Grschetrrt Ugltch «it »>«»Lh»k der G»»». «d Kestttage.

Prrt» vtertrljLhrlich dt« 1.10 «it rrS,n>

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«» 10 »«. «er!eh, I« t« übrig»» «k«k«i «r i« ^ll, Mv»»t»abo»»e«e»tr «ch «nh«t»t».

Der GrlklljWn

Jernsprachar Ar. LS.

84. AeHrgarrg

Akernfpr««H»r Ar. SV

«nzeigeu-Vebütz» f. d. Ispalt. ZeU« «1 gewöhn!. Schrift »d« d«e» Raum bei 1««!. Einrückung 1V 4» dei mehrmalig« «»tsprechend Radatt.

Mit de» Plauderstübch«, Jllustr. E>ountag»dlatt und

«chwäb. dandwtrt.

«N 176

Montag, dm 1 . Anguß

1910

Amerikanische Kulturbilder.

Eine« «Mel »er .DreSd. Nach».' »it »bi,er lleb«. schrist eutuehmeu wir foigindt AnsfShnmgrn:

Da» freie Amerttal Wen« Deutsche tu» gelobte Laub »er persönlichen nnb Politisches Freiheit kommen, bann pstrgeu ihre erst«, »riefe stet» Sberznlanfeu dos vrgeiste- «n, fiir bk senr WM. nnb r» gibt nicht» i« alte» Vater- lande, da» ihnen nicht vrrallet nnb verbessern«,»bedürftig »orkommt. Dieser U»eri!a!süer ist erfahr«»,»,r«stß bei bene« a« größte«, die in jungen Jahren an»,«»ändert find und infolgedessen die Zustände in Dentfchlanb noch gar nicht beurteil« können. Erst viel später le»«t bei den «eisten bi« Ernüchtern»,. Den» die gepriesene a«erika»ische Frei­heit ist eine eigene Sache. In keine« Lande der Welt »ird der Staatsbürger so »evormnnvrt »ie in der Union. Zwar ob er zu esse, snd -s trinken hat, ob ih« in Krank- heitSfälle« auch örtliche Hilfe zu teil »ird, ob er «ine «eufcheuioürdigs Wahns«, hat, da» alle» kümmert dort d» Staat nicht i« geringste», jeder darf dvrt verko»«», »o und »ie «r wist. Wahl aber schreiben de« Amerika- »eru die Landeggesetze genau vor, sb er Bier trinken darf, resp. »ie er den Sonata, zn verlebe« hat ns». Die Abstinenz- beweg««! ist gerade in A«ertka znr regelrechte« Karrikatnr geworben, und »elche Folge» d»L Gebot absoluter Sonn­taggruhe nach sich zieht, davon kann sich jeder über- zenge«, der a« Samstagabend durch die Strichen Ne»- Vorks «sd anberer Großstädte geht. So viel Betrunkene, »ie er dort an eine« Abend in de« Rinnsteine« liege» steht, »ird er in Berlin, Dresden und andere» dentsche» Stödten da» ganze Jahr nicht erblichen. Der A«e,tkauer und vor alle« der Dentschamerikaner kann ferner nicht genug spatteu über die in Drntschland übliche polizeiliche Bevormund«», und Grobheit de» Bea«te«. In Aneerika »raucht «au stch bekanntlich nicht polizeilich anzn- «rldtu, darum ist da» freie ««erika anch da» Eldorado aller Spitzbube», «a» aber die RäckstchtSlostgkeit unsere, Polt,eibeamte» betrifft, so find fie wirklich nnr Waisenknaben gegen ihre amerikanisches Kollege». Mau « stch nur von Angtnzengeu erzählen laste», «it »rlchr» Brntalittt amerikanische Polizeiorgane bet BoHsauflässeu ganz har», loser Natur «it ihren Krüppeln ans die Menge einhanrn, ganz gleich, ob Frauev, «tuder oder Srrts« stch darunter befinden. Da» ist in »«erika a« der Tage»ordun«g, und kein Mensch findet et»a» dabei. . . Die Selbstüberhebung ist etu Nattoualübe! der angelstchfischen Raste, »tr Dentsche leide« au Selbstnnterschötznng. Unsere Schwächen und Kehler kennt et» jeder, nud da soviel bei nn» da»»» di« Rede ist, so glaube» wir Deutsche schließlich, bei «n» sei alle» sank t« Gegensatz za Amerika, »o alle» vorzüglich fei. De» ist aber nicht so. Bor alle« »Sffr» »tr un» gegen eine Brramerttanisternug unserer Stiles energisch »ehre«. U,d wen« Johnfohu, der sch»«rze Sieger »ud »der größte Man» ^ seine» Jahrhunderts*, »te ihn seine Mutter, da» brave Nkggerweib, getauft hat, Wirklich, »ie «gekündigt, Europa «ud natürlich auch Deutschland «it

einer Rund- und Rrkla«eretse beehre« sollte, so ist da» deutsche Molk hoffentlich «och Mann» genug, gegen die Bor- führuug eine» derartige» amerikantscheu Knlturbildes «it aller Energie ,» protestieren*.

VoMifcho A-bsrstcht.

Dar Reichskanzler hat i« Nastrag des »aifers

eine Brfchleunignng der »och i««er »öhreudeu stuauztellr« Vorarbeiten für die Veteranen zugedachte Staatshilse ver- aslasft. E» besteht an leitender Stelle der feste Wille, dir Ausbringung der Mittel für die Peteranrnhilse bi» späte­sten» zu der bevorstehende« vierzigjährigen Wiederkehr der Errichtung de» Dentsche« Kaiserreich» durchznführr».

Mi» sächsisch» Negier««, hat «rueittal»«,»» darüber austelleu lasten, ob stch die Lage der Labakgewe des in Sachsen in deu letzten Monaten verschlechtert habe. Rach de« jetzt vorliegende« Ergebni» ist in der Lat in letzter -eit noch eine »eitere Wesentliche Verschlechterung einer- treten.

I« der Universität «che» hat dev »ehrams et»a ei» Drittel de» Lehrkörper» getroffen. Bon 58 Uro- festeres Wurden 17 »egen Alter», llnsähigteit zu« Lehr- a»t «nd an« andere« Gründe« abgrsetzt. Die meiste» Opfer zählt die «ediztukfche Faknlttt. Me öffentliche Meinung ui««t diese, RegierungDakt, bei de« nicht Ge- rechtigkett, sonder« vielfach Rachsucht «aßgebend sein soll, «it geringer Sy «pathie ans. Seiten» der Studenten »er­den Unrnhen befürchtet.

Hansa Baad ««d M«vtz»»ach»ste«er.

Die i« Hausa-Bund tagende »»««isstou für da» Reichszuwachrsteuttgtsttz hat bekanntlich eine Resolution angenommen, in der sie stch besonder» gegen diejenigen Besti««u»ge» de» Gesetzentwurfes »andtr, di« Industrie, Haud»erk and Mittelstand einsetttg nud i« fiskalischen Ja- trreste belasten. Die Kommisfionsdeschlüsse der z»eite« Lesung gehe» auf die berechtigte« Forderungen de» durch da» Gesetz besonder» stark betroffenen »reise de» erwerbs tätiges Bürgertum», »ie sie in der Stellungnahme de» Hansa-Bundes zn« RnSdrrck gelangten, «ehr eia.

Punkt I der Resolntios »andte stch bekanntlich gegen die i« Z 1 de» Eutmurs» enthaltene Bestimmung, »«»ach ei» jeder Wertzuwachs, also nicht nur der unverdiente, sondern auch der durch produktive Tätigkeit er»orbe«e, za»ach»steuerpfltchttg fein sollte. Nach de» Beschlüsse« der »»««isstou ln zwttter Lesung »ird un» die Abgabe nur von de« Wertz«»ach» erhoben, der .ohne Zutun de» Eigentümer» entstanden ist*. De» ferneren ist hier noch dir besonder» für Industrie, Haudtverk und Mittelstand wichtige Eiuschränkaug getroffen, daß der Wertz«»ach» von der Steuer frei bleibt, wenn der Berä«ßer«ug»prei» ohne die i« § 1k znaelasseue» Abzüge bei bebanten Grundstücken nicht «ehr «l» SV 000 «4, bet unbebauten nicht «ehr al» S000 «4 b,trägt, »ud der Wertzuwach» 50'/, de» Erwerb»- prüfe» nicht übersteigt.

Punkt II richtete stch gegen die Erschwerung der ban-

gewerblichen Tätigkeit, vornehmlich der Mittel- »nd »lein- betriebe, »ie sie namentlich durch die in § 4S.S de» Ent­wurf» festgelegte Berechtig»«» der Gemeinden znr Erheb- nug von Anschlägen Hervorgerufe» »ird. Die zweite Lesung der »«»«isstou hat diese Rechte de, Gemeinden »esentliche» Beschränk«»»« unterworfen.

De« i« IH. Dankte «»»gesprochenen Bedenke« »ege« der Höhe de, Steuersätze ist in de» Kommsstonsdeschlüssen der zweit« Lesung insofern Rechnung getragen »orde», «l» nach 8 llv bet der Stenerbtrechmmg de« Er»«rb»prei» S'/» v. H. de» Erwervsprrisrs zuzüglich der in 8 10 Ziffer» 4 und S genannte» Anfveendnnge» unter bestimmten Beding- nagen hinzugerechnet »erde».

»er in Punkt IV gegen des ursprüngliche« Entwnrf erhobene Vorwurf, daß die tatsächlich gemachten Rnfwend- uugen nicht in Anrechnung kommen, hat glrichsfalls durch die neuen Besti»«uuge» de» 8 10 Berücksichtigung gestru­den. I» 8 15 hat die »ommtsfio» anch de« Gesichtspunkte der steaerltchru Gerechtigkeit durch besondere »ehaudlnug der »tuderrmtirrende» Grüudstücke Rechnung getragen.

Punkt V fand ,n bemängeln, daß der «rsprüsgliche Eatwurs die Anrechenbarkeit von uach»ei»bareu Aaf»end- äugen, sowie die Berücksichtigung »ertvernetndersder Momente ausschloß. Die neuesten »om«ifston»beschlüffe find tu 815 »ud 8 L0 den diesbezüglichen Forderungen entgegeugeko««e».

Die in Punkt VI hervorgehobene» verkehrserschwerru- deu Bestimmnuge» übe» di« Auslassung erfahre» durch de« Ansatz der »o««isstou eine »esentliche Milderung, indem die Steuerbehörde die Auslastung daun gestatten darf, wem der Erwerber die Haftung für die vom Beränßrrer nicht betzntretbende Steuer übernimmt. ^

Pnnkt VII wandte sich gegen die t« 8 49,S de» Ent­wurf» festgelegte Berechtigung der Ge«etudeu, Zuschläge unbegrenzt für ihre Rechnnng ,n erheben. Die «eurfteu vestimmnugm de» beregten Paragraphen beschränken, »te bereit» oben erwähnt, diese» Recht der Grnerinden tu nicht unerhebliche« Maße.

Ruch bezüzlkch der tu Punkt VIII erhoben«« Bedenke» gegen dt« Bestimmungen de» 8 56 ist eine Milderung in

GPauie» «ud ver Batik«».

«a» «evastia, 30. Jnlt. D» spanische Minister- Präsident teilte de« Korrespondenten de» .Matt»* kurz vor de« zu Ehren Eanalejas veranstaltete» Bankett «it: Sie könne« Ihre« Blatte «elde», daß die spanische Regie­rung die Abberufung ihre» Botschafter» bet« Vatikan beschlossen hat. Da» bedeutet jedoch »och nicht deu sofortigen Bruch «it de« Vatikan, aber ich glanbe, daß er nahe brvorsteht.

Na«, 30. Juli. Die Note de» vatikanischen .Oster- vatore R»«aao* »ird hier al» Feststellung de» Bruche» de» Vatikan» «it der spauischeu Regierung aufgrfaßt. Der spanische Botschafter blieb gestern de« übliche« Freitag,- «mpfaug bei de« Kardtualstaatösrkretär Mery del Bal fern.

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Me Aoldirchek

von «lark Russell.

»oetfch«»,.

Hi«r»tt stand er, mir srenudlich «nickend, leise av und -tu, auf »eck, u« des zwriten Offizier ab,«lösen, de i«,»ifche« die Leitung de» Schifft» überwacht hatte.

»ei eiurr Mahlzeit »te dieser, wo die Schiff-,efrii fchaft zu« erste,««! beisa»«e» »ar. ließ e» die britisch Zurückhaltung und Steifheit zu einer angeregten llnterhall nng »och nicht komme». I« ganzen begnügte stch jede dautt, de» anderu »erstohleu zn betrachte» uud hin »n »ttder einmal eine Phrase zu «ach«. Rar Oberst B«, «Per sprach laut «d freinlütig »ie i««er. Er befan sich tu feine« beste» Fahrwasser, denn er hielt mit rolle« dr» Ragen »ad schnarrender Sttmme seine« Gegenüber - eine« lange«, hagere», kränklich ansseheodeu Herr«, »amen Holder, der nach Bombay al» Lehrer an eine Hochschul eisen »eitschweistgeu Bortras über di schmählichr, Berhättnisse in »er indischen Arm«, de« de Ao Festgenagelte anscheinend mit größte» Respekt lauschte Kein -»derer sonst aber hörte daranf, und ich am alle, Avttgstea, denn ich hatte jetzt, »ach deu mir vu Herr, MVI bemachtr» MtttMnngui. «eine ganze Aufmerksam «1 der kleines T-iüe Radeliffe »nge»audt. Je »eh, it «ich de ihren Anblick vertiefte, um so liebenswürdiger faul Ah*, freundliche» Gesicht, an» de» eine ungemei, Herzensgüte sprach. Damtt sttmmte anch ihr liebevoll «üt

trrliche», wenn auch, »te mir schien, etwa» ängstliche», un- ruhige» Wesen überein, mit de« sie ab uud zu ihre» Nicht« schnell einige «orte zuflSstrrte, für »elche diese nur immer ein schwache» Lächeln hatte. Meist jedoch drückte die Miene de» jauge« Mädchen» hochmütige Zerstreutheit und etu ge- wisse» Naserümpfen übe» alle Anwesende« an».

Bald «ach de« Frühstück füllte stch da» Deck. Die Sonne schien z»ar war«, aber die scharfe Brise erlaubte e» dr» Dame, nicht, längere Zeit zu fitze», so bot den» da» Promenadendeck ei« farbenreiche» Bild voll Lebe» nud Be»egu«g. Alle» spazierte nmher; der Kapitän führte Frau Radeltffe; Herr Emmei ging mit Frau Jolisse «nd deren Töchter». Herr Saunder» trippelte zur Sette de» dickeu Mynheer, der »te et» Koloß neben dem kleine« Männchen anssah. Die drei jnugeu Beamten saßen ans eine« tzühurrkästg und belachten leise ihre Bemerkungen, »ähreud sie nach den jangeu Dameu schielten. Ju der Nähe de» vordersten Oberlichtes stand Oberst Baontfter mit dem Jonrnaltstr» Johnson. Mau branchte nicht besonder» htuzuhöreu, um zu verstehe», wie der Oberst -brr die Zeit- suDSschreiber Herzog. Da» Gespräch der beide» Herren »urde allmählich so last, daß e» »te et» heftiger Zank klang, den« Herr Johnson »ehrte stch tapfer. Alle Angen- blicke fiel er de» Oberst in» Wort: Gut, ich gebe Ihnen da» zn . . . Ich »ill da» nicht lengue» . . . Bitte erlangen Sie... Ganz recht, aber was »ollen Sir den», wen» »ir Zettnng»schretber nicht wäre« . . . Diese and ähnltchr Eimoürfe brachten de» kleine» Brausekops in solche Glut, » ich e» für ratsam hielt, »ich «ße» Schuß-

»ettr zn halte«, »« nicht bei eine« plötzliche» Heiterkeit!!- ansbrnch, de» ich kan« «ehr zu unterdrücken »ermochte, von einer gefährlichen Entladung getroffen zu »erden.

Als ich bei der Kampanje vorütrrgtug, kam gerade Fränletn Temple, gefolgt von Tolledge, die Kajüteutreppe heraus. Er sprach mit großer Lebhaftigkeit und sie sah sehr vergnügt ans. Beide bemerkte» «ich nicht und traten ganz in meiner Nähe an die Reling.

Ich erinnere «ich, hörte ich sie sagen, daß «et« tenre» Vater von Lord Sando»» sprach. Ist nicht Lad- Jsabella Fitz-James eine Tante von Ihnen, Herr Tolledge?

Leider ja. Ich hoffe aber, Sie kenn« Sie nicht. Sie schreibt immer Bücher, wisse« Sie, »nd hält stch für schreck- ltch klng, dabei aber ist ihre Unterhaltung so trocken »ie der Streuselkuchen, de» sie «tr immer als Knabe gab.

Zu» erstenmal hörte ich sie hell auslachrn. O, ich habe sie doch anch kenne» gekernt, »nd sie gefiel «ir sehr gut.

vielleicht verschmäht sie es. in Gesellschaft ihrer eigenen Familie klng zn sein.

Was führt Sie eigentlich »ach Indien r lenkte er ans ei» anderes Thema.

Nnr der Wnnsch »eine« Onkels. Er konnte seines Atters und feiner Kränklichkeit »ege» die Reise zn uns «ach England nicht wagen, wünschte aber sehnlichst, daß wenig- stens ich einige Monate zu ihm hinüber käme, da »eine Mutter, »ie Sie wohl wisse, »erde», gelähmt ist «ud in- foilgedesse» noch »entge» reise» kan» »ir der Onkel.

Habe mit Bebauer» davon gehört, «urmrtte Lolledge.