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Erscheint täglich «tt «»»nahm« der Monn« «nd Festtage.
Preis vierteljährlich »ier 1.10 ^ mit Träger. i»h» 1LV im Bezirks und 10 dm »«kehr l.ss ^8, im übrigen Württemberg 1LK
VkonatSabounemeutS «ach »«hält«».
In GMsWn
r Amis- »id ALM-KIM B lei KkrmIs-KkM N«W.
Zsevnfpvecher Av. LS.
M 16
84. Jahrgang.
Ikrettag, dm 21. Januar
Anzeigen-Erbühr s. d. Ispalt. Zeit« ans gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 H, bei mehrmalig« entsprechend Rabatt.
Jernfpvechev Wr. LS.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. SonntagSblatt und
vchwäb. Landwirt.
1S10
K OSerawt Nrgold.
Aus die im Württ. «ewerbeblatt Nr. 3 vom 15. Ja«. 1S10 veröffmtltchtk« Korse
für Mawrer »wd Eteiuhauer, für Gips r «»d für Hafner
»erdei die gewerblichen Lereiuignogm «nd die Beteiligte« «och besonders hiugewiesm.
: Des 20. Jassir 1910.«ommerell.
Uottttschs MeSerstcht.
I« Neichljsstlzamt habe« am Montag auter 3«' ziehuvg vor» Sachverständigen aus Juterisimtm- ovd Jaristmkretsm Brratvvgm zur Bordereimng der ivtervstio- nalm Konsererz begovmo, die im Juri d. I, im Haag znsammevtrrtm wird, um,die Aufgabe der Brrriuhettlichnug des Wrchsklrechts zu !öfe«.
«ach MiUeii««,e» an» »Sh«r« setzt ms« «or
sehr genüge HoffsUkgen auf die Lemsch-tschrchischm Aus- gleichsverhaudlnugm. EL zeigt sich, daß die Tscheche« über gasz unverbindliche Erklärungen «ich! htcmuSgihm svd jede« sachliche Entgegevkommm s» die bratsche Forderung adlehoeu.
Die »»lOarifche «egiernvg ließ die Staatev, mit deuev sie HardrlSverlräge btfitzl, w.ssrv, daß str des Termin sür die Kündtgung der anfangs nüchstk« Jahre« fällige« HasdelSverträge aufs SbervSchtze Jahr vrrschikbe, so daß die geltenden vom Jshr 1906 ßam«e»Leu Verträge erst mit dem 1. Januar 1913 aLlavfev.
I» der feauzöfischk» DrP»ti-rt«»ra»«er, in der die Jaterperlattos ssegra des klerikalen Kampfe« gegen die weltliches Schulen seiterberatm wurde, rief die vemerkrwg eine« Klerikalen, Laß die Zunahme der Zahl der Des rreare aus die anttpstriotischeu UnLerrichtsbücher Lurückzaführeu sei, rtLeu heftiges TawLlt hervor. Im Namen der HeereSksmmissi rr protestierte der Abgeordnete Berteasr lebhaft grgeu diese Beharrptnug und erklärte, die Zahl der Deserteure sei nicht im Wachsen begriffen. — Der Rürsberc-rr KsWwerziemat Bertold Bing hat an dm.TrmpS" eine ZrsHnst gesandt, worin er auf die gegen die deutsche Produktion gerichtete« neuen Zrllvorschläge rud ans die zn befürchtenden deutschen Segmmaßrrßriu hinweist, wodurch dir ia des letzten Jahren zwischen beiden Ländern lebhafter gewordenen SkouvVtschm Bcziehuuzw schwrZ geschädigt würde«. Der „Trsrps* brr diese Zuschrift usverkürzt »iedergibt, sägt htozu, daß die geplant« s auzöfischs Zollrevision ebenso «achreilig auch auf dir Beziehungen «it Italien uns Belgien znrückwtrken WÜfie, daß aber eine Störung der Lcz ehüs^m zrr Deatschlarrd um so kedanrrns- wrrter set, wttl fie sich dank der -Sewühung-o der t» beiden Länder« gegründeten Bereise kräftig entwickelt v und weil besonders die französische AuSsntzr vss Blume«, Fiühgemüse ««d Weine« bedroht sei. Der mpr" hoff , daß brr Sesat ia der Beramug de« Entwurf« der Sawmrr Rücksicht auf diese gksarme Situation nimmt.
A«r Uruguay wird der AuSbruch einer rrdslntio- värrn Bewexuug gemeldet. Die strenge Amsnr in Monte- Video wache e« ssmöglich, nähere Nachrtchtr« zn erhalten.
Der Vteich-kanzler a«ts«üde?
Barl «, 20. Jan. Bon wohluuterrtchteter Sette erfährt man, daß der Reichskanzler von Brthmanv-Holl- »eg aavrrhohlru rimr großen seelischen BerstiNmung Aardrnck gibt. Er sei überarbeiter aad betrachte sein »mt al« derart undankbar, baß er nichts sehnlicher wünsche, al« in einen ruhigeren Wirkungskreis zurück, zu kehre«. Diese Nachricht wird so« zwei ganz verschir» denen Seiten bestättkt. _
Deutscher Reichstag.
Berit», 19. Januar.
»« Tische de» Bundrsrat« v. Schön, Delbrück.
. «ei der »eratvug de» HardelSvertrag« «it Boltviru, ^ u«d^2. Lksnug erledigt wird, erklärt ans «r- büdekn« (Soz.) SteatSsekr. v. Schön: ^^.»vrrwalinag hat der gesetzgebertlcheu Tätigkeit tu «tue »eseotltche Erhöhung der Ei«f«hr. dlufavg au sorgsame Beachtung ge- »Ä! uicht verfehlt, die «ufmerksawkelt ^ira«,»fischen «eg^rnug t» geeigneter Weife aus die Nachteile zu richten, die die zur Erörterung stehenden poli- tischür Maßnahmen für die Entwicklung brr handelspoliti
schen Beziehungen zwischen uns und Frankreich haben würden. Welchen Erfolg unsere Schritte haben »erden, läßt sich zm Zeit mit Sicherheit nicht sagen. SrlbstvrrßäudliH bleibt unsere Regierung bestrebt, alle« wa« iu ihren Kräfte« steht zu tu«, um unsere Haudelsiuterrsseu nicht schädkge« zu lassen. Lie Interpellation über da» Sreich«verei»«gesetz.
Dr. Müller-Meintugeu (fts. Lp.) begründet die Interpellation der Freisinnigen: .Ist dem Reichskanzler bekannt, daß die Aawendnvg de« RerchSvereisSgesetzk» seiten» einzelner Lavdksbehördeu noch immer gegen das S-fttz verstoß! ? Was xedmkt er zu tun, v« eine« solchen Mißbrauch d-S LerekuzgefetzeS zu verhindern? WsS gedenkt der Reich!» kanzlrr ferner zn tun, um zu verhindern, daß trotz der Erklärung, die der Staatssekretär brS Innern während irr Beratung des VereiusgesetzeS abgegeben hat, «ach wie vor Beawte lediglich an» der Tatsache, daß Gastwirte ihre RLvme zn politischen BersamsilvvM hergrsede« haben, den Grund entnehmen, Liesen Gastwirten die Erlavbutr zur Abhaltung von Lustbarkeiten zn beschränken oder zu ent- ziehen, oder st« von der Hergabe ihrer Lokale dmch Be- drohuvg mit derartige« Schädigungen abzshaltm. snter- uehwev?' Der Reichskanzler hat sein Wort für eise liberale nsd loyale Hasdhaknsg dieses GksrtzeS verpfändet. Da hätte er wenigstens dieses eine Mal wit seiner ausfallenden ParlemmtSschc« brechen sollen. (Sehr («ly Die Schonzeit iür vrrstSudniklsse Bureankratie ist vorbei. (Sehr gut!) Dir Süddeutschen find «it de« Brremk§esetz zufrieden. Wir brauchen uu» also seiner nicht zn schämen. Rar in Preußen und Sechsen will die Einstcht n cht wachse«. (Gr. Htft.) Beim Spracheuparagraphru hat Herr v. Lethmarm- Hollwrg ausdrücklich erklärt, daß diese Bestimmung des BereirSgrsetzrS Licht Auwendusg finden solle, »o iuternatio- vale Eourtoifie iu Betracht komme. Ja Kiel hat aber die Polizeibehörde bei einer FriedeuSversammlrwg verboten, daß ein dazu riugrladtvrs Mitglied der gerade iu Deutschland weilenden FriedenSdepnIatik« eine Ansprache in englischer Sprache hielt. Damit blamiere« wir uns vor dem Ausland. Geradezu lächerliche Schikane» »erden augewendet bei BergsüguvgkvrrovftaHnngeu politischer Vereine und bet Saalabkribnuges. Redner Srirrx: ein großes Material von Fällen vor. Wlr haben i« Bereivsgesetz ausdrücklich dar Präventiv-Berbot beseitigt und wüsten errLsStedm Protest dagegen erheben, daß rS durch eine Hintertür wieder ein- gefühkt wird. Ein vuzweiselhastrr Lerstaß ist avch die «r flösunk van Beawtcnvereinev. Und Wok ist das Bor gehen der elsässtschm Bischöfe anders als der Lersnch der Be- schriukvvg dek LereivsrrchtcS der Lehrer? Wir stehen «ach wie vor aus dem Stevdpnukt, daß des eene RrtchSvrreinS- gesetz einen große« voMtscheu Fortschritt bedeutet; umsomehr find wir verpflichtet, über seine loyale AsSsührung zn wachen. Der Reichskanzler hastet uns mit feiner ganzen Person dafür, (vrif. liuks).
Staatssekretär Dr. Delbrück: Die Bundesregierungen find ePftch bemüht, da» Gesetz ss avSzvMrev, mir eS vom Gesetzgeber gemeint ist. Ti« Lerflöße find nicht zurückzuführiu ans de« Geist bet den Z utrolbkhörLm, fordern aus dar Verhalten der Lokalbrhörderr. Dir Erlöste des prmßtschm Ministers drs Ivveru müssen die Heber- zeugvug geben, daß au dieser Stelle der größte Nachdruck ans loyale Ausführung der Gesetzes gelegt wird. Der Staatssekretär geht auf eine Reihe von Fällen eis; in einzelne« sei Remrdvr eisgetretev, in anderen schwebt das ver- waltongSgerichtliche Verfahren. In das Beawteugefttz greift das Berrtvsgesrtz nicht ein. Di« Zrutralbehördru der Bvu- deSstaates »erden die Beschwerden prüfen und sicher eine Lösuvg finden, die de« Slastkvbewnßisriu und der Würde eines großen und gntregiutes Staates rrt pricht.
Sächsischer Bevallmächtigter Dr. HeUbauer: Siu- e Fälle sollte man nicht vkrallgrmrturr!! und nicht vor aS Forum des Reichstags bringen. (Widerspruch links.) Dir sächsische Regiernvg hat alsbald nach Erlaß des Gesetzes eine interne Instruktion an die Uvterbehördeu heraus- gegeben, in der der Srrmdsotz ausgesprochen »srbs, daß keiueSsall» die liberale Trndev, diS GesrtzeS beeinträchtigt »erde. Auch sonst bat die sächsische Regierung die Polizeibehörden bei jeder Gelegenheit angrwiesev, von der sage- navuttu Nadrlstichpolitik stch fervzvholtev. Gegen den vor- »orf eiurr verkvöcherteu reaktionären nsd bureaukrattscheu Handhabung de« Gesetze» verwahren wir uns. (Beifall.)
I« der vejprechrwg der IvterprSattoo gibt:
Dr. Hie der (nt.) der Befriedigung über die Erkiärrmg de» Staatssekretär» AuSdrvck. Wir entnehmen seinen Worten die redliche Absicht, daß das Gesetz tatsächlich ia de« liberalen Geiste durchgesührt »erde» soll, io dem eS geschaffen ist und der Erkläre«» de» sächsische, Regierung«- »ertrrtrr» entnehmen »kr gern, daß nun für die sächsische Regierung die Fnrge: .WsS iß liberal?" endlich ihre
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Beantwortung gefunden Hst. (Heiterkeit.) Mißgriffe untergeordnete» Behörden mußten erwartet »erden. Da» ver- eivSgesetz bedeutet den Bruch »it viele« eingewurzelten Ge- bräochrr. Wir wünsche« dringend, daß ans eine rinhrtt- vchr «rsetzgrduug auch eise einheitliche Ausführung folgt. Die Staa Savtorität muß erschüttert werde», wenn unter- geordnete Organe — der Redner bringt hierfür Fälle »or — stch Eigenmächtigkeiten gegenüber der gesetzlichen Vorschrift rrlavbev. Da» Schwabevvolk hat von dem neue, Gesetz garnicht» bemerkt und ist durchaus zufrieden; der gemeine Mann bei «n» i« Süden weiß gar nicht, daß di« bisherige tzsmane Hebung in Württemberg Gesetz geworden sei. Der «bg. Gröber hat i« wörttembergische« Landtag eine Rede über das BereinSges tz gehaltep, die vom Zen- trnWsstaudpuvkt ganz vorzüglich war. Das BrrriuSgesetz wöge, so sagte er, so lauge bestehe» b'eibev, bis eine verständigere Mehrheit tm Reichstag da« Rückschrittliche dar«» auSmerze« werde. Nnv, Herr Gröber, diese verständige Mehrheit iß ja jetzt vorhanden (große Heiterkeit), Lader» Sie doch jetzt da» Gesetz.
Gaus Edler za Patlitz (kous.)r Auch wir »olle» eine richtige Anwendung de» BrreinkgesetziS. Aber bei diesen Lappalien lösnte man ein ganze» Jahr hier fitze» (Hört, hört, link».) Sie gehören nicht iu den Reichstag, damit schädigen wir sein »«sehen. Der .dummen nnd ver- ke Scherten vnrraukatie" iß ei« großer Fortschritt dr» letzte» JahrhrrsdertS zu danken.
Brey (So,.): Aus all den schöne« Versprechungen kann nichts werden, wenn wir dr« Gesetz nicht die Gtft- zähn« anSbrechr«. Wenn Deutschland stch «it de« Sprache»- Paragraphen vor aller Welt blamiert, so verdanken wir das Herrn Müller »nd de« Block, der stch jetzt so bitter beklagt.
Gröber (Ztr.): Die Klagen bezogen stch alle aas NsrdLrutsLlanb. Bei u»S t« Süden liegt ein Anlaß nicht vor. Der Redner führt Beschwerde» über ds» polnische Sprachnrverdot ans dem BreSlaaer Katholikentage und spricht über das Vorgehen der elsäßischea Bischöfe gegen die Lehrer. Paßt eS dm Lehrer» nicht, so küase» sie j« ans der Ki che auStrctes.
Stychel (Pole) bringt pslrische Klagen vor.
Grars («rrt. Lgg.) führt Klage darüber, daß auch die christlichen Gewerkschaften oft unter der bareankratisch« Handhabung des Gesetzes leiden «üffev.
Hansen (Däne) legt dänische Beschwerden vor. Sogar Hochzeiten »erden polizeilich überwacht.
Dr. Mugdas (L b. FraktisnSgrmrivschLft) bedauert mehrere Fälle von Saalaktreibnuges dnrch die Konservativen in seine« schlesische« Wahlkreise.
DaS Hon» vertagt stch.
Liz»prästdent Erbprinz zu Hohenlohe bittet um die Ermäch ignng, den Präsidenten de» türkischen Parlaments anläßlich de- Brande» i« türkischen ParlammtSgebtnbe da» Beileid des dentschm Reichstages auSsp recheu zu dürfen.
Gages-Hleuigkeiten.
An« GLatzt nutz Land.
Ragow, dr» 21. Januar ISIS.
* Hafwerkwr». Ans die i« heutigen Gesellschafter enthaltene Bekanntmachung de» K. Oöeramt», betreffend dm Hinweis auf dm i« Februar ßatistadeodm Hafn erkor S, wird aufmrrksam gemacht. Dieser Kars ist eine» der Mittel, die dazu dienen ssllm, de« besonders darnieder- ltegmdm Hafaergewrrbe staatliche Förderung, soweit solche möglich ist, zu Teil werden z« lasse«. Der Kur» besitzt deshalb nammtlich zur Zeit für die Beteiligte« Bedeutung, weil uenrrdiugS da» Setze» von Kachelöfen in steigende« Maße ia Ausnahme gekommen ist.
Z«r A«fkliir»«>. Ja der Nc. 14 de» Gesell» schaftliS iß in de« Artikel über das Hochwaffer in der Rächt vom 18/19. Jan. gesagt: Kürz «ach 4 Uhr »nrde da« zweite Wachkommand» der Fmerwehr alarmiert, »a» zugleich eine Probe für da» Alarmwerk war.
Ich möchte «nr — nachdem dieser Artikel auch ia andere Zeitungen kbergrgavgr« iß — n« jede» Zweifel z« beben, feßßellm, daß da» «achkommando der Freiwillige» Feuerwehr lediglich deshalb alarmiert wurde, weil infolge Steigen» de» Wasser» dt« Gefahr größer wurde und eS für Bewohner auf der Insel nötig war Loufßrge z« ihr» Wohnstätten z« erstellen, wrz« anderweitige Kräfte nicht z, erlangen warm. Ganz unrichtig wäre die Ansfaffn»», daß die Alarwtmmg erfolgte n« dar kürzlich riugertchtetr Mar«werk einer Probe z» unterwerfen.
Nagold, dm 20. Jan. 1910.
Stadtschnltheiß Brodde«.