«rschrtot täglich «U »«»uah»e der G,»». u»d Uißtteg».

V«t» »iertkljährltch hin 1.10 ^d, »tt Träger- t«w«,irtt> «ch 10 E«. Berlehr 1.« im Lbrigr» »ärtt»«»er, 1.« M,»at»abo»neme»t» »ach «erhält»«».

Irr GeskllHistrr.

Amts- m!> KiM- flr ki NdkmIs-SkM UW»>.

Fernsprecher Ar. LS.

84. Jahrgang.

Fernsprecher Ar. LS.

Anzrigeu-Vebüh« f. d. lspalt. Zeit« «» zrwöhnl. vchrist »der deren Raum det I««1. Einrückung 10 4 dei mehrmalig« entsprechend Radatt.

Mit de« Plauderstübchen» Jllustr. «ountagädlaN und

«chwäb. 8a»d»trt>

.N 157

Samstag, de« S. I«k

1910

»nf »rund der »tt «»folg abgelegte» Dchlomhauptprüfung fär «antngenteur» wnrd» de« Eaudidate» Ernst Raaf von Nagold der Erad eine» Diplom- Ingenieur» »rtetlt. _

Wolitifcho MeSerficht.

I« der «eich»tag»ko«»»iffio» für die Meichb- vusichttuogsorduusg ist nach drettigigm »erhaudluugeu -her da» Brrhältms der Auzte z« dev Kaffen iu der Ab­stimmung § S77 «it »»«hrbliche» Abänderungen vach Ablehnung aller weiter« Anträge gegen die Stimm« der fortschrittliche» Lolkkpartei vud eine» Mitglied» der National- lideralru vach der Regierungsvorlage angeuo««« worden. G» bleibt als» bei de« bisherigen Berhältuis der Aerzte zu dev «affe«. Durch di« Erklärung der Regiernrgsvrr- trete» wurde sestgestellt, daß rach de« System der frei« Aerztewahl abgefchloffeue Verträge als besondere Nerzte« vuträgr auzusehru find. Nach dev vor einiger Zeit ge­faßten Beschlüssen zu des § 135 und 136 der Reichsver- stchemsgSordsung soll die zahnärztliche Behandlung der «affkvnritglteder auch durch »ichtapprobieitr «rrzte gestattet fein. Gegru diesen Beschlich find in Frankfurt, Breilau, Karlsruhe, var«e» und vielen aedeiv Städten Protest- »ersa««lnugr» abgehaltru worden, «eitere Proteßvrrsam«« laugen werden vorbereitet. Nach einer Meldung de» Wölfische« BmeasS soll die Ko«misstou kürzlich die Halb- ieruvg der «raukeskaffeubeiträge, «it der eine paritätische »esetzung der »orstaadsstellm de, «raukeukaffeu verbunden gewesen wäre, geoeh«igt haben. De» ist nicht so; man hat v!el««hr tu dem Entwurf die Mittelung (ein Drittel der Arbeitgeber, zwei Drittel der Arbeitnehmer) wieder« hergestrllt. Rur» Jonuug»kraukr»kaffes kann, wie e» schon bisher durch die Geverbrorduuag grstattet war, durch die Satzung Sesti««t werben, daß Arbeitgeber und Arbeit« aehmer je zur Hälfte die Beiträge avfbringeo, wenn je die Mehrheit der Arbeitgeber und der verstchertru e» beschließen. Ja diese« Fall kann dann auch da» StimmesvrrhältniS entsprrcheud gestaltet werden. I« übrigen soll e» leider Bei den Mchständeu bleiben, die sich durch da» Urberhaud- «eh«eu der sozia!dk«okratischeu Partriiatrreffen iu den Verwaltungen d;r Ortskraukeukaffru ergeben.

Die heiße« »e«e« pre»ßtfche« Mireist«» Frei« Herr von Schorle«» und von Dallwitz find auch zu Bevoll­mächtigten zu« Buudesrat ernannt wsrdev.

I« BeeN« solle« die Beamte» Steuer» »ach« bezahlen. Der dortige Bezirksausschuß hat durch eia Urteil anerkannt, daß die von de» Stmerdeputatioo de» Magist rat» Vrrliv bet der diesjährigen Veranlagung ersolste ve steuerung der den Beamten i« Jahr 1909 sür 1908 nach bezahlten Srhaltsbrträge berechtigt sei. Berlin wird nun wohl bald Nachahmer fisdrv.

I« fr«»zöfische» Mi»ifterrat a« Die»<tag teilte Arbeit,minister Viviaut «it, da» Gesetz über dir Ar- beiter-Rahegehälter werde erst in der zweiten Hälfte de» nächsten Jahres zur Anwendung gelangen können. Der hierfür in das Vudgrt für 1911 noch eiuzustellendr Betrag beläuft sich aus 45 Millionen, die für die Arbeiterpevfiose« vorgesehene jährliche Ausgabe wird »it ungefähr 135 Mil­lionen beziffert. Der Krieg-minister hat einen Erlaß veröffentlicht nach de« nunmehr auch die tu Frankreich an­sässigen. Ausländer, mit »n»uah«e der dipl»«atischeu Be« amten und unter der »oraussetznug der «egensetttgkeit auch de, Kouiulatsbeamtrv, »ilitärischeu Nkqatsittoueu unter warfen stad.

I« Hi«hlick «es ha» «»«« englische Motte« bndget wird von den Imperialist» wieder eine Panik zu inszenieren versucht. Selbst der Sozialdemokrat Hyndnrau, der Führe, der Marxistengruppr, liefert io eine« wilde, Hetzarttkel iu der Moroing Post dazu einen Beitrag. Er erklärt, daß die regierende Minorität Deutschland» fort« während den «eie- «tt Eugland vorberette, und daß Bebel «rd andere sozialdemokratische Führer dir» bestätigt haben. Hy»d«a», schließt sich de« »nasch der Jingo, an. die Martneauleihe von hundert Millionen Psuad verlangen, »« die britische Sregewalt für alle Zeit »uüberwiudlich za Mau halte sich dagegen vor Augen, was deutsche Sozialdemokraten tu, würden, llebrigen» fehlt e» nicht au vernünftigen Leute», die de» Panik bereit»-utgrgeuarbeiten. Der deutsche Botschafter wohnt« gestern iu Loudou einer 8-t» bri, in deren »erlauf der Generalmajor Turner sagte: D-atschlaad wünfche prr Er-attaug de, Frieden» tu fteuud« schaMicheu und brüderlichen Beziehungen «tt England ,n üben. Da» «erede über »brüst«,eu sei absurd. De, D^rn bttnhk auf der Stärke de, bewaffneten Macht. Graf «olff-Metteruich sagte tu seine, Antwort, e» fei seine Ast «genehme »sticht, de« Kaiser von der warm« Auf« »ah«e de» Lriukspruche» tu Kenntnis zu setzen.

Ji« der spanische» Depntiertenka««» Wird

zurzeit die Antwort ans die Thronrede berate«. Unter ate«« loser Spannung de» überfüllten Hanse» auch die Tri­bünen waren dicht besetzt hat am Dienstag der Repu­blikaner Saltlla» iu einer mehrstündige» Nrde gegen die Klerikalen dm Fall Ferrer besprochen. Er führte an», daß diese au sich unbedeutende Persönlichkeit von den Klerikalen dazu benützt »ordm sei, eine» repräsentativen Mythus zu bilden» u« iu ihm den sich eutspinueudr» Kampf gegen die geistliche Herrschaft tödlich zu treffe«. I» de« ersten Pro­zeß grgeu Ferrer im Jahr 1908 habe da» Tribunal unter de« Druck einer sehr starke» öffentlichen Meinung i« Aus­land gehandelt. I« zweiten Prozeß, der zur Hinrichtung Ferrer» führte, habe «au auf die enropätsche Strömung tu genau entgegengesetzte« Sinn geantwortet. Der Redner wie» auf die nachteiligen Folgen hi«, die diese Tatsache für Spanien i« Ausland gehabt habe. Der Uatrrrtchtsmiuister erwiderte, da» Parlament dürfe stch tu dieser Sache nicht iu einm Gerichtshof verwandeln.

N«f «i»« Anfrage dr» Fürste» «,» Monte­negro, die durch den deutschen Geschäftsträger ln Letiuje nach Bulin übermittelt wurde, erwiderte da» Auswärtige Amt, daß Deutschland «it der Erhebung Montenegro» zu« Königreich einverstanden sei, wenn die übrigen Mächte, in», besondere Oesterretch-llugaru, z »stimmten.

Mach einer ISokaeentneachrmg de» tSostifche«

Boykottkomitee» werden seit de« 5. Juli die tu griechischen Schiff« verladenen »arm ohne Rücksicht ans di« Ratio­nalität de» «armbesitzer» nicht gelöscht. Da» Komitee fordert alle Geschäfte anf, ihre griechischen Angestellten zu entlassen. Eine offiziöse italienische Erklärung versichert du Türkei, daß sie stch durch ihre Nachgiebigkeit gegen da» Boykottkomitee dt« Sympathien der Mächte verscherzen »erde. Dir türkische Regierung habe da» Recht, zu ver­langen, daß die Kretasrage i« Sinn de» ottomauisch« Nationalismus gelöst »erde, sie habe aber auch die dringende Psticht, za beweisen, daß sie eine Regierung i« wahrsten und weitesten Sinn de» «orte» sei.

Die elsatz-lethringische Werfaffnngrfrage.

Stratzbnrg t. Elf.. 8. Juli. In du elsaß-lothriugi- schm «ahlrechtsftage, über welche jüngst in Berlin zwischen dem Reichskanzler, de« Statthalt« Grasen «edel und de« Staatssekretär Jom von Bulach Besprechungen statt- gesunden habe», wird du .Straßburger Post" von ihre« Berliner Vertreter mitgeteilt, daß neue Projekte bei dies« Beratung zur Sprache kommen, Welche» Projekt zu« Entwurf erheben wird, hängt freilich nicht von du über- einstimmmdeu Meinung der Reichsreginnug und du elsaß- lothringischen Landesregierung ab, sondern von du Mög- lichkeit, r» im Reichstage und im Vu» »eirate durchzusetzm. Soviel steht ab« fest, daß da, nackte ReichStagrwahlrecht nicht eiugesührt »Kd. st» dürsten neue Schwierigkeiten entsteh v, z« deren Beseitigung da, richtige Mittel znr Zrit nicht gefvndeu sei.

WArttemhergtVcher L««dt«ß.

Stnttgart, 8. Juli. In der heutigen Sitzung du Abgenrdnetenkaneneer wnrde» die Anträge de» Vauorduuugsausschuffe» zu dm abweichenden Beschlüssen du Ersten Kamm« beraten, dir stch i« wesentlichen anf den Art. 3u (Geurhmtguugsrecht de» Ministerium» de, Inner») und aus dm Art. 99 (Grbäudehöhe) beziehen. Der Berichterstatter «bg. Eisele (Vp.) schildert die Bestrebungen, iu Abs. 3 a eine Verständigung durch den Antrag du Ko«. Mission hrrbrizuführeu, der dahin geht, daß die Beschlüsse du Gemeiudekollegtm über die Feststellung odu Aushebung rinn Ortsbaufatznug der Genehmigung de» Ministe,tum» de» Junnu bedürfen und daß da, Ministerium da, Recht und die Pflicht hat, die Genehmigung unter den mehrfach uwähotm voran,setzauge» zu versagen. Der Abg. Häsfuer (D.P.) erklärt i« Namen feiner Partei, daß diese prinzipiell auf de« Standpunkt du Genehmigung stehe; die Verantwortung für da» Scheiter» de» Gesetze, abn nicht übernehme» wolle. Minist« v. Pischek wie, nochmal» darauf hi», daß da» audue Hau» weiter nicht eutgegeakomme. Häffner «klärte i« Namen sein« Partei, daß diese sür dm Kom- Mission,aulrag stimme. Gegenüber der ablehnende» Hal- tung der Volk,Partei, dum Redner, der Abg. Harb««,» für rin Festhalten du seitherigen Forderung etntrat, «klärte der Abg. Ltndemauu (Soz), daß seine Partei da, Gesetz au Art. 3 » nicht scheitern lasse. Aach die Abg. Rembold- Aalen (Z.) und Kraut (Bbd.) »arm für Annahme de» KommissionSankag». Bei d« Abstimmung »nrde ei»

Antrag Haußmauu, auf de« Beschluß der Zweiten Kamm« z» beharren «tt 65 gegen 90 Stimmen (BP.) avgelehnt und hierauf du Ausschußantrag mit 66 gegen 1» Stimm« (Vp. ohne Gaif«) angenommen. Hierauf wurde» noch die übrig« Anträge du Kommission zu den verschiedene» Artikel»angenommen. Die Schlnßabstimmnng ergab die einstimmige Aknahme de» Gesetze».

r Stnttgart, 8. Juli. Die neueste» Beschlüsse du staatrrechtltchm »-««tfston du Erste» Kammer m dem Gesetzentwurf bet», dir Aeadunngm de» Beamteugesetze» gehe« aas Zustimmung «it »«»nähme de» Art. 7 a, wo durch Einfügung etae» Art. 4» folgende Faffaug beantragt wird: .Sind iu dienstliche Führ»»,»berichte Borkowmniste aufgenowmea, die den Beamte« nachteilig sind, so kau« eine Estscheidung hierauf »ur gegründet werde», nachdem dem Beamt « Gelegenheit zur Amßunng gegeben ist. Die Amßuung ist dm Personalakten beiznfügen."

Stuttgart, 8. Juli. Den Stäud« ist rin 6. Nach­tragsetat zugegaugm. Er bezieht stch anf die Deckung de» Schaden», der vom Staat infolge du Unterschlagungen der Schultheißen vou Stockhetm vnd Löchgau z» ersetzen ist.

Vagss-Msuigksüs«.

N»« Glitt «lt L«ch

Na,olv. de» ». J»lt i»io

* Dia J»ttMn«»er der »liittar de» Württ. SchwargWaldverein» bringt da» Programm du Fest- Versammlung am 10. Juli tu Alpirlbach und widmet der Feststadt samt Kloster eine mit hübsche» Ansicht« geschmückte Beschreibung; die .Botanische» Streiszüge" von G. Schlenker finden ihr« Abschluß, eine .Douanwanderuug" macht uns mit dm landschaftlich« Reiz« de» Donantal» bei Beuron bekannt und läßt den Humor du »ander« «itempfiadm. Mit den Bericht« an» Brztrksveretueu und der Fortsetzung de» Mitgliedervrrzetchuiffr» schließt die Nummer.

* FS» Landwirte. Bei de« «aff« «etter und de« unbefriedigenden Ausfall der Hmunte suchen dir Proviant­ämter natürlich ihren Bedarf an Futter zu deck«. Da» Proviantamt Ludvigsbnrg setzt dm »nkanf von »me« Wiesen- und Klerhe» ununterbrochen fort. Gute» getrocknete», möglichst uubereguetr» He» kann jede« Wochentag zugeführt »nd».

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* De« Senntz de» Obstirnofte» wird gegenüber de« »«»fShruugm von Alkoholgrgnu», i« .Obstbau", de« Organ de» württ. Obstbasvuein», eine warme verteidig»»« zu teil. E» heißt da:

Unsere Apfelbäume stünde» ja wiedn einmal sehr schön und «au könnte sich jetzt schon freue», daß die leer wrrdmdm Mostfäffer stch i» Herbst mit einheimischem Erzeugnis füll» werden wenn nicht ans einmal der brave Obstmost ent­puppt worden wäre al» die Wurzel alle» Nebel», als du Urheber der schlimmsten Schwabenkrankheitm, als da find: Schrumpf»!««, saurer Magrnkatarrh, Arterienverkalkung, Herzstörnsgm, zahlreiche nervöse «nd seelische Störung«! Solche» alle» zn lesen und wiffmschastlich bewies« i« Medizin. Korresp.-Blatt von Prof. «. Müller in Lübtugm. EL Ist hierbei unr »nnderbar, daß e» im Schwabeuland überhaupt noch einm einzig« gesnnd« Menschen gibt, daß nicht vielmehr sämtliche Württemberg« ohne Aasuahme an SchrampfÄere» und sanrem Mag katanh leid«, alldieweil so ziemlich jeder Schwabe Most getrunken hat oder derzeit Most trinkt und kiiaf Most trink« »Kd! I« Emst: außerhalb Württemberg» beneidet «au un» um »nseru Most al» BolkSgeträuk, well derMost sozusagen moralischer ist al, Schnaps,Bin nab Wein. .Wo «an Most trinkt, laß dich ruh'g nieder: böse Menschen trink« keinen Lider", (vick, französischer Name de» Apfelmostes). Hat e, schädliche Bestandteile, s, besitzt n auch .andere nicht »äh« bekannte Bestandteile" (wie er in jme« Aufsatz heißt), die ihn, mit Maß und Ziel geuoffm, zu« erfrischendst« »nd gesündest« Getränk mache». Daß mau dm Kinder» kein alkoholisch:» Getränk, also auch kein« Most geben soll, Hab« wir an dies« Stelle schon oft be­tont. Daß all diese» Predige» vielfach taub« Ohren be­gegnet, wiffm wir. E» häagt damit zusammen, daß die Milch auf de« Land nicht mehr Bolksnahrnngsmittel, sondern lediglich Geldmachuogrmtttel gewordru ist. So bekom­men die Kind« keine oder fast keine rechte Milch «ehr, wohl ab« Most und in diesem Fall da» gebe» wk «nnm- wnndr, za in diese« Fall, nämlich, Kind« ist auch d« Obstmost Gift, so gnt wie Wein, Bi« »nd Schnap». «er weiß, ob nicht die Hänsigkett d« Schruwpfntere, t» Schwäbisch« gnade mit dem jagendltchm Mostgmnß za-