Grjchrist täglich Mt »»»sah»« der Go«» «ch ffeftttage.
Uni» vtertrljährltch M 1.10 «tt Lräger« i»tz» 1W0 ur, i« BeztrU- «ch 10 n». «rrtrhr 1« i« übrig»« Gßrttkmbkrg 1 .S 0 Mv«at»abou«eme»tr »ach Berhältut».
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Amts- M AnM-KlM swki KderMs-KeKK UWld.
I»vnfp»«ch»» Ar. ««. 84. Icchrgang. A»r«fpr»ch«r Ar. «v.
Mittwoch, de« 17. August
Anzeige» Gebühr s.d. Ispalt. Zeit« ««» gnvihnl. »christ »btt deren «am» bei 1«al. Ginrücknng 10 4, bei mehrmalig«« mtsprechend »iabatt.
Mit de» PlauderstLbche» Jllustr. konutaglblatl und
TchwSb. üandmirt.
1910
«ein» «öoiglich» Majestät habe» am 1». «ng> ISIS all«, gnädigst geraht, dem Präzeptor Harr a» der Lateiafchnle in Bracken« betm eine Hanptlehrstrlle an d« Elementarschule in Stuttgart zu ««trage«
MokMfch« VeV-rftcht.
»a» G1rlle>ver«itHeri«fetz wir» bekanntlich
>« 1. Ottov« ta «raft treten, Von diese« Zettpuutt ad »ird jeder, der da» Gewerbe eines GtelleudermittlerS de> treiben will, dn besonderen behördlichen Erlaubnis bedürfm. Ste «uß versagt «erde», wenn die UuzuverlässtgkriL des Nachsuchende« i« bezug aas den beabsichtigten Gewerbebetrieb »der auf seine persönliche« Verhältuiffe durch Tatsachen «Viesen iß »der ein Bedürfnis nach StelleuvermiMern nicht voüiegt.
Nach da« Eudabschlnß der Neich-hanPtknffe
»elaufeu fich die »»gedeckten R«tri!alara»lagkn der Jahres 1909 noch ans 186 Millionen Mark. vte haben gegenüber de« Etat infolge »sv Mehreinnahmen «ad MtnderaaSgaSeu »« 114 Mill. Mark verringert «erde« könne». Immerhin belaßen sie jetzt noch jeden Etat der nächstfolgende» 3 Jahre »tt je 43 Millionen Mark. Danach stellt st- d!e Reichlfiuauz- läge nicht, «je in l tzter Z<tt vielfach von einigen Blättern behasptet warde, günstig, s»»d«n immer noch recht vugüu- stig, ond z«ar s« so «ehr, als die Etauahme» aus Zöllen, Steuer» «ad Gebühre» i« lausrudra EtatSjahr bisher die EtatSausätze nicht erreicht haben, Wie vir «itteileu können, hat fich sou »ufang »pril bis Ende Jalt ihre gesa«te Einnahme ans 488.5 Millionen Mark belaufe». I« Strichs« hanShaltSetat für 1910 stad Zölle, Steuern und Gebühre» ans das ganze Inh« «it 1441,5 Millionen Mark der«- schlagt. Wenn die tatsächliche Einnahme ans ibveu «ährest» der letzten zwei Drittel des lassenden EtatSjahreS de» Ergebmssea des ersten entsprechen würde, würde anf einen Ertrag von 1405.5 Millionen Mark ,« rechnen sei«. E« würde sonach die tatsächliche Einnahme hinter der veranschlagten «m 36 Millionen Mark Zurückbleiben. DaS ist sicherlich reise güasttg« Entwickln»- der Reichsstuanz«.
»er bevorstehende Besuch de, Kaiser» i« Pose« gewinnt ei« besoadrreS Jutereffe dadurch, daß die Gerüchte Sb« eine gewisse «eudernng des bisher befolgten kkarseS der Polenpolitik nicht ,«« Schweigen kommen »ollen and namentlich von Blättern der Zeutrnmkpartei genährt wer- den. De« gegenüber fast die .Köln. Zig/ sichtlich offiziös: »Bei verschiedenes Xuläff.» hat Reichskanzler ». Vethmauu- Hollwrg in sehr bestimmt« Weise zs «kennen gegeben, daß « nicht gewillt sei, von der biSH« befolgten Politik abzn- gehes, s«d er hat fich auch sonst nichts gezeigt, was ia Überz ageuder «eise ans eine »eudernng der an dm «aß- gebenden Stelle« herrschenden Asschannugm htudeutete. Wena «,» kühl und ruhig die ganze durch die Poleusraze in Prenßen entstandene Lage überblickt, s» kann «au «nch uar zn de« Schluß ko««en, daß ein Umschwung schon deshalb nicht zu erwart« ist, weil er, selbst wenn au einzelnes Stellen Neigung dazu vorhanden wäre, einfach
nicht möglich ist. Diejenigen, dir auf de« Katserdesach die
..
Hoffnung fetzen, daß bei th« rin um« »urS augrküudigt werden könnte, werden fich jedenfalls i« Jrrtu« befinden.
»er Präfident dar frwmzüfische« NaPnblik ist «ach der Schwei, gereist. — »ie «au tu Frankreich denkt, zeigt u. a. ein Vortrag, den Lle«mc:au in Buenos >irrS üb« das Thema »Die Demokratie und der Krieg' hielt. Er «klärte fich als Gegner der Beschränkung der Kriegs- »Sftungeu, denn es gäbe kein sichereres Mittel, einen Krieg zu provozier«, als dieser, da es «umüglich sei, da» Gleichgewicht zwischen den Rüstungen der verschiedenen Müchtr herzustrll«. Er »ieS daraus hin, daß die Souveräne fich niemals «tt der Frage der RüstuugSeikschrtnkuus'N befaßen wollten, wozu er sie beglückwünsche. Man müsse stüabtg die Verfolgung des ideale» Zieles der vrrrchttjkett i« »age behalten, um die Wahrscheinlichkeiten eines Krieges aus der Welt zu schaffen, ab«, wir Roosevelt in Paris gesagt Habe, wenn «as die Wahl habe zwischen Friede» «nd Gerechtigkeit, so dürfe «au nicht die Vrrechtigkeit opfern. Zwls-Sen der Wahl der Friedens und eine» Erniedrigung der B'terlandeS könne «au nicht schwanke». Man »uß alles tun, schloß Llrmeneeau, o« de« Krieg zu vermeide», aber wir würden töricht sein, wen» wir «brüsten wollt« in eiue« »ngrnblick, wo aste rüsten, «ad zwar zu Lande, z« Wasser »ud ia de» Lust. Wir denke« an keine Eroberung« und wolle« niemand rin Leid antnu, ab« die Würde unseres Landes legt uu» die Pflicht ans, zu sek« Verteidigung bereit zu sei».
I» Nnßlanb breitet fich die Eholera immer melier aus. Jetzt stad die Gouvernements Mohtlr», »olhhuieu, Eharko», Orel, KarSk, «oroaesch, Pensa, JaroSla». Koste»»«, Ufa, Wjaika, Ocenbmg und Tarnten, dt: Gebiete Lerek «nd Daghestaa, dt« Städte Kronstadt und Pu«, die Stadthauptmaavschaft« Sebastopol »ud Rikslaje» für cholersgesührllch erklärt worden; für cholerabedsoht: die SonvernenreutS Nischnij Nowgorod, Twer, Kntat» und Soul««, die Gebiete «kmottuSk und Largrt, die Städte Neda! «ud Riga, die »rlka von RyliuSk bis Nischnij- Nowgorod und dir Flüsse Kr«», Wjatka vjelaja und Wetlaga,
An der Türkei -Sri da- BInt» ergieße» »icht
auf. Ja Dortjel (Wtlajet Ndans) haben die Türke« einen «»«euier ermordet and 3 verletzt. Um di« Sicherheit de» deutschen Kolonisten zu gewährleisten, ist rin türkisches Kriegsschiff «it Truppen in Haiffa eiugetroffe». »er »alt befindet sich au Ort sad Stelle und leitet die Untersuchungen. Wegen der Ermordnng des Deutsch« Uugr» find bisher 17 Verhaftung« borg«««»« worden.
Nach Meldungen «»- Wrafttie» detrng tn der
erst« Hälfte veS Jahres 1910 der Wert der Etsfnhr 31 Millionen, der AnSfahr 35 Millionen Pfuad Sterltag gegenüber 16 brz». 33 Millionen t« gleich« Zettran« des Vorjahrs. Die vom Ftn,az«t«ister de« Prüstdeuteu ein- gereichte amtliche Statistik zeigt etar allgemeine, stetig fortschreitende wirtschaftliche Eatvtckkng des Landes.
Vagon-Mouigkotto».
»I« «,»
Nagalv» d«R 17. >»g«st 1010.
Grdnnfeler.
40 Jahre sind es, fett die deutschen Truppen, zu« ersten Mal fett lang« Zeit wieder geeint, den Rhein überschritten und in nie geahnte« SirgrSzng Heldentat« verrichtet Hab«, wie ste um ei«««l die Geschichte zu verzeichne« hat.
Diese Kämpfe bilden die Grundlage de» deutsch« Reichs, ohne jene Siege hätte» wir nie unsre heutige «elistellnug «laugt, wäre nie unsre tudnstrielle Entwicklung möglich gewesm. Deshalb ist eS eine «nabwetrkarr Pflicht unsres Volke», Heuer da» Andenken an jene «hm reichen Lage Wied« ,, wecken »ud i« Gr«üt unsre» herauwochseud« »«schlecht» zu beleben. Um da» «efühl unsrer Nachbar« i« West« zu schonen, feie« wir fett 15 Iah,« kein SsdanSfest «eh»; aber »er qlanbt, diese Schonung Frücht« getragen, die zwei Völker seien sich dadurch ul gekommen? Ms« Rationalgesühl iß i« Schwinden griffe«, es bedarf einer Eriuuerung au jene große Zeit, «« die wir von viele« Völkern beneidet werde«, welche unsre Nachbarn ganz anders feiern würden. Manche Gründe «ahne» v»S, gerade henrr «it ein« EriunernugSfetrr an 1870 nicht lüuger zu warte«: Unsre Veteranen, deren wir jetzt noch manche unter uns Hab», werd« alt, die »eist« steh« t« 6. Jahrzehnt ihre» Leben», wer weiß, »ie lau-e wir ste «och haben? ste habe» die große Zeit erlebt, ste müsse» brr Jugend, die wir z« Dentschland» «ehr erziehe», ihre Erlebnisse «Meilen, erzähle», was sie erstritte« und war fir erlitten, «nch dir politische Lage, sowohl unsre Stellung bm ander« Völker« gegenüber, als anch die Inneren Pmtetkämpse, verlaust, daß wir zeig«: .Deutschland, so voll Mut «nd Mark,
»ist dn einig, bist du stark!'
Schon lesen wir, daß Lausende unsrer Veteran« hinaus- ziehe» ans die Schlachtfeld« von «etßendnrg und Wörth, auf die blutgetränkte« Gefilde u« Metz; einzelne Trupp«, teile schicken ihre Soldat« hinaus, u« ihn« die Plätze zu zeigen, wo ihre alten Regimentskameraden gerungen haben, gestorben find für» Vaterland. Da snd dort bereitet eine Gemeinde, ei« vermöglicher Fabrikant d« Veteranen et» Fest: ab« nicht Einzelne dürfen es sei«, das ganze »oll, ,s» »eit die drntsche Zunge klingt' soll Heuer ein »ankfest feiern. Hiezu ist kein Lag geeigneter, als der SrdauStag; leid« fehlt an th« die Jagend, die Vakanz hat, aber der Knltminister wird ans 18. Januar, de» GrüudnogStag unsre» Reiches, eine allgemeine Shalset« anordnen. J««e»hia wird anch anf die Jugend eine große gemeinsame Sedanfeier ihren Eindruck nicht verfehlen, besonders wenn eia feierlich« Kirchgang zur Erhöhung »nd ErhebsuZ des Festes beitrage« würde.
So dürft« anch t« Odrramt Nagold dir Gemeindeverwaltungen hinter anderen nicht znrSSstehr« und dnrch Veranstaltung von Vrdauseikr« zeigen, daß uns» Volk die treuen Loten nicht vergißt, und daß der gleiche Seist, dt«
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Me Aoldirrfek
von Clerk Russell. Zehntes Kapitel.
Et« sonderbare- Ereigni».
storlfetz»«,.
Um bei dem Lauf« vor de« Made »icht ,« wett vo> KarS abzukomm», hatte der Kapitän gegen Abend Se dreh« lasse«. Der «mm war «och heftig, drückte ab« nicht «ehr so anf dar »aff«, weghalb es sich allmählt, «hoi und die Wellen größer und größer ward«. De» EPArnd fing das Schiff an unerträglich za schling«, . „^Lltafel war deshalb nur spärlich besetzt and »ah, A/a höchst ungemütliche» »erlauf; um «tt größter G schickltchkett brachte «au es fertig, einige »iffe« tn de Vesprächgstoff wäre ja genuj voi Hände« gewesen, aber einerseits harte jeder genug «it de, ^Eeciereu des Eff«, z» tun, und andererseits verursach! daß Getöse deß heulende, Simms und daß Brülle» d, Mögen ein« solch« Lir«, daß die gegenseitige «rrstäadt, mg sehr erschwert wmde. ZualledeLkamn.chdieAug «d vestürznug übnzdab Achtbar. Hin- und He-werfe A SiM,. Ich hatte währeud «eiaer SeemaunSzett i btesa Beziehung ,cho« viel «lebt, doch solch schwere, »ett, jemals dmchgemacht zu habe«, erinnerte ich »ich uicht. E lab Nageublicke, wo anch ich dacht,, unsere letzte Stunt sei gekommen. Dies» Lag stellte wirklich starke «usprück «a »usere Nerv»; vom früh« Morg« ab hatte eine »ns
regnng die asdere gejagt. Zarrst die Vrigg mit de, AaS- sicht auf adgefchsittrne Kehl«, und Sott »riß »,s für Mord, und Schandtaten, dann das fürchterliche Gewitter und jetzt diese heillosen Wogen, die jede, Anzenbltck ein Kentern hrrbeiführe« könnt«. Daß war selbst «kr z« viel.
Still und blaß schlich« die meiste« nach Veendigvug des Este«, in ihre Kabinen. Rur Jshus-n, Emmrt, der kleine SaasdrrS und ich blieben zurück. Johnson war kreidebleich; er saß uuprakttscherweisr ebenso wie die beide« ander» an der Wetterseite und krallte fich uster den sonder- barste» Lerreuksngeu sein« langen, dürre» Gestalt mit de« Hände« tu seinen Sitz, um nicht bei jeder tieferes Neigung de, Schiffes kopfüber zu stürz« Ja ähnlich« »eise stemmte Emmet »tt fest auseinander gebissen« Zähnen die Füße gabelförmig ta den Teppich und die Arme in die Polsterung seines Sessels. D« «me SannL-rS stand aber geradezu Todesqual« aus, da fein« armen Veiuchen nicht biß za« Boden reicht«, und er also unr anf die Kraft sein« Arme angewiesen »ar; sein Gesicht war kirschrot vor »ustreugnng. Ich selbst saß aas der sicherer« Leeseite. ES w« mir wahrhaftig auch nicht leicht um» Hrrz, trotzdem aber fand ich doch ein gewiss:, «müsemeut in Beobachtung der drei.
Gegen 11 Uh» kletterte ich nach Aet der Papageien am Lisch entlang nach eine« d« hängend« Servterbretter. um mir »och »ia« kalt« . Grog zu misch«. Kau« war ich «tt diesem glücklich wieder aas mriaea Platz gelaugt, al» dar Schiff sich derart Sbrrmtgte, daß ich dachte, etz «äffe kentern. I« selten Kugenbltck glitt »ein kleiner
SaanderS von stimm Sitz und kullerte wie ein Kerbe, der fich eiue Böschugg hinabkagelt, mir direkt dor die Füße. Ich Hali de« erschreckte» Männchen auf und gab th« rin SlaS Grog, da, er »it eine« dankbare« Blick leerte. Bald daraaf kroch er, «eiue« Rat folgend, anf allen Vieren «ach seiner Kabine, »ährend ich mir ein neue, AlaS Grog holte.
Danach mußte ich wohl eingeschlafev sein, denn plötz- ltch hörte ich, wie es 3 Uhr schlug. Kein Mensch war «ehr in drr Kajüte; eS brannte um noch eine Lampe. An b» jetzt stampfende« Leweganges de, Schiffe, merkte ich, daß wir wieder vor de« Wind liefen uad dieser wesentlich nach- gelaffe« hatte. Rn« ging ich endlich auch zu Vett.
Als ich erwachte, schien die Sonne durchs Fenster. Da, Schiff schwebte ziemlich glatt bahln. LolledgrS Beine sah ich über mir baumeln, er «nßte also ans de« Rande seiner Koje fitz«.
Guten Morgen! rief ich.
Morsen, Morgen, antwortete er fröhlich. Gott sei Dank, wieder schöne, Wetter. Schwerenot, »ar da, eine grausame Nacht! Lustig, »aS? Finde» Sie immer noch Vergnügen au dieser herrlichen »affersahrt?
Warum den» nicht? Gewiß, eS war rin gesunder Sturm sad nicht gerade lnstig, »ie Sie sagen, aber ans See muß «au so »aS «tt in Kauf nehme« »nd »au ist das «etter ja auch glücklich Sberstanden.
Ra, ich »Me, die ganze Reise wäre erst Sberstand«, «mrte Lallrdge, auf den Bode» springend.
Rm Geduld, Freund, tröstete ich — ebenfalls »ei»