i« 1. Ja««« die Witwen «nd Waise« ei« klagbares Siecht auf die Rente. Ein feierliches Verspreche» iß gebrochen. Und wie jt««erlich find die iu «»Sficht geuom- «eaeu Witwenrenten. Ein Sechstel von de« Ar«e«geld das z B. in Schöueberg gezahlt wird. Sie wolle» um 1 Jahr »ertageu. Glaube» Sie de«», daß Sie i« nächsten Jahr weuiger habgierig fiud? (Unruhe rechts und imZen- tra«. Heiterkeit und Beifall liukS.)
Trtnrboru (Ztr.): Nu» werde ich »och aogeklagtl Daß uicht «ehr Seid eranSgekomueeu ist, darau bi» ich doch nicht schuld. Die Linke hat »tt Ausnahme der Ratloualliderale» die Objektivität vermissen lasten. Wir werden rückwirkende Kraft vom 1. Januar 1910 beautrageu. Wie kau» die Linke iu solcher vrrserkerwut «ich harurlosru Mauu angreifenl (Heiterkeit.) WaS hat der Block ge- leistet, gar nichts! Nicht hinterlistig wie Jatrigauteu habe» wir die Witwen- und Waiseuversicheruug iu de» Zolltarif htueiugebracht. Wir wolle» die Vorlage der Regierung ab- warte». Bis dahin ist eS klug und weste, sich vorstchtig zurückjuhalteu. (Heiterkeit.) Bon politischer Hochstapelei hat «au gesprochen. Warte« wir »och ab. Beim Zolltarif find Sie anf der Linke» falsche Propheten gewesen. (Beifall rechts und im Zentrum.)
Staatssekretär Delbrück: Ich bitte driugeud i« Interesse der Witwen u. Waise» de« sozialdemokratische« Rat nicht zu folge», denn da»» würde die Witwe i« besten Falle eine jährliche Reute von 5 ^ beaosprucheu können, »ud »och fraglich ob klagbar. Unsere Vorschläge find sozialpolitisch richtig. Die Frage der rückwirkenden Kraft kam» erst gelöst werde», wen» die For« der Versicherung seststrht. Etwaige Vorschläge werde ich seinerzeit gern prüfen.
Li uz (Rp.): ES ist zwecklos, die Schuldsrage der Verzögerung jetzt zu erörtern. Wir »Sascheu die Witwen- und Waiseuversicheruug gleichzeitig «tt der RetchSverficheruugS- orduuug in Kraft trete» zu lasten.
Molkenbuhr (Soz.): LaS einzige, was die Witwe» »nd Waste» bis jetzt habe», ist teures Brot, teures Fleisch und schlechte Wohnungen. Heber platonische Erklärungen ist dar Zentrum nie ytnauSgekom«».
Dr. Mugdau (fts. Lp.): Hätte» Sie von der Rechten vorgestern gewußt, wer zweiter Vizepräsident wird, daun hätte» wir etueu Arbeitstag «ehr für die Behandlung dieser wichtige» Frage hier gehabt. Die Philippika Tri«- boruS war ganz unberechtigt. Die hohru Zölle sind für die Landwirtschaft selbst das größte Unglück. § 1b des ZolltartfgesrtzeS ist ketu Ruhmestitel fir das Zrnlrn«; er liefert de» Beweis, wie schlecht das Zeutru« Sozialpolitik «acht.
Lecker-AruSberg (Ztr.) WaS uns die Linke alles tu die Schuhe schiebt, geht auf keine Kuhhaut.
Ledebour (Soz.): Das Zeutru« wollte mit de« 8 1b de» ganze» elende» Zolltarif entschuldige». Das verurteile« wir aus das Schärfste.
Tri«boru (Ztr.): Wir haben geuo«»eu, war wir konuteu »ach unserer aitbewährteu Lakttk. die jetzt allmählich auch vo« Ihnen aagruonuue» wird, daß die allmählich Siegende» die Klügere» stad.
Das Haus vertagt fich. Wie der Präsident «ittetlt, find als Schriftführer gewählt worden die Abgg. Rimpau (ul.), Frhr. v. Thüurfeld (Ztr.), Rogalla v. Bieberstein (kauf.), Engel» (Ztr.), Pault-Oberbarnt« (Rp.) v. Dauern (Wirt, Bgg.), Dr. Heckscher (frs. Bgg.) »ud HerrneS (frs. vp.)
Samsrag 11 Uhr: Wetterderatuug, Handelsvertrag «tr Portugal, die Juterpellatioue». Schluß 6'/, Uhr.
Tages-Hleuigkeiten.
An» Statt md Land.
Aagow, »«« S. Dqemdcr 190S.
* Ergebnis bar Ge«ei»der«1SWahI. Bei der Mahl a« SamStag Hab« von 439 Wahlberechtigt» 317 Wähler abgestiunut. Wirdergrwählt »«den Fr. Vvob, Privatier, »it 296 Sti««ru; Fr. Rapp, Mühlebefitzrr. »it 287 S1i»«eu; R. Raufer, Ztegeleibesitzer, «tt 273 Stinem»; »»gewählt »«de Kausueauu Heller «tt 16S Stinrme» »ud Ehr. Waker, Kupferschmied, «tt 143 Ltt«- «m. Wettere Sti»m» erbtest»: Ehr. Harr, Seifensieder 137, Bäcker«. Rose, 127, RechtSauwallSaodel 92 St.
Ge»einber«tS»«hlen tr» Bezirk.
.. -l- «ttenAetg, b. Dez. Bei der gestern stattgesnn-
deue» GrmeiuderaUwahl Hab» von 342 Wahlberechtigte» 247 vo» ihre« Wahlrecht »ebrasch gemacht (72'/-). Gewählt «urd» die 3 All»: Karl Luz, Gerber «tt 209, Seeger,. Traube «tt 200, Fr. väßlrr «tt 191 Sti««e». Für Gerber vcck se». der eine Wiederwahl ablehitte, tritt K. Armbrust», Gerber, iuS Sollegiu« ein, der 106 Stt««eu «uf sich verrisigte. De» Wahlka«ps w« t» d» letzte» Tag» sehr lebhaft.
Obo»sch»«»d»rf, 4. Dez. (Korr.) Bei der hiesig» Ge«et»deratSwahl Hab» vou 90 Wahlberechtigt» 69 ab- ,estt»«t. Gewählt »mdr» Jakob Brenner, Wald«etster «tt b4 St. »ud Joh. «. Gäuther se». «it 27 St. Der »tchste war Jakob Gutekuust, Sch«ied, welcher 26 St. erhielt.
* BSflnge», 4. Dezember, vo» 106 Wahlberechtigte» Hab» 84 adgesttwatt. Mtedrrgewähst wurde» Ehr. Roth- firß Bauer mit b8 St. »ud MathäuS Koch, Vau» «tt 40 St., ueugrwählt Ehr. tza»ser, Zi««er««m »tt 28 St.
-l- «ltenftatz, b. Dez. Die gewaltigeu Herbststünne he» letzt» Lage habe» auch iu de» Wälder» Schab» au- gerichtet »ud mauche Tanne geknickt. Ja der .Brandhalde', die i« Jahr 1902 durch einen Stur« fast abgeholzt wurde, war »och ei» kleiner Bestand schlagfähiger Fichten. Die
Hälfte derselbe« liegt zu Boden, entwurzelt »der tu 3—b m Höhe abgerissen, einige find auch bloß des Gipfels beraubt »ud viele häng» stark gegen das Köllbachtal hinunter, so daß sie auch vollends gefällt werden «Sst».
r Herrenberg, 5. Dez. In Unterjesingen hat ein bei de« Postboten zu Besuch weilender junger Mensch die Gelegenheit erspäht, seine« Gastgeber die Kaffe zu entwenden und «it de« Gelde zu verschwind».
r Stuttgart, 5. Dez. Die Frage der Neckar- kaualtsteruug ist auch iu einer preußisch» Denkschrift über die SchtsfahrtSabgabe erwähnt. Unter andere« wird daraus hiugewteseu, daß die Erträgviffe der Rheiu- schiffahrtSabgabeu teilweise auch für die Verzinsung »ud A«orttsieruug des Anlagekapitals für die Neckar- kanalisiernug vou Mauuhet« nach Heilbrouu sowie zur Drcknug der Unterhaltungskosten verwendet «erd» soll». Der Plan der Neckarkaualisieroug soll, wie die .Frkf. Ztg.' meldet, »och in diese« Jahre fertig werdev.
Stuttgart, 4. Dez. Die Vertreter und Beauftragt» der de« verband württ. Staat»bea«te«vereiue äuge- gliederten Vereinigung», welch» ca. 25000 württ StaatS- dieuer augebör», Hab» iu «ehrerm Sitzung» zu der Frage der Revision der veaotengehälter Stellung ge- uomm» »ud an das K. StaatSmiuisterium eine Eingabe zu richte» beschloss», In welcher daraus htugewieseu wird, daß die Bezüge der württ. StaatSdiever hinter denjenigen der veantteu i« Reich aud iu den anderen größer» deutsch» Bandesstaate», sowie auch hinter denjeutg» der württemb. KörperschastSbea«t» erheblich zurückgeblieben sei». Die Befriedigung, welche die bekannte K«udgebuug der Staat»- regteruug iu Sach» der Erhöhung der Beamteugehälter bet der veautteuschafi hervorgerufeu, sei dadurch beeinträchtigt daß die Durchführung der SehallSrefor« nicht für einen bestimmten Zeitpunkt z»gesagt Word» sei. Die Beamten Hab» dar feste Bertraueu zu der Regierung, daß sie der unverkennbar» Notlage, i» der sich auch die württ. Beamt», nicht zulrtzt unter der Wirkung der Folge» der Reichs- fiuauzresor». befind», ei» Ende bereit» werde. Entweder soll schon 1910 oie AusbestersuSvorlage ko««m oder soll sie rßckwirkeud ge«acht werden. Nach Erledig»«« dieser PaukteS wandte «au fich der Frage der veamtenaaSschüffe zu. Dieselben fei» notwendig als Bindeglieder zwischen den höheren, «ittler» »ud untere» Beamten. Infolge des Anwachsens der staatlich» Aufgaben sei dt« Fühluug zwischen den obere» und unter» Stell» und da«it zu« Teil auch da» gegeusettige Verständnis und Bertraueu, verlor» gegangen. Durch die Eiusetzuug solcher Beautteu- auSschüffe würde die Regteruug daher auch iu sozialer Br- ztrhuug auSgleicheud wirk». Bezüglich der geheimen Bezeugsistuug, die gleichfalls eingehend besprach» wurde, wurde der Ansicht Ausdruck gegrbr», daß der kürzlich vou der Fiuauzko»«tsfio» der Zweiten Ka««er augr»o»«eue Autrag Gröber unzureichend uud uubefriedtgeud sei uud daß bis zu« Wiedrrzusawmeutlttt des Plenums der Zweite» Ka««er eine bessere sud befriedigendere Fassung, ähnlich der bayrisch», gesund» werden «üstr; ferner wurde gewünscht. daß die rrgel«äßigeu jährlich» QaalistkatisuSbe- richte, die noch bei der Ersmbaho uud i« Justizdepartemeut bestehe», künftig iu Wegfall ko««eu soll». RU der Frage, ob die Bea«teuschast Stellung zu der Lrreiufachuug der Staatsverwaltung uehm» soll, wird später eingehend behandelt werd»; grundsätzlich wurde diese Frage jedoch jcht schon bejaht.
Stuttgart» 3. Dez. DaS Gesamtkollegiu« des Gr- werbeobrrschnlratS setzte die Pflichtstundrnzahl der neuen hauptamtlichen Gewerbe- nnd HaudelSschullrhrer gleich der der Oberreallehrer aus 28 Stund» fest. Bei Ueberftnude» soll die Stundenzahl nicht über 32 htuauSgeh». Die Entschädigung für lleberstundeu wurde gleichfalls festgesetzt. Auch iu kleiner» Ge«eiudeu soll aus Einführung des Zeichen- unterricht» gedrungen »erd».
r Z»fsr»ha»se», 4. Dez. Ein guter Fang ist der hiesig» Polizei geglückt. Seit etwa eine« Jahre arbeitete hier etu wegen aller erdenkbaren Verbrechen, darunter widernatürlicher Unzucht, vorbestrafter 31 Jahre aller Ze»«tarbetter, der fich Autou Fischer aus Riga nannte und unter diese« Na»» a»ch eine Reihe vo» Strafen erlitt» hat. Diese NameuSaugabe war ernstlich augezweisell worden, uuu hat »au herauSgesnudev, daß es fich u« den 1878 in Rohrbach bei Heidelberg geboren» Ada« Dölsa« handelt, der aus verschieden» deutschen Bundesstaat» aoS- gewiesru ist aud fett 1902 weg» SittltchkettSverbrech» steckbrieflich verfolgt «Kd. Der verhaftete läßt eiu Rädchen «tt eine« Kinde hier zurück.
r W«wg*w, 4. Dez. Haftpflicht für Gastwirte. Die Gastwtrtr «it Stallung» fiud Unfällen a« «eist» aus- gesetzt, besonder» au Markttag», wo die Ställe überfüllt find. So ka«eu hier i» letzter Zeit zwei schwere Unfälle «tt Pferd» vor, de» ein» wmve der Brustkasten etuge- stoß»,de« andern das Hintere linke Beia abgeschlagen, «a» dessen Lötuug zur Folge hatte. Das bürgerliche Gesetz, buch «acht die Besitzer vou Stallung» für alle Unfälle verantwortlich. « ist deshalb ga», wertlos, wen» über den Tür» vou Gasthosstalluug» ans Täfelchen zu lesen ist: Für Unfälle wird »tcht garantiert; denn dieser Au- schlag, durch d» der Gastwirt die Haftung ablehut, ist ohne Wirkung. ES ewpfiehlt fich deshalb, einer Haft- Pflichtversicherung brizatretm, um fich vor Schab» ,» be- wahr».
r Biettghei«, 4. Dezbr. vor einiges Tag» hat nachts der a»S Dettruhausev gebürtige Gipser Karl Schneid mehrere Revolverschüste aus deu i« gleiche» Hause wohnenden Wilhelm Wagner abgrfeuert. Die Kugel« drangen iu
die Wa»d. Den einschreitrudeu Poltzriwachtmelfter hat er »tt de« Revolver bedroht, sodaß ihm dieser »triste« wer- deu mußte. Jetzt ist der Täter verhaftet.
Friedoich-Hafe», 5. Dez. Der furchtbare Sturm, der iu des letzten Lag» uud Rächt» wütete, hat de« Frlchenfasg eiu rasche» Eade bereitet. Der Fang war i« allgemetueu gut, doch ließ der Gaugstschfaug viel zu wünsch» übrig. Morgen ist die Laichzeit beendigt und daun «üffeu die Netze, die seit de« 25. November aaSgespauut fiud, mit sank deu Staugeu wieder entfernt werden. Der Stur« hat die Netze sehr verdarb» und teilweise sör«lich zu Seile« pesammeugedreht, wodurch auch das AuSsehe» der Fische gelitten bat.
r Mo« Lcmde, 4. Dez. Die Züudholzsteuer «acht erfinderisch. »Met da tu eise» Abendzug der Laubertal- bahn ein Reisender ein» äußern u« Feuer. Der aber sagt: »Nimmt der Staat für Zündholz Steuer, ueh«» wir vo« Staate Feuer!' Sprach», klappte die Glaskugel vs« Gaslicht ab uud entzündete daran seine Havanna.
Grricht«s-,l.
r Tsthimge«, 4. Dez. Vor der Strafkammer standen weg» versuchter Erpressung die Bäckergesellen H. Rrutschler vou Herreualb uud Fr. Jüngliug vo» Heidelberg. Sie Hab» iu Pforzhei« zwei Briese an eine Witwe uud der» Sohn iu Herreualb geschrieben nnd gedroht, rin» augeblichen Mord an eine« reich» Amerikaner, eine« Onkel des Rentschler, der vor viele» Jahren aas Herreualb verschwand» sein soll, i» die Oeffeutlichkeit zu bring», wenn die Witwe uud ihr Sohn nicht 15000 Mark postlagernd nach Straßburg seud». Die Briefe waren «tt .Eine schwarze Haud' und gkheinwtrvoll» Zeichen unterschrieb». Jüngling reiste nach Karlsruhe, um die Briefe aafzugebe» uud später nach Straßburg, u« das Geld adzuhebm. Dabei wurde er uud später auch der Urheber de» Ganzen, Rentschler, verhaftet. Da; Gericht sah dt« Sache merkwürdig «ild au uud verurteilte jede« der Augeklagt» za zwei Rouat» «rsängri».
r Stuttgart, 3. Dez. Ein besonders krasser Fall vou Rilchsälschuug wurde heute vor de« Schöffengericht verhandelt. Der Rilchhäudler Ernst Hang «ud seine Ehefrau von Uttertürkhri« waren augeHagt, läugere Zeit, iuSbesoudere i« Juni uud Juli meist»» auf offener Straße, die ihn» vou ihr» Lieferant» prr Bahn zugesandte Milch iu bedeutruder Maße rutrahwt und die so evtrahutte Milch trotzde« als volle Miich zu« gewöhnlichen Preis an ihre Kunden tu Stuttgart verkauft zu Hab». Nach eine« wohl erwog»» Plan wurde seitens der Spezial«auuschast für die NahruugS«tttelk»utrolle des Fall» zweimal bearbettet und sowohl durch geheime Beobachtungen, als auch durch umfasteude chemische Untersuchungen der Beweis erbracht, daß die Augeklagt eu täglich aus diese Unrechte Weise ganz bedeutende Meng» süßen Rahm gewonnen habe». Deu Rah« verkauften sie au hiesige und auswärtige Laffor. A« T g der Kostrolle war ihn», wie der Sachverständige Dr. Mezger auSsührte, allein die zum Moment de» Einschreitens der Polizei aus diese Unrechte Weise eiu Extragewiuu vou 12 iu die Lasche geflsff». Das Urteil lautete gegen d» Manu auf 3 Wochen Gesäugst», gegen die Frau auf 100 ^ Geldstrafe.
Pforzheim», 3. Dez. «ine drakonische Strafe erhielt der MaurerverbandSdelegierte Leicht vo« hiesigen Schöffengericht für seine drastische Agitation. Er wollte ein» aushilfsweise au eine« Nrubau iu der SchötzenhauSstratzi als Maurer «itarbeitead» Techniker dadurch zu« Beitritt zu« Maurrrvrrbaud briugev, daß er den Techniker in der Bauhütte überfiel, an der Gurgel packte uud solauge würgte, bi» dieser zusttmmte. Al» der Techniker feine Gurgel wieder frei hatte, war auch die Lust zu« Beitritt zu« »er- baud geschwunden uud er «achte Anzeige. Leicht »hielt 6 Wochen Gefängnis.
»üAtscht» »eich.
Berit», 3. De,. Wie die .Nsrdd. «. Ztg.' schreibt, geht de« Reichstag heute ei» Weißbuch über die i« Feb- ruar d. I. beendete Londoner SeekriegSrechtSkonfereuz zu. da» deu Geueralbertcht de» RedaktiouSauSfchuffeS der Konferenz zu der Erklärung über da» SeekriegSrecht und daran anschließend zusa»«»faffrude »emerknugm tnthält, au» den» »achsteheudeS »tedergrgeb» wird: Der Bericht enthält eine eingehende Begründung der vou der Kaufe,», ausgearbeitet» Erklärung über da» SeekriegSrecht und ist daher geeignet, deu prr Anwendung der Erklärung beruf«» Militär- »ud Zivtlbehörd« als amtlicher Kommentar zu dien»: wen» auch diese Vereinbarung« für d» Fall de» Kriege» getroste« fiud. so »erd» sie doch mittelbar i« Interesse de» Friedens wirk», da st« eine Reihe schwerwiegender völkerrechtlicher Streitigkeit» zwischen Neutral» und Kriegsührevd» ohne wettere» abschueid» oder der friedliche» Erledigung durch de» Internat. Prismhof überweisen. Die Erklärung ist von d» Delegiert» aller Ko«- sereuzstaateu unterzeichnet worden. Ihre Ratifikation wird allerdings noch einkge Zeit i« Anspruch »eh««, da hier,» iu verschieden» Staat« gesetzgeberische Maßnah»« er- forderlich sind. Die in der Erklär«», ausgestellt» Regel», über die «lokade euthalt» eine vollständige Kodifikation dieses Gegeustaude». Ste mtscheid» die auf diese« Gebiet streitig» Frag» und erweis» scho» dadurch der wutral« Schiffahrt nnd dr« urutral« Seehandel eine wesentlich« Wohltat. Außer der Blockade »erd» i» der Erklärung folgende Punkte brhaudelt: KrtegSkoutrebaud«, Neutralität»- widrige Unterstützung. Zerstörung neutraler Prise«, Flagg»- Wechsel, feindliche Eigenschaft, Geleite durch Kriegsschiffe, «idrrstaud gegen die Durchsuch««, und Schadenersatz.