Erscheint täglich mit Ausnahme der «onu- «nd Festtage.
Preis vierteljährlich sier 1.10 mit rräger- l«h» 1L0 im Bezirks - «nd 1V dm Verkehr l.A> im übrigen Württemberg r.S8 ^e, MonatSabonnementS »ach BerhSltniS.
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Mmrrfpraecher Mir. LS.
Anzeigen-Sebühr f. d. Ispalt. Zelle aus gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imak. Einrückung 10 4 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübcheu, Jllustr. SonntagSblatt und
Echwäb. Landwirt.
Die nächste Musgabe des Blattes erfolgt am Montag nachmittag. _
A»llichrS.
«. Oberamt Ratzold.
»ie Ortrpolizeidehörde»
werden darasf aufmerksam gemacht. daß sofort nach dem a« I. Januar 1V1V ersolgendeu Jnkrasttretku de» Gesetze» »a« 16. Aüg. 190S, vetr. die Rost- n»d Pflegekinder, (Reg.Bl. S. LOS) diejenigen, welche fremde » «der k« »oft «vd Pflege halte«, durch allgemeine Brkasntmachuug auf die ihm« gemäß Art. 5 «ds. 2 des Gesetze! zutreffende«- fall! obliegende L-rpflSchLung hiuzuweiseu find.
Bi» 1«. Ja», k. I». sehe ich einem Bericht darüber eutgegrn, daß dieser Hinweis erfolgt ist.
Den 23. Drzember 1SOS. Kornmerell.
Die Herren Gemeinde- n»d Gtist«»g»pfleger »erde« e«f de« Mt«. Erlaß vom 23. Ns?, d. IS., Setr. die BerPacknng der Fiinfnvdzwarrzigpfennigftücke («tu.-Abl. S. 454) zrir Nachachtuug asf-nttksa« gemacht.
De« 23. Tez 1SOS.Kommerell.
Friede aus Erden.
Der Zauber der »ethuachttzüt bereitet wieder sei»« weiche« Mastel um uns. Der Duft von Tauuengrüu und KiudhettStran« rührt as nufere Herzen. Mit heiß« Waugeu >»d leuchtende« Aug« dräug« die <lei««u herein, um m der Schwelle wie gebanst stehen zu bleib«, überwältigt »»« de» SLrablrnglauz diese» Brrmr», der sei« grünes
Gßkafl m dtM vsttrauteu m»»«, att wL»e er
an» der Diele e«-orgewachs«. Ei« holde» Märchen ist über Nacht in der AlltagssmUtchrett erstanden. Zwiefach fchö» dieses Fest, da» KtudheitSjubel nur verschönt, das in «ns die Erinnerung an da» Lichtfest unserer Ahnen «eckt. Denlschtnm usd Christentum spreche« zv «ns. Wir vernehme« ihre Stimme, wie schon so viele Geschlechter sie vernahmen. Wir find ekngereiht in sie unendliche, unlösliche Sette unseres Volles «sd der Menschheit nnd dies Gefühl gibt der Freude, die vir an vnsere« Hei« Hab«, eine eigentümliche Würde nnd Wethe. Was da» Laterlaud n«S ist, wird t» solcher Stund? wieder einmal klar kn u»Z, und was vir an Welten der Ewigkeit besitzen, ewpstndm wir mit beglückte« Dank.
Was »ns not tut, da» fühl« wir unter de« Seih- «achtSban«. Ein inniges Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit ergreift an», da» der Kampf um» Dasein so oft trübt »ad verdunkelt. Auf diese« Boden, in dies« Sitten wuchs« unsere Liter und Vorväter heran und unsere Sind» «ad Eakel werde« wiederum so heraureifm. Gewiß »audels sich die Auschauuugen, aber jede Smeratiou übernimmt -och von der vsrangegangeu« ein« Hort, dr» sie Hüte r muß. Sie soll Ehrfurcht vor der Vergeugruhelt «der auch Ehrfurcht vor der Zukunft habe«. So versöhn« sich drr beiden groß« Strömung«, die alles politische Leb« bestimm».
Wir bedürfen de» Friedens, um an nuferer Lollendnng arbeiten z» könne» »nd zum Bau -er Ewigkeiten eia Saud- kor» zu reichen. Gewiß maß es ein Friede mit Ehre« sei«, ab« wir dürfen diesen Begriff nicht mit der aufbrausende» Empfindlichkeit eine» jung« MasensohurS ausdeut«. Konflikte können r sd müssen, solange e» irgend geht, -St- lich beigelegt werde» und erst bau», wen» der Versuch gewagt würde, ««» zu dewütig« oder uu» das Lebenslicht ,s schmüieru, erst dau« darf die Hand nach de« Schwrrt fahre».
Wir brauch« dies« Fried», vor alle«, um — soweit die Unvollkommenheit der menschlich« Dinge es erlaubt — jede« redlich« Arbeiter ein Heim zu gewähr«. Dir soziale Fürsorge darf nicht erlahm« und besonder» auf de« Gebiete der Frau«- und Kinderarbeit «nß aste» geschehen, wa» irgend geschehe» kauu, ohue die Koukurr«,- fähigkeit unser« Judnstrie auf dem Wrltmarkte lahm zu lege». Der Gedanke, daß an solch« Lag« Mensch« existier«, die Hunger», die ihre Kinder darb« sehe» müsse» und die kei»e Arbeit fkud«, obwohl sie nach Arbeit lechz«, ist aufa-bar schmerz! ch «nd verdunkelt den hellst« Glanz.
Aach die Sorge de» «Mer« BSrgerstaude» bedarf Ae» »orte», den» auch heute wolle» wir nicht der Vhrafe fröhu» und sicht, »eil Feßesstimmmg e» z» gebiet» scheint, »ie Wahrheit fälsch«. Gar «auch« Familieuvater sah läsest mit Be«,« eatgeg«. E» gilt «tcht
Arettag, den 34. Dezember
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de» Wethuachlgf
allein der Familie eine f ohe Stunde zu bereiten, auch die Angestellte» soll« ein Geschenk erhalt«, da» er gern recht reichlich gewähr« möchte. Uud kaum ist Weihnacht« vorüber, so steht der NenjahrStag vor der Lür, der Wied« «ahnt: »Tue Selb iu deinen Beutel!* De« Politiker leg« solche Sorgen de» Hausstandes die dringende Mahnung au» Her», aus eise weise Wirtschaft»- uud Fiuauzvolitik hiuzuwirkeu, die die Kräfte des schwer ringend« Bolle» nicht überbürdet.
Doch nun genug der ernsten Betrachts«;«. Weih- nacht« zi HL herauf. Laßt uu» .in» Laad -« «iudrr gehen!*
^oMische HleSerficht.
Mit dr« Eiuig»ug»progra«« für die link»- liberale» Partei« hat sich am Montag der geschästrsühreude Ausschuß der freisinnig« Bereiutsung eingehend beschäftigt. Er beschloß, da» vorgrschlageue Programm de» demnächst einzaberufende« Gesamtvorßand der Partei unverändert zur Vorlage z« bringen. Hinsichtlich de» Organisation»- statnt» soll« zwei Aeudrraug« vorgeschlageu werden, die sich auf Formulier vsg der Rechte und Pflichten der Mitglieder beziehen. Darüber fehlt di» jetzt jede Erwähnung iu dem vorliegenden Orgsui ationrßatnt, namentlich darüber, wer Mitglied der Partei sein kann.
«»f «i« »e«e«stück z»r Teiole de» Herr» Schack scheint da» uationallibrrale Siegen« Lolls- dlatt hiudwteu z« wolle», wruu l» »vier der Lpitzmarke: .Au» der Firma Christlich-Sozial* nachstehende Notiz bringt:
E» war einmal i« schönen Orte Friedensdorf, da passiert« eine ganz wunderliche, aber auch höchst liebliche Geschichte. die selbst einem R-ichStagradMrdmteu Kopfschmerzen bereit« könnten. Wir aber »erden sie un» merken für paffende Gelegenheit«, denn wenn wir heute indiskret wär«. so würde wadrschtivlich der Erfolg höchste«» der fei«, daß Herr Schack einen Kollegen in der Rerveuhetlansialt bekäme. Wir abe» wisse« jetzt, we»h«lb Her« Schack an gewisser Stelle so energische Verteidigung erwuchs. Ja, hoch die Lrtole, weshalb wir nur über die sittliche Entrüstung de» Volke» sprach!«» stad. Bei der .Firma Chrisilich-bozial* sind nur Vehr«» und Bmkhrrdt beteiligt.
Dm «hefsekretSr für Jrla»d «irre» hielt iu Bristol rioe Rede, in der er die numshörlichrn Versuche der Konservatives, zwischen England und Deutschland Feindschaft zs erregen, al» feig uud schmachvoll bezeichaete. Der deutsche Kaiser sei ein Mann von lebhaftem Temperament, erfüllt von große» Idee» und ein gewandter Redner, »mu der Kaiser von unbezähmbarer Machtgier erfüllt wäre, so hätte er schon früher Gelegenheit gehabt, sie zu betätig«. Man müsse sich geg« solche Unwahrheit« wappnen.
M««tschla»d i» der sranzSstfche« Dep»tierte»ka««rr.
Part», LS. Dez. Die Depatirrteukammer beriet heute da» vadget de» Ministerium» de» Amßeru und die dazu eivgrbrachte Interpellation. Mtlleroye (Rationalist) interpellierte über die Beziehung« Frankreich» zv den übrige» Mächte» uud sprach dabei vo« dm Bemühung«, eise An« Näherung zwischen Deutschland «sd Fravkreich herbeizu- sührru. Lrotzde« fahre D utschland fort, sich die Vermehrung seiner Geschütze, seiner Armee «nd seiner Flotte angelegen sei« zu lassen. Frankreich müsse da» gleiche tun. Um de« europäisches PaagrrmaniBuu» die Stirn za biete», habe Frankreich kein andere» Mittel, al» seinem BSudui» lrm za bleiben. Millers» r sprach sich daun gegen die Zn- laffnn, deutscher Werte am französisch« Markte au» und »arnt« vor allzugroßer finanzieller Duldsamkeit Deutsch, laud gegenüber, da» eine Gefahr für des Frieden sei. Z« »er französisch-italienische» Entente könne Deutschland sich beglückwünsch«. Italien könne sich an» de» Dreibund sicht zvrSckzteheu, ohne d« Fried« der Welt z« gefährde», aber der Dreibund habe sich neuerlich wieder gelockert. Frankreich könne stch za der augenblicklich« Lage beglückwünsch« ohne «ehr zu »erlang«. Er beglückwüusche dir frm- zöstsche Diplomatie, daß fie zu dem Zustaudekommev der srauzöstsch-mglisch-italimischeu Euteute uud zu der «»lisch- russischen Nuuthmmg beigetrag« habe. Frankreich und Euglaud hätte» Rußland große Dienste geleistet, indem sie ihm zur Mäßigem p während der Bslkaowtrr« gerat« hätten Frankreich habe iu ds Ballaukrise eine versöhnliche Poltttk etugehalteu, denn e» arbeite »tcht ans riur Schwächung Oesterreich-Ungarn» Hk». Der Rebner schloß mit etue« Lob auf die srauzösischorsstsche Allianz und billigte die auswärtige Politik brr Regier»»».
Uages-Zleuigketten.
As» Gtadt uud Land.
«a,old, vs» 24 . wv»»« IM».
* Festtage. Rau kliuge« die »ethuachtSglockeu von d« Lürm«, die Kerzen flamm« a« d« grün« Laune« auf, die Herzen klopfen vor Erwartung: Die Lür« flieg« zu de« WelhuachtSzimmer auf. da» so lauge i» Geheimui» getaucht war. Licht uud Helle uud Freude überall, wo Mensch« »ohne» uud Herzen schlagen. Ueberall da, wo sonst da» Jahr Trauer und Sorg« und Kummer gebracht hat, wo Schmerz« und Leid die Gäste war«: heut« ist Weihnachten! Weihnacht«, da» alte, heilige Fest der Freude.
Uud die Glocken kling« von den Lürm« in» Land hinein. Festtage sind'», die sie künden. Festtage voll Frieden, Rnhr und besinnlicher Freude. Festtage, die zwischen dm Jahr« lieg« und daher an» besonder» wach machen müssen für die Gedanken eine» Feste», da» so vieles bringt, jedem etwa» bringt »nd ov» neben aller Freude, alle« Licht, doch auch die Besinnlichkeit und Beschaulichkeit weckt: Zwischen den Jahr«!
Die Glocken verkling«, dir Kerzen verglimm«, die Erwartung ist erfüllt. Der -eilig« Abend hat seto« Schimmer uud Glanz aargegoffm über uu»; nun setze« die Lage ein, die uu» nachdenklich mach«, in den« e» «och hell ist in uu» von Weihnacht« her, iu den« noch die hohe Schwingung der Freude ist, aber bie in fa hoher Stimmung boch noch Rau« lassen erster« Gedanken.
So laßt «u» die heilige Weihnacht, die ruhig« Feiertage begehen tu Freude, in Liebe, in Hoffnung aus ei» glückliche» uene» Jahr.
Frohe, Fest!
* Bo« «attzaw». Aus Antrag der städtisches Forst- Verwaltung wird geg« 20 Holzktnser je 1 Konvkntto» nalstrase augesetzt weg« Rtchtekuhalten» de» Sbsahrtrrmtn» and ein weiterer Termin von 8 Lage« gegeben. — Mit- geteilt wird, daß da» «armwerk aus de« all« Kirchturm nun fertiggestellt ist; die Probe vor de« Gemetuderat s«> (am 11 Uhr) nach der Sitzung stattsiudm. — Zugleich «kraus Antrag de» Stadtbauamt» da» Juurre de» Umgang» auf dem alt« Kirchturm eine» Augenschein unterzog«, da stch a» de« verputz uud dr» Hol,werk lusolge Wasseret», dringen» Schäden gezeigt Hab«; ferner wird auf Sutrag de» Stadtbaaamt» eine -tzltedrtge Kommlfstou bestellt, welch« vo» gegenwärtig« Zustaud be» Sleiubruch» t» Mittler- bergle Eiusicht nehme« soll, da e» stch darum haudelt eiue» vor Unfall sicher« Betrieb zu ermbgliche» uud die Schutt- massm »u beseitig«. — Genehmigt »erd« die Lmgesoche von G.R. Mayer zur Keoue uud Gvz. Hauser. — Verlese« »!rd «iu Erlaß de» K. Ministerium» dr» Innern iu Sach» der Richtzulassuvg der Menagerie Berg durch d« Gemrtube- rat bez». AuderSversüguug K. Oberamt» uud K. Kret»re- gieruug, dahiulauteud. daß megm Rtchtkommeu» der Me- uagrrie eine Entscheid«,» nicht «ehr »ßttg fei. Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß damit der Wunsch de» Gemeinde- rat», ein« Prinzip«« Vorgaus für derartige Fälle zu
»euu der Gemetuderat die VtdLrfuiSsrag« verneint. — Damit ist die öffentliche Sitzung ,-schloss«.
* Ei» re«pe»«t»rft»rz, wie e, in den Weihnacht»- tag« fett« Vorkommen dürste, ist zu verzeichn«. Vorgestern war WiuterSaufaug, doch könnte «an eher glaube«. d,S Frühjahr wolle sei»« Etuzug halt«. Di« Wirte tu d« Wtutersportgebtet« mitsamt allen, die stch darauf gefreut hatt«, d« Doppelseiertag ms de« Schurr zu verbringen, sind bei solche« Wetter zu bedauern. Vielleicht fetzt noch bi» Reujahr Neuschnee ei«, sobaß die zahlreich» eriknrse, die allerwärt» (BaierSbrouu, Lriber-, Furtwmge» ufw.) geplant find, nicht auch noch in» Wasser fall«.
MUUstrifche». Am 1. Imuar tritt folgende für die Augehörtg« de» Beurlaubte»«Staude» wichtige Reue- ruug iu Kraft: Die zu Uebmgm eiuberuseueu Mannschaften, die stch vor Beginn der Uebnng bei» BrztrkSkommmb« zur ärztlich« Untersuchung ms Uebmgssähtgkett stell» wolle», find geg» Vorzeigung de» Gestellungsbefehl» nutz sofortige Bezahlung zur Entnahme von Milttürfahrkart« «ach de« Ort dr» VeztrUkommmdo» berechtigt. Wirb der U bmgSpfitchttgr al» SbuuaSunfähtg befunden, so «hüll er ein« besonder» Ausweis für bie Rückreise zu« Heimatort; bet festgestelltrr »ebuug»fähtgkeit wirb brr Gestellungsbefehl mit einem Vermerk »ersehe», durch welch« er fttr b»
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