« Sbertraffr« oud erwecke die herrlichsten Hoffunagen.

Der gst-uig »»» Portugal hat dwrch et« Dekret sechzehn Psir« ernannt, die sämtlich Parteigänger de« gegenwärtige» Ministerium« stutz. Fern» hat brr König «Ine Amnestie für Prrßvergrhen erlassen. Erste»« bedeutet »ine weiter« essrealiche Stärkung de« antiklerikale» Regt- ment«. Wie in Spanien steht auch i» Partugal die Königin- Mutter i« Lager der Klerikalen. Sie will drrrch eine Reise in« Ausland gegen die antiklerikalen Lendeuzrn pratrstiereu.

Da» chinesische« Negierung Wurde vo» de« «eneralganverrruren dt» Mandschurei vvdvou Hvkvargeko Meworeudvm Sbr« eicht, in de« auf dis Notwendigkeit einer auswärtigen Anleihe in Höhe von einer Million Lollar zn Eisenbahnbauteu «nd znr Entwicklung der Industrie hin- ^wiesen wird. Al« Garantie werden dir bestehenden Eisen­bahnen vorgeschlagen. Infolge de« Widerstande« der Partei de» Kaiseria-Witwr stütz die Verhandlungen wegen Wiedereintritts Anas-shi-kai« in dir Regierung endgültig sehlgeschlagen.

N«ch Meid««gr« «ns Nigeria« Wurde dei

von« der bri eiurm BergwerkSunteruehmeu angestellte Land- wehrmajor Poutrrl von Arabern erschossen nutz eiurr Geld­kaste beraubt, tu der sich eine zur Zahlung »o» Löhne« bestimmte Summe von 12000 Frank befand.

I« Niearag»« ist ei« Dekret erlasse» Wordeu, da« da« Programm der Regier»»« bl« zur Herstellung der »eue» Verfassung skizziert. I» Mauagua wird et» Oberste» Gerichtshof eingesetzt, ferser werden drei AprllgerichtShöfe

geschaffen. La« Drkret garantiert die Sicherheit de« Eigentum«, die llnverlrtzltchkeit de« Briefgeheimnisse«, die Justitntiou der Schwurgerichte «nd die Abschaffung der Lodristrafe. _

Die Firtschnot.

vrrli», 19. Sept. Unter der Uebrrschrift »Die wert­lose Statistik de« LaudwirtschaftSmiuistrr«" schreibt heute die .Allgemeine Fletscherzeitung":

Der Laudwirtschaftsmiuister veröffentlicht jetzt la»ge Spalte« statistischer Zahle», um seine Ablehnung aller Maßnahmen zur Milderung de» Vieh- nutz Flrischmangel« zn rechtfertigen. Der Minister errechnet daran«, daß die Fleischversorgnng bei ns« auf da« allerbeste bestellt tst. Danach ist Schlachtvieh aller Gottaugen reichlich virhasde», die Preise nicht übermäßig, die Grenze» genügend geöffnet «sw. ns». Der Druck, unter dm und über de» da« ganze deutsche Volk seufzt und klagt, wäre also snr Schein und Stubiltzrmg! Der Minister beweist gar nicht«, weil er zu viel brsselseu will. Vri dm Vergleich der Arrtschergkebigkeit brr jetzige« Vtehproduktiou mit der früherer Jahre ist z. V. da« wichtige Moment außer Acht gelassen, daß da« Gewicht der Schlachttiere ganz asßrrordmtlich zsrSck-egangeu ist. Vei der Anführung der Tatsache, daß vo« den »ar Einfuhr zugelafftne» 80000 österreichischen Schweinen so gut wie nicht« eingesührt werde, wird nicht erwähnt, daß dir ZOttgige Urberwachnsg, die für solche Schweine vrrgeschriebe» ist, ihre Einfvhr geradezu unmöglich «acht. Vo» de» Gründen, warn« da« Kontingent russtscher Schweine, da« nach dm oberschlesstschru Industrirbrzirk eingesührt werden darf, sicht in seiner ganze» Höhe zur Einfuhr kommt, ist ebenfalls keine Rede. Die «öglichks'ck der »iehelnsutzr an« Däne- «a»k wird einfach mit de« Hinweis abgetan, daß Däne­mark bereit« 7 Prozent seine« Rindrrbestaude» ansführt! Gegen die Möglichkeit der Vieheisfahr an« Holland wird anch nicht einmal ei« solcher Scheinbeweis versucht. Eine derartige Beweisführung ist keine Beweisführung und eine solche Anfklärnng verdunkelt unr dir Sachlage.

Tages-Weuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold, de« »1. Geptember 1S10.

Sie»« i«te»effa«t< Rrteg«üd»ug hat sich vo« Donner Nag b!« Samrtag früh auf de« Hochplateau abge­spielt, da« in steilen Lalwäudeu bi« zu 200 Meter an« den »irsesgrüud« in den Läleru der Steinach und Wal­dach austrtgt und vo» den Ortschaften Schillingen, Jsel«- hauseu, Untrrschwandorf nutz Haitrrbach begrenzt wird. Dort fand im Rahme» eine« Gefechte« ein Scharfschießen statt, wozu vo« lllmer Pionierbataillon die Vorbereitungen schon seit Anfang September getroffen wordr» waren. Sie Pioniere hatten zn« Zweck der Schaffaug einer befestigten Stellung ein 3 km lauge« Gelände abgrsteckt und mit dichten Drahthindernissen versehen, welch letzter», vor de»

Vefestignvgen angrbracht, den Zweck haben, dm Feinde die Annäherung so viel al» möglich ,« erschweren, »i, Schützengräben «nd Sefchützdecknuge» sind während der Uebuug vo» den kämpfende» Lruppe« selbst in dem teil­weise sehr frlstgeu Loden auSgrhobe» und vollständig kriegsmäßig hergesteklt und verblendet worden. 3« de» Kampf kamen die beide« durch Kavallerie »nd Artillerie verstärkten Jufauteriebrigadeu der 26. Division.

»ährend die rote (61.) vrigade al« weitere Berstärk- nng den Stab «nd die Kompanie« 1 «nd 3 de» Pionier­bataillon« Rr. 13 zngeteilt erhallen hatte, besaß die blau» (62.) Vrigade außer ihren beiden Jufauterik-Regimruter», der Kavallerie nutz Artillerie »och da« von der 27. Livtsto» Sbergetretene Jafauterie-Reg. 180, da« Ulmer Vataillon de« Hohruzollernscheo Faßertillexir-Rrg 18 und die Kom­panien 2 nutz 4 de« Ptouierbatatllon« 13. Rach der der Uebuug za Grnude gelegt« Kriegslage war da« rote XHI. Armeekorps über den Schwarzwald herüvergegaugev, aber auf überlegene Kräfte gestoßen. E« hatte deshalb eine verschanzt; Stellung in der Linie MühlenHochdorf SchiettugruHatterbach bezogen. Von diesr, in der Haupt­sache gedachten Stellung war der 61. Vrigade der Abschnitt SchillingenHatterbach zngesalle», der tu Wirklichkeit durchgekämpft wurde. Während die Stellung am 16. Sept. auSgrbaut wurde, war die Reserve der 61. vrigade, nämlich 8. Vataillon de« Grsuadier«Rrgt«. 119, 2. und 8. vatatllo» de» Jnf.-Regt». 125 mit Kavallerie und Artillerie übe» Ragold hinan« vorgegaugeu, um de« anmarschierend» Gegner aufzuhalt«. Sie wurde aber vo» überlegenen Kräften allmählich auf die Stellung zurückgrdrängt, die i» der Zwischenzeit völlig kriegsmäßig auSgebaut Word« war. Die Truppen, die im Vorgelävdr de» aurüSrudeu Feiud eatgegrugetret« waren, traten nach Erledigung ihrer Auf­gabe zur Reserve über. Lla« (62. Vrigade) überschritt noch am 16. Sept. abend« die »aldach, besetzte die vor der befestigten Stellung gelegen« Höhen und brachte auch die eigm» Artillerie aas diesen Höhen in Stellsug. In der Rächt vo« 16. auf 16. Srpt. fanden Kämpfe der Infanterie t« Lorgrlände statt, bei draeu Blau die un­mittelbar vor den Verschauzungeu gelegenen Höhe«, welche von Rot «och besetzt gehalten war«, in seinen Lefitz brachte. Infolge dieser Kämpfe mußten die Lvvppru aus die Rechtrahr verzichte». Am Morgen de« 16. September gewann Rot durch einen erfolgreich« Ausfall die vor seine» link« Flügel gelegenen Höhen wieder zurück. Daun wurde um 8 Uhr vormittag« da« Gefecht abgebrochen und e« be­gann da« Scharfschießen, und zwar schoß der Angreifer au« den Stellung«, die er in Wirklichkeit inue gehabt hatte, «ährend die Stellung de» Verteidiger« etwa so. wie ste bei Abbruch de« Gefechte« besetzt war, durch Scheiben darge­stellt wurde. Sowohl Infanterie, wie di« Feldariillerie und die schwere Artillerie de« Feldheere« beteiligt« sich am Scharffchieß«, and zwar: von der Infanterie 2 Va- tailloue, von der Feldartillerie 1 Abteilung und von de» Fußartillrrir die gesamte tu« Gefecht gebrachte Maffcnstärke. Die Ergebnisse de« Schießen« waren bei allen Waffengat­tungen ganz vorzügliche. Obwohl die Artillerie nur

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Me Soldirrfel

von «lark Russell.

Sortfr»«,,.

Achtzehnte» Kapitel.

DieLady Wlauche".

«« wurde 10 Uhr, bi« da« »aheade Schiff seine dolle Takelung zeigte. Mauchmal hielt ich e« für dt« Korvette, manchmal für die G.'äfin Iba. E« war eine Zeit oameu- loser Spannung. Wieder und wieder stieg ich aus »rin« Ausguck, um zn sehen, ob da« Segel auch nicht kleine, würde. Wieder und wieder sandte ich «eiueVlicke u« den Horizont mit de« inbrünstigen Gebet, daß die Srise an- halten möchte, denn wenn von neuem Windstille etutrat oud d« Tag über ««hielt, konnte on« noch eine dritte schreck­liche Rächt in unser« Kerker auferlegt sein. Andernfalls, wen» sich während derselben wiederum Wind erhob, konnte» wir mit TageSanbrnch vielleicht den Schreck« erlebe«, de» Ozean abermals leer zu feheu.

»ährend mich diese Gedanken peinigten, wach» der Rumpf dr» Schiffr« mehr und mehr an« dem Waffe,, und wa« ich alsbald erkannte, stimmte mich, meiner so Hoffnung«, »oll dreinschaneud« Gefährtin »egen sehr traurig. Mit absolster «rv'ßheit vermochte ich jetzt zu unterscheiden, daß der Fremde weder die Gräfin Jda noch die Korvette war. E« war ein kleine« weiße« Schiff. Ich dachte, Fräulein Lemple würde da« anch gleich bemerk«, »och ihre Augen war« sicht die eine« Seemannes. Sie fragte: Run, welcher von beide« Schiff« «ste«?

Dir Antwort: Kein« von beiden, wollte mir kau« an« dem Halse.

«a«? Kein« von beide»? schrie ste auf.

Leider, erwiderte ich, «ich zwingend, ste meine eigene bittere Enttäuschung nicht merken z» lasten. Sehr» Sie nicht, daß da« Schiff kieiu tst oud einen weiß« Rnmpf hat? Loch wa» tot da«? Jedenfalls muß e« uu« sehen und wird nn« retten- Da« bleibt die Hauptsache. Mag di« Zukunft bringe», wa« ste will, für »u« gibt es jetzt nur ein« fort von diese« Wrack!

Sie h rtte so fest daranf gerechnet, daß da« Schiff ent­weder die Korvette »der der Ostiudteufahrer sei« würde, daß ste nicht bestürzter und enttäuschte» hätte anbsehen kön­nen, wenn da« nah rode Fahrzeug eine Lnstspirgeluug ge­wesen nud diese vor nnsern Ang« plötzlich wieder zerfloff« wäre.

O, Herr Dngdale, hauchte sie mühsam, wa« wird nun au» uu«? Sollen wir uu« vo» diesem Schiff ansnehmen laste»?

Natürlich. Und wir wollen Gott danke«, wenn wir au Lord find.

Aber r« kan» - e, wird-. ste rang fast bei

jede« Wert nach Ate« r« segelt möglicherweise »ach einem qauz andere« Weltteil l

Wenn anch, entgeguete ich erleichtert, da ich eben mit Entzück« bemerkte, daß da« Schiff jetzt »treckt auf uu« zn strnerte. »ir treffen daun sicher da oder dort :anf ein heimwärts segelnde« Fahrzeug. Wird da« nicht bester sei«, al« hier zu sitzen?

Grwiß, gewiß, aber wen» wir unr noch eine karzr Zeit au»ht«lt«, würde nn« doch vielleicht der Ostinbkeufahrer find«.

I Gott bewahre! Daraus dürfen wir nu« nicht »er­last«. In unserer Lage wäre e« ei» verbrech« au nn« selbst, wollt« »ir nicht ohne Vrfinueu die erste Hand er- greifen, die sich nn« rettend »nlgegenstreckt.

Damit stürzte ich nach vorn, ergriff eine Handshake, befestigt« et» Stück Segel daran »nd schwenkte diese impro­visierte Fahne mit aller Macht.

Langsam «nd anmutig schwebt« da« Schiff na« ent­gegen. Alle« an ihm machte au« der Ferne einen.so viel­versprechend« Eindruck, daß selbst Fräulein Lemple« Se- ficht sich wieder etwa« aasznklär« begann. Trotzdem aber sagte ste:

Nicht wahr, bevor e« ganz nahe kommt, steigen Sie noch einmal auf den Mast, um N» sehen, ob nicht »och ein andere« Schiff tu Sicht ist. da« die Gräfia Jda sein könnte?

Wenn Ste da« wünsche», will ich r« natürlich tu», aber selbst wenn ich noch »in Schiff entdeckte, da« dem Ost- iodtenfahrer ähnlich sähe, würden wir doch zunächst die sich uu» bietende Gelegenheit ergreifen müssen, dies« schwim­mend« Sarg zu verlaffru. An etwa« andere« dürfe« wir vor der Hand nicht denke«.

Während ich sprach, wirbelte ich fortwährend mein, Notflagge dnrch dir Luft, unterstützt vo» de» Ranchstgual, da« in eiurr dicken Wolke, die Gee verdnukelnd. übe, Steuerbord zog.

Ich konnte jetzt erkenn«, daß da« nahende Fahrzeug