Erscheint täglich mit Ausnahme der Tonn« und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 ult mit Träger vhn 1.20 ult, imBezirkS. und 10 dm Verkehr l.3v ult, im übrige» Württemberg 1.8S MonatSabonnementS »ach Verhältnis.

Der GksrlWstn.

-- K«s- lillil AiM-MM str Gnmis-KtD Ut-ck.

M«ensp»<ch«k M». SV.

8». GaHvgang.

I«vnfpr»ch«k Mr. SV.

Anzeigen-Gebühr s. d. Ispalt. Zeile auS gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 i-, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübcheu, Jllustr. SonntägSblatt und

Schwäb. Landwirt.

Mi

A»Ucht«.

K. Obrramt Nagold.

De« Orisbehörde»

stehen heute die Formalarteu zu de« ueuea Rekrutierung,- Stamm: olleu »sw. zu mit du Weisung, dte Stammrollen rechtiriLkg anmlegeu uud nvvrrzüglich bis so. Ja«»ar L0L0 dem Oöeramr vorzulegm.

Sri Airlegung derselbe» find die Borstr«erk»«ste» auf dem Tttelbogru genau zu beachte«.

Bezüglich drS EiutragS der Vorstrafen tu die Stamm» rollen wir auf den »be amtlichen Erlaß vom 10. Dezbr. 1903, Gesellschafter Nr. 244, hing wiese« uud ausdrücklich bemerkt, daß, wevu Register strafen nicht vorhanden find, in de» Stammrollen zn bemerken ist: Negisterstrase» «»d fnuftiste A«g«be« lei«-.

Bemerkt wird, daß nur diejmixea Bestrafungen, welche l« Strafregister des Geburtsorts eingetragen find, anfge» »o««eu werden «rst:v, »vd daß wegen solcher Militär­pflichtigen. dir sich auswärts anshalten, keiuerlei Nachfrage» au die Gemeiadebetzürde des AaseuthaltSortS wegen Vor­strafen gerichtet »erden dürfe:.

Den 14. Dez. 1909.

Kommerell.

UoMi che Hleberficht.

Die B»dst»1k»««iffi»» --- Reichst«»» hat den

RachiragSittt unter Erhöhung vm bOOOOO »ch zur Ver­stärkung des FoudS für dte ll terstStznag arbeitsloser Tabak- «deiter sntgehkißeu. Ja bezn« aas diese Unterstützung teilte de: Kchatzsrlrrtär mit, daß vor Erlaß der BuvdeS- rattbtstimmrmg die Rrgternug bet sävtl'cheü beteiligten Organen, 'owohl der ÄrbeitgeSer wre der «rbeitvehme», Jüfor«at,oern etngezogru habe, uns dadvrch die hauptsäch- ltchru Beschweldev, dte i« Plenum gesichert worden find, abgrstellt Vörden fet-o. Zur Frage der Lalonsteser er- kläkte der Schatzfttretär, daß fis die Berliner Grsßdavkru und dir Städte der gLKkn die Errichtung der Stenrr ge- rtchieteu Besegung vichl aagrfchioffev hätten. Bon Leu 8000 Aktiengesellschaften haben etwa 300 di« Steuerzahlung verweigert wtt einem gesamten Steuerbetrug von 8'/, Mil­lionen. Da eS sich um eise Rechtsfrage handle, habe das Schatzamt dm Weg einer Lertzänstgung mit dtef-n Gesell­schaften für -«lässig vvd z«tck«äßtg gehalten. 7 Millionen seien bereits b i der Rlchrkffr eingegaugeri. Bezüglich des R-strS schwebten noch Brrhaudlnuges. Sollten diese nicht zum Ziel führen, so würden die vrrbösLetea Regte- ruLge« eillc b sonder« Vorlage im RetchLtag rtnbrtogen. Der Rcjolutiou der Reichstages auf Uebiruahwe deS Pntz- zevges der Mauoschafreu auf die Rrichskrffr dmch Eia- stillang von 3 Millionen in den R'chttagSetat Rechnung getragen. D e Ausführung geschieht in der Weise, daß der Betrag vsu 7,10 für dir UMritt-veu uud 8 für bie Berittenes den Leuten bar bezahlt wird und sie dafür

dm Spuren des Verbrechers.*)

Bo» Dr. Erwin Rex.

(Nachdruck vnboten.)

Dte .Kolter, die alle Welt beleck./ erstreckt sich auch arrfdie V rb/rcheriSverübaug und ihre Lrrfolguag. Heute, wo das Interest; sich so lebhaft mit krtmiaalMsche« Pro­blemen, St afprozeffe« u. d erdichtetes D-ttttivgrschtchteu beschäftigt, wtrd es unsere Leser gewiß auch tut resstereu, wen» wir einiges «ach amtlich « Material über di; Ver­folgung deS Verbrechers berichten.

Außer verschiedenen photographischen Ausnahmen des Tatorts selbst wüffru solche auch von allen NebeurSwnen Korridor, Diele, Vorzimmer usw. «folgen, in denen der Mörder oder der Dieb Spuren znröckg loste« hat. Durch Brr^l-tchurrg dieser verschiedenen Photographie» aun «an später mit wandelbarer Klarheit dar ganze Zerbrechen Phase für Phase Wiederaufleben lasten. Bei einer solchen Serie von Photographien handelt eS sich z. B. um einen Raubmord an einer Frau. Der Mörder ist durch ein Fenster, dessen Scheibe sichtlich von außen eingedrückt ist, ,u da» Schlafzimmer gestiegen; die Frau «atz schon bet« AuSkletdeu gewesen sein, da daS »leid bereits a« Fußende de» Bette» liegt. ES hat sich

*) Rach dem s»»ben erschti,»»«» Werte: Dir KriminalpaljMi «>d ihre Htlflwifs nschaltrn von Prof. Dr. Nicesoro «ad Re-.-Rat »r. Lindrna«. M»tS00 kriminalistisch,» «b»Udan,ra PrriS^S«. Grd- 2» Verla, Dr. P Lan,easchttdt, vrrlin»r,ß.Ltchtrr« frldr-Ost.

Donnerstag, den 16. Dezemöer

da» Putzzeug bei be« vatalll»» kaufen, soweit fie eS nicht selbst stellen.

Di- sächsisch- Regier»«, hat asgenscheiulich da» Bedstrsnt», jenen taktischen Fehler, den fie durch ihre Au- griffe aus die liberalen Parteien beging, wenigstens durch besänftigende Worte wieder auSzugleicheu. Sie läßt in der letzten Nummer der amtltchru .Lripz. Zig." erkiärru, daß sie de« ehrliche» Willen habe, iu Einmütigkeit »it den beiden bürgerlichen Parteien iu der Zweiten Kammer post- tive Arbeit »» leisten.

Die Maßregel«»ge« i« Nattowitz find für eine ganze Anzahl «eamle noch recht gltwpslich ausgefallen. Die Kattovitzrr Eiseubahnbeamtev, dte polnisch gewählt hatten, erhielten uur eine Bersüguug brS Eisenbahnpräfideutev, iv der eS heißt: Ihr Verhalten bet der Stadtvrrordmteuwstzl entspreche nicht der asßerdieustltchru Bearvteupflicht, tu dev Ostmarkeu daS d-ntsch-vattsnale und da« preußische Staat!- bewußtsein tu der Bevölkerung zu stärken »vd zu erhalten. In der Zukunft werde von ihnen eise geviffeuhaftere Wah- rnng ihrer Strllug erwartet. Der preußische Justizmivtßer beschird durch den avfstchtsührendru Amtsrichter drei Ge- rtchtSbeawti in demselben Sinn, desgleichen dte NeichSbavk zwei ihrer NngkfiMm.

Die Krifi» t« der Türkei ist noch i« letzte»

Augenblick vermtebev worden. Die JunxtSlkes wurden bedenklich und modifizierte» dm Beschluß wegen der SchtsfahrtSkouzesfiou auf de« Euphrat uud de« Tigris. Der Regierung wurde sogar eis direkte, LertraueuSvotum erteilt. Maßgebend für die Wendung war, daß dem jnug- türkische» Komitee bekamt gegeben wurde, bei etue« Rück­tritt drS vroßwestrk würde der Sultan trstzde« Hüsteln Hilmi die Neubildung der Kabtuetts wieder anvertrauen; Lei eine« Konflikt »it de« nrsen Kabia tt würde letzteres zur AuslisULg der Kammer schreiten. Ein Mitglied der Jungtürkeupartei. daS tretzde» aus de« oppositionelle» Standpunkt brharrte, wurde einfach aus brr Partei auSge- schlosteu. Der Mtutsterrat befaßte sich gestern «!t der AvLvortvste der vier Schntzmächte. Wie die Blätter mel­de», wurde die Note für rmbrfriedtgrvd befordru uud be­schloss-» neu; Schritte Sei den Mächte« zu unter ehmev.

Di- P-rfifch- Regier«», hat stch au dir euglische und au dte russische G fandlschaft »egeu einer Anleihe von einer halben Million Pfnud Sterling gewandt. Die Ab­berufung de» größere» Teils der russische« Truppe« aus Ardeöil wtrd amtlich bekavut gegrd:«.

Di- chinesisch- Metier««, ha nach Petersburg die Mitteilung gelangen losten, daß eS keiserlri administra­tive Rechte RatzlaudS in Chan in »der anderen mandschu­rischen Städten «merkeuue. Wenu io den Protokollen von Portsmouth oder in anderev Schriftstücken der K» druck Administration verkomme, so s-i da» für Lhiva keineswegs bindend. Zu« Schloß gibt Chiua die Absicht kuvd, dev Schutz sämtlicher warrdschurtschr» Bahnen selbst zu »Ler- »ehmru. Au der AuLnug-Rnkdru-Bahu sind ei» Streik der Arbeit:» vud Usruhtv wegen Lobvverweigeruvg und schlechter Behandlung anSßtbrecheo. Japan bruötzt diese Vorgänge, um dte Bahvstreckr «it Trvppm zu b esetze».

et« heftiger Kampf zwischen ihr und dem Angreifer ent­

wickelt, wie dte »«geworfenen Stühle beweisen. Die Frau hat sich daun frei gemacht vvd ist zv« Fevster geflüchtet, wahrscheinlich um Hilfe he.b:izur«fcu, denn dort liegt ein Schah, den fie infolge de» verzweifelten Kampfes verlor. Hi-r am Fenster erhielt auch dte Unglückliche den ersten M-stersttch. Die Blutspnreu, die R chtoug der Blutspritzer uud dte blutigen Abdrücke ihrer Füße, von deaea der eise «och beschuht ist, zeigen, wie dte F an stch de« Griff der Mörders entwunden hat, ans die Tür zugrflüchtet ist nod dte Treppe hinab zu fliehen versucht hat. Wettere Phoie- graphieu zeigen die Blut'purer: auf dev Treppenstufen uud ans den Fliesen drS Haurfl -rS. Die Vergrößerung dieser Flecken läßt deutlich dte Richmag der Blotspritzer ans der Treppe und ihre« Geländer, ans der Schwelle der Haustö: und an dieser selbst erkennen und dm aas schließen, daß der Mörder sein Opfer die Treppe hinab verfolgt hat. Dort versperrte er ihr dev Weg uvd zwang fie hierdurch, vmz«. kehren uvd. au daS Geländer geklammert, stch die Treppe wieder hluauszuschleppen, bis fie aus der Diele der Wohn- uua rnsammrvbrach.

Auch i» Falle der Dieustmagd S., dte iu Mannheim i« Eßzimmer ihrer Herrschaft von eine« Arbeiter erschlagen »ordeu war, konnte der htnzngrzozeve GertchLSchemiker fast allein «tt Hilfe brr Vorgefundene» Vlatspvrr» den Tatbe- stand laufkläre« vud de» Verdächtigen überführe». Dte Blutspritzrr i» Zimmer zeigten geuau, au welchen Stellen die ersten Schläge gegen da» Mädchen geführt »ordeu waren, wtr eS a»S der Tür fliehend an dieser zusammengebrochen

1SÜS

Dt- amrrika«isch»Ei»w«»der»»t<Ko««issio»

verich'kt an den Kongreß, der Midcherhaudel für Zweckt der Prostitution habe eine« große» Umfang und übe «ne» schlimme« Etvfluß ans da» ganze Land. Tasseube vo» Frauen würde« jährlich importiert. Dte Klmmtsstou emp­fiehlt eine schärfer« Ueberwachuug d r AnSwavderersch ffe uud Häfen. Neve EinwaudermlsSgeskte scheine» Wahlschein- lich. Die i« Ausland geborene« Kaogreßmitglteder halten den Bericht für etue krasse Uebertretduug rum 3«rck der Verschärfung der EtnwandernugSgesetze. weswegen sie zu­nächst die Druckle gnag de» Berichts vereitelten. _

Deutscher Reichstag.

Berlio, 14. Dezember.

Entsprechend eine« Anträge der Geschäftsordnung»- kommtsfiou versagt das Haus die gerichrlich uachgesuchte Sevehwiguug zur Leruehmnng des Lbg. Schüler al» Sach- verständigen.

Ss folgte die zweite Lesung des RachtragNetatS pro 1909. Die Kommisstou hat die erste Rate der au die Bundesstaaten z» überweisenden Betrages zar Uaterstützuns vsu Hau?gewerbeti erbenden uud Arbeiter« be» Tabakge- werbrS von 2 ans 2'/, Millionen erhöht.

«verltsg (u.) wiest eine» »lick aus die verhandln»««» dr, ReichSfinau,kommtsfiou über dte Tabakstener «nd über dar Erfordernis einer Unterstützung etwa entlassener Fabrik- «beiter. ^

Marconr (Z.) empfiehlt Beschleunigung berAnkzahl- uug der Uatrrstützuuge« iu der Weise, daß dte Komuenual-

^'^NaL°riuer^vr»e5nu^des'Abg. ». Ntchthoseu (k.) legt »eher (8.) den Schaden dar. dr, sür die Tabakardriter durch das Tabakstruergesetz hervorgerusru worden ist nnb pole»ifiert de, wetteren gegen die Nattoualltberalro, die für da, Unglück der Labakar beiter vrravtworlich seien.

Pachvtcke (frs. Lg.) dringt auf beschleunigte Durch­führung der Unterstützungen.

Staatssekretär Wrrmnth. Auf die vo« Nbg. Geher eusgeworsere Frage, daß die Zigaretteuarbetter von der Unterstützung ausgeschlossen seien, kann ich eine bestimmte Erklärung nicht abgeben, da der BnodeSrat stch damit nicht beschäftigt hat. E» sprächt» aber starte Gründe in der Fassung de, Gesetze, gegen dte Absicht, dte Unterstütznug oach jener Rtchtuvs auSzudrhur».

Nach einer kurzen Bemerkung de, Abg. Lurch ardt (w. Bg.), stellt Erzberger (Z) iv Abrede, daß dte Arbeiter dadurch geschädigt seien, daß fie »r Uvterstützmrg statt Entschädigung erhalten. Dte Hauptschuld au der Tabak- steuererhötzung, wie fie jetzt vorlirgr, falle de» National- liberalen zo.

Weder («.) wendet stch lebhaft gegen diese SaSsüh- ruvgeo de, Vorredner». Redner rechtfertigt da. Verhalte» seiner Partei »vd weist dte Brhavptnvgru auch anderer Lorreduer zurück. ES evtsptvut sich nun über die Unter- -ützougSsiage «tue längere Debatte, an welcher stch eine Reihe voa Abgeordneten beteilige«, woraus dte Erörterung»

war uvd am Bodes liegend die l tzte« Hiebe erhalten hette. El« an drr Wand Vorgefundener Abdrrck ließ die Art der ve:we»drteu Mordwaffe rrkevuen. Schließlich konnte uach- gewteseu werden, daß blutige Fingerabdrücke, welche sich a« der Tür befanden, genau «it de» ersten beiden Fingern a» der linken Haad de, verdächtige« übereiusttmwtr«, der dann auch ein volle, Geständnis ablegte.

Bor einigen Jahren wurde nacht, der Diener etue, Pariser Zahnarztes ko der S.-Etraßr i« Salon ermordet kufgtfaudtu. Drr Mörder war oubrkauut. AIS dte Kri­minalpolizei am Tatort auf der Glasscheibe eiue, Münzen- schrankr», die der Mörder zerschlage» batte, feine deutliche» Ft -rrabdrückr entdeckte, übermittelte fie die Scheibe de« gerichtSphotagrophlscheu Jastttut, wo vertillos die Abdrücke von der elektrisch hrllbelruchteteo Scheibe abphotographterte und als solche des Daumens, Zeigefingers, Mittelfinger, und Rtv^fi-gerS der rechten Hand de, Mörder, srststrllte. Offenbar ha te dieser nach Zertrümmerung der Scheibe fie heraaSzrwrhmeu versucht und hierbei den Dau«:u gegen dle »vßevfiäche, den Zeige-, Mittel- und Rivgfivger gegen dte Inner fläche g-preßt. A» der Hand dieser fünf vergrößerte» Abdrücke wurde tu der Sammlung de, Paris-r UrkeuuuugS- dienst:» »ach kloe» Signale« ut gesvch», testev Fingerab­drücke mit dev auf der Scheibe gesuudeveu idrutisch »neu. Hierzu war o»so«ehr Beraulastuug. al, allem Auschet» nach kei» Neultug, souder» ei» erfahre»« Verbrecher die Tat begangen hatte, der gewiß »tt dem Gesetz schon häufig tu Korfltkt gerate» war, dessen Sig»ale«eut »tt de» Finger­abdrücke« deshalb beim ErkeuaavgSdteust aufbewahrt sei»

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