Erscheint täglich »tt «nänah« der G»no. und ffrstttag«

»rei» »ttttrljährlich hie» 1.10 ^v, «it Träger- letz» i.go im »e»ir»- und IS »m. Bertehr 1.« t« ädrige« «trttnnbn, 1.S» ^g. Msnatäabonnementr nach «erhält»».

Der GMMter

AM- »ü K»? chk-KlÄ flr dm Wnmts-KkM W-O.

A-vnspv-ch-v Nv. SV. 84. Jahrgang. M-rnsprscher Nv. LS.

Lnzeigeu-Gebühr f. d. ispalt. Zeile «» gewdhnl. Schrift »der deren Raum bei 1««l, Einrückung 10 4, bei mehrmalige» entsprechend Radatt.

Mit dem Plauderstübchen« Jllustr. Sonntaggblatl und

Echwäb. Sandmirt.

iss

Ikrettag, dm 15. A«li

1910

Zur gefl. AeachLung!

I« Fenilleton begiuue» wk nächste Woche «tt de« Abdruck einer der Sicherst beliebte» «»fsell'fchew Gee»,«««e «it de« Lite!

Die Hotöinfec.

Vermöge seiner spa»«e»de», ake»te>eer­reiche« Ha»dl»»g bringt der Noma» de« Leser ei»e willkommeme «bwechsl»»,.

Verlag »ad Redaktion des Gesellschafters.

K. Oberamt Nagolds Bekaaretmachrrre-,

betr, de» Verkehr «it Nrastfahrze»ge«.

De» beteiligte» Rrrfiru «Kd in Nachstehende« das Wesentliche der »enr« »orschristen Aber den Lertehr »tt Rrastfahrzeug» in de» Grschiftägoog bet dev Behörden bet Anträgen ,,f Erteilung d r Erl«b»is gm» Führen eine» Rrastfahrzeug, b.zw. ans Znlaffuvg eine» solchen zu« Brrtrhr zur Rruutnl, gebracht.

L. De, U»tr«, a«f Erteil««, de» Erla«d«i» g«« Führe» «i«e» Nr«ftf«hrze»,e< ist aa die Orts- Pvlizribeh-rde (Schulthettzeuamt, Stadtschulthrißeuamt, Stadtpolizeiamt) vnter Leifügnvg der ersorderlichen Papiere (Geburtsschein, Photographie, Zeugnis eine» beamteten Arzte», Nachweis Sder Erlernung de» Fahrdienste» bet ei»rr bierzn ermächtigte» P-rsou oder Stelle) »n richten. Der Antrag «Kd von der Ortäpolizribehörde nvd hieranf vo« Obrramt vorschriftsmäßig geprüft vod, veno stch Anstände nicht ergeben, v-m Oberamt dr« Sachverständige» zm Vornahme der Prüfung dr» Antragsteller» übergeben. Der Sachverständig, bestimmt dev Zeitpunkt der Piüsuvg. Die Prüssug »«faßt »«erst eine mündliche Prüsarg, hieranf eine praktische Prüf»»« am Rrastfahrzeug, -ine Prodefahrt n»d ,«letzt rtne mindesten» IstSvdige Dauerfahrt. »ei der »Sodlichr« Prüf»», ist u. a. «euutnis der für de» Führer eine» »raftsahrzengi» maßgebende» gesetzlichen nud Polizei- ltche» Vorschriften zn verlangen. Die Prüsnng ist abzu- breche», »rnv der Prüfiing in einem der genannten Teile die Prüfung nicht bestanden hat; kn diese« Fall kau» er »icht vo» Ablauf vo» vier Sachen zur Prüfung «ieder zugelafseu »erden und hat in der Zwischenzeit »eitere» gründliche» Unterricht zu nehme».

L. Der U«tra, a«f Zeelaffmr, «i«eA Sraft- f«heze«,» ist aa da» K. Oder«»»,» richten. Diese« Antrag ist da» Svtachtea eine» amtlich anerkannte» Sach- verständigen über die vorschriftsmäßige Beschaffenheit dr»

»raftfahrzevg» oder eine diese» S«tachte» ersetzende so»e». Lyp«brsch»iuigmg f»«ie die Anmeldung de» Fahr,eng» znr Erteilung einer Erlaubuiskarte (Steuerkarte) veizu- füge». Dir Anmeldung zur Strnerkarte erfolgt am »weck- mäßigste» auf eine» Mnstervordruck, der von der zustäudi- ge» AmtSstelle (Hauptsteueramt, Rameralamt. Haupt,rll- >»tt) oder de« Obrramt unrutgettltch bezogen «erden kan». Auch für die Einreichung de» Auttags ans Zulassung der Kraftfahrzeuge ielbst bei dem Oberamt ist am besten da» hiesür vorgesehene Formular,n verwenden. Die Typ«- bescheintguvg wird de» Abnehmer» von den Fahrzeugstrme» für gasgbare «raftwageutypeu selbst bei der »ertrrßerung verabfolgt, »o eine Lyprubrscheiuiguug für da» Fahrzeug nicht verabfolgt werde« ka»u, mnß über da» Fahrzeug erst ein Gutachten eiae» amtlich anerkannten Sachverständigen auf Tuend besonderer Prüfung beschafft «erden. In Württemberg ist al» Sachverständiger der »auiaspektor »latber bet de» Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Stnttgart, Lasdebgewerbemufeu«, anerkannt. Die Prüfung der Kraftfahrzeuge findet ans rechtzettige Benachrichtigung fetten» de» Antragsteller» a» Ort «ud Stelle statt, da» Fahrzeug ist http, gehörig gereinigt zu, Verfügung zu stelle»; zur Prüfung gehört auch eine Probefahrt, wobei zugleich da» Gewicht de» Fahrzeug» aas et»e» »odenwage festgrstellt »ird.

Die dadurch de» Sachverständige» vorgenommeue Prüfung berechtigt weder die geprüfte Person znr Führung eine» Fahrzeug» noch da» geprüfte Fahrzeug zn« Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen, sondern auf Gruvd de» Sachverständigengutachten» hat erst da» Obrramt über die Zulassung de» Führer» beziehungsweise de» Fahrzeug» zu entscheiden, «er ohne diesen Führerschein zu besitzen, ein Kraftfahrzeug führt, oder «er ans öffentlichen «egen und Plätzen «in Kraftfahrzeug tu Betrieb setzt, ohne für dieser eine Zulassaugsbeschriuigung zu besitzen, setzt sich empfindlicher Bestrafung auf Grund de» Gesetze» vom 3. Mai 1909 und i« letzteren Fall, »eu» e» stch o« ein steuerpfiichttgr» Kraftfahrzeug handelt, außerdem «ege» Gefährdung der Stempelsteuer für rrlanbut»kart«u au»/

Den Krastsahrzeugbesttzeru «ird i« Hinblick aus die strenge» Strafbestimmungen de» Gesetze» empfohlen, stch »tt deffra Vorschriften vertraut zu mache». Sine billige und emvfehleu»»rrte Aubgabe in handliche« Leiueuband ist bei Kohlbammer in Stnttgart erschienen und kann zum Preise von 1 30 4 von der Zaiser'sch« Buchhaudlnug

bezogen «erden.

Die Ortkpolizeibehördru wolleu gegebenenfalls die Beteiligten auf Vorstehende» Hinweisen.

Nagold, 14. Juli 1910. _ Naher, Neg.-Ass.

Sri»» »önt-lichs Majestät Hab»» a« ». Juli bl ge. »üei- gaäbigst ger»ht, dt« Stelle de» Rektor» u»d erste» wiffrnschastlich»« Ha«ptlehr«r» a« Lehrerseminar in Backnang de» Professor »r. Häcker aa de« Lehrerseminar in Nagold ,» übertragen.

L. Ein trauriger nationaler Gedenktag

für «n» Deutsche ist de, 1b. Juli, «0 vor bvo Fah r» die Schlacht bei Dannenberg geschlagen »urde, die dm Grund legte zu de« Sude de» deutsche« lvrdmsstaate» i» Ost- nud Westpreußeu und dm llebergaug diese» damalig» deutsch« Ordrusbesttzr» a» da» polnische Neich durch dm Fried« vo» Thora i« Jahre 1448 vorbereitete. Mög« auch die Pol« »mig Veranlass»», Hab«, diese Schlacht al» eine nationale Großtat de» Polmtm»» ,» preise», da die deutsche Niederlage viel «ehr ans die geringe Zahl de» Deutsch«, die Uneinigkeit tu ihren Neihe» »nd die »»«- gebrachte Nittrrlichkett ihrer Führer znrückznsühr« ist, al» auf die Tapferkeit de» hauptsächlich nur Litauer«, Nuffe», Armenier» »ud vor alle« Tataren bestehenden polnisch« Heere», so läßt e» stch doch nicht bestreit«, da» diese Schlacht zu den folgrnreichst« der Weltgeschichte gehört. Noch immer Hab« wir, wie mfere Ostmarkenpolit» zeigt, daran zu arbeite«, jene Niederlage «ieder gut zu mach».

Trotzdem die Pol« dies« Sieg übe» die Deutsch» »och hmtr, nach 800 Jahr«, in Liede» verherrlich«, »eil ihn« rächt viele derartige Stege brschiedeu gewrse» find, ist diese angebliche nationale Großtat de» P>l«tum» für je»e Läuder, mu die damals gerungen wurde, kein Segm gewesm, wir die Krieg»,üge de, 180 Jahre vorher in» Land ge- komm«« deutsch« Orde»»»ttter, sonder« hat eine Zett »uglaubliche» Ntegrrgauge» riugeleitet. vergeben» «Kd mau »ach Bildung und Srsttt»ng fördernden Großtat« de» Polenta«» an» dieser Zeit tu der deutsche» Ostmark suchen, «ährend da», »a» die deutschen Ordensritter ihrer Zett tu West- nud Ostpreußen geschaffen habe«, die Jahr­hunderte lauge polnische Mißwirtschaft überdauert hat u»d noch heute Zeugnis ablegt vo» der hohe» »ult«r «sd der kolonisatorisch« Begabung dieser deutsche» Pioniere. Daz« gehört »icht nur die stolze Marteubnrg in »estprmß«, sondern auch sämtliche Städte in Ost- »ad »estprenßm und die ganze städtische Bildung. Diese geht au»uah«lo» a»f die Deutschen, »ährend da» Polent»« i« dr« viel- hundertjährig« Zeitabschnitt, «0 er dort herrschte, nicht neue» geschaffen, sonder« e» nur »erstand« hat, da», «a» deutscher Fleiß »ud deutsche Tatkraft in» Leben geruf« hatten, z» zerstören.

Lt»e« Vorgeschmack für die Leid«, die durch die Herrschaft de» Polmtam» übe» jene Gegend« herainbrach«, brachte bereit» der A««arsch de» slavtsche» Heeres unter dem de« polnisch« Röntg vladtslaw Jagiellow da» »U einer unerhört« Zügellosigkeit in diese« Laude« gehaust hat. Die zu« Heere gehörig« etwa 30000 Tatar» mordet« unterschiedslos Weiber und Rinder, sie raubt», plünderte» und verbrannt«, »a» sie »icht mitschleppe» könnt«. So zerstörten sie in wenig Woche» ein« großen Teil deffr», »a» deutsche Kulturarbeit in Jahrhundert« erbaut hatte.

Diesem Beginn entsprach die Fortsetz«»». An die

Die GeldsabrU.

Wenn eine Rrone oder ein Taler oder auch nur ei G,.sch-» «uS s.k,e Led«rg,schichte erzähl.» könnte, so »ürd sie wahrscheinlich interessanter und iu jede« Fall abwechs lu»ar«icher a-ssalleu al, manche dr, vielen Biograph!« die alljährlich erscheinen, «er e, versteht, solche Geschichte « erlauschen, de« ka»n ein Zwauzigmarkstück Wunderding erzählen. Der steht und fühlt, daß da, «old dieser «Sa, nicht einfach Gold ist, sondern daß stch iu dieser Skoue da Blut von vielen hnndrrt längst vergangenen Nüuzgeuerat! o»eu miteinander vermischt. Die Rrone mag zwar erst tr Iah» 1969 geprägt sein. AVer nur ganz wenig von ihre» G-ld kam erst frisch au» de» «inen von Südafrika, n, die soviel »«evttst vergaff« «mde. Gin andere» Teil che» wurde schon im Jehr 1849 i» den kalifornisch» Fluß taleru au» Fettgrröll e,wasch«. Und wieder andere Teil waren schon einmal al, Dukaten, al» Fried,ich,dore uu Louisdore i« Verkehr. Die halfen die stegreich« Spante «» de« neugewonnen« Amerika gebracht. Aber ander Partien unser,S Zwanzigmarkstück-z find »och viel älter Di, zirkulierten schon Goldmünzen in Nom und Lyza»,, eh

U°d einige Partien, stellst T-nseudstel iu uusere« Zwauzigmarkstück. die steckt« viertausend 3»hr« sch« i» eiume Schekal baiylauischei

in ttue, jener gold«« Münzen. die Priamoj «l» Lösezeld für Hektar» Leiche bezahlte. Jede diese

Ende imSchmeM«. «er «j ^ stieg« jede»«al »«e NS»z«, «d tansendfaä "ie Gold i, »«e« !Sewmd wette durch die Welt, »« »er Jogmdzeit de» Mmfch«gefchlecht!

m bi» auf unsere Lage. Und jede Mäuzeristeuz, jede ein­zelne Münze wandert auch beut nach längen» oder kürzere» Daseta wieder zu« Ofm. Verfolg« »tr solchen Gang ein­mal. «in Zwauzigmarkstück. da» neulich »och durch unsere Finger rollte, war doch i« Lauf der Jahre stark angegriffen. Sein Gewicht war um de» 38t« Teil eine» Gramme» unter d« normal« Betrag gesunken und hatte domtt die Passtrrgrruze erreicht. Zwar «mde r» nu» noch austaud»- lo» abgeuommw, und auch durch die nächst« 4 oder 8 Hände ging e» noch glatt. Aber dm» kam e» zu einer »auk, »ud dort sah «aa e» «U kritisch« Aug« au.Du bist gewogen und ,a leicht befunden*, lautete da» Urteil, »ud «tt viele» Leidensgefährten «anderte da» Goldstück zur Münze. Tiegel, au» einer Mischung von schwarze« Graphit und weißem Pfeifmton geformt und gebrannt, »ahm« nufere Rrone neben viel« «der» auf. Ater nicht um alle Münzen brachte mm «» de» groß« Panzertresor der Gkldfabrik zu« Tiegel, sondern auch «och einige massive Goldbarren, die erst vor kurzem an» Südafrika «gekommen und nur wenige Lage im Tresor geruht hatten. Da» alle» lag jetzt gen« abgewogen t« Sraphittiegel, und darüber «mde eine dichte Schicht von feine« Holrkohleupnlver au», gebreitet. Daun fetzte «au noch eine» schwer« graphitge- füttert« Deckel über den Tiegel, and daun umspielt« dir heißen Stichflammen einer Gasfueruug d« tu ein« Herd eingebauten Tiegel vo» auße». Schnell stieg die Tempe- ratur zur Rotglut und kam von da zur Weißglut «f rund tausend Grad Lelstn». L« Münze» im Lie-el «mde da- bei g«, eigenartig zumute. Sk vergaß« frühere Prägung und Geschichte. Und auch die stolze» Barre» «md« weich. Da» Gold kam in» Fließ«, «d bald stand unter der Rohleupulverdrcke. »ud durch diese » 0 » der oxydierend«

Luft sicher getrennt, el» flüssige» Gsldbad i» Tiegel. Rrästtg fuhr die Schürst«», de, Schmelzer, in die Legier- mg, um alle Teile gut durcheinander zn bring« md gena» dir vorgeschriebe». Legierung vo» neunhundert Teil« Sold und hundert Dell« Rupfe» z» erziel».

Orchidaeee»-Gta»d»rt« Ke Württemberg. Heber die Standorte der Orchideen i» Württemberg gibt Apotheker A. Mayer iu Tübingen in den .JahreSheft« de, Verein» für vaterländische Naturkunde iu Württemberg 1910* setz, beachtenswerte Mitteilung». Der Verfasse, behandelt zu­nächst die Verbreitung der Orchideen in Württemberg. Nach der «rkurstousflora von Rkchuer-Eichler weist Württemberg- Hohen,oller» zu Zeit 47 Arte» und 3 Bastarde aus gegen­über 48 Arten i» Bayer» md 80 Art« tu Lad«. Der Verbreit«» »ach können 6 Arte» al, überall verbreitet gell«. Währmd zerstreut 8 Art« Vorkommen, sind« stch « viel« Orte» 8 Art«. Selten find 13 Art«, nur m wenig« Standort« staden stch 9 Art», während a» einem »der zwei Standort«, als» sehr selten, stch 7 Art« vor- find«. Leider find gege» srüher manche Verluste z» ver­wich»«, die dr» eifrig« Botaniker a» die Seele greif«. Umgekehrt war eine Art eine Zettlaug vermißt, die jetzt im Schönbuch und «der« Ort« »ieder häufiger beobachtet wkd. Eiue andere Art ist au srüher» Stmdort« ver- schwanden, bei Ehingen md am llrfulaberg aber neu beobachtet.

Nkrdormitz «eb Nkrdermei-Heit. Ich putzte Erd­beere» i» der Rüche, während mein 3jähriger Junge vor der Türe spielte. Alle paar Mimt» kam er md bettelte me Beer«. Beim viert« Male sagt« ich: .Nu» kommst d» aber »icht wieder/ »ormf der klei»,R»irps sagte: ,N«t», Mama, «m bleibe ich ga»z hier/