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Arettae, de« S. Sextemver

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Iurn Sedan-Gag.

r J««i? kleiner wird die Zahl der tapferen Mitstreiter, die auf sraazöstsche« »ade» da» Deutsche streich habe» schmieden helfen. Dir großen Heldengestalten find alle dahiugegaugrv. Sa einer politisch-bewegt« Zeit ist es fchmer, eine »echte FesteSstimmuug auskommen zu lasten, denn eine andere Generation bestimmt heute die Geschick« der Ration, Männer haben hent« dir Führung auf den v«- schledeusteu Gebieten de» politischen und wirtschaftlichen Leben» an sich grriffr», die von jenes veltgeschichMch« Grrtgntstrn nicht berührt »nrdev, dnrch die tm Herzen Snivpa» ein neae» «eltreich gegründet wurde. In nuferer schnelllebigen Zeit denkt mau nicht diel an den Ursprung der Dinge, sondern gerkßt sorglos die Flüchte, die «ude»e unter Mühen und schweres Opfern gesät haben. Man hat stch durch 40 Jahre aa die FrtrbkuSfchalmeien gewöhnt »nd empfindet jede frische Fanfare schon al» Povokatiou de» gesunden Menschenverstand». Mau spricht heutzutage so gern von ReichSverdroffenheit und merkt dabei nicht, daß «aa bedenklich träge geworden ist in der Betounng eine» ehr­liche». patriotischen Empfinden». Junge Leute gehen blasiert au di« Alten vorbei, dis in Ehre« erbaut find und »or einem Meuscheualte» bereit waren, ihr Herzblut für die Größe de» Vaterlandes htnzugebe». Und Wiebe» geht de» Sommer- wind über die blutgetränkten Gefilde von Seda«. Miede» grüßt der scheibend« Lag die stille Höhe von Frenoi», wo am Abend vor 40 Jahren Preußen» König da» französische Kaiserrrich unter de» Sucht der Schläge der von ihm steg- reich geführte» Armee hinstakrn sah. »Welch eine Wendung durch Sötte» Fügung.- Aa» diesen Worten sprach die schlichte tzeldrugtöße eine, Fürste«, «ns de« plötzlich die vlick« der ganze» Welt in Brwundernng gerichtet waren. Napoleon III war gefangen «ud die Elite der französischen Armee hatte sich ergeben, »amtt war der Primat Europa» auf Prenßrs endgültig Sbergrgangeu. Da» tapfere franzö­sische Heer ist in Ehren besiegt worden, die deutschen Lrnppe« aber hatten eine« Sieg ohne gleiche» erfochten. Roch hatte» die denkwürdige« KrpktulartönSverhNLdlungeu von Douchery zwischen Moltke und Wimpsfeu nicht begonnen, da ritt der alte Heldeukaiser mit seinen Paladine» durch fünf lauge Stunden di« Stell»»»«« der deutschen Lruppru ab, »«braust von dem Jubel tnr Tapfere», die ihre» Kriegs- Herrn todekmstige Treue bewahrt hatten. Welche Gedanke» mögen den greisen Helden bestürmt haben, da er über da» Schlachtfeld sprevgie, «uf de« Lansende von braven Männer« ihr Lebe« für die dentsche Sache gelassen hette». Darüber find ouu 40 Jahre hingegauge». La» Wllhelmische Zeit­alter hat längst seine» Abschluß gesunde», aber die Saat, dir bei Sedan gestreut, ist herrlich ausgegang«. A!» eine stolze Weltmacht steht da» Reich achturggediitrud da. An

Die Schlacht Sei Sedan.

Mit Recht hat da» deutsch« Volk unter all den Groß­taten von 1870 und 71 die Schlacht roa Sedan dazu an»- erwählt, ihren Jahres ag al» Rattoualfest z» begehe». Die Augnstschlachtru vor Metz find blutiger geweseo, und st« habe» durch die Einschließung der feindlichen Hauptarm«« in eine Festung die militärische Entscheid»«» de» Feldzüge» zuguustru der deutschen »affen bereit» gebracht; Sedan aber übe,trifft sie durch die eine» hohes dramatlsche» Knust- werke» würdige Schlachtrvlage und -En Wicklung, durch die Wncht der »gmttteibar hrrbeigesüdrteu Katastrophe und durch die politische Bedeutung, die sich aa» der Gesanges- »ahme de» Kaiser» Napoleon ergab.

Di« Armee der stchstscheu und preußischen Keooprtoze, »ule, Oierbrfehl de» Königs von Preuße» schlagen di «mee von Chalon» ort?r Mae Mahos. Mae Mahoi wi/d schwer »erwnndet, SOSO Mann Frauzoseu trete» au belgische» Gebiet über, 31000 werden tu der Schlacht ge saugru genommen; de, Gesamtverlust de» Feinde» »eträg S8V00 Mau». 50 Geschütz», 5 Fahnen, 1 Adler. - De, »erlust der Deutschen »«trägt 465 Offiziere, 845S Mann General v. GerSdors fiel, »r« Francs« wurden voll ständig eingekesselt, wobei e, zu verschiedenen blutig.» 8» famnmstöß« kam. Die vayrrn (1. Korp») bestanden an stützen Morgen in »ozaille». da» tu Flamme» ansgiug «inen lange», blutige» Kamps. Sie mußte» Han» für Haut stürme», da alle» verbarrikadiert war. Sie ließ« biei 2000 Mau» zurück. Dir Sachsen stürmte» La Moneell m»d Daigvy. Die preußische Garde drang i« Tale de Gtvonue vor. Die Ehre de» Lage» gehörte der Artillerie bereu Feuerschluude im wetten Umkreise die eingekesselt

fernen Meeresküsten wehen seine »anuer ans vaterländische« vodeu. I« Inner» erstarkt, gegen Feinde gerüstet, »ehrt ein kraftvolle» Volk i« friedlichen Wettstreit de» Rationen den Rahm, den die Väter In fiegretcheu Schlachte» begründet habe». Mm kann die Weltgeschichte vom nüchternste» Standpunkt m» betrachte», « de» große» Stationen kann der ehrliche Volk»»«« nicht vorübergrhe». «hur tu vrwmde- ruug md Dankbarkeit derjenigen z« gedenke», die durch ihre Tugenden, Talente »der sütliche Größe bestimmend in da» Leben der Völker eingegriffm habe». So gedenke« wir denn auch hente wieder in Ehrfurcht »ud Liebe de» alte» Kaiser», a!» de» siegreichen Führer» der deutsche» Stämme in glorreicher Zeit, al» der Verkörperung der uen- erwachteu deutschen Kaiseridee, al» de» selbstlosen, gotte». sürchtigeu Herrn, der neidlos stch der Ehren freute, mit de« «ine dauktzore Ratio» da» gläazrnde Drrigestiru seine» trene» Paladine, vt»«arck. Moltke und Roon überhäufte. Wir gedenken in trene, Liebe der Loten, dt« tu beispielloser Tapferkeit stch dem vaterlande opferten «nd wir grüßen in Daskbmkeit und aufrichtige? Verehrung die keruhaste« Veteranen, die Zeugen jener weltgeschichtliche» Legebrnhetten. Sie «ahne« die heravwachsende Generation, die vaterlän­dische Idee über alle» z» stellen, einig z» fein md stch stark z» erhalte», »m allen Gtürmeo ruhig entgegentreten ,» könne».

Der Wetterrvart.

Votttifch« Zlrnfchau.

x Gegen eine zynische Herabsetzung der Sedan»- feiern müssen wir ««» heute wenden. Wir gebrauche» den Ausdruck .Misch- mit besondere« Rechte. Die Stnttgarter Leiiung der württ. vrtSgruppr der Deutschen Friedens- gestllfchaft hat e» nämlich für augezeigt befunden, der württ. Presse einen gedruckten Zettel zuzusend«, um, dessen Ab­druck am 1. September sie bittet. Ja diesem Elaborat, da» einen Protest gegen dir SedauSsetern darstellen soll, find« stch n. a. folgende Sätze: .In Wirklichkeit aber haben stch diese Feier« vielfach zn Orgie» de» EhanvtatS- nw» autzgewachse», die wohl als lächerliche A«»brüche der Selbstüberhebung ruhig igvort.rt werden könnt«, wen» nicht so große Gefährdung de» internationalen Frieden» damit verbunden wäre. In Wahrheit ist e» nicht bloß ei» Zeichen einer verkehrte» »eltanschamug, wen« «an immer »och vicht» Klügere» zn tnn weiß, al» stch über die Niederwerfung eine» großen Kulturvolle» in zynischer Weise zu frenes.- E» ist der Deutschen FriedruSgrsellschaft Vor­behalte« ««bliebe», anrgtspioche« der deutschen, in derart zynischer «eise stch znm henttgru Tage zu äußer», m dem »t, 40 Jahre auf da» weltgeschichtliche Ereigut» zurück- blicken, durch da» die Grundlage für da» neue dentsche

Reich, der unerschütterliche» Zusammengehörigkeit der drnt- scheu vollöstimme geschaffen »nrdru. Und wem die alle» treuen Veteranen, dir opferfreudig md todesmutig da» Leben für ihr Vaterland in die Schanzen geschlagen, in gehobener vegrtstermg diese» JnbilänmStage» gedenke« und wem dem heranwachfeuden dentsche» Geschlecht da» ge­waltige Geschehnis vor Angen geführt wird, so redet diese Deutsche FriedenSgesellfchaft von Orgien de» ChanvtniS- MN» d. h. von An»schweifuuge« eitler, fabelraffklnder Vater­landsliebe, von lächerliche« »«»brüchru de, Selbstüberheb- mg, unberechtigter Freude m der .Niederwerfung eine» große» Kulturvolle»-, verehrte .Deutsche- FriedenSgefell. schaft, e» hat lange, ehe mm von deiner Eglstenz etwa» wußte, rin große» deutsche» Kulturvolk gegeben, da» ist von seinen friedliebenden Nachbarn nicht nur nirdergrworfe», sondern uledergetreteu worden; nein wir freuen «u» unsere» eigen« Emporkomme»», der großeu Vefreivvgütal, dir Sedm für m» war.

Und gerade gegenwärtig können wir eine derartige iutrruatioualistrreude verwrichlichmg, wie die Deutsche Friedenügesellschaft sie betreibt, »hur bei der Zerfahrenheit und Haltlosigkeit ihrer Organisation ans feste Ziele hin- wirken z« können, am wenigsten vertrage». Wir bedürfen unserer gm,«Kraft für unsere inner« Entwicklung. Ist es doch fast, wie wenn ei» verhäng»» über unser« deutschen Vaterland! schweb« würde. Lurch Hader und Zank zerrifseu, »erbittert bi» zur tatsächlich« Reich»»«- drosfeuhktt find die wettest« Kreise seit der unselig» Reichrfinauzrefor«. voll drückend« Eristruzsorgm die groß« ErwrrbSschtcht« vom Arbeit« md Kleinbane»« zu« Hand­werker md Kleiukensmam, von Angestellten md veamteu ob der stetig« Steigern»- dn LebenSmtttelprrtse, besonder» markiert dnrch dir »«erliche lyorbltante Fleischt««»»»; d« Tiefdruck will nicht schwind«, die Atmosphäre wird immer schwül«. Wie soll da» werden? Diese bange Frag« lastet auf de« ganz« volle, lastet besonder» schwer ms d« Mittelschicht«, den« nationale» Empfind« etwa» «ehr al» Phrase ist, den« nicht dangt vor dem .Straf­gericht-, mit dem d« zersetzeude Radikalismus der.bürger­lichen Gesellschaft- droht, die stch ab« msrichtig nach einem starke« Mm« sehn«, d« »ns« t« Innern so kerngesmde» voll heran»führt m» dem Labyrinth. Sie alle wart« und hoff«, daß die gut« natürlichen Kräfte da» Bürger- tnm wieder hrrauSretßru an» d« verworrenen Lage. Da kommt die unglückselige Königsberger Kaiserred«. Unglückselig in de» Worte» eigenster Bedeutung und nach jed« Richtern». Aas den Inhalt d« Rede brauche» wir di« nicht «ehr näh« eiuzugrheu; er hat stch dem Lrf« stch« gut etogrprägt. Aussprüche m» kaiserliche« Munde, die gegen di« voUshohrit stch weudm, «erkt mm stch. Di« Lage der ersten Erregung, de» spmtmeu Meinungsstreite» find vorüber, ab« je «ehr mm in Rahe üb« dt« Sach,

feindliche Armee umspannt«» mb mit ihre« Granaten- und Schrapuelhage! die dezimierte« Regiment« nach Sedan hiueiudräugt«. König Wilhelm staub seit morgen» 8 Uhr mit de« großeu Hanplqnattier auf der Höhe von Freust».

Ja allen Orte» der näheren Umgegend Sedan» wurde den ganz« Lag erbittert gekämpft, «tmpffen» Plan, die erschöpft« »ay;ru bet vozaille» md La Moreell« mit drei seiner Korp» dnrch »breche», scheiterte an de« vernichtenden Feuer der preußisch« Artillerie. Um 4 Uhr nachmittag» ließ König Wilhelm eine allgemeine Beschießung von Sedan eröffn«, um die Kapitulattau z» beschleunige». Al» der Lag stch neigte, fmdte der König Obrrstlevtuaut v. Bros sart vom Generalstabe als Parlamentär mit »riß« Fahne ab, um der Armee md Festung die Kapitnletton an,«trag«. Ihm begegnete bereit» ein bayrischer Offizier mit d» Meldung, daß stch ein französischer Parlamentär mit weißer Fahne grmrldet habe. Oberstleutnant von vrousart wurde eingelassen, md auf feine Frage nach dem General so edvt ward er uurrwartet vor den Kaiser geführt, der ihm sofort eine» Brief an König Wilhelm übergeben wollte. Ans seine Frage aa den Oberstleutnant, wa» für Aufträge « habe, erhielt er zn Antwort: .Armee und Festung zur Heber- gäbe mfzusorder-.- Napoleon wie» d« Oberstleutnant aa d« General ». »tmpff«, der für den blesstert« Mae Maho» de» Oberbefehl soeben übernommen hatte «nd sagte, daß er nunmehr fein« Srnrraladjntant« Reille mit de» Briefe au König Wilhelm absrndeu »«de.

Um 7 Uhr kam« Reille md vroufart zu König »il- Helm. Erster« sprang vom Pferde md überreichte d« Brief seine» Kais«», hiuinfSgmd, daß « sonst keine Anf. träge habe. König Wilhelm sagte, nachdem er d« Brief öffnete: .Aber ich verlange al» «ste Beding»«», daß die Arm« di, «aff» nieder!«,«!- Der Brief Kaiser Rapo-

leoa» lautete: .Mein Herr vrnderl Da e» mir nicht ver­gönnt war, in der Mitte meine» Lrnppe» z» sterbe», so bleibt mir nicht» übrig, al» mein« Degen tu dt, Hände Euer Majestät ,« leg«. Ich »«bleibe En« Majestät vrnd«, Sedan, 1. September 1870. Napoleon-. König Wilhelm antwortete: .Mein Herr vrnderl Indem ich die Umstände, »nt« den« wir nn» begegne», bedauere, nehme ich d« Degen En« Majestät an md bitte Sie, eine» Offi­zier z» bevollmächtig«, um Sb« dt« Kapitulation der Armee zu verhandeln, welche stch so taps« »nter Ihre« Befehle geschlagen hat. Meiurrfeit» habe ich d« General von Moltke hierzu bestimmt. Ich verbleibe E»«r Majestät Bruder, Bor Sedan. 1. Srpt. 1870. Wilhelm."

Nachdr» König Wilhelm den Brief General Reille übergebe» hatte, sprach « einige Worte nett de» ihm be­kamt« Offizier. Aus de« Wege »ach vmdreffe, feinem Hauptqnartiere, »nrde der König dam von den Trupp« allerwärt» stürmisch begrüßt. In vendreffe improvisierte» dl« Soldat« rin« Illumination md stand« bei d« An­kunft de» Monarchen mit Lichter» in den Händen am Wege, »ährend von Biwak zn Biwak die Kunde flog: .Steg! Sieg! Napoleon gefangen!- Und mit de« Kats« war» 88000 Manu md 3866 Offiziere, darnnter 89 Generale, krtegggefauge»; alle» Zubehör der Armee, Waffe«, 419 Geschütze, Fahnen md Adle», Pferde, KrtegSkaffen »sw. fiel« den Steg«» in dir Hände. Außer d« bei d» Kapitulation krtegSgrfangene» Franzos« waren bereit» in der Schlacht 31000 gefangen genommen ward«. Auf dentfche, Sette betrug dn Verlust an Lote» 190 Offiziere md 3883 Mao» »nd an verwundeten: 383 Offiziere md 5637 Mann; d« größt» Berlnst hatten die tapfere» Bayern anfznweis«. _