»ke Schlangen am Erdboden gegen die Hochöfen hin und entzündeten sie. Der Branddirektor zog daranf seine Mann­schaften bi» ans avgemffeae Eutfernnng zurück.

Sin« weiter« Meldnng berichtet: Gleich nach der erstm Explosion begann «an, die Verletzten in» «ranken. Han» zu schrff ». Inzwischen erfolgte durch Urberspriugeu der Flammen die zweite Explosion. Erst darnach konnte die Feuerwehr, die bis dahin dem Element gegenüb-r völlig machtlos gewesen war, erfolgreich eingrrisr». Die Flamme» schnitten de« flüchtenden Arbeitem Leu Landweg ab und ließe« ihnen nur den Weg ln» Wasser offen.

Infolge der Löscharbeitea ist die Umgebung der Ga», werke überschwemmt und der Verkehr behindert. Bei der zweiten Explosion wnrdeu brennende Holzscheite in dir ««. liegenden Straßen geschleudert. Die BergnngrarSrtte« werden fortgesetzt, da mau noch Lote unter den Trümmern l zu finden glaubt. Die Zahl der Getöteten wird aus wenigsten» 20 geschützt. Das Feuer ist soweit gelöscht, Laß man z«r Zeit an die Löschung km Innern de» Gebäude» gehen kann. Für Le« noch nicht vollendeten Umbau diese» Gaswerke» hatte dir Bürgerschaft im vorigen Jahr vier« zehn Rillloueo.bevilltgt.

Die RettuvqSsrSeite« wurden im Lasse de» Abends fortgesetzt. Weiter« Leichen würden aber nicht ge« fanden. Noch immer werden rin Ingenieur und 16 Arbeiter vermißt, die i« Jauern de» Gasometer» beschäftigt waren. Rau vermutet, daß sie sich t» letzten Augenblick vielleicht haben rette« können. Ein NammSanfrsf war nicht möz. !tch, da alle Gefährdeten die UnglückSstelle sofort »erließe». Vielfach wird vermutet, daß sie noch lebend oder tot »nter den Trümmern Le» Gasbehälter» stch befinde». Die «nf. ränmuugSarbriten find in volle» Ganze. Sie mußten während der Nacht unterbrochen werden, weil da» Feuer noch nicht gelöscht rv-rd-u konnte nud der Anfruthalt in nächster Nähr des Brandherde» gefährlich war. Infolge­dessen war auch da» WegräuBen der EiseMüRmrr noch nicht möglich. Die Gefahr eine» Einstürze» besteht fort. Da» Gewicht des GaSZchLlter», der ans die darunter- liegende« GaSblasrn drückte, läßt befürchten, daß die ganze Raffe in stch zassmmesSürzt. Ez mußten deshalb beför­dere Vorkehrungen zur Abstützung getroffen werden.

Dir Zch! der Opfer beüSgt jetzt, soweit sestgestellt werden komte, 13. 6 Schwerverletzte find in der letzten Nacht grstsrbes. Es muß damit gerechnet werden, daß sich unter den Trümmern noch Lots nnd Verletzte befinden. Die Gesamtzahl der Verletzten beträgt 80. Die GsSver- forzuug HaZMrgS dürste auf 6 Monats eingeschränkt sein. Di« Straßenbeleuchtung und der Privatkousnm müssen ekn- geschiänkt werden, bi» da» Barwbrckrr Gaswerk eine er­höhte Tätigkeit entfallen kann. U Ser die Höhe der ge« samten Schadens, der ans jedes Fall in dir Millionen geht, konnte» bestimmte Feststellungen bisher noch nicht ge­macht Ntrdm. Ter alte Gasometer ist vollständig auSge- bräunt' der aridere liegt in Trümmer« und kan» auf ab­sehbare Zeit nicht Betrieb genommen werde». Bonden Schwervrrlttzlen dürfte karr« die Hälfte mit de« Leben davoskommm.

Bon den bei der Cxdlofion der Gasometer schwer Ver­letzten ist henk auch der Monteur Friedrich Schrika an» Berlin gestorben, ssdaß die Zahl der Toten nvnmehr 14 beträgt. DaS Befind;» von vier Schwer verlrtztru ist hoff- vusMos. Bei der Katastrophe stob 142000 Kubikmeter Ga» verloren gegangen. Elrur noch größeren Ausdehnung des U glück) haben die bei den Retorten angeßellteu Heizer dadurch vorgeberrgt, daß sie gleich nach der ersten Explosion trotz großer Lebensgefahr die Orftu aufriffeo, n» die Bil­dung von neuem Sa» zu verhindern. Der Mangel au GaS «acht stch in den Betrieben nnd «och mehr in -den Woh- nnsgrn bemerkbar.

Asslsud.

Wie«, 8. Dez. Wir verkantet wird der Kaiser ge­statten, daß für Leu Prozeß Hofrichter die neue Militär-

Strafprozrßordnnng Anwendung findet, »ach welcher das Verfahren öffentlich ist und dem Angeklagten ein nicht- militärischer Verteidiger zur Seite gestellt werden kann. Hsfrichtrr wurde auch gestern noch nicht vernommen. Die Leriözerong ist daraus zvrückzuführev, daß umfangreiche Recherchen augestellt werden, ob stch da» Gericht bewahr­heitet, wonach Hofrichter im Jahre 1S04 eine evangelische Pfarrrr»1ochter ans Siebenbürgen bewogen haben soll, nach- de« er stch mit ihr hatte heimlich trauen lassen, mit ihm nach Böhmen zu gehen, und daß er bann stch dort ihrer Lurch Zyankali entledigt habe.

St»«, 7. Dez. Ja Turin Hst stch am SamStag unter Teilnahme mehrerer radikaler Parlamentarier ein Komitee gegründet behuf» Anbahnung eine» italienisch- französischen Bündnisse» und zur Herbeiführung eine» späteren engeren Zasammenschlnffe» der romanischen Völker SsropaS. Aach vie Herausgabe einer politischen Tages­zeitung wurde beschlossen.

Pari», 7. Drz. I« eine« hiesigen Bankinstitut wurde ein Engländer verhaftet, al» er mit einem übers«» fiaorekch konstruierten Spazierftocke einem Kaffeuboteu ein Packet Banknote« stehlen wollte. In der Wohnung de» verhaf­teten, der angeblich SolSwrh heißt, wurde noch ein zweiter derartiger Stock, sowie eine Susme von 20000 Franc? beschlagnahmt. Rsu glaubt, daß BslSwey au der Spitze einer iaternationelr« DtrdrZbnsde steht, die auch in Belgien und Deutschland ihr Unwesen treibt.

Pari», 7. Dez. Der Aviatiker Lat Ham ordnete i« Einverständnis mit dem KctrgSAiListerm« tu seine« Zwei­decker Maschinengewehre ein, um während de» Fluge» Schirßversnche vorzrraehmev. Außerdem wird ein neue» Milttäraerovlan gebaut, der leicht mit 2 Personen anssteigt.

Pari-, 8. Dez. Dem »Echo de PrriL" zufolge verlautet in militärischen Kreisen, daß der frühere Krieg»- minister Plcqnmt zum Kommandeur eine» Armeekorps auS- erseheu sei und zwar Seabstchtige der KciegSmioister, ihm das Kommando de» 6. Armeekorps zu übertrage».

Pari-, 7. Dez. E!u furchtbares U glück ereignete stch gestern in T ermout Fernand. Der Besttzcr einer Raffinerie velwendete Arsenik zur Brrgifiung von Retten. Unvorstchtlgerweise hatte er das Paket mit dem Arsrutk kn den Spriseschrauk gestellt. Seine Gattin, die «tue Schoko­lade bereitet hatte, verwendete von de« Arkenikpulver, dar sie für Etanbzncker hielt, für die Schokolade. Bo« den 6 Personen, die davon tranken, find drei kmz nach de« Genuß gestorben, Nämlich die Gattin des Besitzer» der Fabrik und die Gattin nnd dir Tochter eise» Advokaten. Eine jüngere Tochter de» Fabrikanten und zwei Kinder der Frau de» A vrkatcn liegen schwer krank im Spital.

Pari-, 7 Dez. Ein Blatt hatte vorgestern gemeldet: Graf Zeppelin sei hier asgekommeu. Infolgedessen begann eia Lausen der ZritnugSbrrichterstaiter nach allen größeren Gasthösen und der brutschen Botschaft, das indessen ergeb­nislos verlief. Graf Zeppelin war nirgends zu entdecken. Jetzt stellt es fick Hers«», Laß er nicht hier ist. Man hatte einen Lemschm Reisenden, der zwar Zeppelin k r ißt, jedoch weder Graf noch Lnstschiffer ist, wegen seines Namens in dem Sasthofe, wo er ebstieg, für Le« berühmten Grafen Zeppelin gehalten.

Noedbtz (Jusel Laaland), 8. Dezember. Hrnte früh »raunten sie Scheune nud dar Wohnhaus de» Hsfe» Saxsjid nieder. Fünf Kinder kamen in de» Flam­men um.

Gauue-, 6 Dez. Drr tödliche Unfall, de« der Aviatiker Ferumdrz zs« Opfer firl, ereignete stch auf einer anSgedehnten Ebene io der Nähe von Auttbe». ES war Fernande, gelungen, stch nach drei vergeblichen Versuchen in die Lüste zu erheben. Er stieg ungefähr 25 Meter koch auf, nicht wie zuerst gemeldet, etwa 500 Meter hoch. Plötzlich stellte stch der in Schraubenlinie anfsteigende Apparat mit seine« oberen Teil nach nuten, firl zu Boden und begrub den Aviatiker unter stch. Aeruandez war sofort tot.

Galoutk, 7. Drz. Glue gr'rHischr Bande nnter l u Kapitän Fott trirb nach dreistündigem Kampfe rk^r türkische Mtlitärabtrilnog bet L-vtschori am Fsßr de» Olymp» in die Flucht, »ehr re Soldaten wurden vrrnmnvtt. Eia größere» Detachement ist zur Verfolgung der Baude ab- geganaeu.

Estttnje, 7. Dez. Im Hochvrrratsprozrß find (»eben den bereit» vollzogenen Todesurteilen) 52 Angeklagte za Kerkerstrafeu von 20 Jahren verurteilt worden. In Untersuchung befinden stch roch 24 Verhaftete, darunter de» Geueraladjutant de» Thronfolger».

Netoy ork, 8. D z. Nach einer Meldung de» Sun au» Porto Ltmsu in Kostarika iS e» zwischen den Truppen SstradaS und ZelayaS zu eine« Zusammenstoß gekommen, wobei die Truppen Z;!aya» geschlagen worden find und 100 Tode und Verwundete zurückgelaffe« haben.

An-Wirtige Todesfäle.

Katharina Koch, geb. Stotz, Aitbnrg; Karl Schäfer, Maurer­meister S»'/, I-, Birkenseld; OSkar Heiler, Hotelbrfitzrr und Bürger- auSschußmitglird, 44'/, I., Stuttgart; Otto Lander, «'/, I., Altrnstetg._

Literarische-.

Urb er «tue» »e« «»tdeikt«» ^Affenmenschen macht Dr. Ludwig Steinhardt in dem soeben erschienenen Hrst v derNatur", Zeitschrift der Deutschen Naturwifsesschafttiche» Gesellschaft, inte« rissante Angabe». Drei verschiedene Funde von Knochenüberresten des ältesten nachweisbaren Menschenvorfahren in Europa lassen wichtige Schlüffe auf seine Abstammung »u. Einem in der Begeud von Heidelberg gesundeneu Unterliefe» fehlen alle Merlmal«, di» ihn zu einem menschlichen stempeln; lediglich die vollständig erhal­tenen Zähne lassen leine» Zwrif-l darüber zu, daß er einem Vor­fahren deS Mensche« und leine« große» Menschenaffen angehört. Verschiedene Beobachtungen an diesem Unterliefe» berechtige» zu drr Annahme, daß er nicht mehr einem Affen und doch auch nicht einem Menschen, wohl aber einem Affenmenschen gehört hat. Einen «eiteren Beitrag zvr Abstammungslehre liefert ei« Aussatz von Univ.-Prof. Dr. R v. Lendrnfeld über dt« Anpassung:Bilder auS der HeimatSlunde (I. DaS Demeljoch)" auS der Feder St. Zrance'S mit einer Knnstbeilage und 4 Abbildungen eröffnt« de» Inhalt deS Hefte-, aus dem wir noch die Arbeit von Dr. L. rhesing über EntwicklungSexperimente hrrvorheben möchten.

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in SültltuG» haben lt. Vertrag» vom 2. Dez. d. I». von da an a!S Glterr cht dtr

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