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Erscheint täglich mit Ausnahme der Gönn- und Festtage.
Preis vierteljährlich i rr 1.10 ^ mit Lräger- lshu l.20 inBszirkS- und 10 icw Verkehr l.Al im übrigen TLürttemberg 1LS NonatSubonnementS »ach Verhältnis.
Dkl GksklWstkk.
Amts- M Aiichk-Mtl fiii ic» WmMs-KeD Uißck.
Aownspvoch»» M». »v.
SS. Ha-rgang.
Movnfpvochov Mv. SV.
Anzeigen-Gedühr s. d. lspalt. ZeU« a«S gewöhn!. Schrift oder deren Raum bet Imal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübcheu, Jllustr. SonntagSblatt und
Schwäb. Landwirt.
U 388
Donnerstag, den S. Dezemöer
1S0S
Nagold.
Die OrtSarmrnbehörde hat beschlossen, auch Heuer wieder die
MeujaHrswunsch-
Gnlheöungskarten
eivzuführrn.
Wer eine Karte im Preis vou mindestens 1 ^ Sei der A mevpflrge, Stad Pfleger Lmz, euiuimst, »ru de« wird auzeL 0 ««ea, daß er aas diese Weise setlie Gratulation darb ringt uud rbmso seinerseits aus Besuche uud Sartmzuseudnugm verzichtet.
Wir ladeu zu zahlreicher Beteiligung «it dem »usügru ein, daß die Liste der Teilnehmer noch zritig vor de« JahreSschlvß im Gesellschafter brkauvt gegeben uud daß drr Ertrag der Karten unter die verschämten HasSarmen verteilt wird.
Den S. Dezember 1909.
Die Vorstände der Ortsarmeubehörde:
gez. Stv. Rerz.^7 Stkdtsch. Vrodbeck.
K. Oberamt Nagold.
De« K. Standesämtern
gehen mit der nächsten Post die Formulare für die Statistik der Geburten, Eheschltkßuusm und Sterbesälle iör das Jahr 1910 zu. (»rrgk. Rea.-Blatt vou 187S Seite 101 ff. ia Verbindung mit Rrg-Blatt vou 1898 Seite 298 ff,)
Gleichzeitig wird daran erinnert, daß die statistischen »er-iichu ffe der Standesämter für das laufende Jahr mit dm NnSzügm aus de» Leichrnregißeru und der Kosten- zrltei für dir Fertigung der Verzeichnisse (vervl. Reg.-Vlatt vou 1876 Seite 393 sf) spätestens bis IS. Februar k. IS. als portopfi chtige Dienstsache hierher vorzulegm find.
Dm 7. Dez. 1909.
Kommerell.
K. Oberumt Nagsld.
An die Ortspolizeidehörde».
Im Hinblick aus dm Wiederantdruch der Manl- «nd Klanenfenche in dm Nachbarstaatm Bayer« und Bade» und die leichte Möglichkeit der Keiterverbrettung dieser Seuche werden die Herren OrtSvorsteher veranlaßt, sich darüber zu vergewissern. dcß dir zur Führung vou Ei«, uud »elkaufsverzeichoiffeu verpflichtetm »ewerds« mäßige» Pferde-«. Xt»dv1rhtzä»dl«r ihre Verzeichnisse gründlich nnd gewissenhaft führe«; es ist tuL- besoadrre bei Gelegenheit zu kontrollieren, ob die arß rhalb Württembergs ihren W hrfitz hcbmdm Pferde- «uv virtz- Händler bet Ausübung ihres SrwabebetrtedS !« Bezirk das vorgrschriebese Verzeichnis «it sich führe». (Zs vergk. die Miu -Brrf. v. 16. Jali 1906 Lrtr. dir Führung von E!u- uud BerkaufSverzeichLtffm durch die gewerbsmäßigen Pferde- und Viehhändler, Reg.-Bl. E. 212).
Dm 8. Dezember 1909. Kommerell.
politische Hleberficht.
Der Alldrnlsche Berdand hat nach drm mißglückten Versuch, dm Reichskanzler gegen den deutschen Botschafter in Washington, Grafen von Berufiorsf, mobil zu machen, einen offenen Brief an dm Botschafter gerichtet. Er tritt darin den Ausführungen entgegen, dir Graf Lerustorsf seinerzeit kn Washington über die Alldeutschen öffentlich gemacht hat und die den heftigsten Unwille« drr alldeutschen Kreise erregten. Der Verband verwahrt sich gegen die Darstellung, daß er eine Pflegestätte d:S Panzer- »auiSmnS wäre und daß die Alldeutschen Pläne hegten, wie sie ihnen hinsichtlich des amerikanischen Festlandes unterschoben werden. Der offene Brief erhebt den Vorwurf, daß Graf Lervstorff sich nicht genügend über die wahren Ziele de» Alldeutschen Verbandes informiert habe.
Die Stimmung der konservative« Gegner der Nachlaßstener kam fängst drastisch za« Ausdruck in einer »eußeruug der konservativen ReichStagSabgrordmteu für Ost- »ub Weststaubag, RittagntSbesttzerS von Savhmgst. Dieser hatte gegen die Erbausallsteuer gestimmt. Ia einer Brr- sammlarg in Droffm aber erklärte er kürzlich nach brr liberale« Sorrrspoudmz: .Ich möchte lieber 20 Taler in die Armenkasse zahlen, al» «ich hier hiustelle» und dt,
Politik meiner Partei vertreten/ Die gauze RetchSfinauz- reform keuszeichuete Herr vou Kapheugst als eine »gräßlich/. Diese Einsicht kam leider zu spät.
Zwischen Deutschland, England und Belgien werden iu allernächster Zeit iu Brüssel über die Besitz»«- hältuiffe tu der «egeud vou Ruanda »esprrchuugeu eröffnet werden. Ueber veltergeheude aus die allgemeine Kongo-Politik bezügliche Abmachungen zwischen Deutschland uud England ist nach der »Köln. Ztg/ nichts bekannt.
I» radikale» Blätter» und in der Zentrums- presse werden bewegliche Klagru darüber »hoben, daß mehrere Lehrer ia Kattowitz nach kleiueu Landgemeinden ver- setzt «ordeu stad, weil sie bei dm btadtverordnetevwahlen für polnische Kandidaten gestimmt haben; ebenso sollen mehrere Eiseubahubeamte wegen desselben BerhalteuS von Kattowitz nach solchen Stellen geschickt werden, wo ihre polevfreundlicheu Neigungen keinen Schaden aurichtev könne». Hierzu schreibt mau der Köln. Ztg. aus Berlin: ES entspricht nur drm ganzen Eharaktrr «aserer Polevpolitik, daß die Regierung ihren Beamten nicht gestatten kann, ihr iu dm Rück-u zu fallen und statt auf eine Stärkung auf eine Schwächung de» Deutschtum» hiuznarbeilev. Der deutsche Beamte iu den Ostmarkm muß noch «ehr al» jeder andere Deutsche vou dem Gefühl durchdrungen sei», daß er seine Kräfte in dm Dienst des Deutschtums zu stellen hat. Wer dafür kein Verständnis besitzt, ist in den Ostmarkm nicht am Platz, uud eS kann verständkgerweise der Regierung nicht verdacht »erden, wenn sie solchen national mr- zavrrlässtgm Elementen etn andere» Gebiet für ihre Arbeit anweist.
Der »en» „Bund der Keftdefokdrten", der sich au» StaatSbeamtru-Lerriuru zusavmeusetzr. hielt tu Berlin eine Bersawmluug ab, iu drr die Notwendigkeit der Grüud- vug dieser Baude» dargeta» werde» sollte. Die verschiedenen Redner betonten, die Beamten sollten sich nicht «ehr zu Schleppttdievstm für Sandibatm «ißdrancheu lassen, die hinterher womöglich gegen die Interessen drr Beamten handelten, sondern sollten sich wie alle »erufSstände z« selbständigen Organisationen zusammmschlirßm, um mindesten» bei Stichwahlen den Ausschlag zu geben. Die Beamteu sollten mit derselben Rücksichtslosigkeit ihre Inkreisen ver- treten, wie der Bund der Landwirte. — In Bk- Beamtevkreism hat sich «ach drr .Köln. Ztg/ iu der letzten Zeit eine starke Strömung gegen dm Lund der Festdesol- detm geltend gkmacht, der den Beamte« die Synpathtm t« Volk za rauben drohe. Iu diesem Sinn hat sich noch unlängst ein Organ der mtttlereu Eiseubahubeamte» geäußert.
Der «ine Verband de» französische« Bramten- »ereini-nng«» erklärt, daß die BerbasdSwitglieder al» treue Diener der Republik außerhalb der Parteikämpse bleibe» und die öffentliche Ordnung nicht stören wollen. ES fei einstimmig beschlossen, dm Streit nicht als Mittel zur Brr- teidiavng der berufliche« Interessen zu betrachten. — Ueber 3000 Pariser Schutzleute hielten eine Brrsammlung ab uud beschlösse«, zum Polizeipräfrktm eine Abordnung zu entsenden, o« ihn Forderungen vorzutrageu. Fall» der Poltzripräfekt sich weigern würde, die Forderungen zu prüfen, solle eise allgemeine Versammlung der Pariser Schutzleute eiuberusw werden. — Parlamentarier erklärten, daß der für Milttär-Lustschiffe vorgesehene Kredit vou 600000 Frank unzureichend sei, um avg-ficht» de» Anwachsen» der Zahl vou Luftschiffen bei der deutschen Armee Frankreich nicht in» Hintertreffen geraten zu lassen. Kriegs- Minister Le Brun antwortete, er werde elne» viel höheren Kredit fordern. — Der Radikal-Sozialist Deffoyr brachte eine Interpellation über Maßnahmen ein, welche die Regierung zn ergreifen gedenkt, um der klerikale» Propaganda gegen die weltliche Schule Schranken z« setzen.
E« anßernrbentktchrr türkisch«» Minifterrat beriet über einen drohenden Zasammeustoß türkischer Truppen «it perfische« Irreguläre» tu drr strittigen türkisch-persischen Zone uud beschloß, den türkischen Truppen zu befehlen, nicht weiter vorzmöcken.
Bei ver Winsnhr in Nenseeland »Kd seit de« 23. v. M. für alle zollpflichtigen »arm ein ZaschlagSzoll von 2'/» Prozent erhoben. Die betreffende GesrtzrSvorlage, die dm Zuschlagszoll zunächst für 2 Jahre vorschlägt, ist am 22. v. M. de« Parlament vorgilrgt worden.
I» Persien habm mehrere 'russische Detachement» Erksnduugsmälsche «nteinomme«, ans denen festgestellt wurde, daß Rakhi« Khan nach de« Kars Dag abgezogm ist uud die Schahsewevneu ihre üblich« Oaartlere anfgesncht habe».
Die chinesische Negiernng Sbermiltelle den aas- wärtigev Gesaudtschasteu ein Rundschreiben, iu be« ste
gegen Mitteilungen Rußland» bezüglich der «echte der Städte in der russischen Eisenbahuzoue der Mandschurei protestiert uud erklärt, da» Vorgehen Rußlands sei eine Verletzung de» Vertrage» von Portsmouth uud des russisch» chinesischen UebereiukommeuS vou Eharbin.
Nachdem die «rsriedignng Marekkos iu erfolgreiche «ahnen gelenkt wurde, wkd j-tzt mit der Rück- sevdnvg der spanische« Truppe« iu die Heimat begonnen. 13000 Manu haben dm Befehl zur Rückkehr erhalte«. — Die spanische R'giemvg hat drr Mivmgisellschaft de» Riss die Litte um Wiederaufnahme de» BergwerkSbetrlebS abgeschlagen «ud ihr um gestattet, de« Bau der Mtumeiseu- bahn i« Gebiet der Beut Jfr« fortzvfübrm.
Nach Meldnngen ans Marokk» habe« stch nun auch mehrere Führer der Bmi bm Jsrar den Spanier« unterworfen. Die Bewohner von Elbt «achten stch erböttg, gemeinsam mit den Spanier« gegen die feindlich« Streit- käste z« kämpfe».
Der anstealifche Bnndesschirvsgerichtshos hat
eine Entscheidung in de» Bergarbetterstttik adgelrhut, well er stch hierzu nicht kompetent rrachiet.
»n» Gnatemala. Der Präsident vou Guatemala, Manuel Estrada Labrera hat, wie die „D. Vers.-Ztg" borgtet, ein köstliche» Edikt erlassen. Ja der Einleitung dazu heißt er, daß iu Guatemala letzthin zahlresche Brände vorgekommeu find, und zwar hauptsächlich iu solche« Häusern, die gegen Feuer versichert warm. Segen solche Brand- stifterei will nun Estrada Cabrera die armen Versicherungsanstalten schätzen uud zwar durch folgende Verfügung: Art. 1. Ein Brand in Häusern oder Geschäften, die gegen Feuer versichert find, ist als Braudftistnug auznsrhm, rmv iusolg«- dessen sollen die Personen, deum die Versicherungssumme ,«fällt, verhaftet uud nicht eherzsreigelosseu »erden, al» bi» ihre Unschuld bewiesen ist. Art. 2. Diesen Person« soll nicht gestaltet werden, Kaution za stellen, um daraufhin ihre Freiheit bis »um UrtetlSsproch zu erhalten. — Man sollte de« Her« Crbrera «och folgendes Edikt empfehlen: Personen mit Lebensversicherung, die sterben, soll« dahsftet und nicht eher sretgelasseu werde«, als bi» ste uachgewiesen habm, daß ste die Versicherungsgesellschaft nicht schädig» wollten.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 7. Dezember.
In de» Fortsetzung der Besprechung der Iuterpellattm betr. den Werstbetrteb iu Kiel verlangt Lattmaun (». vg.) et« rücksichtsloses Eingreifen gegen bureankratischm Zopf.
Werner (Rf.) tritt für Reformierung de» Submission»- wesen» ein. — Struve (frs.vg,) gibt im Gegensatz zu da Versicherung de» Staatssekretär» über sparsame Wirtschaft iu der Marine eine Reihe vou Beispielen sehr zvrifrlhasta Sparsamkeit uud «klärt e» für notwendig, Maßnahme» zu treffen gegen Lerabreduugeu der Submittenten aus Altmaterial, legt aber gleichzeitig Perwahrnvg eia gegen di» Behauptung de» »bg. Gamp, daß das Schmkergeldwes« kaufmännischer Grundsatz sei. Schon vor Jahresfrist habe da Staatssekretär zugebe» »äffen, daß Million« out«, schlagen seien, wie könne er da heute sagen: Unterschleife scheiden au».
Staatssekretär Tirpttz geht aus die Frage de» Vr». kauf» alter Schiffe ein uud »eist die Vorwürfe de» Vorredner» znrück. — Severin (S.) verbreitet stch über dm Umsang da Unterschlagungen au Altmaterial, bespricht die Unfähigkeit einzeln« Beamt« auf der Wust uud bringt wettert Fälle vor, die die GSustltuggwIrtschaft. da» Cyste« Tirpitz, aus dm Waste« berühr«. Seine Freunde va- laugten deshalb vor alle« die Beseitigung de» Günstlingswirtschaft sowohl bet den Beamten al» bei dm Arbeitern. — Geheim» AdmirMätSrat HarmS: Die Entlassung de» vom Vorredner erwähnten Arbeiter» ist «folgt, well stch haansstellte, daß a sozialdemokratischer Agitator war.
Aus eine uochmalige Frage, die Leouhardt(frs. vp.) au den Staatssekretär richtet, gibt da Staatssekretär di« Ntßstäude bei da Verwaltung de» Altmaterial» tu Kiel zu. Doch wa» ich nicht zngebe, ist die Verallgemeinerung da erhoben Vorwürfe ans anderen Wnftrn «ud ans andere Zweige da Lervaltang.
Erzberger (Z.) mißbilligt dm Standpunkt des Go- hekmeu Admiralität»»«!» Harm» hinsichtlich da Entlassung de» LrdetterS au» de» Grunde, well er sozialdemokratischer Agitator sei. Redner verlangt vom Staatssekretär eine Erklärung dahin, daß a entschlossen sei, mit de« all» System vällig za breche«. — Rach einer Erwiderung de» Staatssekretär» Tirpttz »ud wetteren Bemerkungen da
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