Erscheint tä-ttch »it r»r»ah«e der Ema «d steßtt«,,.
Prei» vtrrteljShrlich hier 1.10 ^d, »ttTrSger. l,h«!.S 0 ^»,im»e,irrr. «d 1 » wn. Verkehr 1 .« t« übrigen »ürttember, 1 « Monatrabonnenient» nach verhültni».
Der GksrlWllster.
Ms- ml K»M-K>M str Ki> GkMts-KkM Nvld.
Mevnfprechev Wv. LS.
84. IcrHvgang.
Mevnspvechev LS.
«nzeigeU'Erbühr f. d. ispalt. Zeit« an» gewShnl. Schrift »de» deren Raum »et 1 «ak. Einrückung 10 4 , bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagüblatt und
Gchwäb. »andmirt.
15 S Menstag, de« 13 . Autt 1910
Jur gefl. Aeachtung!
I« Feuillelo» beginnen wir nächste Woche «it de« Abdruck »wer der Sicherst steUestte» Rnffell'sche» Gerro«««« «it de« Lite!
Me HokdinsÄ.
vermöge seiner fpawwende», a»e«1e«e». »«iche« Handln», bringt der Ro»au de« Leser et«e willkommene Mdwochsl»«,.
Verlag «nd Redaktion de- Gesellschafters.
Amerika.
Die Neigung der Deutsch», aller ausländische für drsser zu halt!«, als das, was «tr selbst hebe», zeigt sich ganz besonder» »«erika gegenüber. Alle», «a» «tr in unsere« kigeuen Batalaude tadekuSwrrt studeu, da» ist «ach «eit verbr-itet» Ansicht drSSev in Sester Weise vorhanden. Wie die Verhtltviffe aber tatsächlich liege», soll i« Interesse derer, die heineatmSde find snd jruseit» de» große» Leiche», da» Land ihre? Sehnsucht und dir Erfül- lang ihr» Hoffunugr» snchev, an Hand einiger tatsächlicher Mitteilung» untersucht «erde».
E» ist richtig. Nard-Amerik« ist sehr »eich. Rach einer amtlich» Ausstellung beträgt da» gesamte Bslk»v««ögm 167 Milliarden Dollar, d. s. 888 Milliarden Franken. Denegegeaüb« hadru die drei reichsten europäische» Troß« staatea «esrutlich »rnia« BolkSvermö,», »S«lich da» »rutsche «eich 480 Milliarden Frauke», England 386 Milliarden Franken, Frankreich 300 Milliarde» Franken.
Amerika ist also da» reichste der ebrnervithnte» vier Linder und »esu «an den Durchschnitt berechnet, der auf beu Kopf der Bevölkerung entfällt, so »ürde der Ler- «ögeurauteil jede» a«rrttauische» Bürgers 1260 Dollar oder 6300 Franke« betragen. Lieg ist eine recht gute DmSschnittSs««»,.
Leider zeigt sich aber sofort rin andere» Bild, wen« »an de» Frststellnnge» de» mnerikauisch» Sozialpolitik«» Robert Hunter uachgrht. Dieser Mist darar-f hin, baß die Berteilnug de» Besitzstände» in den Bereinigten Staaten die drnkdar unzle chmiißlgste ist nnd daß nahezu Achtzehntel de» gesamten Besitze» sich in den Händen einiger tausend Familie» befind», »ährend faß die Hälfte der gesamten Bevölkerung vollkommen besitzlos ist.
Solche Zahle» find von hoher Bedeutung für alle nnsrie Aurwandernogilnstige», die häufig ohne jede» »er«
»Lustigen Srund, nur, »eil sie glandeu, daß ihnen in Amerika die gebratene» Laube» in den Mund fliege«, ihre au»Iö««liche und sichere Existenz i« Vaterland aufgebeu. ES soll nicht geleugnet »erben, daß sprachesknudige, gut vorberei« tele, dnrchau» «nabhäugtge «ad «U geuSgeudea Seld«kttel» versehene gesunde Männer drüben ab «ud ,» «al ihr Glück machen können, das könne» sie aber l» Dentfchlanb häustger und sichere». Mau sehe sich «al die Scharen von Rück« »avdereru au, die elend nnd hei»»trrgtko««e» alljährlich in Denlschlaud eintreffeu nud Halle dagegen die »euige« Mensche», die wirllich drüben ihr Glück «ach».
VkMfcho MsSsrftcht.
Die de»tsch.dnl,«rische» Handelsvertrags-
vrrhaudluugru, die i« März d. I. in Berlin begonnen hatte», haben zu eine« neue» Abko««e« nicht geführt. Der gegeumärtige Vertrag vo« Jahr 1905 lässt bis zu« 1. März 1911. und da innerhalb der vorgesehenen Frist von 18 Monaten eine Kündigung nicht erfolgt ist, läuft der Vertrag »etter und kan« uuu«eh» «It einjähriger Wirkung gekündigt »erden, »ei den ketzteu Verhandlungen ist jedoch eine Verständigung dahin erzielt »ordeu, daß eins Kündigung vorläufig von keiner Seite erfolgen »ird.
I« W«de« habe« die G»zialde«,kr«te» wieder einmal etwas getan, »aS den .vorwärts* und dir Berliner Zevttalleituug der Partei in neue Krampfanfälle versetzen »ird. Al» in der Zweit» Kamen« de» Präsident ans dea SedurtStag des Sroßhnzog» hinMleS «ud um dis Seueh« «ignug zur «dseuduug eines SlSS«uuschteleg»am«S »ach« suchte, erhoben sich die Sozialdemokraten, darunter auch der sonst i« Ans besonder» extrem« Auschaanugr« stehende Abg. Seck »ir die übrigen Mitglieder de» Hause» zustimmend von ihren Sitzen.
Der ftmrifche Geerat hat die lverSffe«tlich»«t de» vo« Kats« bestätigten Finulandgrsetzes aegeu den Antrag der Berichterstatter» beschlossen. Der Prokurator hat gegen die Peröffentltchoug Einspruch erhoben.
P« de« spanische» R,««er hat et» Gozial« donokrat endlich eianeal Farbe bekannt, daß «au auch Bluttaten zu« politischen Rüstzeug zähle. Er erklärte, er »ürde selbst ein Attentat für gerechtfertigt halte», »euu durch ei« solches verhindert »«de, daß Maura mied« zur Regteruug gelange. Diese Worte riefen lebhaften Wider« sprach «ud hestigeu Lär« aus alle» Seite« de» Hanse» hervor. Lrotzdem »eigrrte sich d« Redner, einer Aus« sorderuug des Präsideutes, seiue «orte zurüSzuuehneen, «achzukonunen.
»io tiirkifche »renzwachr bei «alo»iki »der«
raschle aus türkische« Gebiet griechische Soldatev, die einen WasfeutrauSport gelettete». Da die Grieche» auf de» Au«
ruf nicht Halt «achte», feuerte» die Lürke» und der»»»- beim die Griechen, die flüchtete«. Die beladenen Pferde und zwei Treiber sielen in bie Hände d« türkischen Grenz» wache. — Auf Kreta ist «an doch »och zm Besinnung gckomneeu. DK Opposition «klärte, doß sie e» d« Regie- rau- freisten», de» Schutzmächteu die Zulassung de» nmsel- «anischeu Deputierte» zu d« Natiouaiversammlnag «ttzu- teile«.
Der griechisch r««S»ifche Zwischenfall hat hat uau dadurch feine endgültige Erledigung gefunden, daß Griechenland den rumäuifchr» Desertrnr de« Kapttä» de» Da»ps«S .J«p«atvl Lrajau* mied« auSgrltefert
hat-
«ach «eidmege» aas Perfie» habe« i« Bai«
scha« und Ense« tätliche llebergvff« der persischen Polizei gegen ruffische Untertanen stattgesuudru. D« russische Gesandte tu Leherau verlangte strengste Bestrafung d« schuldigen Polizisten nud die Zahlnng einer Entschädigung au die verwundeten Russe». Solche „Hebelgriffe* koumen den Raffe» natürlich i««er sehr gelegen.
Die Aapaae» habe» ihre MilitSeaeacht i» Korea i« Hinblick auf die dtnmtchstiae Pollziehuog der «ugllrdttaug Koreas an Iapau bedeutruo vnstärkt. Durch dk japanischen Behörden »ird eiee sehr strenge Zensur an alle» Depeschen und Postsache» geübt. Den Vertretern d« japauischea Presse tu Korea ist e» verboteu »ordeu, ihre» Zeitungen Sb» die Zustände ln Korea Mitteilungen z» machen. Eine letzte Meldung desagt, daß da» koreanische Parlanrent eine Entschließung gefaßt hat, dir gegen die »ugltederuugSpläue Japan» Einspruch «hebt.
Das i« Ostafie« ftattoaterto bratsche Rrenzer geschmad« hat dr« Rrich»«artuea«t etue» Bericht über die lluruhru i« der chinesische» Provtu, Huna» elugesaudt. Danach ist e» endlich de» «oder» au»,erlistet» chiuestsche» Truppe» gelungen, die fremdenseiudliche Bemegnug end« göttig zu uuterdrückru. Dir Maßsah«» zu« Schutz der Leutscheu dleid« jedoch bi» auf »eitere» aufrecht erhallen.
S« »ardieh ia Uaterägyptr» ist »ach der .Daily Mail* ein neu« Madht ausgrstandeu, der 400 Mau» n« sich gesammelt hat, «it denen er die Straße« der Stadt durchzieht nnd die Engländer totzuschlage» droht. Militär vurde gegen die Empörer an»,»schickt; e» fand ei« Kampf statt, der eine Anzahl Opfer kostete.
WSrttemdergischer L««dtEE.
Gt«tt,art, ». Jali. Die »auordau«,»- ko««issio» der Erste» Kammer hat dm Art. 3 » der Bauordunug »ach dr» Beschlüssen d« Zweit« Kann»« einstimmig augeuonmeu. Mll diese« Beschlnß kau» da» Zustandeko««e» d« »anorduuug »umnrhr als gesichert gelte«.
Die großen Keller Im Stuttgarter Alte» Schloß.
De» älteste uud größte Keller iu Stuttgart ist der i« Allein Schlosse, «ud dar Merkwürdigste an ih«, daß e, etwa 450 Jahre älter ist. al» da» heutige Alle Schloß selbst. Diese» entstaub in der letztes Hälfte de» 16. Jahr« Hunderts (188S-1870) unter den Herzögeo Christoph uud L«d»tg von Württemberg. »ud zwar auf der Grundfläche de» älter« .Schlöffe» Stuttgart«*, da», wie »it viel« Wahrscheinlichkeit sestfleht, zu Anfang de» 13. Jahrhundert», vou Broao von »«tettbach, Domherr ,« War«» und Abt von Hirschau, erbaut wurde. Obgleich vou Gras Eberhard be» Erlauchte» schon erweitert, wollte da» alle Schloß de» »aulnstig« Herzog Christoph nicht genügen; « ließ er bi» «f den 400 Fader Wein fassende« Keller, d« um» Jahr Ibvo LadtSlau» Sontheim .den »rößrstm unter eine« Dache » »an, Schwabevlaod* u«»t, advrrchm. Dies« Keller, der jetzt etwa 700 Jahre all ist. hat 3 »ewölbe ist 82 « 0 m breit ou» 10 w hoch; 25 Stasen führe» »o« M« Schwßhof in ihn hinab. Der Grund, warn« sei« Erbauer ihn so groß angelegt hat. ist jedenfalls darin zu LAA ^ Aon zu Anfang dr» 12. Jahrhundert» iu de« SMtgatter Tale, da» de« Freiherr« von Brutettdach al» MtchSlrh« gehörte, »t« auch i« «ahm Reckatale, »kle Weingärten sich brsandeu. von dm« alle die Freiherr» »»« Beutel,dach al, Oterherreu beträchtliche Wringefälle brwl«. w bneu sich«« Anfdtwahrnng in be» dmnälia« «»ße Keller in be« »ohlbesesiigte» LNÄ! Wie in »« all« Rittrrzett« ft»
GeRtte solch« Schlbffer »nb Bnrgm b« .Bnrgfrteben* -2^tzt »nrbo. so »eßanben für ihre »ell« auch sog».
ein« solchen betral, der «ntztr sich fei» sittsam betrag«, sich «hi, und anstäudtg »«hall«
uud durste keinerlei Exzeffe darin begehen. I« Keller de» Alle» Schlöffe» zu Stuttgart fällt dr«. der hiuabßeigt, link» eine et»« 1'/« m hrh', und 1 w breite Holztafel in die Ang«, auf d« folgende» zu lesen sieht:
Hoch.Fürsil. »Srte«bergische» Hoff.Keller Recht.
Gleich wie ein Jede» Sicht uud Weyß,
Daß dieser Keller Fürstlich Heißt,
So »Kd er Wann «au Ihn drei» Führt,
Auch seya uud thuu wie Ih» gebührt.
De« ab« d« Nicht brau Gedenkt,
Iß diese Lasse! auff Gebeukt,
Da»lt « Sri» geztneet Wrf«,
Mbg auff d« «ß« Staffel» Lef».
Mau soll nicht grob setz» uud zu Key,
Daß Ein« Zauke, Fluch uud Schrrh,
Hi« psrtffe »der Zoll« Reyß Uud sich vergeh Auf andre «riß,
Mit Finger Klobff» au ei« Faß Iß Sicht erlaubt t« Ernst und Spaß,
Sonst gibt M«, Ih« daß Keller Recht,
Er sry Fürst Sraff Herr oder Knecht.
Drn« »mß er Leid» «it gedult Wann daß band Messer er der Schult.
Doch de« «in Lrnnk za Dimß» steht,
Da auß und etu bescheiden geht.
Georg Jakob Bleich bereit Hoff Kiff« 17^.
Diese Tafel ist nach de« alt» Original, da» peinlich unleserlich geworden ist, sich aber noch in der Küfer»«!, stttte de» Allen Schlöffe» brstnbet, i« Johre 189S, »atu HoskantmerkSfer L. Köhnletu, anenut worden.
Huudatetnuaddierzt» Ftst« lieg« io b» beide» mächtige, «aoblbr» be» Alt» Schloßkeüer» stkbltch urbetnan-
der, darunter solche vo» hohe« All« und recht schön« Arbeit. Wau» sie ob« gefertigt worb» sind und vo» wem, ist nirgend» «ehr «sichtlich. Da» grbßte derselben da» 38600 Liter --- 115 Et«« hält, gibt Knude vou ,e»ol- tigme Schitzmdurst, dmu eine Aufschrift besagt, daß e» bet» 8. Deutsch» Buuderschteß». da» t« Augnst 1878 z» Stuttgart abgehaltm »nrde, iu 8 Lage» z»ri«al leer- getrunken worden ist. Recht schöar uud intereffant« Stücke find auch drei eirunde Fäffrr «it fchbu geschuttzt« Spaug», «ud etu achteckige», sehr alte» Faß, sowie ei» solche», da» an» Anlaß de» 25jährigeu RrgtunngSjnbllt»«» vo» König Karl (33. Jani 1889) vo» Hofkanmerküfrr C. Köhnletu geferttgt worden ist. E» hält 3200 Liter.
Sänetltche Fäff« i« All« SZlsßkeller sind iu jüngster Zeit vou de« damalige» Hostmmnerküsrr Sotthllf Brau» ein« gründlichen Instandsetzung unterzogen «ud durchweg frisch gelagert ward», wodurch da» Anrfeheu de» ganz» Kella» sehr gewann» hat, d« «it fein» »ächttgm Sr- »ölbe» und dm alt» Fahrtest» iu Paradeausstrlluug »tu» imposaute» Eludruck «acht!
Möge d« Herbst de» Ko»rt»jah,e» 1910 »ied« sei»» Segm in sie «gieß» uud sie spmedvoll «ach» »it edle« Wstrtte«berga «ei», wie die Königlich» Weinberge in gut» Jahr» ihu so köstlich hervorbrtugm!
(Küfer- nub Kellers,.)
Mosteo Fr»»»b« i» Wstchoofchoemk.
Eine srdl. Leserin schreibt ns»:
Dranß« jströntt ba Rege«, jede» Blättchen an d« Rin»» ist pudelnaß »nb dst Ros» in «eine» Strich» richte» «übe nnd regenfchwer ihre dnftigeu Blstteuangestchtrr »nr Erb«. — So recht et» Sonntag, »» sich in et» trän- lichr» Eckch» z» knschel» »ab »ach HerzenSlnst z» les».