Erscheint täglich mit L«suah«e der Go»»- «nd SeKtt«g,.

Preis vierteljährlich hier 1.10 ^ 0 , «tt Träger- loh» 1 .N 0 im BeiirkS« »»d 10 »km. Verkehr 1 .» ^ 1 , im übrige» Württemberg l.»S Vko»atSabo»»eme»tr »ach BerhältntS.

I-rnsprechev Wr. 28. 84. Jahrgang. Mernfprecher Nr. 28.

Der Grsrllslhistrr

«nzeigen-Sebühr s. d. Ifpalt. ZrU, a»S gewöhnl. Gchrift »der deren Siam» bet 1 «»l Einrückung 10 »ei mehrmaliger «utsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübche«. Jllustr. Sounta-Sblatt und

Gchwäb. Landwirt.

156

Ireitag, de« 8. Juki

1S10

Msvsrstcht.

»«hl ia vielen Fälle» für nützlich und zwrckmäßig. Wie fie bnrchgeführt »erde» sslle. «üffe» die KaffeuverwaNuugeu «tt entscheiden. Gesetzlich lärme fie nicht dorgrschrirben »erde». In viele» Orte« siehe» di« Kasten der Aerztrorganisatlon »ehrlos gegenüber. Der Lripztger verband brachte durch ehreuwörtliche verpsttchtnug sei»» Mitglieder die Wirtschaft» «che» Verhältnisse der Aerzte i« uvzulässtger Weise vor die ärztliche« Ehrengerichte. Die uicht beitreteudeu ««rzte wurde« vom BerbaLvd ösykoltiert. Die Xegieruu-rvarlage schaffe des­halb auch Schütz gegen de» Terrorismus. Ra de» in der vor- lag« vorgeschlageven BestiMmungen solle srsigehalte» »erde».

A» de« hohe» GsdShre» i« PostfcheekverkrHr wird ta einem Bericht, den eine LandeLbavt über ihren Verkehr «it Sparkasse» erstattet, eiue scharfe Kritik grübt. SS heißt da: »Zahlaugen der Sparkassen au die LandrS- bauk mittel» PoftschrckserkihrS habe» mehrfach ftattgesuvden; da die LrndeSSank gezwusge» ist, dabtt auch dir Spesen i« «urechunug zu bringen, di« durch die «bhrbung der ringe» zahlten Beträge entstehe», da ferne» «it mehrtägigen 3>«S» Verlusten zu rechnen ist, stellt sich die Barsendung größerer Sammen unter geringer Wertangabe und Versicherung bei einer Privatgesellschaft nicht «uerheblich billige», als die Gtazahlang ans Prstschrcklouts. Hat die Sparkaffe selbst ein Kants beim Postscheckamt, so verursacht dir Einzahlung allerdings nur 3 «z Kasten, die AbhebnogSspese» und die Abgabe von 7 ^; jede dir Zahl von 600 übersteigend? vschaug bleiben aber bestehen. In dem Verkehr zwischen LandrSbauk und Sparkassen vermag daher die Postscheck- etnrichtuug die Versendung dareu Gelder nicht zu vrrhiu- drra." Bemerkt s-l dazu, daß die Umsätze der tu Be­tracht kommenden Sparkassen «it der LandeSbauk 316 Mtlltomn Mark t« Jahr betragen haben.

De« ehemalige» Staatssekretär D«r»b«rg hatte Herr Matthias Erzberger »och die folgende LiebevS» Würdigkeit nach gerufen: Für den Träger des NamrnS (Drrnburs) persönlich war es die rentabelste Zeit seines LrbeuS mir de« Erzelleuztitel, SO 000 ^Pension »nd dem Ehrendoktor.- Dazn be«erkt dt« veff. Ztg.: Ans dieser! Notiz spricht eine asmntige Gefinunng. Dabei ist dir An» gade über die Prnsto« »beueia falsch. Drrvburg bezog als Staatssekretär 44060 ^ Gehalt, davoa 14030 ^Niprä- sentattsvSkostev, dir nach 8 43, Nr. 5, des Bamteuges.tzer nicht pmstonSfähig stad. Die Prufisn wird also lediglich von den 80000 -G Gehalt berechnet. Sie beträgt bei »ehr als Sjthrtger aber weniger als zehnjähriger Dienst­zeit nach 8 41 de« Gesetzes "/» d.s Gehalts, also 10000

Der Fried« i« »am,«warst« «acht a«f Nr» beitusette anscheinend viel mehr Schwierigkeiten, als aus Arbettgebrrseite. Die Widersprüche gegen den gefällten Schiedsspruch ko«Ars so zahlreich, daß selbst Bebels Auto» rltät anSgespirlt werben muß, um dte rebellierenden Sr- »erkschastlrr znr Raison zu bringen. Im »Grsudstein" schreibt der Alte: ,ED Ist eiue schwere Schädigung, um nicht zu sagen Jofragestklluug de« Erreichten, wenn hier und dr die Fachgrnoffeu fich den zwischen ihren Vertretern nud den gegnerischen Vertrauensleuten vereinbarten Be» biugangrn nicht fügen. Verlangen wir von dm Unter­nehmern, daß fie die vereiabartru Bedingungen respektiere« (and es wird virle unter ihnen geben, denen der Vertrag str die Arbeiter zu günstig erscheint), bann erfordert dir Lotzaltiät, daß die Arbeite, ebenfalls etuhatteu, war dir »ertraaeaSmänuer i« gesamten Jaterrss« vereinbarten." Dte kurzsichtige Haltung der Arbeiter ist um so verwunder­licher, als sie in der Tat bei de« verglrichSverhaadluugm recht gut aSgeschutitru habe«. ES kommt hinzu, daß ihre Organisationen eine vtrljihrtge Praxis vor den Arbeitgeber» ^utsarion«, voraaS haben; sie müßten also disziplinierter «S die Arbriigebrrveretue sei«. Immerhin wird der Friede t« Baugewerbe ernsthaft durch die vereinzelten Widersprüche nicht mehr gestört.

Zwische» de, N»ti»»-ttistrr»l«« »»b de«

»and der Laudwirte in Schleswig Holsteta sollen verhaud- laugen über gegenseitige Unterstttzuug bei dm nächsten ReichltagSwahlnr i« Sang sein. Die Lrrbandluagen sollen de« Abschluß nahe fein. D.i Provln,talaaSschuß der »ÄioaaMrr-ltv Partei soll diese L-krtk liastimmt« gutgr» heiße» haben. Trifft die Nachricht zu, so scheinen dte vor Monaten abgegebenen geharnischte» Kriegserklärungen auf beiden Sette» nicht sehe erust gewrseu zu sein.

Di« »»«tische 8«,« i« O-ft«r»«ich ißt wi«st« tiumai völlig vrrwnreu. Die Obst,«visu hat au Umfang

gewonnen nud sich auf alle Ausschüsse des Parlaments aus­gedehnt. I« BadgetauSfchuß kam er gestern bei der Weiter» beratung der italienischen NrchtSsakultät sogar zn Zusam» meustöße«. Der Vorsitzende legte schließlich bas Präsidium ukedrr, wril die Slowene» asdanerud slowenisch sprachen. E» erklärte, er gehr nicht an, daß in den Ausschüssen in allen 8 Sprach« der Monarchie gesprochen werde. Die Negierung sah fich gestern schließlich genötigt, de» Reichs» rat zu vertagen. Die Ursache bildete uicht allein dte fort­dauernde slowenische Obstruktion gegen die italienische Rechts» faknltät, sondern auch bk Fronde der Polenkluvs gegen die Regierung, die de« Forderuugru der Polen in der Kanal» bauteustagr uicht uachkowwt. In Uugar« find bis j tzt 48 Wahlergebnisse augeiochte« wsrdeu. 34 der a«gefochtk»eu Mandate gehören de, Regierungspartei.

S« Ataki«« hat daS ««ch»>»,Sj,hr LV08/1V »it eine« Uebrrschuß von S3 Millionen Lire abg-schlasteu. Der Schatzmiaister erklärte, daß bk Annahme begründet sei, aach daß Rechnungsjahr 1S10/11 »erde «tt eine« Ueberlchuß abfchlkße».

I« »«sktsche« U»t«rhs«S besprach A»fte«

Chamberlaiu in. eine« von »ent- Arbetterstenudlichkett zengmde» Sin» nud getragen von Mißtrauen gegen Deutsch- laud die Pläne Lloyd Georges betreffend die Einführung der Arbeitslosen- ««» AlterSverfkchrruug. Er erklärte, es sei unvorstchtig, Hoffnungen zu hegen, die fich ans die Flotteupolittk einer andere« Macht grSadetru. Die vaurate, dir tu de« ursprünglichen deutschen Bauplan vorgesehen sri, solle in bezug auf die größt» Schiffe im Jahr 1912 um die Hälfte verringert »erden, wenn die Lage unvttäudert bleiben würde. Aber glaube Lloyd George wohl, daß die Lage in der Lat unverändert bleiben würde, glaube er, daß Deutschland, nachdem eS einmal diesen Pfad betrete« habe, zufrieden sein werde mit feinem Jahre alten Plan? Schließlich halt« er Lloyd George für richtig, staatSmLrmisch oder klux, den Leuten zu sagen, daß fie, wenn fie di« soziale Reform wollten, die nationale Brrteidigaag auf-eben müßten?

D« RSeeig »,««««a»k h«t di« Z«sa««e»- setznsg der neuen Kabinetts verutsen genehmig!, das jedoch »och einige, Ergänzungen bedarf, verutsen stammt au» einer Baarrusamllie aus Fühueu und war s.it1897 Direktor eines KreditvrrriuS, bis er 1SV8 als Minister de» Jauern in dar Nrrrgaardfche Ministerium elulrat, dessen Abgang durch das Scheitern des vertekdtgnugSgefetzeS herbetgeführt wurde. Brrntfeu trat jrdoch aach in das ans Nrergaard folgende Liukenmiukstertu« Holsteiu Ledrebora eia, unter de« da? verteidirungSgefetz angenommen wurde. Mit KlsuS »erstfea kommt wieder io Dänemark die liberale Politik zar Geltung, die unter Ministerpräsident Lhristesfru begann. Daß dieser nicht wieder an die Spitze der Regierung getreten ist, ist der Albertiaffäre znzvschretbeu. Aber u» so größeren Eivfliß dürfte Christrosen i« Folke- thtng auSöbes. wo er Vorstandsmitglied der »esgegrSndeteu Livkmpartri ist.

Bo« de« Nstschlmtz «i«*S r»sfischjaPa»tfch<»

Abkom«enS erfährt man durch französische Preßerörtrrungru. Diese» Abkommen stellt fest, daß dir beiden LrrtragSteile st- verpflichten, ihren gegenseitigen Besitzstand zu respektieren, so zwar, daß Rußland sich jedes Eingreifens in dte japa­nische Einflußsphäre und Japan srtuerfeitj jeder Störuug dr» russischen MachtgebirtS in der Mandschurei enthält. Zugleich verbürge» fich beide BertragSteile, diesen Status tu der Mandschurei «tt allen Kräften aufrecht zu erhalten und etaaadrr, fall» von irgend einer Seite daran gerüttelt würde, «tt alle« Kräften Beistand za leisten. Das Abkommen, bas fich als ein regelrechtes DefenstvbüuduiS darstellt. kann seine Spitze in erster Linie nur gegen die Vereinigten Staaten von Amrrtka richten, die vor einiger Zeit Vor­schlägen, te E seubahue«, sowie alle eh,drin von China verwalteten Staatsdomäne» tu der Mandschurei von einer internationalen Kommission bewirtschaften zu lassen. Japan wird, wie an» dem Vertrag weiter hervorgeht, jede Beein­trächtigung der russische« Interessen in der Mongolei unter­lassen und erhält dafür dar Zugeständnis, seine Pläne in Korea völlig ungestört anSsüyreu zu können. Ja Pari» ist «an über ein solche» Abkommen sehr erfreut.

De» türkisch« «oykott g«>«« griechisch« Ein­gänge verschärft steh. Seine Letter behaupten, dir Regier» nag sei nicht befugt, gegen de» BoNSwtllru aufznlrrle». Sir drohen das jetzige Ministerium.wegzujazeu", wenn eS kein Verständnis für bru volkSwtlleu habe. Die Regierung brstadet fit so tu einer üblen Lage, dev» bie Vertreter der Schutzmächte habe» ans der Pforte nunmehr die Erklärung «gegeben, daß, wenn der Boykott gegen Griechenland weiter sortdanere, fie Entschädigungsansprüche gellend mache» wür» de» wegen der Verlust«, dt« den aaSläadtscheu Firme» durch den Boykott zugefügt würde».

Württemster>ifcher L««dt«ß._

r Strrttamet, 7. Juli, »k Zwait« »««««, beschäftigte sich heute «tt einer neue» Eingabe des Sägers Weudeltu Kur, tu Aalen, eine» 70jäh»ige» gebrochenen Mannes, br» durch einen Fehler Sei der Landesvermessung Schaden zngesügt worden ist, au den sich eine wahre Leidens» grschicht« «tt verlorene« Prozrffe» «nd zehnjähriger Inter­nierung in eiue» Irrenanstalt knüpfte. I« Jahre 1908 hat er eine Entschädigung voa 2500 erhalte«, bie ihm aber uicht genügend erscheint. In der Debatte vertrat Minister v. Ptschek dm Standpunkt, baß bk Entschädigung reichlich genug sei und daß eia Beschluß, darüber hinaus» zu-ehru, z» unangenehmen Kouscqaruzeu führen könne. Dagegen befürworteten bie Abg. Speth-Waageu (Z), Maier-Blanbrarea (DP.), Rembolb Aalea (Z.) and Keil (Soz.) «tt «armen «orte» bk Eingabe »«eine Erhöhung der Entschädigung und den Antrag, fie der Regierung zur Berücksichtigung zu überweise». DK Abg. Kraut <VK.) und Lieschiog (V.) »klärten sich nur für lkbergabe zur Erwägang. Nach längeren Erörterungen, in deren Berlanf mehrmals auch der Sedaak« auftauchte, daß das Geld, va» die Sitzung kostet, bester Karz zugutgekomme» wäre, wurde brr Antrag auf Berücksichtigan« angenommen. Weiter­hin wurde über einen Antrag der ZrntrnmS, betreff, bk llakrwerfaug de» FlaschruSterhaubrlS unter bie KonzesstouS» Pflicht zar L.-v. übergeaangea nud ferner die Negierung ersucht, im vuadeSrat für eine Berschärsaag der Bestim­mungen der NkichSgrwrrbeordunug tu der Rtchtnug ein,»» tretea, daß unzaverlässtgeu Personen die Betreibung des FlaschenbierhaadrlS untersagt »erde» », sowie die zn» stäadtgen Behörden zar sorgfältigen und eingehende» Prüfung der LedürsuiSsragr, bei Nrnkouzesstouiernug von Wirtschafte» aafzufordrru. Gin Antrag aus Uebrrgabr des ZentruwSantragr zar Brrückstchtignag warde mit 88 gegen 35 Stimmen abgrlehut. Morgen Baaordnnag.

Vage«-M«uigketten.

>»« Et«« «ch L«h

R»tf«lb«», 5.Jali. (Korr.) Eine freudige lleber- raschung ist in diese» Lagen der Witwe de» uau vor 3 Jahren bei« Kaiköreuara verunglückten Zieglers Christ. Sautter hier zu teil geworden. Boa der laudw. BerufS- geuosfmfchaft des Schwarzwaldkreise» erhielt sie dte Mit­teilung, daß ihr, samt ihren Kmdrru, »na doch noch eine Reute zugebtllizt worden sei. Besonders erfrenlich daran ist. daß ihr dieselbe aach für die vetstossrnru 3Ja-re, von dem Lob ihres MaaurS an, nebst de« Sterbegeld anSbr» zahlt »Kd, was eine namhafte Summe ansmacht. Me Beschäftigung des Lerstorbeueo, bei der er verunglückt ist, wurde als versichernNtzSpflichttger Rebrnbetrieb brr Lrnb- »trtschaft angesehen, weil er das Material seinem Grnvb und Boden entnommen hatte. Der verwaltsngSaktaar der Gemeinde, Herr Schwarz«»!« ta Nagold, ist ans die An­gelegenheit gestoßen za einer Zeit, als bie Witwe Santter längst alle Hoffnung auf llaterstützang anfgegebe« batte, »ab hat sich in dankenswerter «eise ihre» and ihrer 7 Waisen angenommen. Seine» sachkaadige« Bemühungen «nd dem Entgegenkommen des SmosseuschastSvarstaubeS, welcher zu­nächst den VirjährangSrinwaud ganz brzw. teilweise geltend machen wollte, ist er z» danken, daß dte vaterlose Familie noch jetzt »ach Iohre» z» ihrem Recht und zu der so an- gebrachtea Utterstützaug gekommen ist.

v. Gültlin,««, 7. Jrtt. Den I. Staatspreis »ei brr Pferdeprämkrung ta Näctiage» i» Betrag von 150 erhiett brr Gutgpächkr JohaaneS Möß ue» ans Hof Hasel­stal für eia üjährizeS Fohle«, das auch von prämierte» Eltern «bstammt. Wir beglückwäuschen de» rührigen Land­wirt zs diese« Erfolg. _

Ja R»terr«ich«»5«ch wird zur Zeit durch OkramtS- baumeiste» Kohkr-Lalw für die Fkma Geschwister Speidel- vforzhet« ei» ansehnlicher vanwese» erstellt. Ja drmselbe« »ttd eine »ampfwaschaustalt «tt Dompf- und elekt­rischer Kraft eingerichtet. Die «urtchtaug der A,statt, bk i» Oktober d. I. ia Betrieb gestellt wirb, ist neuester Art. Für llaterreicheuöach «ub Umgebung ist zugleich eine Bad- aniage in de« Anwesen vorgesehen.

5. Jatt. Der Lab Anna SutterS hat eine starke Nachstage »ach Photagraphie« der Künstlerin ia ihren Hauptrollen t» Gefolge gehabt. Der Preis der Postkartenbildrr, die sonst 10 4 per Stück kosteten, stieg am Freitag und Samstag ans 3530 4 und bk Händler konnte» davon uicht genug beschaffe». Jetzt haben bie